Freigang für superscheuen Kater

  • Themenstarter Themenstarter Moppelchen
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wegen einer Zweitkatze:

lassdich am besten im tierheim oder so beraten, welche von ihren katzen am sozialsten ist, also die wenigsten probleme mit anderen hat. und vielleicht lassen die sich dort darauf ein, dass du sie erstmal auf probe nimmst. wenn du deinen fall schilderst ist das vielleicht möglich.
 
A

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hi
wir hatten mal eine halbwilder katze,die allerdings total verstört war
ähnlich wie bei dir
total verängstig nur hinterm sofa usw.

als wir dann umgezogen sind hätte sie auch raus gedurft wollte sie jahre lang nicht
die angst war zu groß
dann eines tages hat sie doch den schritt gewagt,leider war sie unachtsam oder hat sich erschreckt 🙁

ich würde es nicht riskieren, falls er total panisch wird könntest du ihn vielleicht nicht mehr wieder finden
 
Wir hatten vor ein paar Jahren einen wilden, älteren, unkastrierten Kampfkater im Garten. Ich hab ihn über 1 Jahr täglich gefüttert und mit allen Fallen dieser Welt versucht einzufangen. Er war zu schlau. Wir durften uns ihm nicht nähern, er hat gebissen, gefaucht, gekratzt aber zum Fressen kam er.
Nach über einem Jahr war er 1 Woche verschwunden und lag dann an einem Freitag halbtot auf unserer Terasse. Das linke Vorderbein war schon am Faulen, die Sehnen durch, der Eiter lief in Strömen und er war total abgemagert. Ich hab eine Decke über ihn geworfen und ab zum TA. Er wurde 1 Nacht gepäppelt, operiert, kastriert und dann hatte ich den wilden Mann zu Hause. Eine Amputation stand im Raum, tägliche TA Besuche und das mit einem Wilden.
Nach 6 Wochen war die Wunde verheilt, er konnte wieder laufen und war der sanfteste Schmusekater überhaupt. Wir haben nachts immer Löffelchen geschlafen, er mit unter der Decke! Er war damals bestimmt 10 Jahre alt und hat keine Katze neben sich oder mit geduldet.
Tja, manchmal ändern sich die Tiere wenn sie spüren daß wir es gut meinen!
 
@ momochico
Was für eine schöne Erfahrung! Es lohnt sich immer, sich zu kümmern, auch wenn es am Anfang aussichtslos erscheint...

Meiner Ansicht nach bedeutet die Tatsache, dass der Kater nichts zerstört, in keinster Weise, dass er sich mit dem Drinnenleben arrangieren kann. Es kann auch ein Anzeichen für Lethargie, Depression und/oder Hospitalismus sein.

Wie sieht es mit der räumlichen Situation aus, kann der Kater aus "seinem" Zimmer direkt nach draußen? Und kann er das "Draußen" durch das Fenster beobachten? Dann finde ich die Idee mit dem "Draußen-Haus" durchaus bedenkenswert.

Ich würde noch 4-8 Wochen warten (je nach Wetterlage und weiterer Entwicklung, und evtl auch länger), dann würde ich es wagen - ich spreche hier nur für mich persönlich. In der Zwischenzeit würde ich alles tun, um Vertrauen aufzubauen, also den Kater ignorieren, aber viel im Zimmer sein, viel leise reden, beim Fressnapfabstellen seinen Namen nennen, vielleicht mit einem leisen Pfiff dazu (der später als Signal dienen kann, Fressnapf steht draußen).

Und später darauf hoffen und vertrauen, dass es von draußen nach drinnen besser geht als anders herum.

Einen Hardcore-Freigänger, der vermutlich nichts anderes kennt, zwanghaft über Jahre ans Drinnenleben zu gewöhnen, könnte ich nicht aushalten - eher lasse ich ihn ziehen, wenn es seine Entscheidung ist.
Wie gesagt, meine persönliche Meinung.



noch ein PS: dass er das Katzenklo nutzt, ist Resultat seines Instinktes, nicht Resultat früherer Erfahrungen.
 
