Futterverweigerung

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Warnhinweis bei medizinischen Ratschlägen

Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
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Zottelchen

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7. Dezember 2016
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11
Hallo zusammen,

ich habe leider ein akutes Problem mit meiner Perserkatze. Sie ist ca.
7-10 Jahre alt und war bis vor kurzem äußerlich gesund. Nachdem sie
plötzlich mehrfach erbrechen musste und deutliche Verstopfungsanzeichen
zeigte, sind wir sofort zum Notdienst. Durch einen Einlauf wurde die Ver-
stopfung behoben, aber seitdem fraß sie nichts mehr.

Nach drei Tagen haben wir sie in die Tiho Hannover eingeliefert, dort
wurde sie durchgecheckt (Ultraschall, Röntgen, Blutbild, Leberbiopsie)
und ernährt. Ergebnis: kein Verdacht auf Krebs, leicht erhöhte
Nierenwerte, stark erhöhte Leukozyten und problematische
Leberentzyme (die ganauen Werte hab ich im Moment nicht im Zugriff).

Nach nun einer Woche Infusionen, Antibiotika, Leberschutzpräperaten
und teilweise Medikamenten gegen Übelkeit (Cerenia) haben sich die
Werte alle normalisiert. Sie hat zwischendurch ein bisschen gefressen,
ist mittlerweile aber wieder komplett unmotiviert. Appetitmedikamente
(kurzzeitiger Fressdrang) funktionieren im Moment aber.

Meine Sorge ist natürlich, wie es weiter geht. Die Katze hat eigentlich
kein offensichtliches akutes Problem mehr. Das Fressproblem macht
es aber dramatisch, da sie eh schon dünn war und mittlerweile von 3,3kg
auf 2,8kg abgemagert ist.

Ich wäre Euch sehr dankbar für jede Idee, die akut helfen kann. Es muss
nur sofort greifen, denn langfristige Umstellungen helfen im Moment
leider nicht. Gibt es im Gebiet Hannover vielleicht irgendwelche Spezialisten?

Vielen Dank & liebe Grüße
Dennis
 
A

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Kannst du das aktuelle BB hier einstellen? Wie schaut es im Mäulchen aus?
 
Ich habe das Blutbild im Moment nicht, sondern werde lediglich
"informiert", wie die Entwicklung ist. Und aktuell heißt es, dass
dort nichts mehr akut schlimmes sichtbar ist. Z.B. gibt es keinen
Hinweis darauf, dass die Leberfunktion bereits deutlich eingeschränkt
wäre.

Die Zähne sind absolut ok, soweit man das von außen erkennen
kann. Da jedoch von einer Triagitis ausgegangen wird, sind verborgene
Zahnprobleme auch eher unwahrscheinlich.

Der Katze muss trotz der besseren Werte irgendwie übel sein
(das wäre zumindest meine Vermutung) und ich weiß nicht, wie ich
das in den Griff bekommen soll, wenn ich sie mit nach Hause nehme.
Wenn sie dann nicht frißt, wird es sehr schnell gefährlich. Vielleicht
ist sie auch ein wenig traumatisiert und verbindet Fressen mit Schmerz
und Übelkeit.
 
Da jedoch von einer Triagitis ausgegangen wird, sind verborgene

Du meinst sicher eine Triaditis. Dafür sprechen aktuell die Blutwerte nicht mehr, wenn ich es richtig verstanden habe. Fpli (spezifische Pankreaslipase) wurde immer mitgetestet? War der Darm entzündet?

Was diese Erkrankung betrifft, habe ich leider nicht viel Wissen. Ich hoffe, es melde sich noch andere User....
 
Zuletzt bearbeitet:
Du meinst sicher eine Triaditis. Dafür sprechen aktuell die Blutwerte nicht mehr, wenn ich es richtig verstanden habe. Fpli (spezifische Pankreaslipase) wurde immer mitgetestet? War der Darm entzündet?

Was diese Erkrankung betrifft, habe ich leider nicht viel Wissen. Ich hoffe, es melde sich noch andere User....

Ja stimmt, eine Triaditis.

