Freigänger hat plötzlichen Durchfall - prophylaktisch Wurmkur verabreichen?

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Hallo liebe Dosenöffner

Mein Freigänger "Grisu" (3 Jahre alt, kastriert und 5kg schwer) hat extrem stinkenden Durchfall. Den Kot haben wir nicht gesehen, da er sein Geschäft draussen verrichtet. Jedoch riecht sein Hinterteil sehr unangenehm... Ansonsten verhält er sich normal, frisst geht raus und hat heute Nacht auch eine Maus heimgebracht. Er hatte im letzten Herbst akuten Wurmbefall (ebenfalls mit stinkendem Durchfall) welcher nach einer Wurmkur wegging. Vor ca. 6 Wochen haben wir eine schwachdosierte Wurmkur (1/2 Tablette Milbenmax M) gemacht.

Meine Überlegungen jetzt sind, das dies evt. nicht gereicht hat und wir ihm nun eine weitere Dosis geben sollten. Andererseits wird bei uns in der Nachbarschaft aktuell fleissig in den Gärten gedüngt und ich möchte sein System nicht mit einer unnötigen Wurmkur zusätzlich belasten.

Spricht etwas dagegen, einem sonst gesunden Kater von 3 Jahren bei Durchfall prophylaktisch eine Wurmkur zu verabreichen oder soll ich warten und schauen ob es sich von alleine bessert?

Ein Tierarztbesuch schliesse ich nicht aus. Ich halte dies jedoch jeweils so, dass ich zum Tierarzt gehe wenn meine Katzen ein verändertes Verhalten zeigen oder die Auffälligkeit (in diesem Fall Durchfall) auch nach 2 Tagen ger als 2 Tage anhält.

Was meint ihr dazu?
P.S. Mir ist bewusst, dass ihr keine Tierärzte seid - aber Eure Erfahrungen würden mir sehr helfen!

Ganz liebe Grüsse
Sunneschiili
 
A

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Spricht etwas dagegen, einem sonst gesunden Kater von 3 Jahren bei Durchfall prophylaktisch eine Wurmkur zu verabreichen oder soll ich warten und schauen ob es sich von alleine bessert?
Da scheiden sich die Geister. Die einen sagen, lass erst einmal ein Kotprofil anlegen, damit du überhaupt weißt, ob etwas vorliegt... unsere letzte Tierärztin hingegen sagte, dass die Fehlerquote sehr hoch wäre und sie daher eher auf Verdacht, bzw. prophylaktisch regelmäßig entwurmen würde - vor allem dann, wenn der Durchfall nicht weggeht.

Das muss man also immer für sein Tier selbst abwägen.
 
Es gibt keine prophylaktische Wurmkur!
Freigänger gehören mindestens alle 3 Monate entwurmt, eventuell sogar öfter, eben weil man keine Kotprobe sammeln kann. Du spielst sonst mit eurer Gesundheit, die deiner Katze und deiner eigenen.
 
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Es gibt keine prophylaktische Wurmkur!
Freigänger gehören mindestens alle 3 Monate entwurmt, eventuell sogar öfter, eben weil man keine Kotprobe sammeln kann. Du spielst sonst mit eurer Gesundheit, die deiner Katze und deiner eigenen.

ich bin da bei Teufeline. Meine Freigänger bekommen immer zu beginn des Quartals ihre Wurmkur.

Eine Frage am Rande: Warum hast du eine halbe Milbemax gegeben? Bei über 4 kg Körpergewicht ist eine ganze nötig, alles andere begünstigt nur die Resistenz der Würmer, da sie sich an den Wirkstoff gewöhnen können und immer mehr brauchen bzw. am Schluss darauf nicht mehr reagieren
 
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Ich entwurme Freigänger ebenfalls regelmäßig alle 3 Monate, siehe Artikel von TA Rückert.
https://www.tierarzt-rueckert.de/blog/details.php?Kunde=1489&Modul=3&ID=20728

