Hallo,
Katzen sind keine reinen Fleischfresser in dem Sinn, dass sie von der Maus nur das Filet rausfriemeln und fressen. Sondern sie fressen in der Natur ganze Beutetiere mit allem Drum und Dran. Knochen, Innereien, Blut, Fell, Bindegewebe und so weiter. Diese ganzen unappetitlichen Teile enthalten auch sehr wichtige Nährstoffe, die im reinen Filet nicht drin sind, die Katzen aber unbedingt brauchen.
(Ja, manche Katzen lassen z.B. die Gallenblase ihrer erbeuteten Mäuse regelmäßig liegen, aber längst nicht alle. Mein Kater futtert seine Mäuse mit Stumpf und Stiel, das hab ich erst gestern wieder beobachten können ...)
Deshalb muss man diese Teile vom Tier entweder mit verfüttern - das nennt man Prey-Model, also "Beutemodell" -, oder man versucht die fehlenden Nährstoffe eben mit anderen Mitteln zu ersetzen. Das ist Barfen oder "Biologisch Artgerechte RohFütterung".
Aus dieser Erklärung kannst du vielleicht schon schließen, dass das bei gekochtem Fleisch auch nicht arg anders ist als bei rohem. Denn durch das Kochen sind ja auch nicht plötzlich alle Nährstoffe eines Beutetieres im Fleisch drin. Im Gegenteil, durch das Kochen gehen noch ein paar mehr Nährstoffe verloren. Vor allem die wasserlöslichen B-Vitamine, aber auch noch ein paar andere.
Außerdem sind Katzen reine, obligatorische Carnivoren und auf pflanzliche Nahrung extrem schlecht eingestellt. Im Gegensatz zum Menschen z.B., der ein Allesfresser ist. Im Lauf der Jahrtausende hat sich der Stoffwechsel der Katzen dran gewöhnt, dass ihre Beutetiere die komplizierteren Teile der Verdauung quasi schon vorab erledigen - z.B. die Umwandlung von pflanzlichem Beta-Carotin in tierisches Vitamin A im Körper - und sie, also die Katzen, nur noch das fertige Vitamin A (Retinol) aus der Mäuseleber aufnehmen müssen. Mit anderen Worten, das kätzische Verdauungssystem ist stinkfaul geworden und kann viele pflanzliche Nahrungsbestandteile gar nicht mehr verwerten. Du kannst ner Katze noch so viel Möhren zu fressen geben, sie kann kein Vitamin A draus gewinnen. Mäuse und Menschen können das, auch Hunde in begrenztem Umfang, aber Katzen nicht.
Das bedeutet, wenn du im Netz Rezepte für "Katzenfutter" mit mehr als etwa 5% pflanzlichem Anteil findest, dann kannst du davon ausgehen, dass diese Rezepte nicht mit wirklichem Sachverstand für Katzen erstellt wurden, sondern von jemandem, der von seinem persönlich-menschlichen Allesfressergeschmack ausgeht.
Da Katzen aber wie gesagt so extreme Nahrungsspezialisten sind, kann man mit solchen aufs Geratewohl nachgekochten Rezepten wirklich viel falsch machen und seine Miez auf Dauer sogar krank füttern, selbst wenn man nur das Beste will.
Speziell zum Salz: Salz enthält Natrium, und Natrium ist wichtig für das Kalium-Natrium-Verhältnis im Körper, das bei bestimmten wichtigen chemischen Vorgängen im Körper eine Rolle spielt. Bei Beutetieren steckt Natrium besonders in den Knochen und im Blut - das heißt, wenn du weder Knochen noch Blut fütterst, dann musst du ne entsprechende Menge Salz zusetzen, damit der Natriumgehalt im Futter stimmt.
Hier ist ne gute Informationsseite für den Einstieg ins richtige Selbermachen - wie gesagt, stör dich nicht dran, dass da überall "Rohfütterung" steht, mit gekochtem Fleisch ist das im Prinzip dasselbe:
http://blaue-samtpfote.de/barf/barf.html