Liebe Anni,
mit "irgendwas" meint er vermutlich Fel D1, das ist das Allergen, auf das die meisten Leute allergisch reagieren. Angeblich produzieren Sibirische Waldkatzen wenig bis gar kein Fel D1, die anderen Waldkatzenarten (Norweger und Maine Coon) gelten ebenfalls als sehr gut verträglich. Dann noch ein paar weniger bekannte Rassen (Devon Rex und German Rex glaube ich).
Es gibt Leute, die das anzweifeln. Viele behaupten, es sei individuell, ob du auf eine Katze allergisch reagierst oder nicht und nicht von der Rasse abhängig.
Ich kann nur aus meinen Erfahrungen berichten, ich hatte auch immer eine starke Katzenallergie, die sich mit der Zeit gebessert hat und habe verschiedene Rassen beim Züchter "angetestet". Bei den angeblich hypoallergenen Sibirern habe ich leicht reagiert, die kamen dann nicht für mich in Frage. Bei den Norwegern hatte ich in einem Raum mit 14 Katzen keinerlei Reaktionen - bei einer von 4 Züchterinnen die ich besucht habe, habe ich dann aber auf deren Katzen doch reagiert.
Ich bin dann das Risiko eingegangen (natürlich mit Katzen aus den Zuchten, bei denen ich nichts gemerkt habe), nachdem ich ausgiebigst und mehrmals mit den Katzen geschmust habe (wichtig: auch mit den erwachsenen Tieren testen, bei Kitten zeigt sich oft noch keine Reaktion).
Meine beiden sind jetzt 4 Monate da und ich habe keine Probleme. Beim Staubsaugen merke ich manchmal ein bisschen was, bei mir kommt aber sowieso auch noch eine Hausstauballergie dazu. Es ist aber eben immer mit einem Risiko verbunden und auch ich kann nicht sicher sein, dass das alles so rosarot bleibt (toi toi toi).
Und man muss eben auch Kompromisse eingehen - ich wollte zum Beispiel immer Katzen aus dem Tierschutz, aber es war schlichtweg unmöglich dort herauszufinden, auf welche Katzen ich reagiere und auf welche nicht, weil im Tierheim und auf Pflegestellen eben fast immer viele verschiedene Katzen in einem Raum anwesend sind. Und ich bin auch bereit, Tabletten zu nehmen, wenn es irgendwann nötig sein sollte... das sollte man eben alles bedenken.
Man kann es eben nie voraussehen - es kann passieren, dass sich eine Allergie von alleine heilt durch den ständigen Umgang mit den Allergenen (eine Art natürliche Desensibilisierung). Es kann aber auch passieren, dass sich eine momentan leichte Allergie rapide verschlimmert. Ich habs gewagt und bis jetzt funktioniert es sehr gut - ich bin aber auch ein generell eher unvernünftiger Mensch, der durchsetzen muss, was er sich in den Kopf gesetzt hat, das würde ich auch nicht jedem empfehlen. Ich habe zum Beispiel den blöden Allergietest mal lieber gar nicht gemacht, denn er könnte ja ungeliebte Ergebnisse bringen (früher bin ich regelrecht explodiert beim Test). Es gibt wohl auch die Möglichkeit, sich speziell mit den Haaren der ausgesuchten Katze testen zu lassen, ich habe aber ein paar Ärzte durchtelefoniert, die haben das alle nicht angeboten. Da gibt es dann immer nur den Standardtest, bei dem auf einen Mix aus den gängigsten Katzenrassen getestet wird.
Viel Glück, bei welcher Entscheidung auch immer. Zwei Katzen sollten es aber dann trotz Allergie trotzdem sein, es sei denn du entscheidest dich für eine Seniorenkatze, die bereits zum ausgewiesenen Einzelgänger gemacht wurde.