FIP - würdet ihr eure verstorbene Katze der Forschung zur Verfügung stellen?

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Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
Philan

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Hallo ihr Lieben,

FIP ist ja leider immer noch eine ziemlich erschreckende Krankheit: es gibt keinen zuverlässigen, sinnvollen Schutz davor, es gibt keine Heilungschancen und es gibt vor allem keinen eindeutigen Nachweis dieser Krankheit, solange die Katze noch lebt. Das verunsichert die Halter, es führt zu vielen unnötigen Einschläferungen, und man hat irgendwie immer das Gefühl, vielleicht doch etwas übersehen zu haben oder nicht genug untersucht zu haben.

Ich bin kein Mediziner, ich weiß nicht, wie der Stand der Forschung über diese Krankheit im Moment ist. Aber ich bin Betroffene. Bei meinem Kater Theo wurde jetzt mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit FIP diagnostiziert. Zwei weitere meiner Katzen sind in den letzten Jahren auch schon daran verstorben.

Durch meine Tierärztin erfuhr ich heute von einem Forschungsprojekt der medizinischen Kleintierklinik München.
Zitat: "Ziel der Studie ist es, herauszufinden, welches Material am besten zur Diagnose der FIP via Mutations-PCR geeignet ist." Zitat Ende

Auch wenn diese Studie nur ein einzelner Baustein in der FIP-Problematik ist, so könnte sie bzw. deren Ergebnis und die daraus resultierenden neuen Testmethoden möglicherweise die immer wiederkehrende Frage "ist es tatsächlich FIP?" beantworten.

Für diese Studie werden aber natürlich an FIP verstorbene (bzw. deswegen eingeschläferte) Katzen benötigt :verstummt:

Würdet ihr eure FIP-Katze für diese Studie zur Verfügung stellen?

Diese Frage klingt furchtbar, makaber und herzlos dem Tier gegenüber, das ist mir bewusst. Und es mag euch vielleicht in meinem Fall ganz besonders empathielos erscheinen, dass ich mich mit dieser Frage beschäftige, da mein Theo grad erst die Diagnose bekommen hat und hoffentlich noch einige schöne Wochen bei uns sein darf.

Aber genau jetzt, solange die Katze noch lebt, ist der richtige Zeitpunkt, darüber nachzudenken. Es ist eine Gewissensentscheidung, die gut überlegt sein sollte, und die kann man nicht am Tag X treffen, wenn das Tier auf dem Behandlungstisch liegt und seine letzte Reise antritt.

Es gibt Dinge im Leben, über die will man nicht nachdenken und eine Entscheidung treffen. Und es gibt Dinge im Leben, über die muss man nicht nachdenken. Meine Frage zähle ich zu beiden Kategorien. Und es gibt für meine Frage keine richtige oder falsche Antwort. Aber bestimmt viel Diskussionsstoff.

Lasst uns diskutieren 🙂
 
A

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Liebe Karin,
ich habe gerade in Theos FIP Faden geantwortet.
Ich kann deine Gedanken völlig nachvollziehen und von mir käme ein klares JA

Wir haben Mutz vor 3 Wochen verloren.
Sie hatte einen Baucherguss, Verdacht auf FIP.
Bei ihr wurde dann FIP aufgrund sämtlicher Testungen und auch der Pathologie des Punktats in der Uni Klinik Berlin Dahlem ausgeschlossen.
Unter der OP , die eigentlich nur das versprengte veränderte Gewebe nach der nicht völlig gelungenen alten Kastration als Ursache des Ergusses entfernen sollte, wurde dann festgestellt, dass sie Tumore großflächig im Bauchraum hatte . Mit Metastasen in Leber, Niere, Gallengängen.....Unrettbar. Wir haben sie nicht mehr aufwachen lassen.
Angesichts dieses OP Ergebnisses haben wir sie nicht mehr zur Autopsie gebracht.
Ansonsten hatte unser Entschluss schon festgestanden, sie obduzieren zu lassen um die Ursache endgültig zu finden.
Diese Krankheit hat so viele tückische Gesichter, und so viele Katzen werden eingeschläfert, die noch rettbar gewesen wären.Es wäre gut, wenn dort endlich umfangreich geforscht würde.

