Frage zum "Eigentumsvorbehalt" im Schutzvertrag.

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Apfelsternchen

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Nach dem ableben unseres lieben Katerchens sind wir ja nun auf der Suche nach 2-3 neuen Hausgenossen. Auf einer Seite eines Tierschutzvereins, die Tiere aus dem Ausland vermittelt, sind wir nun auf 2, evt. sogar 3 passende Stubentiger gestoßen.
Allerdings hält uns ein Passus im Schutzvertrag von einer Adoptionsanfrage ab.
Hier sind doch bestimmt Experten, die sich damit auskennen ;-)
Es geht um folgende Textpassage hier...

"Eigentumsvorbehalt: Das Tier bleibt Eigentum des Vereins, lediglich der Besitzer wechselt. Er übernimmt das Tier in seine Obhut und trägt ab dem Tag der Übergabe alle anfallenden Kosten."

Verstehe ich das richtig, das die Katzen weiterhin dem Verein gehören würden und sie diese theoretisch jederzeit einfach wieder zurückholen könnten? Das scheint mir irgendwie suspekt und seltsam.
Sollten wir lieber die Finger davon lassen und bei einem anderen Verein weitersuchen oder ist so ein Passus evt. ja sogar durchaus üblich in Tierschutzverträgen?
 
A

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Steht da auch was zum Thema Einachläfern? Theoretisch müsste das ja der Eigentümer entscheiden.

Kann sein dass das mal wieder so ein Passus ist, der rechtlich nicht haltbar ist.
Unterschreiben würde ich sowas trotzdem nicht.
 
Der Passus im Vertrag ist durchaus üblich.

Du darfst das aber nicht falsch verstehen.
Der TS-Verein hat null Interesse, das Tier zurückzuholen. Warum auch? Die sind im Gegenteil froh, wenn sie ihre Tiere an gute Halter vermitteln können.

Ich habe hier einen Spanier aus dem TS sitzen. Da steht so ziemlich das gleiche im Vertrag.
Aber kein Mensch von denen wollte mir den Kater jemals wieder weg nehmen.

Das ist eine Art Absicherung, falls sich herausstellt, dass der neue Halter schlecht mit dem Tier umgeht.

Wichtiger ist die Frage, wie du dich mit den Kontaktpersonen des TS-Vereins austauschen kannst.
Meist sind die sehr interessiert, in Kontakt mit den neuen Besitzern zu bleiben. Sie helfen auch bei Fragen und Problemchen.
Oft gibt es auf FB oder so Gruppen, in denen sich Adoptanten austauschen.
Und sollte zB. eine Zusammenführung wirklich nicht klappen, würden sie die Katze auch wieder zurück nehmen.

Aber wenn klar ist, dass du die Katze gut hältst, mischen die sich auch gar nicht ein.
Ich hab von meinem TS-Verein seit Jahren nix mehr gehört und treffe alle Entscheidungen bezüglich des Katers alleine. Und niemand würde das jemals kritisieren.

Also kein Grund, böse Absichten zu unterstellen.
Lass dich nicht abschrecken von so einem Passus im Vertrag.
 
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"Der Verein ist rechtzeitig- sofern möglich- vorher darüber zu informieren" Steht da zum Thema Einschläfern....
 
Ist bei mir auch so wie bei merteuille. War kein Grund für mich nicht zu unterschreiben. Der TS ist doch froh über jedes untergebrachte Tier. Die Einschläfern-Klausel ist auch dafür da dass ggf. der Verein das Tier zurücknimmt und behandeln lässt wenn sie die Meinung des Arztes nicht teilen bzw vor allem wenn aus finanziellen Gründen die Entscheidung gegen eine ggf sehr teure Behandlung getroffen werden soll.
 
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Wenn das so üblich ist in Schutzverträgen....ist es dann auch rechtlich haltbar? Man "bezahlt" ja eigentlich etwas und erwirbt das Tier somit. Wie wird das eigentlich gehandhabt in Verträgen von Züchtern?
 
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Ich glaube nicht, dass es im Zweifelsfall rechtlich haltbar wäre.

Aber ehrlich: Willst du vor Gericht ziehen oder eine Katze adoptieren?

Und im TS bezahlst du eine Schutzgebühr und nicht für das Tier!
 