Einen Freigänger, der regelmäßig Beute bringt und Durchfall hat, würde ich entwurmen. Mit der richtigen Dosis😉
Den liebe ich, weil er so herrlich ehrlich ist.
Meine empfohlene Lecktüre zusätzlich ist "Das Kuscheltierdrama" von Prof.Dr. Achim Gruber, der als Tierpathologe richtig böse geworden ist, weil er schon tote Tiere auf dem Tisch hatte, die wirklich an Parasitenbefall gestorben sind.😱
Und ich nehme mal @Louisella mit ins Boot, da ihr beim Entwurmen ihrer Ella etwas aufgefallen ist, was den Gesamtzustand ihrer Katze betrifft aufgefallen ist.
Und ich selbst musste meine Katze letztes Jahr 6* entwurmen, weil sie immer irgendwas anderes hatte. Dieses Jahr auch schon zwei mal, das dritte mal kommt nächstes WE, weil sie zum Impfen muss. Dafür muss meine Katze zumindest parasitenarm sein, denn parasitenfrei werde ich sie nie bekommen!
 
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Mein Freigänger "Grisu" (3 Jahre alt, kastriert und 5kg schwer) hat extrem stinkenden Durchfall. Den Kot haben wir nicht gesehen, da er sein Geschäft draussen verrichtet. Jedoch riecht sein Hinterteil sehr unangenehm... Ansonsten verhält er sich normal, frisst geht raus und hat heute Nacht auch eine Maus heimgebracht. Er hatte im letzten Herbst akuten Wurmbefall (ebenfalls mit stinkendem Durchfall) welcher nach einer Wurmkur wegging. Vor ca. 6 Wochen haben wir eine schwachdosierte Wurmkur (1/2 Tablette Milbenmax M) gemacht.
Dass Katz von Würmern stinkenden Durchfall bekäme ist mir neu - kann natürlich sein, ist mir aber noch nicht untergekommen.
Bei stinkendem Durchfall denke ich automatisch an Giardien (die uns glücklicherweise bisher erspart blieben - aber als Userin dieses Forums kriegt man das ja mit).

"Schwach dosierte Wurmkur" darf man auf garkeinen Fall machen - ich hatte das auch mal gefragt bei den TÄ, da hiess es auf keinen Fall, denn dann überleben die Würmer und es ist niemand geholfen. Also wenn Wurmkur, dann bitte richtig.
Meine Überlegungen jetzt sind, das dies evt. nicht gereicht hat und wir ihm nun eine weitere Dosis geben sollten. Andererseits wird bei uns in der Nachbarschaft aktuell fleissig in den Gärten gedüngt und ich möchte sein System nicht mit einer unnötigen Wurmkur zusätzlich belasten.
Nach über einem halben Jahr wäre - in meinen Augen - bei einem jagenden und beutefressenden Freigänger die Wurmkur lääääääääängst überfällig.
Klar sind Wurmkuren Chemie - aber so dramatisch wie es gerne dargestellt wird sind sie dann auch nicht, eine Verwurmung ist DEUTLICH schlimmer für die Katze. Ella verträgt Milbemax/Milpro ohne Probleme, vielleicht ist sie am nächsten Tag ein ganz kleines bisschen träger als sonst, aber da muß man schon sehr genau hingucken und ich bin mir nicht sicher ob ich mir das nicht einbilde.
Spricht etwas dagegen, einem sonst gesunden Kater von 3 Jahren bei Durchfall prophylaktisch eine Wurmkur zu verabreichen oder soll ich warten und schauen ob es sich von alleine bessert?
In meinen Augen spricht überhaupt nichts dagegen eine Freigängerkatze, die jagt und ihre Beute frisst, regelmäßig zu entwurmen auch ohne Kotuntersuchung. Die Wurmkur halte ich da sogar eher für Pflicht, die Kotuntersuchung für vernachlässigbar da nicht zuverlässig und die Wahrscheinlichkeit dass eine jagende Freigängerkatze verwurmt ist für annähernd 100%.
Ein Tierarztbesuch schliesse ich nicht aus. Ich halte dies jedoch jeweils so, dass ich zum Tierarzt gehe wenn meine Katzen ein verändertes Verhalten zeigen oder die Auffälligkeit (in diesem Fall Durchfall) auch nach 2 Tagen ger als 2 Tage anhält.
Ich würde allein schon wegen des Gestanks auf jeden Fall auf Giardien untersuchen lassen.
Würmer stinken meiner Erfahrung nach nicht.
 