Ich finde es völlig richtig, dass Du jetzt überlegst, diesen Weg zu gehen.
 
Es tut mir leid, dass dein Theo diese Diagnose bekommen hat, aber ich hoffe, dass er noch einige schöne Woche bei euch hat 🙂

Ich selbst habe noch keine Katze daran verloren, aber auch meine Antwort wäre ja.
Denn wenn damit in Zukunkt Katzen oder deren Besitzern geholfen werden kann oder zumindest die Chance darauf besteht, dann wäre es, wenn auch nur ein sehr kleiner, Trost.
 
Ganz kurz und knapp


Ja.
 
Meine Antwort wäre: ja!

Es werden soviele Tierversuche an lebenden Katzen gemacht, für so sinnfreie Sachen wie Kosmetik etc.

Warum soll eine tote Katze, die ja weiterlebt im Herzen ihrer Dosis, nicht für eine sinnvolle Forschung zur Verfügung stehen? Sie wird ja nicht gequält.

Ich wünsche euch noch eine ganz lange Zeit. Eine gute Zeit.

Lg

Birgit
 
Meine erste Intuition war: NIEMALS🙁...aber nach ein paar Minuten Überlegung und mit dem Gedanken, daß dadurch vielleicht die Chance besteht, vielen Katzen durch die Forschung in Zukunft helfen zu können: klares JA.

Ich wünsche Dir noch ganz, ganz viel Zeit mit Theo voller Liebe, Fürsorge und Zuneigung.
 
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Ganz klar: Ja!
Die tote Katze lebt in der Erinnerung weiter und ihr toter Körper hilft vielleicht ein wenig, andere Katzen vor dem Schicksal zu bewahren.

Ich habe den kleinen Jimmy nachdem er eine Woche bei mir war, an FIP verloren.
 
Oh, anscheinend gibt es zu der Frage doch kaum Diskussionsbedarf :oha: 🙂

Es gefällt mir, dass schon so viele ein eindeutiges Ja geäußert haben. Und auch meine Entscheidung ist klar: Theo wird mithelfen, diese Krankheit zu erforschen.
Und wenn ich irgendwann in ein paar Jahren eine Meldung lese, dass FIP nun eindeutig am lebenden Tier nachgewiesen werden kann, dann weiß ich, dass Theo und vielleicht so einige andere Forumskatzen nicht umsonst gestorben sind :verstummt: 🙂

Ich bin mir aber sicher, dass es etliche Forinen gibt, die sich nicht zu einem Ja durchringen können, egal aus welchem Grund. Die dürfen sich hier natürlich auch äußern. Ich bin sicher, dass hier keinem seine Gründe dagegen vorgeworfen werden. Wie gesagt, das ist eine Gewissensentscheidung, so wie Organspende z.B.

Aber vielleicht bringt dieser Thread ja den einen oder anderen dazu, überhaupt mal darüber nachzudenken. Bis gestern hätte ich selbst überhaupt nicht an diese Möglichkeit gedacht, ich wusste gar nicht, dass es so eine Studie gibt und man als ganz normaler Katzenhalter dazu beitragen kann. Aber nach meinem Gespräch mit der Tierärztin war ziemlich schnell klar, dass das eine Option für mich ist.
 
Bis gestern war ich dankbar, dass meine Katzen nur CNI haben und eine Polypen, der immer wieder kommt.

das was dein armer Katerling hat, ist ne Nummer grösser.

Tot ist tot, letztlich.

Ob ich eine Urne habe auf meinen Regal, oder ein Grab im Garten. Meine Katzen werde immer bei mir sein.

In meinen Gedanken, oft auch in meinen Träumen.

Wenn man was gutes tun kann, im Namen aller Katzen: warum verdammt nochmal nicht?

