Ghost Cat, mustergültig, führt Parallelexistenz auf dem Dachboden

  • Themenstarter Themenstarter Schröderiene
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Meine Meinung noch dazu.

Ich würde es genau so weitermachen wie bisher. Man zeigt da schon Präsenz, die Katze wird aber nicht angelockt und animiert. Man läßt sie in Ruhe und tut so als sei das normal, denn es ist normal. Die Entscheidung ihre Enklave zu verlassen trifft die Katze alleine.

Wir hatten eine Streunerin, die Anschluß und Versorgung suchte. Die lebte drei Monate (!) im offen stehenden Keller.
Eines Tages stand sie mitten am Tag in der Tür, proklamierte Hunger zu haben und lief durchs Haus, als sei es nie anders gewesen. Sie hatte entschieden daß von diesen Menschen keine Gefahr ausgeht und dabei sein zu wollen. Punkt, fertig.

Im Übrigen ist die Katze kein Einheitsmodell, man braucht die nötige Empathie diese zu verstehen und was folgrich das Richtige zu tun ist. Es gibt kein Patentrezept das immer nur so funktioniert. Auch hierzu ein Fallbeispiel.
Wir haben eine Katze die wir nicht kannten umgesiedelt. Sie kam in ein großes Zimmer mit Gittertür, von wo sie alle beobachten konnte und die Umgebung durchs Fenster. Sie war extrem scheu und völlig verwirrt von dem Umzug und dieser Situation.

Jeder, wirklich jeder gab den ungefragten Rat, sie bloß nicht vor 4 Wochen rauszulassen. Vorher hat sie ihr neues Zuhause nicht akzeptiert, sie läuft euch weg etc. pp.
Das war allerdings Quatsch. Nach zwei Wochen vermittelte sie uns ohne Worte sehr klar: ja... das ist ja ok hier und ihr seid nett... aber ich bin traurig. Weil ich eingesperrt bin. Ich möchte so gerne auf diese große Wiese da, warum sperrt ihr mich ein?

Wir haben wortlos die Gittertür aufgemacht, haben uns wieder an den Tisch gesetzt und uns unterhalten.
Keine 5 Minuten, da kam sie. Begrüßte jeden kurz, flitzte durch das ganze Haus, so, alles gesehen, nun aber an die frische Luft, juchhu.
Und der Drops war gelutscht.

Ich hatte schon öfter mit Scheuchen zu tun, eine war wild aufgewachsen, Menschen waren alle doof und potentiell gefährlich. Ein halbes Jahr habe ich bei ihr gebraucht. Dann war ich für sie die in Stein gemeißelte Vertauensperson.

Macht es so weiter, habt Geduld und geht auf sie ein, wenn sie das will.
 
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Meine Meinung noch dazu.

Ich würde es genau so weitermachen wie bisher. Man zeigt da schon Präsenz, die Katze wird aber nicht angelockt und animiert. Man läßt sie in Ruhe und tut so als sei das normal, denn es ist normal. Die Entscheidung ihre Enklave zu verlassen trifft die Katze alleine.

Wir hatten eine Streunerin, die Anschluß und Versorgung suchte. Die lebte drei Monate (!) im offen stehenden Keller.
Eines Tages stand sie mitten am Tag in der Tür, proklamierte Hunger zu haben und lief durchs Haus, als sei es nie anders gewesen. Sie hatte entschieden daß von diesen Menschen keine Gefahr ausgeht und dabei sein zu wollen. Punkt, fertig.

Im Übrigen ist die Katze kein Einheitsmodell, man braucht die nötige Empathie diese zu verstehen und was folgrich das Richtige zu tun ist. Es gibt kein Patentrezept das immer nur so funktioniert. Auch hierzu ein Fallbeispiel.
Wir haben eine Katze die wir nicht kannten umgesiedelt. Sie kam in ein großes Zimmer mit Gittertür, von wo sie alle beobachten konnte und die Umgebung durchs Fenster. Sie war extrem scheu und völlig verwirrt von dem Umzug und dieser Situation.

