Auch dir entschuldige, mensch, ich bin echt durch den Wind 🙁
Momentan bin ich auf der Arbeit und hab das Blutbild nicht vorliegen. Aber die Werte, bei denen die TK sagt, dass sie FIP-Aussagekräftig sind, hab ich im Eingangspost vermerkt (aber wahrscheinlich meinst du die auch nicht).
Hey, Du musst Dich sicher für nix entschuldigen. Aus dem Eingangspost - das sind schon die richtigen Werte und die sind sozusagen auch FIP-typisch, aber nicht spezifisch. Will heißen, meistens findet man solche Werte bei einer FIP-Erkrankung vor, aber eben auch bei anderen Erkrankungen. Dann könnte man denken, dass die dann ja gar nicht weiterhelfen. Aber das tun sie eben doch. Denn sähe es hier anders aus, dann wäre FIP bereits viel unwahrscheinlicher. Um Ergebnisse dann noch mehr auf FIP eingrenzen können, wird dann normalerweise die sogenannte Elektrophorese gemacht. Dazu reicht die Blutprobe, die ohnehin bereits genommen wurde. Mit einem besonderen Verfahren wird dann nochmals der A/G-Quotient, Albumin und Gesamteiweiß bestimmt UND die Globuline differenziert. Da erhöhte Gamma-Globuline wieder ein weiterer Wert ist, der dann FIP-typisch wäre, hilft das ein Stück weiter bei der Diagnose. Umgekehrt verhält es sich wie bei den anderen Werten auch: Ist der Quotient so niedrig, weil nicht Gamma, sondern Alpha und/oder Beta Globuline erhöht sind, dann spricht das schon wieder eher gegen FIP.
Man kann es auch so ausdrücken: Die negative Abgrenzung (bestimmte Werte sind nicht FIP-typisch) ist oft fast beweisend, dass keine FIP vorliegt, während positive Ergebnisse immer nur ein Stück die Wahrscheinlichkeit für FIP erhöhen, aber andere Erkrankungen nicht ausschließen können.
Bei der neuen PCR (der Befund, auf den Ihr jetzt wartet) verhält es sich leider wieder umgekehrt. Ist das Ergebnis positiv, dann ist eine FIP nahezu bewiesen. Nur leider werden, wie Schatzkiste bereits schrieb, nur 2 bekannte Mutationen erfasst. Das bedeutet leider, dass ein negatives Ergebnis eine FIP absolut nicht ausschließt, weshalb eigentlich trotzdem immer auch eine Rivalta-Probe gemacht werden sollte.
Das sind jetzt wieder ganz viele Informationen und während ich das schreibe, bin ich mir auch unsicher, ob diese jetzt nicht eher zur Verunsicherung beitragen, anstatt zu helfen...
Letztendlich darf man ja auch die Bauchwassersucht und den enormen körperlichen Verfall, wie er offensichtlich bereits eingetreten ist, nicht außer acht lassen.
Das ist ja das Schlimme. All das spricht für FIP - und dennoch gibt es noch andere Krankheitsbilder, die sich genau so äußern können. Differenzialdiagnostik wird auch durch die Schwäche des Tieres dann immer schwerer, weil man ihm auch nicht noch mehr zumuten will. Das ist jetzt so schwer für Euch und ich finde es dann auch schwer geeignete Ratschläge zu geben. Letztendlich könnt wirklich nur Ihr die Situation einigermaßen einschätzen. Was ist noch zumutbar; spielt es noch eine Rolle, ob es wirklich FIP ist oder ist ein Punkt erreicht, an dem das Tier so oder so erlöst werden muss, etc. Das sind alles so Faktoren, die nur Ihr jetzt noch beurteilen könnt.
Ich kann nur ganz grob raten, dass wenn die PCR nun negativ ist, würde ich wahrscheinlich vor einer endgültigen Entscheidung die Rivalta-Probe noch durchführen lassen.
Ich wünsche Euch ganz viel Kraft für die kommenden Tage.