Frage zu Giardien

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Warnhinweis bei medizinischen Ratschlägen

Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
Venca

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27. November 2011
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Bochum
Hallo zusammen,

Ich hab da mal eine Frage, auf die ich jetzt auf die Schnelle keine Antwort ergoogeln konnte.
Ich adoptiere demnächt eine Mieze von einer Tierschutz-Orga und nun hab ich die Info bekommen, dass bei ihr Giardien festgestellt wurden.
Die Behandlung wird noch dort vorgenommen und die Maus soll dann erst zu mir kommen, wenn die Viecher weg sind.
Wenn die Behandlung gut anschlägt, kann ich dann davon ausgehen, dass sie auch wirklich Giardien-frei ist? Oder können die Viecher Dauerstadien o.ä. bilden und persistieren?
Das Panacur wird ja wahrscheinlich auch die Darmflora aus dem Gleichgewicht bringen. Da wäre bestimmt eine schonendere Ernährung am Anfang sinnvoll.
Habt ihr da Tips für mich? Leider / zum Glück hab ich mit Giardien keinerlei praktische Erfahrungen, das hatte noch keine meiner Miezen.
 
A

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Hallo,

wenn Du Glück hast, ist das Katzerl wiklich Giardienfrei, wenn Du sie bekommst. Gibt genug Fälle wo die Viecher direkt in der ersten Runde weggingen.
Kann aber auch sein dass sie noch "Gäste" mitbringt. Ist eine 50:50 Sache.

Prinzipiell gibt es zwei Möglichkeiten:

1) Katze zieht erst bei Dir ein, wenn sie Giardien-frei getestet wurde. Das kann natürlich den Zeitpunkt des Einzugs etwas nach hinten schieben, denn eine Giardienbehandlung dauert je nach Medikament auch mal 3 Wochen, und bis man dann wieder testen kann ist auch noch eine Wartefrist nötig.
Strenggenommen müsste die Katze ab Beginn der Behandlung und bis zum negativen Testergebnis auf der Tierschutz-Stelle auch in Quarantäne gehalten werden, sonst ist ja immer wieder eine Ansteckung gegeben. Sowas ist beim TS aus organisatorischen und platztechnischen Gründen aber oft nicht möglich, da läuft es schon mal nach dem Schema "Medis geben und dann wird schon gut sein" (nicht immer, aber es kann eben vorkommen).

Aber selbst im Idealfall (also "negative" Katze kommt zu Dir) würde ich in der ersten Zeit noch verstärkt auf Hygiene achten (diesbezüglich kannst Du ja schonmal hier lesen), besonders was das Katzenklo angeht. Und nochmal 3-4 Tage Kot sammeln und im Labor nachtesten lassen.

2) Du nimmst die Katze schon auf, solange sie noch giardien-positiv ist. Ggf. wäre ein passender Umzugszeitpunkt ja die Medikamentenpause. D.h. Du würdest sie "fertigbehandeln". Vorteil wäre, dass die Katze in einer noch "unverseuchten" Umgebung vermutlich bessere Chancen hätte, die Viecher zuverlässig loszuwerden.
Nachteil, dass a) Du die Katze direkt von Anfang an mit Medikamenten traktieren musst, was natürlich nicht unbedingt der Vertrauensbildung zuträglich ist. Und b) Du eben den ganzen Streß und die ganze Putzerei an der Backe hättest.

Wobei Dir wie gesagt auch in Fall 1 im ungünstigsten Fall die Putzerei trotzdem blüht.
Versteh mich nicht falsch, ich will Dir um Himmels Willen keine Angst machen - Giardien sind keine Vogelgrippe. Aber man sollte schon wissen worauf man sich im Worst Case einlässt und dass es im schlimmsten Fall einige stressige Wochen werden können (auch wenn sie natürlich vorbeigehen.)

Thema Darmflora, schonende Ernährung etc. ist auf jeden Fall wichtig, dazu findest Du aber auch im oben verlinkten Thread schon einiges.

Ist auf jeden Falll gut dass Du Dich da im Vorfeld schon informierst, so weißt Du im Fall der Fälle direkt, auf was Du achten musst.

Edit: Falls Du schon Katzen hast, würde ich den Neuzugang auf jeden Fall bis zum negativen Testergebis separieren.
 
Zuletzt bearbeitet:
In einer Sache kann ich mich Silvermoonshine nur anschließen - wenn du noch andere Katzen zuhause hast, dann warte wirklich, bis die Neue negativ getestet wurde. Wir hatten den Spaß, als wir Leo aus dem Tierheim holten. Er hat uns Giardien mitgebracht und die fröhlich weiterverteilt, so dass wir dann auf einmal drei Katzen mit Wasserdurchfall hatten und dazu dann die Kloputzorgien und Wasch-Festivals jeden Tag. Das wünsche ich echt niemandem, da wird man flusig.
Und wenn man den Mist erst mal hat, dann hat man ihn auch, wir haben insgesamt an die acht Wochen gekämpft - und nach den Berichten hier im Forum hatten wir noch Glück und wir waren es sehr schnell wieder los. Unsere TA berichtete von einem fall mit einem Hund, den sie auch behandelt hatte, dessen besitzer 6 MONATE lang Giardien am Hals hatten.
 
