Hallo,
Ich möchte mir gerne zwei Katzen zulegen. Das ganze ist bisher übrigens nur theoretisch, habe noch keinen festen Plan aber spiele schon länger mit dem Gedanken damit.
Ich wohne alleine in einer 63qm Wohnung, arbeite Vollzeit im Schichtdienst (3 Schichten und am Wochenende), bin Freizeit-Mäßig meistens zuhause (Zocker 😀).
Von der Lage her würde sich meine Wohnung prinzipiell für eine Freigang Katze eignen (wohne in einem Dorf, nicht an der Straße, Erdgeschoss).
Wie gut würden die denn mit Schichtdienst zurechtkommen, da ich sie ja nicht immer zur gleichen Zeit rauslassen kann bzw. manchmal bin ich um eine gewisse Uhrzeit zuhause um sie hereinzulassen, und manchmal nicht?
Und wie würde es aussehen, wenn ich in Urlaub fahren würde, können sich die Katzen für 1 Woche an eine neue Umgebung gewöhnen oder sollten sie Zuhause in der Wohnung bleiben und jemand kommt vorbei zum füttern?
Beides wäre möglich bzw. bin auch für andere Vorschläge offen.
Freue mich auf Antworten!
Hallo, grüß dich!
Also ich bin da anderer Ansicht als mein Vorgänger.
Ich glaube, dass die Kombination von einer Drei-Schicht-Arbeitszeit und Freigänger-Katzen nur mit einer Katzenklappe erfolgen sollte. Da es sehr oft bei Freigänger so ist, dass diese ihren Kot lieber draußen absetzen und die Darmfunktionen meines Katers, die haben in Sachen Genauigkeit, anscheinend jede Schweizer Uhr in den Schatten gestellt. In drei Jahren habe ich diesen Freigänger, der immer über Nacht raus wollte, nur ein einziges Mal Kot zuhause absetzen gesehen und das war an Silvester, da er nicht vor 2:00 Uhr bei mir hier in der Großstadt raus durfte. Und das, obwohl er gut 6 Monate im Jahr (von Herbst bis Frühjahr) von morgens zwischen 5 Uhr und 6 Uhr, bis abends um 21 Uhr nonstop Zuhause, sprich in der Wohnung war und auch bleiben wollte.
Derart präzises Timing der Darmentleerung muss der Gesundheit meines Katers sehr gut getan haben, denn ihm konnte man wirklich alles zum Fressen geben was sein Katzenherz begehrte oder auch alles, was er noch gar nicht kannte - entweder er mochte es und frass oder er mochte es nicht und ließ es stehen, aber so etwas wie Durchfall gab es bei dem Kater anscheinend gar nicht, dabei hat er von mir 2 Jahre lang wirklich jede Marke und fast all deren Sorten hingestellt bekommen. Auch erbrochen hat er mir von keinem einzigen all der unterschiedlichen Futtersorten, nur ein einziges Mal vom Suplimentieren, da habe ich zu viel Pulver drunter gemischt.
Deshalb stelle ich es mir gesundheitlich nicht sehr vorteilhaft vor, wenn ein Freigänger seinen Kot lieber nur draußen absetzen möchte, doch aufgrund der drei Schichten und den demnach auch ständig wechselnden Freigangzeiten, können sich da vielleicht keine festen Zeiten einspielen, weil es lieber inne gehalten wird, bis Katz wieder raus darf.
Ein wirkliches Freigängerdasein zeichnet sich nicht dadurch aus, dass Katz d a n n raus darf, wenn es dem Mensch gerade passt, sondern d a n n, wenn Katz eben raus möchte. Und jede Katze entwickelt da so ihre ganz eigenen, individuellen Vorlieben - die eine geht lieber tagsüber länger raus und Bspw. abends nur mal kurz noch zum Kot absetzen. Während die andere tagsüber lieber zuhause ihre 12 Stunden schläft, um dann die Nacht über im Außenrevier die Abendteuer zu erleben. Und ich denke, dass diese individuelle Vorliebe der Ausgangszeiten auch viel davon abhängig ist, wie sich draußen so die kätzischen Sozialkontakte entwickeln. Ist Bspw. die Nachbarskatze ne ganz süße, mit der man gerne um die "Häuser zieht", aber die geht eben nur tagsüber raus, dann möchte vermutlich auch die eigene Katze genau zu deren Ausgangszeiten eben auch raus. Anders kann es passieren, dass Bspw. tagsüber immer so ein blöder Kater draußen ist der immer rum stänkert, dann geht die eigene Katze vielleicht lieber nachts raus, wenn der Stänkerer zuhause ist und man seine Ruhe vor ihm hat.
