Gesucht: Tipps zur Behandlung von Clostridien und E-coli

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Warnhinweis bei medizinischen Ratschlägen

Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
Aufgrund einer insgesamt schlechten Konstitution meiner Katze konnte sie bei nachgewiesene hämoly. E-Coli keine AB nehmen, also waren wird drauf angewiesen, auf andere Mittel auszuweichen.
Als erstes gab es Autovakzine, vom gleichen Labor anhand von Kotproben hergestellt, das auch den Nachweis über diese Keime gebracht hatte. Mir schien so, als würde dieses Medikament nicht helfen, aber heute bin ich mir nicht mehr ganz sicher - denn eines Tages waren keine h. E-Coli mehr nachweisbar. Als weitere Arzein gab es im Wechsel Heilerde und Propolis, dazu niedrig dosiert Samenkörner von Nigella sativa (Schwarzkümmel).

Clostridien wurden nie in zu hoher Keimzahl festgestellt, das sind Bakterien im Dünndarm? Wie ich gehört habe, treten sich oft nach dem Ungleichgewicht von Giardien und deren harter Behandlung auf?

Zugvogel
 
A

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Hallo Pleschel,

wurde denn vor der ersten Behandlung ein Antibiogramm erstellt? Und was tust/tatest du zum Darmaufbau?

Ich kann dir nur erzählen, wie's bei meinem Kater gelaufen ist - da wurden im Mai auch hämolysierende E.coli in großer Keimzahl festgestellt, das Antibiogramm ergab, dass sie auf Amoxicillin reagierten, also gab es 10 Tage Amoxiclav (in etwas rohes Rinderhack eingeknetet, hat er die Tabletten freiwillig gefressen), parallel dazu und danach Bactisel zum Darmaufbau. Schon am dritten Tag wurde sein Kot schlagartig besser und stank längst nicht mehr so furchtbar.
Sechs Wochen nach Behandlungsbeginn hab ich nochmal eine Kotprobe untersuchen lassen, da waren keine hämolysierenden E.colis mehr nachweisbar. Desinfiziert hab ich überhaupt nix, ich wusste nicht mal, dass man das machen sollte. Ach ja, Freigänger ist Grisu auch.
Später hab ich noch eine BeneBac-Kur mit ihm gemacht, weil das Bactisel nicht so den richtigen Drive reinzubringen schien.
Es hat zwar noch bis Mitte November gedauert, bis er wieder alles Futter vertragen hat, aber jetzt haben wir's wohl hinter uns.

Also die E.coli waren ziemlich leicht wegzukriegen, aber natürlich wird's da resistentere und weniger resistente Stämme geben, und Grisus Darm war nicht noch durch Giardien und Co. zusätzlich geschädigt. (Edit: Allerdings hatte ich ihm im Februar/März leider auf Verdacht eine Panacur-Behandlung reingedrückt, die sich als komplett sinnlos erwies, aber wahrscheinlich auch negative Auswirkungen auf seine Darmflora hatte.)

Was die Fütterung angeht: In der ersten Zeit gab's hauptsächlich Grau Pute/Reis sowie Geflügel/Reis, weil er das am besten vertragen hat. Die Tierärztin hat mir vier Beutelchen von irgendeinem RC-Sensitiv-Nafu aufgeschwatzt, die gingen auch gut, aber ich wollte das Zeug nicht noch länger geben.
Mit der Zeit hab ich Grau Lamm/Reis und alles von Cosma Original eingeschlichen - Fisch ging anfangs nicht gut, nach drei vier Wochen dann besser.
Nach der zweiten Kotprobe wollte ich Ropocat Sensitive Gold probieren (Lamm pur und Huhn pur), aber auf Lamm hat er mal kurz Brechdurchfall bekommen (obwohl ich ihm nur ein klein wenig unter sein Grau gemischt hatte), also hab ich das restliche Lamm gespendet und das Huhn im Vorratsregal stehen lassen, später hat er das aber gut vertragen.
Sehr empfindlich reagiert hat er auf alles mit Rind (Edit: und evtl. Schwein), deshalb hab ich auf Sortenreinheit geachtet und nur Sorten gefüttert, die auch komplett deklariert waren.

Ich halte bei euch vor allem den Darmaufbau für ein dringendes Thema, wenn die Probleme schon so lang andauern.
 