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Naja...Theorie und Praxis, denk ich. Die Klausel ist wohl eher als moralischer Appell zu sehen. Erstens haben die Vereine nicht ansatzweise die Ressourcen die vielen vermittelten Tiere zu kontrollieren. Geschweige denn einen Rechtsstreit zu führen wenn der Adoptant Auskünfte verweigert. In unserem Rechtssystem sind Tiere Sachen und der finanzielle Wert einer TS-Katze wird wohl max in Höhe der Vermittlungsgebühr angesetzt werden. Da eröffnet kein Richter ein Verfahren. Lass dich davon nicht abschrecken.
 
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Wenn das so üblich ist in Schutzverträgen....ist es dann auch rechtlich haltbar? Man "bezahlt" ja eigentlich etwas und erwirbt das Tier somit. Wie wird das eigentlich gehandhabt in Verträgen von Züchtern?

In denen ist zumeist eine Klausel zu finden, dass das Tier, so es abgegeben werden soll, über den Züchter zu vermitteln ist.

Meine Mutter hat zwei Australien Shepherd. Zunächst war es einer. Als seine Hundekumpeline verstarb, sollte er wieder Gesellschaft bekommen. Nun. Sie fand bei ebay-Kleinanzeigen seine Wurfschwester, informierte die Züchterin, da sie sich denken konnte, dass diese davon nichts weiß und sagen wir es so... Das war keine nette Übergabe der Hündin zurück an die Züchterin (die sie dann wiederum zu meiner Mutter brachte). Diese Klauseln sind für verantwortungsbewusste Halter kein Problem. Und für den Rest genau richtig. Besagte Aussi-Dame kam völlig verstört bei meiner Mutter und ihrem Bruder an. Ausgehungert, Ängstlich, traute sich nicht, Türschwellen zu überqueren... Hat sich zum Glück alles von ihrem Bruder abschauen können, die Maus.

In unseren Schutzverträgen ist ein Eigentumsvorbehalt von einem Jahr. Aber das juckt keinen, das TH ist froh, die beiden vermittelt zu haben und ja - ist für uns ansprechbar, wenn was ist.
 
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..dieser Passus steht in vielen Verträgen von Tierheimen. Nicht nur bei Auslandsvermittlungen, sondern auch vielen Orgas hier im Land.

In der Praxis, fordert kaum ein Verein je die Rückgabe an. Es sei denn, es gibt Hinweise und Verdachtsfälle, dass es eklatante Missstände in der Tierhaltung beim neuen Besitzer gibt. Aber auch diese müssen erst von Behörden und Ämtern dokumentiert sein. Ohne dieses haben die Vereine wenig bis gar keine Handhabe.
Die Orgas argumentieren (für mich vom moralischen Standpunkt absolut nachvollziehbar und verständlich), dass sie nicht Zeit, Geld, Mühen und jede Menge Überstunden für ein Tier aufwenden wollen um danach im "worstcase" das Tier ohne handhabe in präkeren Verhätlnissen zu wissen. Also ein Türchen, über Welches man unter Umständen auch mal ein Tier aus schlimmen Situationen zurückretten kann.
Dass das meist nicht geht und rechtlich umstritten ist, ist den Vereienen durchaus bewusst. Aber nicht jeder neue Tierhalter wird im Falle des Falles einen Anwalt konsultieren oder sich anderwaitig rechtlich zu wehr setzen und das Tierchen lieber rausrücken, als wirklich heftig Ärger mit Vet-Ämtern oder Ordnungsämtern zu bekommen (wie gesagt, da geht es um Fälle, wo es schlimme Verstösse gegen die Tierschutzrechte gibt)

Allerdings steht dieser Passus auf rechtlich töneren Füssen. Wer in so einen Fall nen Anwalt aufsucht oder gar vor Gericht geht, bekommt meist recht (es sei denn Vet-Ämter, Ordnungsämter etc. können wirklich Verstösse gegen den Tierschutz feststellen)

Also ob man den Passus unterschreibt oder nicht, im Falle des Falles wird er meist von Gerichten kassiert und für ungültig und nichtig erklärt.
 
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Vielen Dank für die Infos 🙂 Leider bin ich ein "Sorgenmacher" und habe wirklich Angst, das mir jemand mein Tier jederzeit einfach grundlos wieder weg nehmen könnte. Ich werd da am besten einfach nochmal ne Nacht drüber schlafen
 
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Ehrlich? Mich ärgert das hier grad ein bisschen!

