Fibrosarkom - Versuch: Verfütterung von Brokkoli-Sprossen

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Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
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FelixH

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19. November 2011
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Hallo,

ich bin neu in eurem Forum. Ich bin Student aus München und habe mich in eurem Forum aufgrund eines traurigen Ereignisses angemeldet: Die Katze meiner Eltern ("Miezi") hatte bzw. hat ein Fibrosarkom. :reallysad:
Sie ist 5 Jahre alt und wurde bisher regelmäßig geimpft.

Kurzer Überblick:
Im Juli 2011 entdeckten wir einen kleinen Knubbel an der rechten Schulter. Der Knubbel wuchs mit der Zeit, weshalb wir Ende Juli einen Tierarzt aufsuchten.
Die Diagnose des Tierarztes war ein Fibrosarkom. Der Tierarzt verabreichte eine Spritze Interferon. Das Interferon wirkt antitumoral und stärkt die Immunabwehr. Da der Tumor weiter wuchs (schätzungsweise ca. 1-2 cm groß), bekam sie Mitte August erneut Interferon gespritzt und wurde Ende August operiert.
Eine Gewebeprobe des Tumors wurde in einem Labor untersucht und festgestellt, dass es sich tatsächlich um ein Fibrosarkom handelt. Im Bericht stand, dass der Tumor vollständig entfernt wurde. Zudem stand im Bericht, dass bei einem Fibrosarkom das Rezidivieren häufiger ist als das Metastasieren.
Anfang Juni wurden die Fäden gezogen und erneut Interferon gespritzt. Desweiteren wurde Ende September und Ende Oktober Interferon gespritzt.

Der eigentliche Grund, warum ich diesen Beitrag hier schreibe, ist, dass ich gerne wissen würde, ob schon mal jemand von euch die Fütterung von Brokkolisprossen (also 3 Tage alte Brokkoli-Keimlinge) an seiner Katze zur Behandlung eines Fibrosarkoms versucht hat.
Ich hab nämlich im Internet nichts darüber finden können. Bis jetzt (also 12 Wochen nach der OP) habe ich damit gute Erfahrungen gemacht. Es ist noch kein erneuter Knubbel erfühlbar.

Auf die Idee gekommen bin ich dadurch, dass ich im Internet gelesen habe, dass Glucosinolate (vor allem das Abbauprodukt Sulforaphan) Krebs am Menschen vorbeugen können.
Die antikanzerogene Wirkung ist nicht nur durch epidemiologische Untersuchungen am Menschen, sondern auch durch Tierversuche belegt.
Besonders viel Sulforaphan ist in 3 Tage alten Brokkolisprossen enthalten. Sulforaphan ist nicht unmittelbar in den Brokkolisprossen enthalten, sondern entsteht durch die Reaktion von Glucoraphanin mit dem Enzym Myrosinase (diese beiden Stoffe liegen räumlich getrennt in den Zellen vor), wenn die Zellen verletzt werden (z.B. beim Kauen oder Schneiden).

Falls es euch interessiert, sind hier ein paar Links dazu:

http://de.wikipedia.org/wiki/Sulforaphan
http://en.wikipedia.org/wiki/Broccoli_sprouts
http://www.klinikum.uni-heidelberg.de/fileadmin/MolOnkoChir/Texte/Herr_DZO2009.pdf

Auch auf sciencedirect findet man viele Veröffentlichungen zu Brokkoli-Sprossen.


Mit der Verfütterung von Brokkoli-Sprossen habe ich ein paar Tage nach dem Fädenziehen begonnen (bzw. meine Mutter beauftragt 🙂 ).