Zuletzt bearbeitet:
@Zugvogel: Darmbakterien sind wohl eine Folge der Giardien.

@Nonsequitur: Danke für die ausführliche Antwort. Ich kann die Zahl der verfütterten Tuben Bactisel nicht mehr zählen (würde auf ca. 6 Tippen). Zwischendrin habe ich es mit Perenterol versucht, schien aber gar nix zu helfen. Plus zwei mal ImmuStim (also über 30 Tage oder so) fürs Immunsystem. Das komische ist ja, dass die keinerlei Symptome (mehr) haben?

Du meinst also Lamm ist o.k. Das lieben sie nämlich (gab es monatelang halt gar nicht), hatte aber Sorge, weils beim Menschen ja so schwer verdaulich ist. Im Moment füttere ich Macs (das endlich gegessen wird). Fast nur Pute oder Lamm. Außerdem Aldi, weils finanziell echt alles im Grenzbereich ist (kämpfe, ob ich das wieder weglassen muss?). Nat. die 200 g Dosen, hin und wieder Carny und eben das Select Gold. Eimal die Woche gibt es FelinePorta Huhn, zwei Gläschen Hipp (teils auch als Leckerlie) und wenn ich Zeit habe mal selber gekochtes Huhn. Wobei ich heilfroh bin, dass sie seit einigen Tagen überhaupt endlich wieder richtig fressen. Das war lange Zeit nicht so. Achso: und zwischendrin gibt es immer wieder eine Dose von "Diätfutter" vom FN (also entweder Gastro oder sensitive).

Ein Antibiogramm wurde nat. beide male erstellt. Aber der TA sagt, da es beim ersten mal nicht geholfen hat muss man halt doch diese Vakzine herstellen. Angeblich sei das recht zuverlässig.

Mir geht nach 7 Monaten Kampf um die Kleinen sowas von die Kraft aus 😳
 
Hallo,

wenn der Kot bei deinen Katzen in Ordnung ist und sie auch sonst munter sind, dann würde ich keine Medikamente mehr geben, auch nicht bei positivem Befund.

Was die Ernährung betrifft, mit hämolysierenden E-colis habe ich keine Erfahrung, aber mit toxinbildenden Clostridien, bereits mehrfach.

Bei mir war es so, dass sämtliche Darmaufbaumittel immer wieder Durchfall produzierten, so dass ich alles weggelassen habe.

Aktuell hatte Nera vor 3 Monaten 10 Tage Metronidazol wegen toxinbildender Clostridien. Seither bekommt sie ausschließlich Vetconcept Geflügel und Reis (Nassfutter), dreimal täglich.
Der Kot ist absolut in Ordnung.
Vor 2 Wochen habe ich angefangen, die Mittagsmahlzeit durch Rohfleisch zu ersetzen, anfangs nur Huhn, mittlerweile auch Rind und Pute. Sie hatte zwei Tage etwas weicheren Kot, hat sich schnell wieder normalisiert.
Zu den anderen beiden Mahlzeiten bekommt sie weiterhin nur Vetconcept Geflügel und Reis.

Das werde ich noch mindestens 4 Wochen so beibehalten und dann morgens löffelweise eine andere Sorte dazunehmen.

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es nach einer belastenden Darmerkrankung mit entsprechenden Medikamenten am Besten ist, für lange Zeit nur eine hochwertige Sorte zu füttern, die gut vertragen wird. Alles Neue sehr langsam einführen, wobei Rohfleisch bei meinen Katzen Wunder wirkt.

Da ich nicht supplementieren möchte, gibt es einmal täglich etwa ein Viertel des Tagesbedarfs roh. Bei den ausgewachsenen Katzen sind das etwa 50 Gramm täglich roh plus 150 - 200 Gramm hochwertiges Nassfutter.
Nera bekommt 60 Gramm roh und hat es sofort angenommen, sogar regelrecht inhaliert. Sie frißt allerdings zusätzlich noch etwa 250 (-300 Gramm) Nassfutter.

Also würde ich an deiner Stelle, solange der Kot in Ordnung ist, erstmal keine Medikamente mehr geben. Such dir eine hochwertige Sorte, die sie gut vertragen und füttere das mal ausschließlich, für mindestens 2 Monate.

