Fiv und Tumoröse Veränderungen im Maul

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Taskali

Taskali

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Ich brauche jetzt mal Rat von echten Fiv Profis - es geht um meinen Streuner Linciko.
Zuerst zur Vorgeschichte: vor nun bald 5 Jahren fing ich einen schwerkranken Streuner ein und päppelte ihn und entließ ihn dann wieder in die Freiheit. Linciko ist Fiv positiv und hatte damals eine akute Infektion, die ihn ein Auge kostete. Dazu hatte er - soweit ich mich erinnere - Geschwüre im Maul, die damals soweit wie möglich entfernt worden sind. Dazu wurde er natürlich kastriert und die Zähne wurden entfernt.
Er bekam draußen eine Futterstelle von mir eingerichtet, die er auch fleißig benutzte. Letztes Jahr verschand er und durch Zufall bekam ich Kontakt u anderen Leuten bei mir aus dem Dorf, die sich um Streuner kümmern und es stellte sich raus, daß er bei denen in ihren Streunerkeller eingezogen war und diesen auch nicht mehr verließ. Es ging ihm nicht so gut. Vor einer Woche kam dann der Anruf, daß er massiv aus dem Maul blutet und sie ihn dann jetzt einfangen und zum TA bringen.
Ich bin - zum Glück - mitgefahren. Der TA sedierte ihn leicht und zeigte uns ein massives blutendes Geschwür im Maul. Deshalb fraß er nicht mehr. Er sagte es gibt keine Hoffnung mehr und er wollte ihn einschläfern lassen. Ich wollte das aber nicht dort machen lassen, sondern in Ruhe und Würde und nahm ihn mit zu mir. Ich gab ihm Metacam, damit er in seinen letzten Stunden bis meine Tierärztin Zeit hat keine Schmerzen hat. Ergebnis: er fraß wieder - und das in großen Mengen, der Körper kam wieder in Schwung, er erholte sich zusehends und jetzt eine Woche später ist er unter Metacam so fit, daß ich ein Problem darin sehe ihn weiterhin bei mir im Schlafzimmer zu halten, da er massiv nach draußen drängt.
Das Problem was ich sehe: ohne Metacam kommen die Schmerzen wieder und der Teufelskreislauf beginnt von vorn...

Deshalb suche ich jetzt nach alternativen: gibt es Erfahrungen, daß diese ja bei alten Fiv-Katzen typischen Maulgeschwüre bei entsprechender Medikation eventuell auch zum Stillstand kommen können? Bzw. nutzt es eventuell eine OP machen zu lassen, in der das Geschwür wieder soweit wie möglich abgetragen wird? Wie lange dauert es, bis so etwas wieder so heftig nachwächst, daß man wieder an derselben Stelle steht wie jetzt?
Wer hat da Erfahrung?
 
A

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Huhu, ich kann mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, dass das Metacam das Geschwür zum heilen gebracht hat. Gut, es ist auch entzündungshemmend. Aber vielleicht hat es ihm einfach nur den Schmerz genommen, er konnte wieder fressen, bekam Kraft und das Ding konnte heilen. Cortison kann man bei einer FIV-Katze ja nicht geben. Schmerzmittel gibt es keines mit Langzeitwirkung.
Es gibt TÄ, die behandeln solche Geschwüre (auch Gingivitis) mit Laser. Wie lange der Erfolg anhält, weiß ich auch nicht.
http://www.tierarztpraxis-hanau.de/Softlaser.html
Ich hatte erst zwei FIV-Katzen. Einer lebt quietschvergnügt und gesund bei einer Freundin. Der hat immer mal ZFE, aber nichts dramatisches. Der andere Kater lebt nicht mehr, aber er war schon recht alt und ist an einer Herzschwäche gestorben, man könnte auch sagen, Altersschwäche. Drum würde ich persönlich bei FIV immer einen Versuch wagen.
Schmerzmittel ins Futter geht nicht? Gut, ist halt auch so ne Sache, dauerhaft geht das auf die Leber.
Interferon wär noch was, aber das hat auch keine Langzeitwirkung.
 
Ja, klar hat er wegen der Schmerzlinderung wieder angefangen zu fressen - der Tumor ist noch da, er blutet auch regelmäßig nach. Allerdings wirkt Metacam ja auch Entzündunghemmend und vielleicht war da auch ein Entzündungsgeschehen zusätzlich mit beteiligt, so daß es vielleicht auch dadurch Linderung gab - ich bin der Meinung das bluten wird weniger - das würde dafür sprechen.
Es ist für mich halt die Frage wie weitermachen. Erstmal hat er jetzt hinten am Schlafzimmer wo er einsitzt ein kleine Freigehege rangekriegt, später wenn es auch Nachts deutlich über 0 Grad ist kann ich ihn noch umsetzen in ein Holzhaus mit kleinem Freigehege - aber auf Dauer geht das so nicht. Deshalb war halt meine Idee, ob jemand schonmal ausprobiert hat, wie lang eine Abschabung des Tumorgewebes bei Fivies Linderung bringen kann, oder ob das überhaupt nichts bringt und eventuell so oder so nicht mehr zuheilt.
Da er draußen wirklich nicht greifbar ist, kann es keine Medikation übers Futter geben, da ja alle Nachbarskatzen nebst meiner eigenen mit an der Futterstelle futtern. Deswegen geht eine Dauermedkation halt nur durch festsetzen in einem Raum/Gehege. Wenn er in seinem Versteck "gestellt" wid ist er halbwegs händelbar.