Die Bauchspeicheldrüse wurde (meine ich) bei der Leberbiopsie mit punktiert
und war unauffällig. Die TAs empfehlen mir nun eine Magenspiegelung. Auf dem
Ultraschall gibt es leicht verdickte Darmwände bzw. Gallengänge. Zu wenig,
um von Tumoren auszugehen, aber eventuell ein Hinweis, der auf eine
chronische Darmentzündung (z.B. IBD) hindeuten könnte. Eine dann
benötigte Cortisonbehandlung sollte laut TAs nur bei sicherer Diagnose
begonnen werden. Ich werde das wohl trotz Narkoserisiko machen und
hoffe auf Klarheit und die Möglichkeit, kurzfristig erstmal für Linderung und
Appetit zu sorgen. Wenn das funktioniert, könnte ich langfristig die Nahrung
umstellen. So zumindest meine Hoffnung.

LG
Dennis
 
Mir ist nicht ganz klar, wie die Leberbiopsie unauffällig sein kann, wenn doch die Leberwerte deutlich verändert sind?
Was genau steht denn in dem Befund der Biopsie?
Wenn eine Lebererkrankung oder eine Triaditis vorliegt, ist es häufiger so, dass es Wochen dauern kann, bis das Freßverhalten sich wieder normalisiert.
In solchen Föllen legt man den Katzen eine Sonde. Das hört sich schlimmer an als es ist, die Katze kann dann relativ streßfrei zwangsernährt werden, aber auch selbständig fressen.
Wurde darüber bisher gar nicht gesprochen? Insbesondere wenn ohnehin eine weitere Narkose geplant ist, sollte das unbedingt gemacht werden.
 
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Mir ist nicht ganz klar, wie die Leberbiopsie unauffällig sein kann, wenn doch die Leberwerte deutlich verändert sind?
Was genau steht denn in dem Befund der Biopsie?
Wenn eine Lebererkrankung oder eine Triaditis vorliegt, ist es häufiger so, dass es Wochen dauern kann, bis das Freßverhalten sich wieder normalisiert.
In solchen Föllen legt man den Katzen eine Sonde. Das hört sich schlimmer an als es ist, die Katze kann dann relativ streßfrei zwangsernährt werden, aber auch selbständig fressen.
Wurde darüber bisher gar nicht gesprochen? Insbesondere wenn ohnehin eine weitere Narkose geplant ist, sollte das unbedingt gemacht werden.

Guten Morgen,

Ich habe im Mement die konkreten Zahlen nicht vorliegen. Die Kleine ist seit
Montag letzter Woche in der Klinik und ich telefoniere täglich mit der TÄ.
Die Leber wurde Anfang letzter Woche punktiert und enthielt "Entzündungs-
zellen" (genauer kann ich das jetzt nicht wiedergeben). Die Bauchsp.dr.
wurde auch punktiert und war unauffällig. Die ALT-Werte sind zuletzt von
157 auf 121 heruntergegangen, da habe ich heute nachgefragt. Die roten
Blutkörperchen sind wohl aktuell etwas abgesunken (21,6).

Heute soll die Magenspiegelung gemacht werden, vorher wird im Ultraschall
nochmal das Herz untersucht, weil ich etwas Angst wegen der Narkose habe.
Wahrscheinlich ist das unbegründet, da die Klinik mit Inhalation und einem
extra Narkosearzt arbeitet. Aber passieren kann natürlich immer etwas.
Ich hoffe jetzt einfach, dass alles gut geht und wir entscheidenende neue
Erkenntisse gewinnen.

Die Magensonde ist bereits immer ein Thema gewesen, bisher war es aber
möglich, sie mit der Spritze zu päppeln. Sollte das problematisch werden,
wird sofort eine Sonde durch die Nase gelegt.

Sorry, wenn ich irgendwas entscheidendes vergesse oder unpräzise
formuliere, ich bin im Moment mit Informationen überflutet und ein bisschen
durch den Wind.