Wenn eine Katze vom Kot her auffällig wird, würde ich nur den Kot von dieser einen Katze untersuchen lassen und auch nur diese Katze behandeln.

Der Abstand der Kotuntersuchung zur letzten Tablettengabe war völlig in Ordnung, ich denke nicht, dass da irgendetwas verfälscht wurde.

Zu den Hygienemaßnahmen, ich würde die Klos so sauber wie möglich halten, immer so schnell wie möglich die Häufchen entfernen und einmal pro Woche alles austauschen und mit heißem Wasser ausspülen.
Ansonsten putze ich nur mit Neutralreiniger oder Essigreiniger und das war bisher immer ausreichend. Einmal wöchentlich würde ich auch die Schlafdecken so heiß wie möglich waschen und fertig.

Viel Erfolg und Kopf hoch!
 
Mir geht nach 7 Monaten Kampf um die Kleinen sowas von die Kraft aus 😳
Nach ca 10 - 11 Monaten Durchfall jeder Art ist hier endlich etwas Land in Sicht *auf Holz klopf*.
Perenterol, zu Beginn der Therapie völlig wirkungslos, hat jetzt endlich den ersten Erfolg gebracht. Die zwei Kapseln täglich wurden allmählich ausgeschlichen auf jetzt noch eine, die gibts morgens. Am Abend wird Heilerde übers Futter gestreut, danach gabs wieder leichte Verbesserung. Diese Medikation werden wir wohl noch ein-zwei Wochen beibehalten und dann vorsichtig PlantaFerm-TK einsetzen.

Zugvogel
 
Ich war heute nochmal mit den zwei Katern beim Tierarzt. Zu meinem Erstaunen hatte er tatsächlich nur für eine Katze die Vakzine bestellt. Irritiert mich. Aber egal. Wir haben uns darauf geeinigt, dass wir zwei der vier Katzen tatsächlich erstmal "für gesund erklären" (bei der Freigänger-Mama schwierig zu beurteilen, aber immerhin hat sie hoffentlich eine bessere Immunabwehr als die Kleinen). Bei einem Kater bin ich mir ziemlich sicher, dass der Kot konstant o.k. ist. Also tatsächlich keine weitere Behandlung 🙂
Der zweite Kater ist "Symptomträger", da wars eh klar.
Und bei der kleinen Katze ist es schwer zu sagen. Mal scheint alles o.k., dann wieder nicht. Da die Vakzine angeblich keine große Belastung für den Körper seien wird er versuchen, es für sie noch nachzubestellen.

Dass die Darmaufbau-Mittelchen Durchfall auslösen können hatte ich schon mal gelesen. das war ein Grund, warum ich es mal ohne versuchen wollte.

"Nebenbei" habe ich heute erfahren, dass meine Katzen noch niemals gegen Bandwurm behandelt wurden. Das macht mich ziemlich sauer. Ich bezahle ein Vermögen dafür, dass der TA! sich auskennt und nicht ich. Mist. Wird heute nachgeholt.

Eine einzelne Futtersorte geht leider gar nicht. Die fressen so schon seit Tagen wieder fast gar nix mehr. Wobei der TA meinte, das sei kein Problem, sie stünden trotzdem gut im Futter. Aber die mäkeln echt heftig. Und die Sorten die ich jetzt füttere bin ich ziemlich sicher, dass vertragen werden (hatte die sehr langsam nach und nach wieder eingeführt).

Waren die zwei Kapseln Perenterol für eine Katze? Ich hatte diese "Juniorbeutelchen"; wären davon dann tatsächlich 8 am Tag richtig? (bei vier Katzen).
 
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Jetzt erst richtig registriert... was haben Deine denn Zugvogel, dass ihr gar so lange damit kämpft?
 
Hast du denn Anzeichen für Bandwurmbefall?

Gerade wenn die Katzen Darmprobleme haben, würde ich nur entwurmen, wenn es wirklich nötig ist. Ich würde 3 Tage Kot sammeln und erst einmal testen lassen, ob Bandwürmer da sind.
 
Hallo,

da muss ich doch tatsächlich auch meinen eigenen Thread von 2008 nochmal rauskramen. Vielen Dank an alle, die seitdem hier Informationen gepostet haben!

