Ich gebe die Kitten nicht so ab. Auf keinen Fall und wenn bin ich ehrlich. Zudem möchte ich ganz klar sagen, dass ich den Namen per Zufall gewählt habe und das dieser nicht mit einer Cattery im Zusammenhang steht. Das es eine Cattery mit dem Namen gibt wußte ich nicht! Die Kitten sind 9 Wochen alt.
Es wurde nur der Rivalta Test gemacht. Blutuntersuchung werde ich dann am Montag machen.
Und Doppelpack: es ist schön, dass du das so siehst! Das ist allerdings eher eine Ausnahme. Grade Züchter untereinander sind oft in Konkurrenz. Da freut man sich den Ruf schädigen zu können.
Die Rivaltaprobe setzt ja voraus, dass schon Exsudat im Bauch- oder Brustraum vorhanden ist. Ansonsten bleibt eine Punktion ohne Flüssigkeit, die man für die Rivaltaprobe verwenden könnte (meine Erfahrung betreffend meine OKH-Kätzin Nine Katharine). Insofern müssen deine Kitten, Larume, ja irgendeine Art von Flüssigkeit im Bauchraum gehabt haben.
Wenn die Rivaltaprobe dann positiv war (so verstehe ich deine Schreibe), ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass die Kitten mit FIP infiziert sind. In diesem Fall ist der Tod unausweichlich, soweit ich informiert bin, da es keine Behandlungsmöglichkeit gegen das mutierte Coronavirus gibt. Und Exsudat im Körper bedeutet insofern auch eine fortgeschrittene FIP, wo die Flüssigkeit aus dem Bauchraum nicht mehr von selbst weggehen wird.
Ein großes Blutbild würde wahrscheinlich in diesem Fall einen sehr schlechten A/G-Quotienten (unter 0,6) ergeben, d. h. Albumin und Globulin.
Die Untersuchung aus der Körperflüssigkeit (Exsudat und Rivaltaprobe) bzw. aus dem Körpergewebe des Leichnams ist meines Wissens bis heute die einzige relativ sichere Möglichkeit, FIP nachzuweisen.
Bei Nine war es der sehr schlechte A/G-Wert, der FIP ins Gespräch brachte (Nine ist allerdings eine erwachsene Katze, jetzt sechs Jahre alt) und die ergänzenden Untersuchungen veranlasste. Wir hatten insofern Glück, dass sich eine Differentialdiagnose ergab (Galle und Leber), wobei das aber auch schwerwiegende Erkrankungen sind, die behandlungsbedürftig sind.
Da Nine zwischendurch auch einen sehr dicken Bauch hatte, habe ich sie auch punktieren lassen, aber sie hatte kein Exsudat, sondern der Bauch war aus anderen Gründen aufgebläht. Daher gab es auch nichts, womit man eine Rivaltaprobe hätte machen können (ich hatte die TK beauftragt, im Falle von Exsudat diesen Test auch gleich zu machen, um wegen FIP auf Nummer sicher zu gehen).
Du solltest dir im Klaren darüber sein, dass bei einer positiven Rivaltaprobe und Exsudat bei allen Kitten des Wurfs keine guten Aussichten bestehen, dass die Tierchen noch lange leben. Gerade die jungen Kitten (du schreibst nicht, wie alt sie sind, daher gehe ich von sehr jungen Tieren aus) bauen sehr schnell ab, und wenn das mutierte Virus schon so lange wüten konnte, dass die Flüssigkeiten die Wände der inneren Organe verlassen, handelt es sich normalerweise um das Endstadium der Erkrankung, so dass es eher um Tage als um Wochen geht. So schlimm das auch ist!
Das Coronavirus als solches ist nicht das Problem, sondern zum einen die Durchseuchung bei großen Katzenbeständen wie beispielsweise bei Katzenzuchten, sofern Ausscheider sich in der Katzenpopulation befinden und diese gemeinsame Katzentoiletten benutzen (das Virus wird in erster Linie mit dem Kot ausgeschieden und übertragen) und zum anderen die potentielle Mutation, die beispielsweise bei Stress begünstigt werden kann und dazu führt, dass das mutierte Virus die inneren Organe, die es besiedelt, angreift und letztlich die "Wände" der Organe zerstört, so dass die im Organ befindlichen Flüssigkeiten (Exsudat) austreten und sich im Brust- bzw. Bauchraum ausbreiten können. (Bei der trockenen FIP kann der Verlauf anders sein, ist aber nicht minder tödlich.)
Bitte lass bei deinem gesamten Katzenbestand pro Katze ein großes Blutbild machen, mit dem u. a. der A/G-Quotient festgestellt wird, und lass auch den Coronatiter bei allen Katzen feststellen. Je höher der Titer ist, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Katzen ausscheiden. In dem Fall ist höchste Toilettenhygiene geboten, damit sich das Virus nicht weiter überträgt.
Zwingend erforderlich ist natürlich auch, dass du an deinen Verein und den Zuchtwart Meldung machst und - soweit du gewerblich im Sinne des Tierschutzgesetzes züchtest (= drei oder mehr potente Weibchen incl. Nachwuchs) - natürlich auch an das Vet-amt des Landkreises/der Kreisstadt.
Dass du keine Katze mit ungewissem Gesundheitsstatus verkaufst, sollte selbstverständlich sein.
Deinen Katzen wünsche ich alles Gute, und bitte lass die Kitten gehen, wenn sie keine Lebensqualität mehr haben; FIP ist (wie dir aus den Züchterseminaren sicherlich bekannt ist) eine sehr grausame Krankheit.