Liebe Grüße
Dennis
 
So, die Kleine hat die Magenspiegelung erstmal gut überstanden.
Wirklich neue Erkenntnisse haben wir leider noch nicht gewonnen,
wobei die Gewebeproben erst Montag vorliegen.

Die TÄ schlägt vor, dass wir sie morgen mit nach Hause nehmen
und versuchen, sie in gewohnter Umgebung zum Essen zu bewegen,
oder eben weiter mit Spritze zu päppeln. Ich hoffe, dass wir einfach
mit ein wenig Geduld zum Ziel kommen, denn von den Werten her
liegt mittlerweile nichts dramatisches mehr vor (ALT ist weiter gesunken,
wobei der Referenzbereich offenbar anders ist als der im Internet ver-
breitete <175). Ich werde dann wohl morgen die genauen Befunde
schriftlich bekommen und kann Euch dann genauer informieren.

Hat vielleicht noch irgendjemand Tipps, was wir in dieser Situation
noch machen können? Oder ist "einfach warten" schon das Richtige?

Liebe Grüße
Dennis
 
Hallo zusammen,

Wir haben heute unsere Kleine wieder mit nach Hause genommen. Leider aufgrund
Des WE keine weiteren Infos. Wir haben Hills a/d zur Zwangsernährung per Spritze
mitbekommen, sie hat jedoch erfreulicherweise sofort Trockenfutter gegessen (ca.
30 Stück in mehreren Etappen), so dass wir bis jetzt noch keine Spritze brauchten.
TF ist natürlich nicht so unser Ziel, aber im Moment sind wir zufrieden. Getrunken
hat sie bis jetzt noch nichts, das müssen wir mal beobachten.

Zwischendurch ist sie ein wenig ziellos umhergelaufen. Sie musste offenbar auf
Toilette und war nicht so zufrieden. Letztlich akzeptierte sie Ihr Klo aber dann,
hatte aber ein bisschen Durchfall.

Alles noch nicht so toll, könnte aber auch schlimmer sein. Was denkt Ihr, ist Trocken-
futter problematisch, oder ist das in der aktuellen Situation völlig egal.

Liebe Grüße
Dennis
 
Hallo,

Hier mal der heutige Stand. Das Fressen hat die Kleine mittlerweile wieder
eingestellt, das war wohl die Euphorie gestern. Wir mussten heute also mit
den Zwangsspritzen beginnen und das war schon ziemlich schwierig, wenn
man das erste mal von ihr angeknurrt wird. Wir haben es bis jetzt hingekriegt,
haben aber für die 20ml ca. 45min gebraucht. Vielleicht verbessern wir uns
noch, aber sie ist ziemlich genervt.

Daher ist es natürlich jetzt die Frage, ob wir mit einer Sonde nicht doch besser
fahren, damit sie nicht vom Essen traumatisiert wird. Dazu müsste sie
leider wieder in die Klinik.

Hoffentlich geht es bald bergauf, das zehrt echt an den Nerven. Wir sind jetzt
im 17ten Tag nach dem letzten normalen Futtertag.

Sie soll übrigens 2x2mg Peritol pro Tag bekommen, da wird einem ja auch
eher anders, wenn man da negative Erfahrungsberichte liest. Ich hoffe, da
können wir mit Sonde auch drauf verzichten.

Liebe Grüße
Dennis
 
Hallo zusammen,

ich wollte nach einiger Zeit mal wieder von unserer Kleinen berichten.
Nach meinem letzten Post musste sie nachts wieder in die Klinik, weil
sie immer apartischer wurde. Sie war danach wieder 2 Wochen dort und
hat sofort eine Magensonde bekommen. Das war schon mal gut, da sie
nun wenig Stress mit der Ernährung hatte und nach ein paar Tagen
zusätzlich zur Sonde auch anfing zu fressen. Dabei hat ihr offenbar auch
die Gabe von Buscopan geholfen.