Das ist der alte Kerl übrigens - ein Streuner wie er im Buche steht

006_zps5472534e.jpg
 
Dann hatte ich das falsch verstanden, ich dachte, das Geschwür wäre weggegangen dadurch.
Frag doch mal die Frau Dr. Ott, ist ne nette, wenn auch recht direkt. Sie antwortet immer recht schnell.
 
Wer ist Frau Dr. Ott 😕
 
Das der Kater wieder frisst ist schon einmal ein gutes Zeichen. Leider habe ich bei meinen FIV Katzen die Erfahrung gemacht das es ohne Behandlung nicht geht. Selbst Mittelchen zur Immunabwehr ins Futter werden bei den Tumoren nicht helfen.
Ich persönlich würde das was geht operativ entfernen lassen, der alte Zausel kann so vielleicht noch einen schönen Sommer in Freiheit genießen. Ansonsten helfen wirklich nur Schmerzmittel und Entzündungshemmer, was bedeutet das er Eingesperrt bleiben muss.
Das ist wirklich eine ganz blöde Situation......
 
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Ok - danke für deine Erfahrungswerte. Er ist geschätzte 15-17 jahre alt, ein Auge ist komplett hin schon seit Jahren, das andere Auge ist angegriffen durch Herpes. Aber er ist ein Kämpfer sondersgleichen und ein absolutes Stehaufmännchen mit unglaublichem Lebens- und Freiheitswillen. Wie würdest du an meiner stelle handeln? Die OP wagen um ihm nen letzten Sommer in Freiheit zu gönnen, oder eher versuchen ihn an das Leben im Gehege zu gewöhnen um auf Nummer sicher gehen?

Was für Medis genau gibts du in solchen Fällen?
 
Wenn er sich mit dem Gehege abfinden könnte, das wäre das beste. Leider habe ich, bzw meine Kater, die bittere Erfahrung machen müssen, das bei dem Tumorgeschehen und der FIV, der Punkt erreicht ist wo auch der Einsatz von Kortison legitim ist. Unter Kortison werden die Entzündungen sehr sehr schnell abheilen, wenn er mit der eingeschenkten Freiheit zufrieden ist, kann er auch einen gewissen Teil an Lebensqualität zurückgewinnen.
Wenn wir ganz ehrlich sind, er wird vielleicht auch das regelmäßige Futter und die Fürsorge genießen, so ein Alter erreicht ja kaum ein Streuner.
 
Lillienbecker: Nach Hanau schlepp ich ihn aber nicht - das wäre eine komplette Qual für so nen Wildling - das muß schon in der Nähe sein.

Floechen: Ja, er ist einfach unglaublich - ein schlauer Kerl, der sich mit List und Tücke durchzuschlagen weiß - er nutzt die Menschen aus ohne sich ihnen aber zu unterwerfen und sich anzupassen. Bisher zegt er nicht, daß er gefallen an der Fürsorge findet - je fitter er wird, desto mehr drängt er nach draußen...

Er kriegt derzeit Metacam und spricht ja gut drauf an - sollte ich das weitergeben, oder lieber auf AB bzw Cortison umsteigen, bzw. zusätzlich geben?
 
Lillienbecker: Nach Hanau schlepp ich ihn aber nicht - das wäre eine komplette Qual für so nen Wildling - das muß schon in der Nähe sein.
Ich meinte ja nur, mal nach den Erfahrungen fragen. Kann man mit Bildern/Telefonaten. Ob eine Laserbehandlung in so einem Fall Sinn macht.
Cortison würde ich nicht geben, bei Manos ist das Immunsystem total zusammengebrochen und er hat eine Diabetes entwickelt (ging ein Glück wieder weg). Würde ich nicht riskieren, so lange es Alternativen gibt. Ich hab schon einige Katzen mit fieser Gingivitis etc. gehabt, AB (Veraflox) und Metacam ist immer eine gute Wahl. Salomon, der hat aber FeLV, hat auch immer wieder kleinere Geschwüre, spricht z.B. darauf sehr gut an.
 
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Hallo,

mal ne Frage:

Calici kann es nicht sein, oder?

Calici macht nämlich auch solche Geschwüre.......und eine Bekannte von mir hat eine Fiv-Katze die hat auch Probleme mit dem Zahnfleisch und Calici.

Sie nimmt jetzt Silberwasser, um die Bakterien abzutöten und geht alle 2 Wochen in die TK zur Kontrolle
 
Tja, sehr schwierige Entscheidung, wie macht man es im Sinne von Linciko richtig?
Umso besser er sich fühlt, umso mehr möchte er fort aber in der Freiheit kann er nicht behandelt werden, wer weiß wie lange die Mittelchen anhalten und wie schlecht es ihm ohne geht.