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Und ich nehme mal @Louisella mit ins Boot, da ihr beim Entwurmen ihrer Ella etwas aufgefallen ist, was den Gesamtzustand ihrer Katze betrifft aufgefallen ist.
Danke!
Aber aktuell ist das ja immernoch nur eine Vermutung dass Ellas Eosinophiler Granulomkomplex (EG) von Würmern ausgelöst wird.
Da es jetzt aber nicht das erste Mal ist dass die entsprechenden Beschwerden sich mit (vielleicht durch?) die Wurmkur (Milbemax/Milpro) deutlich verringert haben, erhärtet sich der Verdacht. Falls sich das bestätigen sollte, werden wir Ella künftig lieber häufiger eine Wurmkur geben als sie wegen EG immer wieder zum TA zu schleppen (stresst sie furchtbar) um ihr Cortison verpassen zu lassen. Und auch in der TA-Praxis glühen grad die Hirne zu diesem Thema - evtl. könnten da andere Katzen und ihre Halter ebenfalls profitieren. Auf jeden Fall hat man jetzt da auch Würmer als potentielle Auslöser auf dem Schirm (und nicht nur die üblichen verdächtigen Außen-Parasiten wie Grasmilben die da gerne ins Visier genommen werden).

Bisher haben wir ca. alle 3 Monate entwurmt, vor ein paar Jahren war der Abstand mal länger, da hat das Fräuleinchen dann Spulwürmer gekotzt und ich wußte dass meine Nachlässigkeit (zu lange gewartet mit der WK) schuld dran war. Da hab ich heute noch ein schlechtes Gewissen...
Sollte es wirklich so sein dass das EG bei Ella durch Würmer ausgelöst wird, werden wir sie künftig lieber häufiger entwurmen, denn das ist sicherlich besser für die Katze als immer wieder Cortison.

Fakt ist: Was übermäßiger Wurmbefall bei Katzen (auch ohne EG) anrichten kann ist deutlich schlimmer als die vermeintliche "Chemie-Bombe" Wurmkur. Vom Gesundheitsrisiko für die Halter mal ganz zu schweigen - das wird ja auch gerne vernachlässigt, dabei finden sich die Wurmeier natürlich dann auch auf dem Sofa und sogar im Bett...
 
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Danke @Louisella, da ich ehrlicherweise WK-unerfahren bin und zwei Freigänger habe. Finde deine Erklärungen sehr interessant und hilfreich 👍😃
 
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Danke @Louisella, da ich ehrlicherweise WK-unerfahren bin und zwei Freigänger habe. Finde deine Erklärungen sehr interessant und hilfreich 👍😃
Ach, ich denke die beiden verlinkten Artikel sind aussagekräftiger - sollte man auf jeden Fall gelesen haben!

Ganz wichtig erscheint mir aber vor allem die Feststellung, dass das Immunsystem von Katzen durch einen (starken) Wurmbefall natürlich geschwächt wird. Mit ein paar Würmern kommt Katz normalerweise durchaus gut zurecht - ist natürlich auch nicht gut, lässt sich aber nicht vermeiden bei jagenden und beutefressenden Freigängern, denn die holen sich natürlich mit jeder erlegten Maus täglich neue Würmer dazu.
Ein geschwächtes Immunsystem ist natürlich eine Einladung für alles mögliche an Viren, Bakterien und Parasiten.
Eine verwurmte Katze fängt sich viel leichter was ein - ist ja ganz klar.

Für uns stellt sich da halt jetzt im Zusammenhang mit EG die Frage (vorausgesetzt die aktuelle Vermutung erhärtet sich zur Gewissheit) ob wir lieber öfter entwurmen (vermeintliche "Chemie-Bombe") oder lieber immer wieder gegen die Folgen (EG) Cortison spritzen lassen.
Auch wenn Katzen Cortison vergleichsweise gut vertragen - im Vergleich zur Wurmkur ist das die weit größere "Bombe", zumal ja trotzdem weiter entwurmt werden muß. Mal ganz abgesehen vom Streß für die Katze. Und - auch wenn das für uns jetzt kein ausschlaggebender Faktor ist - Wurmkur ist auch deutlich billiger als TA-Besuch mit Cortison-Spritze.

