Flaschenkinder für Freigang geeignet?

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Hallo ihr Lieben,

ich bin im Tierschutz tätig und habe 2 kleine Flaschenkinder zu vermitteln.
Sie waren 3 Wochen alt als sie gefunden wurden.

Sind Kätzchen, die mit der Flasche aufgezogen wurden, wirklich für den Freigang geeignet? Ich bin mir da nicht so sicher, da sie ja gegenüber Menschen sehr anhänglich sind.
 
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Das muss nichts heissen. Es gibt eher selten Parallelen zwischen dem Verhalten drinnen und dem draußen. Flaschenkinder können ebenso für den Freigang geeignet sein wie "normale" Katzen. Entscheidend ist meist die Gegend, ob die für Freigang geeignet ist.
 
Danke, gut zu wissen! 🙂

Die Gegend ist absolut traumhaft für Freigänger. 🙂
 
Naja, andererseits... vieles lernen Kleine ja doch von der Mutter. Auch das Herumstrolchen. Ich, also, Jaboticaba 😳 , würde die ersten Male mitgehen, sozusagen Gassi gehen mit den Herrschaften. Und mir das angucken, wie sie sich benehmen. So eine Mutter zeigt denen doch auch, wovor sie sich in Sicherheit bringen müssen?
 
Mein Volker -jetzt zwei Jahre alt- ist eine Handaufzucht, gefunden mit Tag 9 bei seinen toten Geschwistern. Er hatte auf der Pflegestelle zwei etwas ältere Kitten zur Gesellschaft, als die mit 12 Wochen auszogen, war er 6 Wochen alt und kam zu mir (und Erstkatze Izzy).
Er hatte also ebenfalls nie eine Mutter.

Freigang hat Volker, seit er 8mon alt ist, vorher wäre er ganz sicher nicht dafür geeignet gewesen. Das war aber bei meinen jüngsten Beiden (1 Jahr alt jetzt) ebenso, und die hatten sowohl Geschwister als auch bis 10 Wochen ihre Mama.

Volker ist schon sehr kontaktfreudig, aber er lässt sich nicht sofort von fremden Menschen anfassen. Würde ihn ein Nachbar anfüttern, wäre Volker dort schon täglich zu Besuch. Das ist aber bei Emma ebenso, und die nimmt zu fremden Leuten noch schneller Kontakt auf als Volker. Ich würde das also mal einfach an seiner Art festmachen, nicht daran, das er eine Handaufzucht ist.

Bei allen meinen Katzen kam übrigens so mit 6 bis 8 monaten (und dann noch "schlimmer" mit 9 bis 11 mon) so etwas wie "Fremdenscheu". Vorher haben sich alle von Besuchern anfassen lassen, kamen sofort neugierig herbei. Heute ist hier keine Katze zu sehen, wenn Besuch kommt. 😉

Vor 8 bis 12mon würde ich keine Katze in den Freigang lassen. Danach -geeignete Gegend vorausgesetzt- schon. Und dabei ganz egal ob Handaufzucht oder nicht.
 
Hab auch gerade ein Flaschenkind, leider ohne Geschwister.
Ganz sicher geht sie einmal in den Freigang, sie wird es von den erwachsenen
Katzen lernen, Schritt für Schritt.
Vielleicht bei der Vermittlung schauen, das auch im neuen Haushalt
Freigänger leben, der Altersunterschied sollte nicht allzu gross sein, also nicht zu
betagten Katzen etc.
Alle meine Flaschenkinder wurden selbstbewusste Freigänger in ihrem neuen Zuhause 🙂.

Grüsse
Tadi
 
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Ich würde auch sagen, dass ist von Katze zu Katze unterschiedlich. Auch Flaschenkinder können sich sehr scheu gegenüber fremden Menschen verhalten.

Octavio haben wir mit ca 1 1/2 aus dem Tierheim bekommen (er ist ein Fundtier) und er war gegenüber Besuchern total aufgeschlossen. Jetzt wo er seit einigen Monaten draußen ist, ist er sehr vorsichtig geworden. Selbst Oreo und Pepe, die auch eher zutraulich sind verhalten sich draußen komplett anders gegenüber Menschen 🙂

LG
 
Ich habe meine Flaschenkinder auch in Freigang vermittelt.

Und bei meinen Eisbärli ist das genauso wie bei Volker von Izz.
 
Naja, andererseits... vieles lernen Kleine ja doch von der Mutter. Auch das Herumstrolchen. Ich, also, Jaboticaba 😳 , würde die ersten Male mitgehen, sozusagen Gassi gehen mit den Herrschaften. Und mir das angucken, wie sie sich benehmen. So eine Mutter zeigt denen doch auch, wovor sie sich in Sicherheit bringen müssen?

Guter Aspekt.🙂
Streunerchen sind ja vom Tag 1 an im Freigang und lernen von da an alles von der Mutter, wie man draussen zurecht kommt. Wenn ich da so an unsere alte Wohnung in FL denke, mit 3 bis 4 Monaten sind die mit allen Wassern gewaschen.
Gerade Flaschenkinder, noch dazu Einzelbabys, wuerde ich persoenlich gern mit Kaetzchen vergesellschaftet sehen, die lange von der Mutter lernen konnten oder ihnen Gesellschaft geben, die freigangerfahren ist, bevor sie selber in den Freigang kommen, so dass sie jemanden haben, an den sie sich orientieren koennen.