Lg
Birgit
 
wirklich eine spannende diskussion.

ich weiß nicht, wie ich in einer solchen situation entscheiden würde. wahrlich nicht.

meiner meinung nach sollte es hier bei euch so sein, alleine schon, weil du dir diese gedanken machst. und das ist hier entscheidend.

grundsätzlich kann ich das gutheißen, wie sich das anhört ^^. ist schwer zu formulieren.

wie du selbst schreibst, dann hätte dieses sinnlose drama einen sinn sozusagen.

ich hoffe, du verstehst, was ich meine 😳
 
Ich glaube ich verstehe was du meinst Martina.
Egal wie sich jemand entscheidet, es ist immer die richtige Entscheidung. Weil man Position beziehen muss, wenn man darüber nachdenkt, und nach reiflicher Überlegung eben zu einer Position X kommt und dann auch dahinter stehen kann. Egal ob es ein Ja oder ein Nein ist.
Genausogut kann ich es verstehen, wenn man "grundsätzlich eigentlich" dafür ist, aber sich dann doch dagegen entscheidet. Weil man sein Tier doch gerne im Garten begraben möchte, oder es einäschern und ins Regal stellen, damit es einem nah ist. Oder man einfach nicht will, dass es nach dem Tod "zerfleddert" wird. Oder aus irgendeinem anderen Grund, den man vielleicht gar nicht benennen kann.
 
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vor allem ist es DEINE entscheidung,
das ist ausschlaggebend.

für mich ist der körper tatsächlich die hülle, die seele, das wesen sind darin eine weile aufbewahrt.

ich würde nie den körper beim TA lassen, denn auch die hülle braucht meiner meinung nach achtung und respekt.

aber so merkwürdig sich das anhört, ich halte sogar eine autopsie oder ähnliches für ein respektvolles tun.
 
Also ich habe jetzt lange darueber nachgedacht, weil der Verstand ganz klar sagt, JA, dann war der Tod der Katze nicht umsonst, dann kann der Tag in die Naehe ruecken, wo auch FIP-Katzen geholfen werden kann.

Wenn ich alledings hart mit mir ins Gericht gehe, muss ich sagen, bloed, dass man die ganze Katze dafuer hergeben muss. Bekaeme ich z.B. das ausgestopfte Fell fuer eine Beerdigung wieder, waere mir seelisch damit sehr geholfen. Das geht aber nun mal nicht, weil ausdruecklich das gesamte Tier erforderlich ist.

Mit meinen eigenen Katzen tu ich mich deshalb sehr schwer, weil ich sie halt, und das mag sehr egoistisch klingen, gern im Garten begraben haette.
OC-Katzen, die verstorben waren, gingen prinzipiell immer zur Obduktion, da hatte ich nicht solch Problem, sondern dachte eher, OK, dann weiss man, was los war.

Verstorbene TH-Katzen fuer FIP-Forschungszwecke, die eigenen aber nicht?
Oh oh, ich weiss nicht, was kommt, wenn ich das hier so unverbluemt schreibe.
 
Erstaunlich das hier soviel doch mit Ja antworten

Ist es egoistisch wenn ich mit Nein antworte? Es wäre für mich schon schlimm genug eine Katze deswegen erlösen lassen zu müssen.

Aber dann auch noch aufschneiden und zerschnibbeln lassen?
Das könnte ich niemals.

Hab ich auch nicht bei Caspar geschafft - bei ihm weiss ich bis heute nicht woran er wirklich starb - hätte ich damals auch obduzieren lassen können.

Aber mir war wichtiger das ich ihn beerdigen hab können. Das musste ich machen. Anders konnte ich nicht abschliessen. Würde ich eine Katze fürs zerschneiden hergeben und nie mehr wieder bekommen würde mir was fehlen...
 
Eindeutig: JA.

Allerdings gehöre ich zu der Fraktion, die den toten Körper der Katze beim TA lässt, wohl wissend, was damit geschieht.

Und nein, ich möchte meine Katzen nicht als Urne im Regal stehen oder ihr Grab bei mir im Garten haben; sie sind in meinem Herzen und bleiben dort auch, obwohl sie mir auch heute noch sehr fehlen und jede für sich einzigartig ist und mir in Erinnerung bleibt!

Ich respektiere voll und ganz die gegenteiligen Meinungen, denn das ist so ein höchstpersönliches Thema, dass man darüber nicht urteilen kann und darf.

LG
 
Ich würde es vom Kopf her sofort bejahen,vom Gefühl her aber wäre ich dazu nicht in der Lage.