Ich glaube, ich würde ihn nicht nochmal ziehen lassen, meine Bedenken vor einem unschönen Ende wären zu groß. Wer weiß, wie lange er sich quälen müsste, er könnte nicht mal futtern. Würde er wenigstens dann zurückkommen? Anderseits belastet ihn schon seine Gefangenschaft.

Verzwickte Situation.
 
minnifand: Können kann Calici natürlich mit beteiligt sein - nur nutzt das Wissen ob oder ob nicht aufgrund des Fivs bei ihm nicht viel weiter. Es ist nunmal bei Fivies so, daß ab einem bestimmten Alter (das Linciko schon lange überschritten hat) das Immunsystem eben so im Keller ist, daß der Körper die Infektionen - egal welcher Art - nicht mehr allein bekämpfen kann. Deshalb ist klar: wirklich "gut" wird es bei ihm nie mehr werden, es wird im Gegenteil ein stetiges abwärts sein - das ist mir klar.
Wäre er zahm, wäre die Sache klar: mit Medis so gut es geht ihn unterstützen. Aber aufgrund seiner Wildheit und seines Freiheitsdranges stehe ich halt - wie krissi schon richtig sagt - vor dem Zwiespalt: ihn bis zu seinem Ende einsperren und dadurch aber das Ende hinauszögrn - oder versuchen ihn bestmöglichst zu pushen und dann wieder laufen zu lassen. Deshalb halt meine Frage nach Erfahrungswerten wie lang es bei Fivies nach einer Entfernung der Geschwüre grob geschätzt dauert, bis die dise wiederkommen. DAS sie wiederkommen werden ist klar - nur wie lange hätte er bis dahin?
Wenns nur wenige Wochen sind im Schnitt, dann bringt das nicht - könnten es aber auch Monate sein, dann würde ich eventuell es wagen und ihm noch einen Sommer in Freiheit schenken.

krissi: er hat sich in den letzten Jahren zwischen mir und einer Familie eine Ecke weiter aufgeteilt. Im Sommer war meist bei mir im Winter bei diesen Leuten, da die einen mit Katzenklappe zugänglichen Streunerkeller haben, während ich ja nur die Futterbox hab.
Die Wahrscheinlichkeit ist schon sehr groß, daß er, wenn ich mich entscheide ihn nochmal laufen zu lassen, dann wenn es ihm wieder schlecht geht dann bei den Leuten wieder im Keller sich einfindet. Deshalb bin ich schon versucht es zu wagen, wenn mir jemand sagt, daß die Chance nach Abschabung der Geschwüre auf ein paar Monate ohne massives Nachwachsen gegeben ist es zu wagen ihn laufen zu lassen...
Allerdings gibt es einen "Haken": die Leute wollten ihn eigentlich einschläfern lassen - ich war zum Glück spontan bei dem TA-Besuch dabei und hab ihn sprichwörtllich "dem Tode entrißen". Das heißt: wenn ich bzw. er Pech hat melden die Leute sich dann nicht mehr bei mir, sondern lassen ihn dann einschläfern ohne es mir zu sagen. Sie sind zwar jetzt völlig perplex, daß er sich nochmal so berappelt, aber ich kann nicht in sie reingucken und kann nicht beurteilen, wie sie so denken....

Am allerbesten wäre natürlich, wenn er sich mit dem Gehege zufriedengeben würde - was ich aber nicht glaube... meine weitere Hoffung wäre, daß er dank der Zeit die er jetzt bei mir verbringt und durch das kennenlernen des Schlafzimmers dieses dann auch als Unterschlupfmöglichkeit annimmt und dann eben statt nach drüben zu laufen in meiner Nähe bleibt... dann könnte ich ihn besser überwachen und schneller handeln, wenn er mir nicht gefällt...
Aber das sind Wunschträume... wie er reagieren wird wenn ich ihn laufenlasse weiß niemand...
 
Hallo,

melde mich nochmal.

Habe nochmal mit der Katzenhalterin der Fiv und Calici-Katze gesprochen.

Sie will sich nun auch das Colostrum holen, weil das das Immunsystem auch noch auf Vordermann bringt und wichtige Nährstoffe etc. enthält.

Evtl. wäre das auch was für Deinen Kater.

Liebe Grüße und alle sGute

Ulli
 
Deshalb halt meine Frage nach Erfahrungswerten wie lang es bei Fivies nach einer Entfernung der Geschwüre grob geschätzt dauert, bis die dise wiederkommen. DAS sie wiederkommen werden ist klar - nur wie lange hätte er bis dahin?

Hmmm, was sagt denn dein TA dazu?
Oder diese Frau Dr. Ott, vllt. kann man ihr Bilder zuschicken.

Mal davon abgesehen, wie gut er so eine OP überstehen würde. 🙁

Allerdings gibt es einen "Haken": die Leute

Und mit den Leuten sollte man halt reden aber das machst Du ja sicher.

Oder ein Peilsender? 😕

Manno........alles gute für den Kater.
 
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