Freigänger allein halten?

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Hallo zusammen!

Ich schneide hier mal ein brenzliges Thema an. Also bitte nicht gleich hauen, ich möchte die neue Anschaffung, die nun hoffentlich absehbar ist 🙂, genau reflektieren.

Es geht um "Einzelhaltung". 🙄
Wenn es um Wohnungskatzen oder Kitten geht, ist für mich alles klar. Niemals allein. Und natürlich gibt es Miezen, die allein gehalten werden wollen. Aber auch die meine ich nicht.
Was ist mit Freigängern?
Immer wieder lese ich, dass auch bei Freigängern die Bedingung zur Vermittlung Katzengesellschaft ist. In anderen Threads lese ich aber, dass bei Freigängern (die sich auch den Freigang selbst wählen können) die Einzelhaltung voll in Ordnung wäre.
Beißt sich das nicht irgendwie?

Ich sammle nun Gründe, warum es wirklich auch bei Freigängern absolut notwendig ist, sie mindestens zu zweit zu halten.
Würde mich sehr über eure Argumente freuen. Wir haben hier einige Katzen in der Nachbarschaft. An selbst gesuchter Gesellschaft würde es also nicht fehlen.
Ich habe übrigens keine konkrete Anfrage im Sinn. Wir wollen einfach demächst die Sehnsucht nach einer Katze/einem Kater ganz konkret angehen.😉 Und dabei wollen wir eben keine Fehler machen.
 
A

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Freigang ist zwar eine Möglichkeit für die Katze auch Sozialkontakte zu anderen Artgenossen aufzunehmen, aber meistens sind die kaum der Rede wert. In den meisten Fällen sind es höchstens Revierstreitigkeiten, was fremde aufeinander treffende Katzen miteinander verbindet oder eher trennt. Richtige Kumpels oder Kumpelinen findet eine Miez draußen nur in Ausnahmefällen.

Außerdem sind nicht alle Freigänger gleich gestrickt, manche sind wesentlich mehr drin als draußen.

Ich finde es besser, wenn auch Freigänger ihren Artgenossen im Haushalt haben, da entstehen deutlich engere Beziehungen.

Ich würde keine Katze zum Einzelgänger machen, wenn ich nur ein Tier halten könnte, egal ob mit oder ohne Freigang, würde ich eine Einzelkatze aus dem Tierheim oder eine Pflegestelle holen, auf jeden Fall ein Tier, dass ohnehin lieber ohne andere Katzen ist.

Für mich selbst stellt sich diese Frage aber nicht wirklich, Freigang ist bei mir nicht möglich und in reiner Wohnungshaltung und als arbeitende Dosine, kam für mich ohnehin nur die Haltung von zwei Katzen in Frage.
 
Schöner ist's sicher mit Artgenossen.
Was gar nicht geht, finde ich: Ein Kitten in Einzelhaltung, was iiiiirgendwann mal in den Freigang soll. Bis dahin ist's alleine und hat nicht mal die Möglichkeit, sich Gesellschaft zu suchen.


Aber wenn es ein älterer Freigänger wird, der sofort (nach Eingewöhnung dann) raus kann? Warum nicht, ich finde das nicht problematisch.
Und wenn so vielleicht eine ältere Katze aus dem TH endlich 'ne Chance auf ein Zu Hause hat, die eh alleine sein will und daher auch schwerer zu vermitteln ist ... na noch besser.

Also ich persönlich finde die Einzelhaltung bei Freigängern völlig legitim.
 
Wenn Ihr die Möglichkeit einer Katzenklappe habt, sehe ich überhaupt kein Problem in der Einzelhaltung - vorausgesetzt die Katze ist kein Baby.
Wenn ihr allerdings tagsüber arbeiten seid und die Katze keine Klappe hat, bleibt sie vielleicht im Winter auch gerne mal im Warmen. Dann würde ich auf jeden Fall Partner bevorzugen.
 
Ich mag dazu mal ein Beispiel aus meiner FAmilie erzählen.

