Doch, es ist wahnsinnig schwer. Aber schlechter kann es mir sowieso nicht mehr gehen...
Es war so, dass ich Freitag früh um 5 aufgewacht bin, weil ich ein Würgegeräusch gehört hab. Aber nur ganz kurz, es hörte sich so an, wie wenn sie Fell ausspucken. Bin sofort zu Stubsi hin, aber da war es schon wieder gut. Es kam auch nichts. Ich saß dann noch eine halbe Std bei ihm, aber es war alles ok. Er hat sich wieder hingelegt zum schlafen und sah entspannt aus. Hatte natürlich gleich wieder Panik gekriegt, aber hab versucht mich zu beruhigen, weil auch alle gesagt haben, ich darf nicht immer gleich Panik kriegen, weil ich ihn ja letztes Mal auch einmal unnötig zur Klinik geschleppt hab, weil er Zuckungen hatte. Es war auch die Tage vorher alles in Ordnung (soweit man das sagen kann). Er hatte zwar ab und zu schneller geatmet, aber die TA meinte, das sei mit der Krankheit normal. Ihm war auch den ganzen Tag nichts anzumerken, ich war auch erst gegen 4 eingeschlafen. Alles soweit ok...
Aber als hätte ich irgendwie was geahnt, war ich an dem Abend schon irgendwie so traurig und hab ihm wieder gesagt, wie viel er mir bedeutet und alles. Gut, das hab ich seit der Diagnose ständig, aber die Tage davor wurde ich wieder optimistischer. Und dann in dieser Nacht dieses komische Gefühl. Ihm war aber nichts anzumerken. Er hatte sich da auch auf meinen Schoß zum kuscheln gelegt, was er sonst eher selten gemacht hat. Es ist im Nachhinein, als wollte er sich verabschieden.
Er wollte in der nacht auch gerne raus, dachte er würde sich wieder fit fühlen. Wollte ihn aber noch ein paar Tage drinnen behalten. Auf den Balkon durfte er ja trotzdem. Meine Eltern meinten, dass er vielleicht was gemerkt hat und sich zureückziehen wollte und raus wollte, um sich zu verkriechen und zu gehen... UNd ich ihn dann nicht wiedergesehen hätte...
Naja, ich hatte mich dann also nach Beobachtung wieder schlafen gelegt, er und sein Bruder lagen auch bei mir im Bett. Dann um halb neun morgens die Medizin gegeben, alles soweit normal. Dann gegen elf fing er wieder an zu würgen. Mehrmals, hat immer veruscht, aber es kam nichts. Da hab ich mich schon für die Klinik bereit gemacht,. Bekam immer mehr Panik, er war so unruhig, hat sich hin und her gewälzt und dann das schlimmste, hat seine Hinterbeine so hinterhergezogen. Es war so schrecklich, die Taxifahrt dahin,er war am schreien und schnell atmen und es ging nicht schneller dahin. Er musste so leiden und hatte solche Schmerzen. Auch beim Tierarzt. Haben ihn untersucht, Thrombose. Das, was ich am meisten gefürchtet hatte. Hätte er nicht, wenn überhuapt, einfach umfallen können, nicht leiden müssen... Ich war bis zum Schluss bei ihm, aber diese Bilder sind so schwer. Er wollte nicht einschlafen... Vielleicht, weil er weiß, wie sehr ich ihn brauche...
Ich kann das alles nicht ertragen. Ich kann diese Bilder nicht ertragen, wie er leiden musste. Ich kann ihn auch nicht so mir bildlich vorstellen, ich kann keine Bilder angucken. Es ist so unerträglich. Wenn er wenigstens ein langes Leben schon gelebt hätte, aber er war gerade 6. Und er ist mein Ein und Alles. Ich hab noch Jacky, seinen Bruder, aber das ist nicht das Gleiche. Natürlich hab ich ihn auch lieb, aber Stubsi ist sowas besonderes für mich, mehr als nur ein Haustier für mich. Mir ist so ein großer Halt genommen worden. Ich bin bestimmt niemand, der schnell aufgibt oder so. Aber mir ging es schon, als ich dachte, dass mit den Katzen alles in Ordnung ist, schon oft nicht gut. Und wie oft bin ich dann zu Stubsi und hab gesagt, dass ich ja wenigstens ihn hab. Wenn ich traurig war, war er so ein großer Halt für mich. Es ist traurig, aber ich hab im Moment eigentlich niemanden, der mich sonst trösten kann. Meine Eltern erlauben mir anscheinend gerade mal zwei Tage deswegen traurig zu sein und dann hat auch alles wieder normal zu sein... Und mein Freund ist zwar da, war auch mit zur Beerdigung, nimmt mich in den Arm. Aber er kann nichts sagen, er kann mich nicht mit Worten trösten. Er ist viel zu unsicher und weiß nicht, was er sagen soll. Ich brauche aber tröstende Worte und nicht nur jemanden, der neben mir sitzt. Da bin ich lieber allein im Moment. Und verbrngen die meiste Zeit mit schlafen, weil es dann nicht so weh tut.
Das klingt vielleicht alles sehr dramatisch, aber ich weiß im Moment nicht weiter.
Dazu mach ich mir Vorwürfe, dass ich das nicht früher bei ihm erkannt habe. Er hat schon immer viel getrunken, dachte aber das sei normal wegen Trockenfutter. Hätte sich da was mit der Niere rausgestellt, wäre man vielleicht auch auf die Herzkrankheit gekommen... Vor drei Wochen dachte ich noch, ich hab zwei gesunde Katzen, die mindestens noch 10 Jahre bei mir sein werden. Ich kann es einfach nicht fassen...
Dazu kann es ja auch sein, dass sein Bruder das auch hat.