Ich habe auch einen Angstkater. Und mein Kater ist Freigänger.

Obwohl mein Kater erst ca. 10 Wochen alt war, als er hier eingezogen ist, hat er es nie geschafft, seine Angst abzulegen. Ich glaube, der muß als Kitten irgendein fürchterliches Erlebnis mit Menschen gehabt haben.

Hier stehen im Sommer alle Türen offen, und ich hatte Bauchschmerzen bei dem Gedanken, Charly rauszulassen. Dann haben wir es doch gewagt...

Er wollte übrigens immer raus. Jetzt durfte er - und hat sich nicht getraut. Schließlich hat er sich an einen anderen Kater gehängt, und ist mit diesem dann langsam rausgegangen.

Und es war schlimm, er wollte wieder rein, und hat sich wieder nicht getraut. Bis wir rausfanden, die Türen müssen gaaaanz weit offen stehen, und es darf kein Mensch daneben stehen. Dann ging er wieder rein. Dieser Abstand verringerte sich ganz langsam.
Aber noch heute (er ist jetzt 9!) hat er Zeiten, da kann er nicht an einem Menschen vorbeilaufen. Oder er kann das Wohnzimmer nicht betreten, wenn mein Mann im Zimmer ist. Oder er will gar nicht rein. Dann möchte er sein Futter auf dem Fensterbrett draußen haben. Das ist meistens tagsüber, nachts kann er wieder reinkommen.

Aber sein Selbstbewußtsein ist durch den Freigang deutlich gestiegen, insgesamt war es für meinen Kater die richtige Entscheidung.

Und nach 3 Jahren durfte ich ihn dann auch vorsichtig streicheln. Und noch heute geht auch das nur sehr vorsichtig und nicht immer.

Ich kann ihn aber inzwischen kurz aufheben. Und nachts (wenn es keiner sieht 😉), dann kann er sich auch richtig knuddeln lassen. :pink-heart:

Ich würde auch noch eine Weile warten, und es dann riskieren. Ich denke, bis dahin hat er sich zumindest soweit an euch gewöhnt, daß er in der Nähe bleibt und bei euch sein Futter abholt.

Und vielleicht habt ihr ja Glück, und er verliert seine Scheu doch noch.
 
Hallo,

ich habe jetzt die anderen Beiträge nicht bzw. anfangs nur quer gelesen, ich berichte einfach von unserer Erfahrung.

Wir haben auch so eine superscheue Katze. Sie hat anfangs nur in einem eigenem Zimmer, später auf dem Dachboden gelebt. Ließ sich nicht anfassen (es sei denn, wir waren schnell genug 😀). Sie sollte auch nach einer gewissen Eingewöhnungszeit wieder nach draußen dürfen, den Zeitpunkt hat sie aber selbst nach einigen Wochen bestimmt, in dem sie vom Dachboden nach draußen gesprungen ist. Nunja, war so nicht geplant, ich hatte "eigentlich" auch eine längere Eingewöhnungszeit ins Auge gefasst...

Nach nun fast anderthalb Jahren ist es so, dass sich unsere Katze anfassen und hochheben lässt (wobei sie nur kurz bleibt), sich aber immer in der Nähe aufhält, nachts oder auch tagsüber auf meiner Bettseite schläft (aber auch nur bei mir). Ich behaupte jetzt mal, dass sie sich bei uns sehr wohl fühlt, sie kann jederzeit rein und raus, auch drei Wochen Urlaub mit einmal täglich füttern und weiterhin Freigang hat sie nicht dazu bewogen, auszuziehen.
Und wenn hier irgendetwas Essbares raschelt, stehen sowohl Hund als auch Katze auf der Matte und verlangen ihren Anteil 🙂
Ach ja, um sie hochheben zu können, müssen wir immer noch ziemlich schnell sein...

Ich denke, wir sind richtig damit gefahren, sie einfach in Ruhe zu lassen und ihr die Zeit zu geben, die sie braucht, um Vertrauen zu uns zu fassen. Der Erfolg scheint uns irgendwo auch recht zu geben.