Die Sprossen wurden in einer Keimschale (eigentlich für Kresse) herangezogen und jeden Tag das Wasser gewechselt. Die leere Keimschale wurde hin und wieder mit heißem Wasser gewaschen und vollständig getrocknet (um alle Bakterien abzutöten). Hygiene ist hier sehr wichtig, dass sich keine gefährlichen Bakterien vermehren!
Verfüttert wurde ca. 1 Teelöffel der 3 Tage alten Brokkolisprossen pro Tag. Die Sprossen wurden mit Wasser in einem Sieb gewaschen, danach mit einem Löffel zerdrückt (da unsere Katze das Fressen eher runterschlingt und nicht kaut, was für die Reaktion von Glucoraphanin mit Myrosinase jedoch nötig ist) und anschließend unters Nassfutter gemischt.
Leider schmecken ihr die Sprossen bzw. das mit den Sprossen gemischte Nassfutter nicht besonders und sie frisst es eher zögerlich. Sie frisst es aber trotzdem meistens ganz.
Die Brokkoli-Samen zum Heranziehen der Sprossen hab ich anfangs im Baumarkt (von der Marke Sp**li) gekauft. Als diese im Baumarkt aus dem Sortiment genommen wurden, hab ich sie im Internet bei ke**ling.de bestellt. Leider weiß ich nicht, wieviel Sulforaphan die jeweiligen Sprossen enthalten, denn der Sulforaphan-Gehalt ist von Brokkolisorte zu Brokkolisorte unterschiedlich.

Als Ende September erneut Interferon gespritzt wurde, haben wir die Verfütterung von Brokkolisprossen ausgesetzt, da ich eine Wechselwirkung von Interferon mit den Brokkolisprossen für möglich hielt. Nachdem 7 Tage lang keine Brokkolisprossen gefüttert wurden, bemerkten wir einen kleinen Knubbel (Durchmesser ca. 3mm) direkt neben der Narbe.
Ich weiß jedoch nicht sicher, ob es sich bei diesem Knubbel um ein Rezidiv handelte oder eventuell nur um einen Insektenstich oder so was. Wir haben sofort wieder mit der Verfütterung von Brokkoli-Sprossen begonnen und nach einigen Tagen war der Knubbel nicht mehr auffindbar.

Nebenwirkungen:
Bei den Brokkoli-Sprossen hab ich bisher keine Nebenwirkungen festgestellt.
Wenn Interferon gespritzt wurde, machte unsere Miezi für ein paar Tage einen müden Eindruck.

Kosten für die Brokkoli-Samen: ca. 4 Euro pro Monat

Momentan ist die OP erst 12 Wochen her. Ich werde euch auf dem Laufenden halten, ob Metastasen oder Rezidive auftauchen.

Im Anhang sind ein paar Fotos:
Das erste Foto ist von kurz nach der OP. Damals war sie ziemlich niedergeschlagen. Es ging ihr aber schnell besser und sie wollte schon bald wieder ins Freie (siehe 2. Foto).
3. Foto: Keimschale mit Brokkolisamen (linke Seite) und Brokkolisprossen (rechte Seite).
Die beiden letzten Fotos hab ich vor ein paar Tagen gemacht.

Viele Grüße,
Felix
 

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Hi,

kleines Update:

Also unserer Katze gehts immer noch super. :smile:
Es ist kein Knubbel erfühlbar.

Es wurden auch weiterhin Brokkolisprossen verfüttert.
Lediglich einmal im Monat wurde für ca. 4 Tage die Verfütterung der Sprossen ausgesetzt. Übermäßiger Verzehr von Kreuzblütlern kann beim Menschen nämlich zu Iodmangel und Kropfbildung führen. Dies wollte ich dadurch vermeiden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich danke dir für diese sehr interessante Info und werde mir Gedanken machen,
wäre doch ein Versuch wert oder? Da meine alte Katzendame aber immer sehr wählerisch mit dem Futter ist gibt es die nicht als Kapseln?