Dass das in der Praxis nicht immer so leicht ist, weiss ich selber.🙁
 
oder ihnen Gesellschaft geben, die freigangerfahren ist, bevor sie selber in den Freigang kommen, so dass sie jemanden haben, an den sie sich orientieren koennen.

Ich verstehe die Idee dahinter, und eigentlich empfinde ich das auch ebenso. Aber -aus eigener Erfahrung- gibt es durchaus etwas, was dieses Argument ggf. etwas abschwächt.

Gleich vorab: Kitten in den Freigang kommt für mich nicht in Frage, ich rede hier also von Jungkatzen so um den ersten Geburtstag herum. Die also vorher im Haus schon gelernt haben, das man auch die eigene Sicherheit etwas auf dem Schirm haben muss (ja, auch durch kleinere Unfälle. Volker ist hier daheim z.B. in die volle Badewanne gerutscht. Besser das, als beim Nachbarn in den Teich 😉)
Und das die erste Zeit jederzeit ein Rückzug ins sichere Haus möglich ist (Tür auf, Katzenklappe vorher ausgiebig gelernt usw.) ist für mich auch total logisch. Ebenso, das Mensch die ersten Tage vielleicht mit raus geht, die Katze beobachtet, eine Auge drauf hat. Ich habe das jedenfalls getan...schon allein um selbst zu sehen, wie Katze draußen so klar kommt.

Volker war ziemlich allein, als er in den Freigang ging. Er hatte zwar die ältere Izzy, aber die verlässt das Haus immer nur kurz, und bleibt dann in unserem Garten.
Er hat sich langsam vorgetastet. Erst sehr ausführlich die nahe Umgebung ums Haus herum erforscht, also unseren Garten. Dann langsam etwas weiter, aber in kleinen Stücken, quasi meterweise.

Emma und Otis hatten dann den Onkel Volker als bereits erfahrenen Freigänger. Und ich konnte gar nicht so schnell gucken, wie Emma -Volker hinterher- über den Gartenzaun gefolgt ist. Otis ist etwas ängstlicher, der saß erst plärrend und verunsichert da...aber die beiden anderen waren ja rüber, er konnte sie noch hören...also *schwupps* war er auch drüben. Am nächsten Tag sind sie Volker dann schon über Zaun zwei -also in den übernächsten Garten- hinterher, ohne sich überhaupt erstmal unseren eigenen Garten näher angeguckt zu haben. Eigentlich haben sie weder links noch rechts geguckt, sondern sind einfach dem Volker hinterher...schließlich hat der im Haus schon immer so spannend gerochen, und so tolle 🙄 Ideen gehabt.

Mir hat das nicht gefallen.
Ich habe sie daraufhin zeitversetzt in den Freigang geschickt. Emma und Otis durften also erst raus, wenn Volker schon "verschwunden" war, oder schon müde wieder zurück. Das hat viel besser geklappt, und sie haben sich wochenlang erst einmal unseren Garten angeguckt. Jeden Baum, jeden Busch, jedes Nebengebäude, eben so wie Volker auch in der ersten Zeit.

Es hat also jeder Vorteil (ein erfahrener Freigänger als Vorhut) auch Nachteile (der Mut wächst schneller, als er sollte).
 
Zuletzt bearbeitet:
Es hat also jeder Vorteil (ein erfahrener Freigänger als Vorhut) auch Nachteile (der Mut wächst schneller, als er sollte).

Das sehe ich auch so; jede Medaille hat eben zwei Seiten.
Ich denke, es spielt auch der Charakter der Katzen dabei eine Rolle und finde, man muss halt einfach probieren, beobachten, einschaetzen.

Ramses z.B. ist sowas von naiv und unbedarft, da frage ich mich immer, wie er sein erstes Lebensjahr als Streuner ueberstanden hat, bevor er dann auf Manfred stiess. Und Prissy ist ein dermassen Rambo, die wuerde auch allein bis ultimo tuermen. Jede Katze und jede Konstellation verdient ihre eigenen Massnahmen.
 
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Ich habe auch ein Flaschenkind, welches ein prima Freigänger ist und er konnte sich damals von niemandem etwas abgucken.
Auch Handaufzuchten sind normale Katzen, die sich draußen gut orientieren können und können selbstverständlich in den Freigang.
 
Ich schließe mich an.
Meine Paula (jetzt 3 Jahre alt) wurde ebenfalls mit 3 Wochen gefunden, ich habe sie mit der Flasche großgezogen.
Sie darf in den Freigang seit sie gut 8 Monate alt ist und ist draußen sehr vorsichtig und scheu gegenüber unbekannten Menschen.
 
Vielen Dank für eure Ratschläge!

Hab mich auch für Freigang für die zwei Flaschenkitten entschieden. 🙂
 

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