Meine Katzen sind nicht schnell gestorben,wie das bei FIP der Fall wäre, sondern hatten meistens eine längere Siechtumzeit(CNI/FELV) in der ich um ihr Leben oder Linderung usw gekämpft habe.Emotional habe ich mich zurückgehalten,um sie auch während der Euthanasie begleiten zu können.Danach aber ist bei mir emotional Ausnahmezustand.Ich trauere.

Für mich ist mein totes Tier kein lebloser Körper, sondern das was noch von ihm da ist, was ich achte, wie zu seinen Lebzeiten.Z.B.:
Als Mona starb, dachte ich:" Oh jetzt könnte ich mein ehemaliges Scheuchen einmal an mich drücken und halten"-so wie ich es zu ihren Lebzeiten nie tat.Aber ich konnte es nicht.Auch nach ihrem Tod galten ihre Grenzen.

Weder kann und will ich den toten Körper beim TA für die Verwertung lassen ,noch für eine Urnenaufbewahrung verbrennen.

Wenn ich mich vorher mit diesem Gedanken auseinandersetzen könnte,dh mit dem Forschungsprojekt ,könnte mich das vielleicht überzeugen.Oder wenn ich mehrere Katzen hätte,denn dadurch wäre mir deren potenzielle Gefährdung bewusst.

Ich kann mir dafür eher vorstellen,zu Lebzeiten mit meinem Katzentier an einer Studie teilzunehmen.

Hätte meine ängstliche Mona Asthma gehabt und nicht mein entspanntes Bienchen,hätte ich vemutlich an einer Studie mit Alvesco teilgenommen, um Mona nur einmal täglich inhalieren zu lassen und diese Zudringlichkeiten zu reduzieren.

Außerdem habe ich mir genug Wissen über angeeignet, um die Studie und deren Hintergründe prüfen zu können. Eine Studie, die das Ranking der Uni beeinflussen soll und auf Sponsoring durch den dahinterstehenden Pharmakonzern beruht? Never!
 
Zuletzt bearbeitet:
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Ich könnte es nicht.

Für mich verdient eine Katze den gleichen Respekt wie ein Mensch. Ich würde mich selbst eher für Forschungszwecke zur Verfügung stellen, als jemanden (egal ob Katze oder Mensch), der mir in Obhut gegeben worden ist. Das ist bei mir ein Gefühlsding, das ich nicht mit dem Kopf bestimmen kann. Solange der/die Betroffene nicht selbst zu Lebzeiten diesen Wunsch geäußert hat, würde ich es nicht machen. Und Katzen können es nun mal leider nicht sagen.
 
Eindeutig: nein.
Ich will die "Hülle" meines geliebten Tieres in einer Urne wieder bei mir haben. Sonst kann ich das ganze megaschlecht verarbeiten 🙁
 
Ich will die "Hülle" meines geliebten Tieres in einer Urne wieder bei mir haben. Sonst kann ich das ganze megaschlecht verarbeiten 🙁

So geht es mir grundsätzlich auch...und nach langer, schwerer Erkrankung wie beim Dicken (CNI, Pankreatitis, etc.) oder meinem Herzenskater (HCM eG, CNI) sehe ich das auch differenzierter als bei FIP.

Die Medizin hat hier keine Chance diese heimtückische Krankheit zu erforschen als die verstorbenen Tiere zu obduzieren...deswegen würde ich ein an FIP verstorbenes Tier (vermutlich) auch der Wissenschaft zur Verfügung stellen.
 
Vielleicht sehe ich es anders, wenn es mal soweit sein sollte.
Derzeit kann ich das aber mit Ja beantworten.

Ich bin (derzeit) nicht der Typ, der sich eine Urne ins Regal stellt. Einen eigenen Garten zum Beerdigen haben wir nicht.
Ich würde das Tier also so oder so beim Tierarzt lassen. Für mich ist der tote Körper in dem Sinne auch nicht mehr einer meiner Jungs, der ist dann fort.

Und ich bin auch absolut sicher, dass es dem Tier nichts mehr ausmacht, obduziert oder dergleichen zu werden. Wie hier schon jemand sagte: tot ist tot.


Und wenn dafür anderen Katzen vielleicht geholfen werden kann, vielleicht sogar irgendwann meinen eigenen ... na klar!
 

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