Wir reden von TS-Vereinen, die um jeden Cent kämpfen, um Tiere retten und versorgen und vermitteln zu können.
In denen Leute viele viele Stunden umsonst arbeiten und auch viel Leid mit ansehen müssen.

Und dir geht es nur um "Recht" und "Eigentum" und dass du etwas "bezahlst" und "erwirbst".

Das ist eigentlich traurig!
 
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Und schon wieder wird jemand ohne Grund angepupst.

Die Frage und die Gedanken sind absolut nachvollziehbar, wenn man in der realen Welt lebt. Da informiert man sich, was man unterschreibt und was für Konsequenzen das haben kann.

Ich erwähnte es schon mal. Ich hätte auch fast 2 Katzen aus dem Tierschutz übernommen. Dieses Forum hier bzw. einige Beiträge hier waren dann schließlich ausschlaggeben, dass ich sie lieber von privat geholt habe.

Das kannst du jetzt wirklich traurig finden.
Vielleicht solltet ihr echt mal etwas darüber nachdenken, was ihr im Gegenüber auslöst und was ihr eigentlich bezwecken wollt.
 
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Schade, das du das von mir denkst. Es ist nicht so. Ich möchte einfach nur nicht, das mir mein Tier wieder grundlos weggenommen werden könnte
 
Ich habe niemanden "angepupst".

Ich habe Antworten auf Fragen gegeben und versucht, Dinge zu erklären.

Sorry, vielleicht ist es mein Problem, dass ich nicht verstehe, warum es so viel Misstrauen in der Welt gibt.
 
Ehrlich? Mich ärgert das hier grad ein bisschen!

Wir reden von TS-Vereinen, die um jeden Cent kämpfen, um Tiere retten und versorgen und vermitteln zu können.
In denen Leute viele viele Stunden umsonst arbeiten und auch viel Leid mit ansehen müssen.

Und dir geht es nur um "Recht" und "Eigentum" und dass du etwas "bezahlst" und "erwirbst".

Das ist eigentlich traurig!
Das sehe ich anders. Mir würde so ein Passus auch nicht behagen und ich weiß wirklich nicht, ob ich das unterschreiben würde. Das hat rein gar nichts damit zu tun, dass ich die Arbeit und das ganze drumrum im Tierschutz nicht anerkenne. Aber: meine Tiere, meine Entscheidungen. Da diskutiere ich beispielsweise nicht über anfallende oder notwendige Behandlungen.

Auch im Tierschutz muss man nicht zwangsläufig diesen Passus unterschreiben. War bei mir jedenfalls nicht erforderlich und auch da haben Tierschützer Zeit und Geld investiert. Tiervermittlung hat auch mit Vertrauen zu tun und wer mir seine Tiere nicht vorbehaltlos anvertraut, von dem möchte ich im Zweifelsfall dann eher kein Tier übernehmen. Das ist meine Einstellung, die nicht jeder teilt und auch nicht teilen muss.
 
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Wenn es dem Tier bei dir gut geht, nimmt es dir auch niemand weg.
Und die Schutzgebühr ist kein Kauf der Tiere, sondern damit die Verwahrungskosten, die im Tierheim anfallen, wenigstens teilweise gedeckt sind und damit sich die Menschen nicht spontan und unüberlegt Tiere anschaffen oder sonstige komische Dinge mit den Tieren anstellen.
 
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Bitte schließe jemand diesen Faden hier. Meine Frage wurde beantwortet.
 
Wende dich an den Admin!
Meine Güte...komm bloß mal runter!
Du unterstellst mir hier Dinge ohne Hintergründe zu kennen. Ich bin nicht geizig, es geht mir nicht um Geld, was ich für eine Adoption oder einen Kauf zahlen würde. Ich hab hier einfach eine ganz sachliche Frage gestellt, bei der mir mulmig ist und werde dumm und grundlos! angemacht von dir. Ich hab übrigens auch im Tierschutz gearbeitet, viel gepäppelt und Herzblut fließen lassen. Ich weiß, wie da drin steckt! Zeit, Nerven,Gefühle, Geld etc.... Aber laß gut sein. ist es nicht wert, mich hier rumzuärgern.
 
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