Wenn also eine deiner Katzen da draußen eine gute Freundin findet, dann ist das bei Katzen tatsächlich so, dass die sich immer um die gleiche Zeit draußen treffen. Wenn du aber jetzt die Freigangszeiten nicht auf die Bedürfnisse deiner Katzen abstimmst, sondern deine Katzen quasi deine drei Schichten aufgebürdet bekommen, dann klappt das auch nicht mit den käzischen Kontakten draußen, denn die süße Nachbarkatze wird diesen Dreischicht-Rhythmus weder kapieren noch mit machen können, denn Katzen sind absolute Gewohnheitstiere, wenn da mal eine Freigängerkatze ständig deren Ausgangszeiten wechselt, dann ist das in der Regel nicht normal.
Wenn du also möchtest, dass deine Katzen die beste Möglichkeit erhalten draußen schöne Kontakte mit anderen Katzen zu knüpfen und den unschönen Begegnungen aus dem Weg gehen zu können, d a n n sollten die Freigangszeiten nicht von deiner Schicht abhängen, sondern einzig vom Bedürfnis der Katze raus gehen zu wollen oder zuhause zu bleiben. Und das funktioniert eben bei einem Vollzeitjob nur dann, wenn eine Katzenklappe vorhanden ist und die Katze raus gehen kann wann sie möchte oder nur mal kurz muss... Bspw. um dem ewigen Stänkerer in der Nachbarschaft, der meint er könnte sich alles erlauben und überall rumstänkern, mal ordentlich eine zu verpassen, denn dann hat man auch seine Ruhe und das sogar zu allen Zeiten.
Verstehst du diese Sichtweise der individuellen Ausgehzeiten?
Diese werden auch oftmals den Gegebenheiten draußen angepasst und je nach dem ob die eine Katze von dir eher schüchtern und sanftmütig / sensibel ist, dann möchte sie einem Stänkerer immer aus dem Weg gehen können und passt demnach ihre Ausgangszeiten an. Und deine andere Katze vielleicht, die möchte dem Stänkerer mal zeigen was es heißt, sich anständig zu benehmen und möchte somit dem Stänkerer eben auch so oft begegnen, bis er es gelernt hat...
Man könnte also sagen,
dass es da einen großen Unterschied gibt zwischen Freigang geben, wenn es gerade dem Mensch passt und jenem Freigang, der immer dann gewährt wird, wenn es die Katze für notwendig oder für genehm hält. Gerade die ersten Wochen in einer fremden Umgebung und vermutlich ja auch im Revier eines noch Unbekannten, da sollte jede Katze für sich ihr ganz eigenes Tempo und somit die Zeiten des Rausgehens selbst bestimmen können, denn diese anfänglichen Ausgehzeiten werden ganz sicher erst einmal auf die draußen vorhandenen Situationen in jenem Revier abgestimmt, dass sich deine Katzen ja vielleicht erst einmal mühevoll erobern müssen. Und solche Eroberungen gehen schneller und einfacher von statten, wenn man als mutige Katze eben auch ständig present sein kann.
Du schreibst du zockst Zuhause in deiner Freizeit und/oder am Wochenende gerne.
Bist du Raucher?
😀
Wenn ja, dann hoffe ich du rauchst nicht in der Wohnung sondern draußen - denn ich stelle es mir schlimm, gerade für Tiere vor, in verqualmten Räumen leben zu müssen, ohne sich dem stinkenden Qualm entziehen zu können!
Ich bin auch Raucher - aber selbst ich kann den Qualm nicht in jenen Räumen ertragen, in denen ich mich aufhalte und lebe. Für Tiere muss das noch viel, viel schlimmer sein.
Manche Raucher sind da nicht so empfindlich wie ich und sagen, dass sie es nur im Schlafzimmer nicht haben können. Doch bedenke, Katzen schlafen auch gerne in Räumen in denen du dich aufhältst und dann ist das deren "Schlafzimmer".
🙂