Jeder, wirklich jeder gab den ungefragten Rat, sie bloß nicht vor 4 Wochen rauszulassen. Vorher hat sie ihr neues Zuhause nicht akzeptiert, sie läuft euch weg etc. pp.
Das war allerdings Quatsch. Nach zwei Wochen vermittelte sie uns ohne Worte sehr klar: ja... das ist ja ok hier und ihr seid nett... aber ich bin traurig. Weil ich eingesperrt bin. Ich möchte so gerne auf diese große Wiese da, warum sperrt ihr mich ein?

Wir haben wortlos die Gittertür aufgemacht, haben uns wieder an den Tisch gesetzt und uns unterhalten.
Keine 5 Minuten, da kam sie. Begrüßte jeden kurz, flitzte durch das ganze Haus, so, alles gesehen, nun aber an die frische Luft, juchhu.
Und der Drops war gelutscht.

Ich hatte schon öfter mit Scheuchen zu tun, eine war wild aufgewachsen, Menschen waren alle doof und potentiell gefährlich. Ein halbes Jahr habe ich bei ihr gebraucht. Dann war ich für sie die in Stein gemeißelte Vertauensperson.

Macht es so weiter, habt Geduld und geht auf sie ein, wenn sie das will.
Ich danke auch dir dir vielmals für deine Schilderungen - gegenüber Monaten sind unsere 3 Wochen ja tatsächlich gar nichts. Mal schauen, ob sich unsere Ghost Cat irgendwann materialisiert! 😄
 
Hier ist sie übrigens - einmal auf ihrer Pflegestelle und das zweite Mal bei der Abfahrt aus Bulgarien.
GRACE (2).jpg
GRACE (1).jpg
 
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Ach was ein süßer Schnuffel.

Das wird schon, zumal sie den Umgang mit Menschen ja laut Schilderung im Positiven kennt. Sie wird euch überraschen, das geht gern ganz plötzlich 😀
 
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Na dann halt Dich doch einfach an das, was die "Tierpsychologin" Euch erzählt.
Allerdings versteh ich dann nicht, warum Du in nem Forum nachfragen musst 🤷🏼‍♀️

Ich behalt dann den Rest meiner Erfahrung mit komplizierten Katzen wohl lieber für mich, wenn sich das nicht mit dem deckt, was Du lesen willst.
Schönen Sonntag...
Damit hast du mir nun allerdings explizit bestätigt, dass du meine konkrete Frage an dieses Forum entweder nicht gelesen oder nicht verstanden hast. Es ging und geht gerade NICHT um weitere Tipps. Sondern ich hatte eine konkrete FRAGE, die dankenswerterweise auch von einigen hier beantwortet wurde. Schöne Ostertage.
 
Damit hast du mir nun allerdings explizit bestätigt, dass du meine konkrete Frage an dieses Forum entweder nicht gelesen oder nicht verstanden hast. Es ging und geht gerade NICHT um weitere Tipps. Sondern ich hatte eine konkrete FRAGE, die dankenswerterweise auch von einigen hier beantwortet wurde. Schöne Ostertage.
So viel dazu:
Mehr als entschuldigen kann ich mich nicht, ich möchte es auf freundliche Weise dabei belassen. Schönen Sonntag dir.

Is Dir irgendwie langweilig oder warum musst Du nen drei Tage alten Post, der VOR Deinem schon stand nochmal rauskramen?

Hier geht's um die Katzen, net darum andere Leute durch die Blume zu beleidigen.
Ich hab sowohl alles gelesen als auch verstanden.
Wir sind nur kein Frage-Antwort-Automat hier und nachdem Katzen Individuen sind, weichen manche Antworten eben auch vom Schema F ab. Klingt komisch, is aber so.