Aber wie gesagt - das ist jetzt bei uns ein Spezialfall und der Zusammenhang Würmer und EG nicht gesichert (wird er wohl auch nie sein, denn wenn das jetzt funktioniert ist die Wahrscheinlichkeit in unserem Fall zwar hoch, aber medizinisch nachweisen können wir das auch dann nicht, also auch die TA-Praxis nicht). Aber zumindest sollte man das auf dem Schirm haben. Und vielleicht versucht es ja dann die eine oder der andere Betroffene erstmal mit einer Wurmkur bevor man an einer Ausschlußdiät verzweifelt die sich bei Freigängern ja eh nicht zuverlässig durchführen lässt.
 
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Mein Freigänger "Grisu" (3 Jahre alt, kastriert und 5kg schwer) hat extrem stinkenden Durchfall. Den Kot haben wir nicht gesehen, da er sein Geschäft draussen verrichtet. Jedoch riecht sein Hinterteil sehr unangenehm... Ansonsten verhält er sich normal, frisst geht raus und hat heute Nacht auch eine Maus heimgebracht. Er hatte im letzten Herbst akuten Wurmbefall (ebenfalls mit stinkendem Durchfall) welcher nach einer Wurmkur wegging. Vor ca. 6 Wochen haben wir eine schwachdosierte Wurmkur (1/2 Tablette Milbenmax M) gemacht.
Habt Ihr denn überhaupt schon auf Giardien untersuchen lassen?
Der Verdacht läge mir persönlich bei Stinke-Durchfall deutlich näher.
Von daher würde ich tatsächlich versuchen Kotproben zu kriegen und die untersuchen zu lassen - aber vor allem auf Giardien, weniger auf Würmer...
 
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Ich hatte selbst mal ne "Unverträglichkeit", kein Arzt wusste wirklich was dazu zu sagen. Also blieben erst mal nur Medikamente, die die Symptome unterdrückt haben und halt auch Ausschlussdiät und Stochern im Dunkeln.

Damals habe ich mir alles mögliche reingezogen an Infos, alles was ich finden konnte. Und ein Erklärungsansatz war, dass es mit der "Durchlässigkeit" der Darmschleimhaut zu tun hat, wenn man sowas entwickelt. Also dass quasi "Stoffe" über die Darmschleimhaut in den Rest des Körpers gelangen können, die dort an sich so nix zu suchen haben. Und dass der Körper deshalb dann darauf reagiert. Die natürliche "Barriere" ist dort sozusagen gestört und so kommt es zu Unverträglichkeiten gegenüber an sich harmlosen Stoffen.
 
Deswegen habe ich @Louisella hierher eingeladen.
Das ist richtig interessant.
Aber bitte nicht vergessen dass das ein Einzelfall ist!

Was ich richtig interessant finde in dem Zusammenhang ist, dass wir bei Katzen vor allem an Spulwürmer und Bandwürmer denken - dabei gibt's da noch ein paar andere. Eine ausführliche Liste gibt's hier - Achtung! Ist von einem der Giga-Pharma-Konzerne und deshalb sicher nicht neutral: Würmer bei Katzen: Verbreitung, Symptome, Therapie

Auch wenn das mit den Würmern als möglicher Auslöser für EG jetzt nicht wirklich was neues ist (ich hab das ja hier im Forum aufgeschnappt - leider weiß ich nicht mehr wer wo darauf hingewiesen hat, an dieser Stelle auf jeden Fall trotzdem ein großes Dankeschön), man fragt sich bei näherer Betrachtung des Themas dann doch irgendwann wie oft womöglich Symptome falsch zugeordnet werden.
Beispiel: In Igel-Gruppen sind z.B. Lungenwürmer ein Standard-Thema, kaum ein Päppeligel geht ohne entsprechende Behandlung wieder nach draußen. Erkennungsmerkmal: Husten/Röcheln. Dieser Wurm ist entsprechend da draußen unterwegs und weil auch Mäuse Schnecken fressen (Wichtig: Igel tun das nur in der Not!) und so der Wurm über die Mäuse in die Katze gelangen kann...

Versteht mich nicht falsch, ich bin die letzte die irgendwie Chemie in die Katze stopfen will!
Aber ich krieg grad auch einen völlig neuen Blickwinkel auf das Thema...
 

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