Leider muss ich noch mal auf Diego aus meinem ursprünglichen Post zurückkommen. Bei ihm sind leider immer noch, oder schon wieder, hämolisierende E-coli am Werk. Er kommt halbwegs gut zurecht, Kot ist mittelmäßig (besser als am Anfang, aber nicht o.k.). In Absprache mit der TK haben wir eine ganze Weile nichts gemacht. Nach wie vor habe ich aber nicht aufgegeben, Diego helfen zu wollen. Aufgrund seiner nur sehr schweren Handlebarkeit haben wir auf den nächsten Diagnoseschritt, Darmspiegelung, bislang verzichtet, da ihm der Stress so zusetzt.

Ich schreibe mal, was wir bislang gemacht haben, vielleicht hat ja noch jemand gute Ideen, was man versuchen könnte?

Ist-Situation: Kotabsatz 1-2 mal täglich, Kot ist geformt aber weich und mittelbraun, keine Blähungen, aber wenn man am Bauchi lauscht, hört man meine ich ein leises Gluckern.

1. Antibiotikaspritze, ausgewählt aufgrund von Antibiogramm (heißt das so?).
Erfolg war minimal.

2. HeilerdeErfolg halbwegs o.k., aber nur so lange Heilerde gegeben wird.
Aufgrund der drei anderen Katzen im Haushalt (nicht befallen) keine Dauerlösung

3. Autovakzine (Schluckimpfung)
Insgesamt haben wir zweimal eine Impfung aus den E-Coli vom Labor ansetzen lassen, leider beide erfolglos.

4. Div. Darmaufbaumittel (BeneBac, Perocur, Dr. Wolf Darmflora Plus, Pro-Symbioflor & Symbioflor 1&2, etc.)
Den einzigen dauerhaften Erfolg brachten die Symbioflor-Produkte. Seit dieser Kur ist der Kot zumindest immer geformt.

5. Spezialfutter (gekochtes Huhn mit Reis, BARF, kein TroFu)
TroFu gibt es gar keines mehr, wir haben alle (Hypo) allergenen und magenschonenden Sorten getestet. Gut vertragen wird Shah 200g Dosen rot von Al*i Süd und Rohfleisch. Seit einiger Zeit versuche ich besseres Nassfutter einzuschleichen (Mac's, Amadeus, Ropocat), was am Kotabsatz nichts verändert hat. Lediglich Bozita hatte negative Auswirkungen. Schonkost hat keine Verbesserung gebracht, aber drei ziemlich schlecht gelaunte Katzen....


Was wären euren Erfahrungen nach sinnvolle nächste Schritte oder Medikamente? Ich habe hier viel über D-Mannose gelesen, wäre Diego dafür ein Kandidat? Ein Beitrag bei 7-Katzen-Leben, der sich auf einen Artikel von Fo*us-Online bezieht, hat mich diesbezüglich etwas nachdenklich gestimmt. Ich war auch am überlegen, ob ich nochmal eine Prosymbioflor - Symbioflor 1 - Symbioflor 2 Kur machen soll, da das zumindest zur Verbesserung auf den heutigen Stand geführt hat.

Die TK vermutet, da Diego blind ist und aus den Straßen Spaniens kommt, dass seine Darmflora möglicherweise von Anfang an nicht richtig aufgebaut wurde und eventuell irreparabel geschädigt sein könnte. Was meint ihr dazu?

Wie bereits angesprochen, kann man Diego weder auf den Arm nehmen noch in irgendeiner Weise gegen seinen Willen festhalten, was die Medikamentengabe sehr erschwert. Hinzu kommt, dass er durch seine Vergangenheit SEHR misstrauisch ist, wenn man ihm etwas ins Futter tut oder Leckerchen gibt, aber das ist immer noch realistischer als die 'Zwangsgabe' von Medis.

Der Weg zur TK (ca. 15 min) und der Aufenthalt dort sind für ihn eine totale Tortur und er ist komplett fertig, wenn wir von dort wiederkommen. Ich habe es mit Wärmekissen und Rescue-Tropfen versucht, aber er ist einfach nur ein Nervenbündel, lässt alles unter sich gehen und wird apathisch.

Sorry für den langen Text und vielen Dank für's Lesen!.

Liebe Grüße,
Tina
 
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