Danke Dir für Deine Hilfe und vor allem sehr hilfreiche und lehrende Antwort.
Sie hat diesen Platz gleich am ersten Tag erkundet.
Du könntest aber recht haben, sie geht dort auch hin, wenn ihr etwas nicht geheuer ist.
Nachts war sie jetzt auch nur in der einen Nacht dort. Seit dem nicht mehr, aber sie ist da morgens dann, als wie zu hören waren rausgekommen und hat uns begrüßt. Meistens liegt sie neben mir oder auf dem Stuhl im selben Raum.
Sie hat zu allen Räumen Zutritt, allerdings läuft sie nicht so gerne die offene Treppe hoch.... macht es zumindest den Anschein... daher trage ich sie öfter mal hoch, wenn sie gerade wach ist und sie ansonsten alleine wäre. Oben ist sie noch etwas vorsichtiger unterwegs als unten kratz aber schon an geschlossenen Türen, wenn sie merkt dahinter ist einer von uns. Im EG und Kellerflur ist sie sozusagen zuhause. Hier fetzt sie so richtig durch, nutzt auch jede Ecke und jeden Gegenstand aus und spielt sehr ausgelassen.
Wobei ich das Gefühl habe, dass sie sich generell sehr wohl fühlt und auch vertraut, wenn ich das richtig deute.
Wenn Beide Katzen eh nicht in unser Bett wollen dürfen sie auch gern im Schlafzimmer schlafen, wenn sie uns denn schlafen lassen und nicht dauerhaft als Spielwiese missbrauchen.
Ok, das klingt dann nicht so extrem nach safeplace, vor allem auch, wenn EG und Kellerflur miteinander räumlich verbunden sind und sie sich da sowieso (schon) zuhause fühlt. Dennoch, achte drauf.
Wenn Du schreibst: "Meistens liegt sie neben mir oder auf dem Stuhl im selben Raum", zeigt das schon, daß sie Angst hat, einsam/allein zu sein oder das jedenfalls als unangenehm oder verunsicherns empfindet. Ist ja auch klar: für ein Kitten ist ein ganzes Haus (zumal, wenn die dreidimensionale Orientierung, d.h. der Weg nach oben, noch mit Zurückhaltung wahrgenommen wird) eine ganze Menge. Das dauert, bis so ein Katzenkind das alles für sich angenommen hat.
Gut, aber wenn sie zu allen Räumen Zutritt hat, das eröffnet ihr die Möglichkeit, ihr Revier selbst schrittweise zu definieren. Daß ein Katzenkind nicht gerne eine (zumal offene!) Treppe hochläuft, ist nicht weiter verwunderlich. Da gibt es die einen wie die anderen, manchen sind offene Treppen von vornherein suspekt, andere nehmen es als interessante Herausforderung (
guck mal bei uns hier). Wichtig ist auf jeden Fall, daß sie lernen, damit umzugehen. Wir haben vom 1OG ins DG auch offene Treppen und eigentlich von Anfang an drauf vertraut, daß die das schon lernen werden, aufzupassen. Die rasen ja seit sie drei Monate alt sind >20x oder pro Tag das ganze Treppenhaus hoch und runter, zuzüglich 2,50 Bücherregale etc… Konstruktionsbedingt könnten wir die offenen Stufen hier nur sehr schlecht schliessen.
Also muss man anders damit umgehen. Deshalb möchte ich Dir empfehlen, sie möglichst gerade
nicht hochzutragen. Sie soll ja erstens lernen, überhaupt Treppen zu gehen (und hoch ist meistens einfacher als runter), und zweitens muss sie lernen, sich auf der
offenen Treppe anders zu bewegen als zB auf einem Kratzbaum etc. Lock sie mit Leckerli hoch (und runter), d.h. lege immer so, daß sie es sieht, ein kleines Leckerchen auf eine Stufe, so daß sie da hin hochklettern muss. Und wenn das beim fressen runterfällt, lass es liegen. Sie muss das lernen, daß es auf der anderen Seite tief runter geht und daß es da kein Pardon gibt. Und ebenso treppabwärts. Das geht ein paarmal recht langsam (sind ja immer noch die Fresspausen dazwischen), aber Du wirst sehen, daß sie das dann recht schnell lernt (übrigens: hungrige Katzen lernen schneller, also nicht gerade dann, wenn sie vom Futterplatz kommen …). Mit dieser Technik besteht auch eine Chance, daß Katzl lernt, auf einer Treppenstufe – grad, wenn sie zwischendurch da hockt und Leckerli futtert – mehr ballendominiert zu laufen (sofern Du keinen Teppich auf den Stufen hast und die Stufen auch noch Glattholz wie bei uns sind).
Wenn sie auf diese Weise gelernt hat, selbständig die Treppen zu laufen (was für ein Kitten noch recht anstrengend ist, aber die Treppen 'schrumpfen' ja im Laufe des Wachstums), kann sie sich auch das OG-Revier selbständig erschliessen. Das schafft Selbstbewusstsein und Reviersicherheit.
Zum Schlafzimmer: Wenn Ihr beide Katzen ins Schlafzimmer lasst, besteht immerhin Hoffnung, daß sie das irgendwann als eine ständig vorhandene Möglichkeit schätzen – aber eben dann nicht ständig nutzen müssen. Bei uns funktioniert das inzwischen jedenfalls sehr gut (und auch früher war das bei anderen Katzen so). Wenn wir schlafen gehen, rufen wir immer beide beim Namen und sagen "Schlafzimmer", und noch ehe wir aus dem Bad sind, sind beide schon oben und liegen im Bett (meist Fußende) und warten, und wie schon gesagt: wenn das letzte Licht ausgeht, brechen sie auf, lassen die 'Alten' allein und folgen dem recht der Jugend, d.h. gehen auf Party … (und pennen später meistens in der Bibliothek im DG).
Ich denke, es lohnt sich, sie ins Schlafzimmer zu lassen, wenn es keine grundsätzlichen Einwände gibt.
Ceterum censeo: Ich schreibe im Plural. Katzenkind allein ist suboptimal.