Übrigens habe ich Deine konkrete Frage mit einem konkreten "JA, das kann passieren" beantwortet, falls Dir das aus Gründen des nicht genauen Lesens entgangen sein sollte 😉
 
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Mit herzlichem Dank für eure bisherigen Ratschläge hier ein Update mit einer konkreten weiteren Frage! 🙂

Nach fast 5 Wochen hatten wir am Freitag den ersten richtigen Durchbruch - beim Leckerliverteilen kam Gracie auf einmal hinter ihrem Sessel hervor und ließ sich nach kurzem Zögern von mir streicheln. :-D Und jetzt, ein paar Tage später, ist sie kaum wiederzuerkennen, als ob urplötzlich ihre Versteinerung aufgebrochen wäre. Sie schmust sich regelrecht in Exstase (bei meinem Mann ist sie noch ein bisschen skeptisch), springt herum und spielt begeistert mit ihrer Bällchenschiene. Auch mit Tessa (die oft mit mir hochkommt und ihr das Essen wegfrisst...) hat sie sich schon per Nasenstüber ein wenig angefreundet.

ABER sie geht nicht mehr nach unten in die eigentliche Wohnung, nachdem Merlin sie mehrmals - als sie sich denn mal getraut hatte - direkt wieder den Dachboden hochjejagt hat. Das letzte Mal war Freitag. Seitdem gab es keine weiteren Versuche mehr ihrerseits. :-/ So ist sie den ganzen Tag allein dort oben, abgesehen von unseren Besuchen.

Wenn Merlin mit mir zusammen hochgeht, wirkt (!) die Situation ziemlich gechillt. Sie sitzen sich in Sichtweite gegenüber, er wälzt sich dann meist demonstrativ auf dem Teppich, sie schaut wachsam. Heute Morgen hat sie ihn einmal leise angefaucht. Mehr passiert nicht, immerhin. Beide mit demselben Kleidungsstück abgerieben habe ich schon, beiden füttere ich oft zusammen Leckerli, beide kriegen Bachblüten (sie weiter gegen ihre Angst, er gegen Aggressionen). Aber auch mit mir zusammen geht Gracie nicht runter. Bis zur (immer offenen) Tür zur Treppe wagt sie sich und flitzt dann sofort wieder in ihr Zimmerchen.

Ach ja, Nr. 4, Merlins Bruder Knut, geht als Einziger gar nicht mehr auf den Dachboden- sie hat ihn anfangs einmal angefaucht, und seither traut er sich nicht mehr. Er ist ein Angsthase.

Im Ergebnis haben wir hier weiterhin ein eingeschworenes Dreierteam plus eine Einzelkatze.

Was sollen wir tun, einfach weiter abwarten, dass Dachbodencat von sich aus weitere Versuche unternimmt?

Lieben Dank im Voraus!
 
Ja. Locken, wenn sie sich traut belohnen, die Ureinwohner für gutes Verhalten (Ignorieren, also nicht fauchen) auch. Nicht runtertragen, sie soll selbst entscheiden. Irgendwann siegt dann Neugier und Langeweile über Angst und Vorsicht.
Ihr Zimmerchen wird noch eine Weile Basis und Rückzugsort sein, bis sie es nicht mehr braucht, dann ist es nur noch ein Zimmer von vielen im gemeinsamen Revier.
 
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"Ureinwohner" ist cool... 😎😆 lieben Dank Razielle, dann setzen wir weiter auf Langeweile und Neugier!
 
Ich merk grad, das schließt die Menschen ja mit ein…okay, dein Mann darf auch ein Leckerchen haben. Aber nur eins, und nur wenn er sich benimmt ! Fauchen und Knurren = Diät 🤪
 
🤣 er schaute mir grad über die Schulter und guckt konsterniert. Jetzt braucht er dringend ein Leckerchen.
 
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Mit Hunger im Bauch sind wir Männer eh unerträglich 🤣

Erstmal freue ich mich mit daß das Eis nun gebrochen ist. Den Rest machen die Pelznasen vorzugsweise unter sich aus. Das kann auch dauern, darf es.
Du kannst sie jetzt locken, aber bitte nicht jede halbe Stunde, das erweckt u.U. neues Mißtrauen (was will die denn von mir, warum soll ich immer da hinkommen, hm.... ). Mach es spontan bei passenden Gelegenheiten. Zum Beispiel du kommst bei der Treppe vorbei und sie steht gerade da oben. Dann bremsen und deutlich freuen sie zu sehen. Geh in die Hocke, das ist für viele Katzen eine Einladung zu dir zu kommen. Wenn sie nicht will, geh weiter.

