nur die Ruhe ...
Hallo,
ich bin zwar noch nicht so lange hier, aber zu DEM Thema kann ich
auch mal was berichten 😀
Wir besitzen ( falscher Ausdruck, Katzen kann man nicht besitzen 😉,
also besser : Wir teilen uns unser Haus mit zwei Katern, die beide
aus dem Tierschutz und mit einem zeitlichen Unterschied von
einem Jahr bei uns eingezogen sind. Anton hatten wir als erstes,
er ist immer lieb und anschmiegsam gewesen, nur bei fremden Leuten
oder lauten Geräuschen läuft er auch noch nach 7 Jahren hektisch
weg und verkriecht sich. Wir wissen nicht, was ihm als Babykatze zugestossen ist, nur das er von der Strasse kommt. Also leben wir
danach, besitzen keine Türklingel mehr und Besuch haben wir auch
nur im Sommer, wenn wir in den Garten ausweichen können 😉
Ein Jahr später ist dann der Kleine Muck bei uns eingezogen. Uns
war wichtig, daß sich die beiden Katzen mögen und miteinander
beschäftigen ( beide Dosis ganztägig berufstätig ), die beiden
Katzen, die wir davor hatten, fanden zwar ihre Menschen ganz
toll, aber die jeweils andere Katze völlig uninteressant und das
ist wohl nicht so klasse, wenn die Dosis den ganzen Tag nicht
das sind.
Der Kleine Muck ist auch aus dem Tierschutz, war mit seinen damals
5 Monaten schon mal vermittelt und diese supernette Familie
hat es fertiggebracht, ihn mit dem laufenden !!! Staubsauger
unter dem Schrank hervorzujagen, weil sich das Tier ja nicht
sofort nach dem Einzug anfassen ließ und irgendwie hatte
man sich das ganz anders vorgestellt, und die Kinder wollen
doch ein Tier zum Knuddeln und überhaupt, einfach unvorstellbar.
Der Tierschutzverein, von dem wir ihn dann bekamen, deutete
schon an, daß er sehr scheu sei und man Geduld haben
müsse und sie hätten auch noch zwei andere Katzen, die
einfacher wären und ob wir nicht lieber davon eine nehmen
würden ...
Mir tat der kleine Wurm aber leid und außerdem sollte er
sich ja mit Anton verstehen und nicht mit uns und und so
habe ich ihn dann trotzdem abgeholt.
Tatsache ist, daß er sich die ersten Jahre nicht nur nicht
hat anfassen lassen, sondern immer sprungbereit zur Flucht
war und uns keine Sekunde aus den Augen ließ. Unsere An-
wesenheit erzeugte wohl echte Panik, auf rufen reagierte
er überhaupt nicht, aber wenigstens hat er sich super
mit Anton verstanden und das war ja für uns das Haupt-
kriterium. Er lief einfach mit bei uns, wir haben ihn ange-
sprochen, aber nich bedrängt und konnten den kleinen Mann
immer nur aus der Ferne bewundern ( ist ein gaaaaaanz
hübscher schwarzer mit quietschegelben runden Augen und den obligatorischen 17 weißen Haaren am Bauch 🙂
Woher wir wissen, daß er diese weißen Haare hat und das es 17 sind ???
Nun, nach ca. 4 Jahren hat er dann wohl doch noch Vertrauen ge-
faßt und ist im absoluten Schneckentempo aufgetaut. Mittler-
weile, nach 6 Jahren, kommt er und verlangt seine Streichel-
einheiten oder will spielen. Das war vielleicht ein Gefühl, als
er das erste Mal neben mir im Bett lag und sich hat streicheln lassen 🙂
Es geht aber immer von ihm aus und wir respektieren das natürlich
auch. Vor Händen, die seitlich von oben auf ihn zukommen, hat er
allerdings immer noch große Angst, wahrscheinlich hat er damit auch
sehr schlechte Erfahrungen gemacht. Und Staubsaugen können wir
nur, wenn er den Raum verlassen hat, weil allein das Geräusch
für ihn immer noch der SuperGAU ist. Also bekommt er immer eine
separate mündliche Benachrichtigung und geht dann auch ganz artig
aus dem "gefährlichen Bereich" ...
Er hat übrigens auch die ersten Jahre nicht einen Ton von sich
gegeben, war sozusagen stumm. Aber das hat sich mittlerweile
auch geändert, irgendwann gab er dann mal zu unserer und noch mehr
zu seiner eigenen Überraschung einen Ton von sich und mittlerweile hat er
sich zu einem wahren Jodelmonster entwickelt 😉
Also, nicht die Hoffnung aufgeben, manchmal dauert es eben etwas
länger ...
Lieben Gruß aus München von
Steffi, Heiko, Anton und dem Kleinen Muck