Danke für die Antwort!
Den Link hab ich mir grad angeschaut.
Ich gehe mal davon aus, dass sie erst zu Ende behandelt wird und dann nach negativem Ergebnis bei mir einzieht. Nachtesten lassen werde ich wahrscheinlich auf jeden Fall, schon der anderen Katzen wegen.

Bei der Ernährung nach der Behandlung hadere ich aber noch etwas. An Produkten zur Darmsanierung hab ich nun schon ein paar Sachen gefunden und werde das dann besorgen, wenn ein Einzugstermin ansteht.
Aber: Meine Katzen bekommen Barf und eine Vielzahl hochwertiger NaFu Marken zu fressen. Bei denen hab ich immer auf Hühnchen als schonendes Futter umgestellt, wenn sie mal ein Magen-Darm-Problem hatten.
Aber so ein Miez vom Tierschutz ist ja bestimmt keine so hochwertige Ernährung gewöhnt (werde da nochmal nachfragen, was sie bisher so gefressen hat).
Ist es dann u.U. besser, erst das gewohnte Futter weiter zu geben, um sie da nicht noch mehr zu stressen? Andererseits kann es ja eigentlich nur förderlich sein, höherwertig zu füttern und irgendwann würde ich sie ja ohnehin umstellen wollen.
Da werd ich mir grad selbst net einig.
 
Barf ist geradezu perfekt, Hühnchen ist doch super. Giardien brauchen Kohlehydrate, um sich vermehren zu können, und wenn Du roh fütterst, hast Du das problem nicht. Gutes Nassfutter und barfen ist die beste Ernährung bei/nach Giardien. Wir haben auch zu unseren Giardienzeiten komplett auf Nassfutter umgestellt und hatten den Kot sehr schnell wieder in Ordnung. Nebenwirkungen durch panacur hatten wir auch nicht, nur Leos darm war sehr angegriffen, aber er hatte die Giardien ja auch deutlich länger als die anderen beiden.
 
Klasse Antworten und Life-Feedbacks von Mondkatze (!!!) - denen schließe ich mich aus neuer Erfahrung vollkommen an - mit desifinzerfressenen Griffeln schreibend ...

Vorsicht ist echt geboten - am besten zwei Nachtestungen in zwei Wochen Abstand - nicht im Quicktest - aus je drei Tagen Stuhlprobe - kann sich das TH das leisten??

.. "meines" könnte das vom Aufwand und den Kosten her nicht ...
 
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Vielleicht kannst Du dem Tierschutz ja anbieten, dass Du einen Teil der testkosten trägst oder irgendwie eine andere Absprache finden. Ich bin seit unseren Giardien echt kuriert und würde seit den Erfahrungen auch jede Tierheimkatze erst mal separieren (könnte mir immer noch in den Hintern beißen, dass wir sie gleich alle zusammengelassen haben, aber es klappte von Anfang an so gut). Außerdem kann es, wenn es ganz doof läuft, auch passieren, dass Du Dich selbst mit den G-Viechern infizierst. Ich habe mich selber zweimal testen lassen, weil ich irgendwann nur noch paranoid war und selbst schon Montezumas Rache hatte (war aber "nur" Magen-Darm bei mir).
 
Vielleicht kannst Du dem Tierschutz ja anbieten, dass Du einen Teil der testkosten trägst oder irgendwie eine andere Absprache finden.

Ja, daran hatte ich auch schon gedacht. Zumindest den Nachtest bevor sie zu mir kommt, hätte ich schon gerne, auch wenn ich das dann halt selbst bezahle, Hauptsache allen meinen Miezen geht es gut.

Barf ist geradezu perfekt, Hühnchen ist doch super. Giardien brauchen Kohlehydrate, um sich vermehren zu können, und wenn Du roh fütterst, hast Du das problem nicht. Gutes Nassfutter und barfen ist die beste Ernährung bei/nach Giardien. Wir haben auch zu unseren Giardienzeiten komplett auf Nassfutter umgestellt und hatten den Kot sehr schnell wieder in Ordnung.

Dann werd ich versuchen, direkt mit Barf und entsprechenden NaFu anzufangen. Sofern sich das Mädel für Frischfleisch erwärmen kann... Hab grad eine sehr anstrengende Umstellung mit meiner anderen kleinen Biene hinter mir. Mädels sind da so anstrengend 😛
 
Ich bin seit unseren Giardien echt kuriert und würde seit den Erfahrungen auch jede Tierheimkatze erst mal separieren (könnte mir immer noch in den Hintern beißen, dass wir sie gleich alle zusammengelassen haben, aber es klappte von Anfang an so gut).

.. woher kennst Du meine unmittelbare Vergangenheit??:yeah:

Ich bin fast überzeugt davon, dass es im TH unmöglich ist, ausreichend nachhaltig gegen Schad-Einzeller zu kämpfen - war bereits zuhause ein mehrwöchiger Kraftakt mit wenig Schlaf ...

Das rudelbehütende Separieren des Neuzuganges ist wohl leider unabdingbar - bis zur hochprozentigen "Freigabe" durch einen kompetenten TA des eigenen Vertrauens ...
 

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