LG Luckysmama
 
Hi,
sorry, dass ich so spät antworte. Ich hab schon länger nicht mehr in dieses Forum geschaut.
Es gibt zwar solche Brokkoli-Kapseln, aber ich weiß nicht, ob das so sinnvoll ist. Möglicherweise sind in den Kapseln nämlich die für die Reaktion nötigen Enzyme nicht vorhanden.
Das heißt, es müsste dann zu den Kapseln noch zusätzlich ein bisschen Brokkoli oder Brokkolisprossen verfüttert werden. Zudem können die Kapseln eventuell für Katzen schädliche Zusatzstoffe enthalten, denke ich. Der Vorteil von solchen Kapseln wäre es vielleicht, dass eventuell der Sulforaphangehalt angegeben ist und dass das Futter vermutlich besser angenommen wird.

wäre doch ein Versuch wert oder?
Das denke ich auch. Bisher hab ich keine Nebenwirkungen feststellen können und außerdem enthalten die Sprossen viele Vitamine.
Aber ich würde mich nicht lediglich auf die Brokkoli-Sprossen verlassen. Ich denke, dass eine Operation und die Gabe von Interferon wichtig sind.

Viele Grüße,
Felix
 
Hallo Felix,

find ich ja echt super von Dir, daß Du Dich damit so beschäftigst. Für Eure Katze tut es mir natürlich sehr leid, daß sie in so jungen Jahren schon ein Fibrosarkom hat. Nein, ich habe leider keine Ahnung davon. Meine Freundin hatte einen Kater mit einem Fibrosarkom, einem sogenannten Impfsarkom. Dieses Sarkom ensteht wohl dadurch, daß immer an der selben Stelle geimpft wurde (früher halt meistens im Bereich des oberen Rückens).
Mit den Sprossen, es ist halt ein Versuch wert und es kann Deiner Katze ja nicht schaden. Leider habe ich die Erfahrung gemacht, zumindest in der Humanmedizin, daß Sarkome und Carcinome sich nicht über Jahrzehnte aufhalten lassen. Es gibt aber immer wieder Fälle, in denen so etwas dann doch einfach nicht mehr vorkommt. Ich drücke Euch jedenfalls sehr die Daumen. Deine Mutter muß ja ungemein stolz auf Dich sein, so zu recherchieren und dann die Behandlung begleitend mit in die Hand zu nehmen. Ich wäre jedenfalls ungemein stolz, wenn einer meiner Söhne sich so bemühen würde.

LG Feli
 
Danke für deine Antwort Felix.

Meine Katze wurde nochmals vor 3 Wochen operiert und bekommt jetzt Mistel.
LG
 
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Hi,

ob die Gabe von Mistelpräparaten bei Krebs wirklich so sinnvoll ist, weiß ich nicht. Die Studienlage hierzu ist ziemlich widersprüchlich. Angeblich zeigen methodisch einwandfreie Studien keine Vorteile im Vergleich zum Placebo. Mistel kann jedoch Nebenwirkungen verursachen und möglicherweise sogar das Krebswachstum fördern!
( Hier steht zum Beispiel ein bisschen was dazu:
http://www.esowatch.com/ge/index.php?title=Misteltherapie#cite_note-14 )

Ich würde stattdessen besser Interferon spritzen.

lg Felix
 
Hi,

ob die Gabe von Mistelpräparaten bei Krebs wirklich so sinnvoll ist, weiß ich nicht. Die Studienlage hierzu ist ziemlich widersprüchlich. Angeblich zeigen methodisch einwandfreie Studien keine Vorteile im Vergleich zum Placebo. Mistel kann jedoch Nebenwirkungen verursachen und möglicherweise sogar das Krebswachstum fördern!
( Hier steht zum Beispiel ein bisschen was dazu:
http://www.esowatch.com/ge/index.php?title=Misteltherapie#cite_note-14 )

Ich würde stattdessen besser Interferon spritzen.

lg Felix

oh je, dieser link liest sich gar nicht gut 😕
Lucky bekommt Viscum album D 12. Hat da jemand Erfahrung?
Das sind Streukügelchen zum Einnehmen. Meine TÄ sagte damit hätte sie gute Erfahrung gemacht. Ich werde es beim nächsten TA-Besuch ansprechen oder soll ich sie lieber gleich mal anrufen?
 
Falls es sich hierbei um ein homöopathisches Präparat handelt, sind wohl keine Nebenwirkungen zu befürchten :smile: aber die Wirkung geht wahrscheinlich nicht über den Placeboeffekt hinaus.
 

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