Mein Großvater hatte immer KAtzen. Immer in Einzelhaltung und immer Freigänger - und später auch immer kastriert 😉.

Brummi, der letzte seiner KAter, bevor mein Großvater und auch der Kater das Zeitliche segneten, war ein wunderbares Katertier. Er und Großvater waren sich unglaublich ähnlich, machten abends immer gemeinsam einen Spaziergang zur Pferdewiese, Opa schlief im Wohnzimmer mittags auf dem Sofa und Brummi auf dem Ofen.

Ja, und dann gabs da noch "Heinerle". Heinerle war Brummis große Liebe. Auch ein Freigänger aus der Nachbarschaft, das ganze Gegenteil von Brummi. Brummi, der kurzbeinige, eher dickliche, weiß-getigerte Allerwelts-Gemütskater - und Heinerle, ein schlanker, eleganter, hochbeiniger Frackkater. Brummi kam raus, sah Heinerle, ging auf ihn zu und beschmuste ihn regelrecht, als ob er einem Menschen um die Beine streicht 😀

Heinerle schaute dabei oft angewidert auf Brummi - ließ es aber geschehen. Die beiden fraßen erst bei Opa - und gingen zum Nachtisch dann zum Nachbarn. Gemeinsam, eh klar. Wenns Fressen gab rief Opa immer "Brummi, hol das Heinerle, nu lauf...!" - und Brummi schoß ab, seinen Kollegen holen...

Ich glaube, Brummi war einer der zufriedensten Einzelhaltungs-Freigänger, die ich kenne - und gleichzeitig der lebende Beweis für echte Katzenkumpel :pink-heart:

Das ganze ist zwar schon 20 Jahre her, aber hat für mich nichts von seiner Beweiskraft für Katzenfreunde verloren.
 
Mein Katertier lebt in Einzelhaltung als Freigänger. Er hat seine "Kumpels", mit denen er sich trifft. Er wird abgeholt oder er holt ab.😀

Wir wissen nicht, was in seinem Leben vor uns war, aber ich bin mir sicher, dass etwas in seiner Sozialisation schief lief.

Kumpel ja, aber bitte nicht zu eng.
Da er regelmäßig Urlaub in einer Katzenpension macht hatten wir mehrfach die Gelegenheit zu testen, ob es nicht das passende Gegenstück zu ihm gibt. Sowohl Kater als auch Katzen, auch nicht unterwürfig veranlagt, machen ihn schlichtweg unglücklich.

Er ist hier bei uns alleine und glücklich damit.
 
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Eine Katzenklappe ist hier schon eingebaut wegen des Pflegekaters, der bei uns lebte. (Die Geschichte ist zu lang, um sie hier wiederzugeben.) Der konnte die Zeiten seines Freigangs frei wählen und hat das auch getan.
Wir würden eine erwachsene Katze wollen, also idealerweise 1 Jahr aufwärts.

Es verwirrt mich eben nur, dass Katzengesellschaft bei Vermittlungsthreads in den Freigang absolutes Muss ist.
 
Ich habe hier 3 Freigänger, wovon ich keinen alleine halten könnte / wollte.

Meine zwei Mädels kamen zusammen zu mir und Wookie später.

Sie suchen draußen keinen Kontakt zu anderen Katzen - das sind alles Reviergeschichten.

Meine erste Freigängerin hat draußen immer Kontakt gesucht und die anderen Katzen haben den leider nicht zugelassen.
Ich wollte ihr Katzengesellschaft holen - aber ich hatte die Chance nicht mehr.

Für mich sollte auch ein Freigänger nicht alleine gehalten werden.
 
Bei vielen Kitten ist es dennoch Voraussetzung, zwei Katzen zu nehmen - auch wenn diese später Freigänger werden sollen. Das hat meist den einfachen Grund, dass die Kitten bis zu ihrer Kastration (je nachdem immerhin 5-9 Monate) alleine im Haus aufwachsen müssen.
Liebe Grüße
 
Unter Reviergeschichten verstehe ich das kämpfen, wenn eine fremde Katze in unseren Garten will.