Irgendwo habe ich beim Überfliegen der Beiträge etwas über eine mögliche Zweitkatze gelesen. Auch das habe ich hin und wieder überlegt (tue es auch jetzt noch), ich bin mir aber nicht sicher, ob ich ihr damit einen Gefallen tue. Wir haben auch einen Hund und einige Nager, sobald hier aber andere Tiere oder Menschen zu Besuch sind, ist die Katze wech! Bleibt der tierische Besuch länger, zieht sie es vor, ganz draußen zu bleiben. Wir haben in der direkten Nachbarschaft einige Katzen, die Tage habe ich erst einen Kontakt mit einem Kater miterlebt, unsere Katze hat sich schon sehr unterwürfig und unsicher gezeigt. Von daher weiß ich nicht, ob eine zweite Katze immer die richtige Lösung ist.

Ich würde auf jeden Fall wieder so eine scheue Katze aufnehmen. Man hat dann zwar keine richtige "Schmusebacke" (wobei das noch kommen kann), aber gerade bei einem Freigänger finde ich es gar nicht sooo verkehrt, wenn die Katzen ein gewisses Misstrauen an den Tag legen...
 
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@ momochico
Was für eine schöne Erfahrung! Es lohnt sich immer, sich zu kümmern, auch wenn es am Anfang aussichtslos erscheint...

das finde ich auch!

Meiner Ansicht nach bedeutet die Tatsache, dass der Kater nichts zerstört, in keinster Weise, dass er sich mit dem Drinnenleben arrangieren kann. Es kann auch ein Anzeichen für Lethargie, Depression und/oder Hospitalismus sein.

also, das halte ich eher für unwahrscheinlich, denn wenn man die berichte liest, benimmt er sich "normal" außerdem würde er dann vermutlich auch mäkelig fressen.


Und später darauf hoffen und vertrauen, dass es von draußen nach drinnen besser geht als anders herum.

ich denke, der weg ist einfacher genau anders herum. erst zumindest etwas vertrauen und bindung "pflanzen". dann kann man etwas gelassener an den natürlich möglichen freigang denken.

Einen Hardcore-Freigänger, der vermutlich nichts anderes kennt, zwanghaft über Jahre ans Drinnenleben zu gewöhnen, könnte ich nicht aushalten - eher lasse ich ihn ziehen, wenn es seine Entscheidung ist.

ach, da fallen mir die "haudegen" ein, die aufgrund schlechter pflegezustände, krankheiten etc. in unsere obhut gekommen sind. nach der vermittlung waren schon so einige mehr oder minder ans sofa getackert. die WOLLTEN einfach nicht mehr raus, weil sie sich endlich versorgt und behütet fühlen 😀

das würde ja kein zwanghaftes gewöhnen sein. denn der kater macht das RICHTIG gut, wenn man sich überlegt, dass er ein wilding sein soll.

und das klappt nicht, wenn sie zwang und druck erfahren, gerade bei diesen katzen nicht.


noch ein PS: dass er das Katzenklo nutzt, ist Resultat seines Instinktes, nicht Resultat früherer Erfahrungen.

jein, katzen beschmutzen normalerweise weder ihren schlafplatz noch ihre futterstellen - aber ich schätze er könnte auch alternativen zum klo finden *gg*
 
Meiner Meinung nach hat Minna e vollkommen Recht mit ihrer Meinung. Ich denke, dass der Kater bei Freigang (den er ja offenbar nicht einfordert) verschwindet und nicht mehr wieder kommt. Er hat ja auch noch keinen Bezug zu Menschen. Den Aufzubauen dauert manchmal recht lange.

Ich habe jetzt seit zwei Jahren eine kleine Griechin, die ich jetzt allmählich anfassen kann, wenn ich im Bett liege - aber auch nur dann. Kaum bin ich aufgestanden, rennt sie weg vor mir.

Wenn ich diese Katze raus liesse, ich würde sie wahrscheinlich niemals mehr wiedersehen.

das kenne ich, auch meine laila ist so ein kandidat. aber ich behaupte trotzdem, dass sie nicht unglücklich ist, weil sie keinen freigang hat.
 

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