Den Verlauf der Blutwerte hänge ich mal dem Post an. Zusätzlich gab es
noch folgende Diagnosen:
- geringgradige Entzündungen an mehrfachen Stellen von den Mandeln
bis zum 12Fingerdarm.
- Entzündungen sind teils neutrophil, teils lympho-plasmazellulär (also teil-
weise eher infektiös, teilweise eher Immunabwehr)
- mukosale Firbrose am Mageneingang
- Die Leberbiopsie ergab ebenfalls eine geringgradige gemischtzellige
Entzündung.
- Schilddrüse unauffällig (T4 1,7 ug/dl)
- BSD unauffällig (fPLI 3,1 ug/l)

Medikamente:
- Während des ersten Aufenthalts: Amoxixillin, Metronidazol, Maropitant,
Vit B1/B2, Taurin, Omeprazol, CaniConcept, NutriCal, Diazepam,
Cyproheptadin
- Während des zweiten Aufenthalts: Buprenorphin, Buscopan, Maropitant,
Peritol, Hepax forte, Ursocholsäure
- Zuhause: Buscopan, Ursocholsäure

Nachdem wir sie am 23.12 wieder mit nachhause genommen haben, hat
sie einigermaßen Nahrung aufgenommen. Quark, Huhn, Hills a/d,
reconvales. Es wird aber von Tag zu Tag schwieriger und sie nimmt
wieder leicht ab. Irgendwie fehlt mir eine Strategie, wie wir sie wieder
gesund bekommen, da auch die Ursache für alles weiterhin unklar ist.

Fällt von Euch jemandem irgendetwas auf, was helfen könnte. Ich wäre
über Infos wirklich dankbar.

Gruß Dennis
 

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Da habt ihr ja schon eine richtige Odyssee hinter euch... 😱 Wenigstens gibt es jetzt Erkenntnisse zu den Symptomen, aber dass die Ursache immer noch nicht gefunden wurde, zehrt natürlich an den Nerven. 🙁

Leider kann ich nichts Nützliches dazu beitragen, da ich mich mit diesem Krankheitsbild überhaupt nicht auskenne. Aber ich kann euch die Daumen drücken, dass eure Patientin (wie heißt sie denn?) wieder Appetit bekommt und es bergauf geht.

Vielleicht erreichst du mehr User mit Erfahrung, wenn du denn Threadtitel aussagekräftiger machst, z.B. “Futterverweigerung nach Darm- & Leberentzündung & Fibrose“ oder “Darm- & Leberentzündung & Fibrose, mit Blutbild“ Die Änderung beantragst du mittels Klick auf das rote Dreieck neben deinem Eröffnungsbeitrag.

Alles Gute für euch!
 
Puhh, so langsam geht es bei uns bergauf!

Unsere kleine Lotte bekommt einen immer besseren Appetit und
von ihrem allgemeinen Verhalten ist sie schon wieder fast die alte.
Ledig ihr Gewicht ist noch zu gering, aber wir kämpfen uns hoch.

Nächste Woche wird wieder ein Blubild gemacht, in der Hoffnung,
das sich dann alles weiter normalisiert. Nun müssen wir gucken,
was das ganze ausgelöst hat. Der Versuch besseres Futter zu füttern,
gestaltet sich bereits jetzt als schwierig, weil die Kleine einfach
grenzenlos stur ist. ;-) Aber diesesmal geben wir nicht nach!

Außerdem müssen wir eine eventuelle chronische Infektion mit
möglichen resistenten Keimen in Betracht ziehen. Unser Haustier-
arzt schlägt ein Antibiogramm vor, zur Ermittlung der Effektivität
verschiedener Antibiotika.

Das waren harte und teure sechs Wochen, aber wenn die Kleine
so bleibt wie jetzt, war es das alles Wert!

Vielen Dank und Gesundheit für Euch und Eure Vierbeiner
Dennis
 
Gibt es etwas neues von Lotte? Geht es ihr (hoffentlich) inzwischen besser und frisst sie inzwischen?
 
Hallo Lehmann,

von der Verfassung und der Nahrungsaufnahme sieht das alles
mittlerweile sehr gut aus, aber die Leberwerte sind leider stark
gestiegen. Daher hab ich einen neuen Thread aufgemacht:

Erhöhte Leberwerte (mit Blutbild)
 

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