Hier wird alles verjagd, was nicht hier wohnt.

Untereinander ist das kein Problem draußen - da spielt man sogar.
 
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Ich habe hier zwei GFreigänger, .... Max könnte nicht ohne Kumpel. Blümchen allerdings braucht keinen andere Katze, sie haut alles um, was ihr näher als 2 m kommt,.... einschließlich ihren Bruder, wenn er mal wieder zu penetrant schmusig ist......

Ich würde sage, hier ist es , wie bei anderen Themen: Der Charakter zählt und nach dem würde ich abwägen.... ich würde nicht zwangsläufig einen Kumpel dazunehmen, nur weil es sich so gehört, aber ich würde auch kein geselliges Tier alleine aufnehmen.
 
Meine Freigängerin ist Einzelkatze und will das auch sein - draußen hat sie sowohl Freunde wie auch Feinde, drinnen mag sie einfach keine Konkurrenz, da will sie zur Ruhe kommen, sich gehen lassen, konkurrenzklose Schmusekatze sein...

Allerdings, wenn du das planst, dann sollte die Katze, die du dir holst, eine ausgewiesene (von Pflegestelle oder gutem TH aus der Beobachtung so eingestufte) Einzelgänger-Katze sein.

So eine Einstufung ist meist erst bei einem Alter von 3 Jahren + zu machen, darunter würde ich kein Tier in Einzelhaltung holen.
 
Es gibt durchaus Katzen die partout keine Gesellschaft wollen.Siehe die Katze in meiner Signatur.Mira hat Panik vor anderen Katzen deshalb konnte ich sie leider bis jetzt nicht vermitteln.Sie lebt in meinem Katzenzimmer mit Katzenklappe,Freigang und Zugang zur Wohnungstür aber sie kommt niemals rein weil sie einfach Angst hat.
Draussen geht es so lala da flüchtet sie vor fremden Katzen
Es gibt also durchaus Katzen die alleine sein wollen
 
ich habe auch ein beispiel für einzelkatzen mit freunden. der kater meiner schwester ist einzelkatze und draußen. sein domizil hat er im heizraum, wo eine katzenklappe mit magnet ist. also kann da theoretisch auch nur er rein. allerdings hat er ne freundin, welche regelmäßig mit drinnen sitz, dass heißt, er nimmt sie immer mit rein.

meine beiden mädels (mutter und tochter) haben dagegen schon ab und zu probleme sich gegenseitig auf unserem hof zu dulden (kann aber auch daran liegen, dass dotti noch in der pubertät ist und sie das mit dem chef noch abklären müssen)
 
Mein Sternenkater Tiger hat 20 Jahre als Einzelkatze mit Freigang bei uns gelebt und ich würde es so nicht mehr machen.
Im Winter war er ziemlich unzufrieden, wenn es draußen zu kalt war und er nicht rauswollte. Er hat mich tagelang angemeckert, wenn es kalt oder nass war. Er war bis ins hohe Alter sehr aktiv und immer noch unterwegs, konnte aber sein Revier nicht mehr so gut verteidigen und kam mit vielen Blessuren nach Hause, drinnebleiben wollte er aber nicht. Er war kastriert, falls jetzt Fragen kommen😕 Hat ihn aber nicht zurückgehalten.

Wenn ich ins Bett gegangen bin, dann ist er immer raus 🙂. Wenns kalt war kam er nach einer Stunde wieder, wollte am Fenster wieder rein. OK also jedesmal aufgestanden und das Fenster aufgemacht und wieder zugemacht. Teilweise bis zu 5 Mal in der Nacht hat er mich wachgemacht.

Im Gegensatz dazu sind meine Freigänger jetzt draußen wie drinnen viel friedlicher und gelassener.

Tiger war viel unruhiger, wollte raus, dann wieder rein, dann wieder raus. Ich denke schon, das ihm langweilig war. Er hat wohl auch Kumpane draußen gefunden, die waren aber auch nicht immer da.
 
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