Mir zerreißt es das Herz, wenn ich dran denke, ich muss sie heute von der Mama wegnehmen und sie aus ihrer vertrauten Umgebung herausreißen. Auch die Mutterkatze tut mir so leid, sie wird sich nicht fangen lassen (KH hat sie bereits abgeschrieben), wird sicher durch die Falle, die ihr ihre Kitten nimmt, so verschreckt, dass sie noch misstrauischer wird.
Wie bekomme ich nur die irrationalen Gedanken in den Griff, damit ich den Auslöser drücken kann?
Ich bin Pflegestelle vom Tierheim und habe ständig diesen Konflikt. Sieh es mal von der Seite: die "vertraute Umgebung" der Kitten bedeutet: Kälte, Krankheit, Verwahrlosung, Angst, Flöhe, Milben, Giardien, Würmer, keine medizinische Hilfe egal was ist, Hunger, Kämpfe und Populationsdruck, Weitervermehrung und vor allem ein durchschnittlich recht kurzes Leben.
Dagegen stehen: 1-2 harte Wochen der Umstellung auf Menschenhaltung. Danach folgt in der Regel ein mehr oder weniger verwöhntes Katzenleben. Geringer Preis, oder?
Ich sehe es bei meinen Kleinen und habe die Erfahrung gemacht: Die sind Opportunisten, die merken ganz schnell, dass das RiesenSatanMonster eigentlich einer von den Good Guys ist und nach kürzester Zeit sind sie zahm, schmusig und gesund und ihnen stehen alle Türen offen.
Die Mutter ist es übrigens gewöhnt, Kitten zu verlieren, das ist ein ganz normaler Vorgang bei den Wilden (-Marder, Autos, Krankheit...). Sicher "trauern" Tiermütter, aber eben nicht auf unsere menschliche Art. Und abgesehen davon... 6 Monate später ist sie eh wieder mit dem nächsten Wurf beschäftigt
🙁
So, das war jetzt knallhart rational, ich hoffe, dass Dir das vielleicht hilft, den Auslöser zu drücken. Ich drücke Dir alle Daumen, dass Du die Kleinen kriegst und hoffentlich auch die Mutter!