Das wird schon 🙂
 
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Mit Hunger im Bauch sind wir Männer eh unerträglich 🤣

Erstmal freue ich mich mit daß das Eis nun gebrochen ist. Den Rest machen die Pelznasen vorzugsweise unter sich aus. Das kann auch dauern, darf es.
Du kannst sie jetzt locken, aber bitte nicht jede halbe Stunde, das erweckt u.U. neues Mißtrauen (was will die denn von mir, warum soll ich immer da hinkommen, hm.... ). Mach es spontan bei passenden Gelegenheiten. Zum Beispiel du kommst bei der Treppe vorbei und sie steht gerade da oben. Dann bremsen und deutlich freuen sie zu sehen. Geh in die Hocke, das ist für viele Katzen eine Einladung zu dir zu kommen. Wenn sie nicht will, geh weiter.

Das wird schon 🙂
Lieben Dank, das werden wir beherzigen! 😊 Uns ist erstmal nur ein Stein vom Herzen gefallen, dass sie aus ihrer fünfwöchigen Starre erwacht ist!
 

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Kann ich gut nachvollziehen. Meine zweite Miez hat sich 2 Monate verkrochen und nicht einen Pieps gemacht. Dann ging’s langsam vorwärts, dauerte aber auch nochmal 4 Monate zu vollem Vertrauen. Dabei war sie nicht mal explizit als Scheuchen vermittelt worden. Jetzt muss sie sich mindestens 1x täglich auf mich drauf legen, mein Gesicht abköpfeln und ganz viele Nasenküsschen geben.
 
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Kann ich gut nachvollziehen. Meine zweite Miez hat sich 2 Monate verkrochen und nicht einen Pieps gemacht. Dann ging’s langsam vorwärts, dauerte aber auch nochmal 4 Monate zu vollem Vertrauen. Dabei war sie nicht mal explizit als Scheuchen vermittelt worden. Jetzt muss sie sich mindestens 1x täglich auf mich drauf legen, mein Gesicht abköpfeln und ganz viele Nasenküsschen geben.
Grace ist uns auch nicht als Scheuchen vermittelt worden, deshalb waren wir auf eine solche Versteinerung nicht vorbereitet. Umso toller ist es - wie du es ja auch erlebt hast - wenn sie plötzlich derart auftauen 😀. Aber 4 Monate - puh, das ist ja nochmal eine ganz andere Hausnummer!
 
Es muss gar nicht sein dass es tatsächlich Scheuchen sind. Anni kommt nur mit Neuem besonders schwer klar und die abrupte Änderung ihrer Lebensumstände hatte sie völlig aus der Bahn geworfen. Beim ersten Freigang das gleiche Elend. 5 Tage war sie weg und durfte nur in der stillsten Nachtstunde zwischen 2 und 3 auf Kamerabildern bewundert werden. Ich vermute immer noch stark, dass sie sich in unmittelbarer Hausnähe versteckt und keinen Mucks gemacht hat.
 
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Stell dir vor jemand packt dich, stopft dich in ein Auto und steckt dich dann zu Fremden. Du wärst bestimmt etwas scheu 🤣
Außerdem sind Katzen Neophobiker, das gehört so. Bei aller Neugier ist da auch die angeborene Vorsicht vor Neuem.

Unsere Umzugskatze, die dank wiedererlangter Freiheit aufblühte, lebte dann noch zwei Wochen auf dem Dach des Hauses.
Und beobachtete uns. Kam man den Weg auf's Haus zu, versteckte sie sich hinterm Schornstein und lugte um die Ecke 🧐
Ihr Futter kam sie nachts holen, wenn alle schliefen. Erst als sie sich ganz ganz ganz sicher war daß wir alle ok sind kam sie zu uns runter und heute ist sie eine unheimlich liebe Schmusebacke 😍
 
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Eure vielzähligen ähnlichen Erfahrungen lassen hoffen! Jedenfalls scheint die Süße schon mal eine Frauenkatze zu sein. Ehemann wird grundsätzlich skeptisch betrachtet und dann wird sich erstmal unterm Sofa versteckt. Es sei denn, ich bin dabei. 😆
 
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...KOPFKINO, danke! 🤣
 

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