Hilfe! - 2 in unserer Gruppe vertragen sich nicht!

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Meli_1

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Hallo ihr Lieben!

Ich brauche mal eure Hilfe! Wir haben eine Gruppe aus 10 Katzen, natürlich alle kastriert. Eigentlich auch recht friedlich. Aber eben nur eigentlich!

Eigentlich kommen alle soweit mit einander gut aus. Klar, Zoff gibt es in jeder Familie mal, aber danach wird sich wieder vertragen und gegenseitig geputzt. Leider haben wir aber ein Sorgenkind in der Gruppe. Dazu muss ich mal eben ein bissel weiter ausholen! Wir sind eine kleine Patchwork-Familie, d.h. mein Mann hatte 4 Katzen ich hatte 2 und der Rest ist dann dazu gekommen. Die Ex-Frau von meinem Mann wollte gerne Maine Coons "züchten" :massaker: und so hatten sie ein Zuchtpaar. Der Kater wurde nach 2 Würfen kastriert, die Kätzin allerdings nicht (das hab ich dann organisiert, als mein Mann und ich uns kennen gelernt haben!). So kam es, dass sie einmal ausgebüchst ist und natürlich trächtig zurück nach Hause kam! Sie bekam 2 Welpen, eins davon starb allerdings gleich nach der Geburt. So blieb ein Welpe über (Cesar), der nur mit erwachsenen Katzen aufgewachsen ist. 🙁 Meiner Meinung nach liegt hier das Problem! Ich denke, er hat nie richtig gelernt mit Geschwistern zu spielen sondern nur mit erwachsenen. Dem entsprechend spielt er sehr, sehr ruppig und ist dazu noch recht groß von der Statur her, ich denke mit dieser Kombi haben die meisten in unserer Gruppe ein Problem. Vor etwa 1,5 Jahren haben wir aus einem Tierschutzfall einen Kater (Tommy) aufgenommen. Tommy rauft sehr gerne mit unseren Katern, aber mit Cesar kommt er immer schlechter klar. Cesar hat Tommy schon öfters mal aufgelauert und in eine Ecke gedrängt und das war Tommy wohl ne Spur zu viel. Seitdem heißt Tommys Strategie: Angriff ist die Beste Verteidigung! Und zwar mit Gebrüll! Und das wird im Moment immer schlimmer, vor allem Nachts. Ich hab überhaupt keine Ahnung, wie ich die Situation zwischen den beiden verbessern kann...

Als mein Mann und ich zusammen gezogen sind gab es zwischen einem von meinen beiden Katern und Cesar auch schon Probleme. Aber die beiden haben das irgendwann selbst geklärt und kommen seit dem relativ gut mit einander klar. Ich hoffe ja, dass das auch mit Tommy und Cesar passiert...

Wir haben ein eingezäuntes Außengehege in das die Katzen 24/7 rein und raus gehen können, ich hab schon gedacht, vielleicht entspannt sich die Situation wieder etwas, wenn das Wetter besser wird und die Katzen sich wieder öfters draußen auf halten. Aber was, wenn nicht? Was, wenn die Situation immer angespannter wird? Ich will nicht erst handeln, wenn es quasi schon zu spät ist!

Sorry, für den langen Text, ich hoffe, ihr habt ein paar Ideen...
 
A

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Hallo Meli_1,

du wurdest wohl überlesen, sorry 😳🙂

Also zum einen, es kann nicht jeder Katze in so einer großen Gruppe. Und wenn Katze nicht kann, das zeigt sie entweder, dass sie sich zurück zieht oder sie geht nach vorne. 😉 Bei so einem Fall wäre wirklich die Lösung nur die Weitervermittlung (und damit täte man der Katze gar einen Gefallen).

Und zum anderen, zum Spielverhalten von Cesar, wenn er wohl wirklich nicht gelernt hat, wie er spielen kann, also ab wann es den anderen weh tut.
(und das schreibe ich wirklich nur dir, einen Anfänger würde ich das nicht empfehlen)
Mein Willi ist/war auch so, ein ehemaliges Wildchen, der m. E. auch nie gelernt hat, wie man spielt, wie weit er gehen darf. Da meine anderen Katzen diesen Part auch nicht übernehmen möchten, spiele ich mit ihm, ja mit der Hand und ich musste ihn auch schon spüren. Aber nur so kann ich ihm beibringen (mangels andere Kandidaten 😛), wann ein Spiel kein Spiel mehr ist, ab wann man keine Lust mehr hat, weil es weh tut.
Mittlerweile läuft es sehr gut. Man muss aber wirklich im richtigen Moment aua rufen und für kurze Zeit auch das Spiel beenden, damit er lernt, dass es wegen ihm passiert, auf Grund seiner Grobheit. Mittlerweile haut er auch nicht mehr so dolle (ein bisschen darf man (Katz) ja😉) und die Krallen bleiben auch (meist) drin. Und er hat auch schon gelernt, nur spielerisch zu zwicken. :zufrieden:

Das wären so die Ansätze von mir............alles Gute.
 
Auch von mir ein paar Gedanken dazu...
So blieb ein Welpe über (Cesar), der nur mit erwachsenen Katzen aufgewachsen ist. 🙁 Meiner Meinung nach liegt hier das Problem! Ich denke, er hat nie richtig gelernt mit Geschwistern zu spielen sondern nur mit erwachsenen.
Ich meine auch, dann bring du es ihm bei 🙂 Auch Katzen, bei denen während der Sozialisierung etwas schiefgelaufen ist, können grundlegende Dinge im Nachhinein lernen... nur eben, wenn den anderen in der Gruppe es zu anstrengend ist, dann regelt es sich nicht von selbst und braucht etwas Lenkung deinerseits.
Cesar hat Tommy schon öfters mal aufgelauert und in eine Ecke gedrängt und das war Tommy wohl ne Spur zu viel. Seitdem heißt Tommys Strategie: Angriff ist die Beste Verteidigung! Und zwar mit Gebrüll! Und das wird im Moment immer schlimmer, vor allem Nachts.
Es kann sein, dass es auch eine Rolle spielt, dass er sich im Grunde unterlegen fühlt oder überfordert mit so vielen anderen Katzen und von daher auch eher auf Konfrontation geht.
Es liest sich so an, als sei es eine Mischung aus beidem.
Gerade für schlecht sozialisierte Katzen kann eine *etwas* größere Katzengruppe ideal sein, gerade weil sie dann mit unterschiedlichen Charakteren zu tun haben und entsprechend viel im Nachhinein lernen können. Aber bei 10 Katzen verlieren sie schnell die Übersicht, und das kann in Dauerstress ausarten und er muss regelmäßig Dampf ablassen.

Von daher würde ich raten, es damit zu versuchen, dass du ihm einesteils oft Gelegenheit gibst, Dampf abzulassen - andernteils ihm aber (in anderen Situationen) klare Grenzen setzt. Wenn du ihm ausschließlich Grenzen beibringst, führt das widerum zu Frust. Es ist wichtig, dass er parallel dazu erfährt, dass er seine überschüssige Energie (oder Frust oder unbeholfenen Rauftrieb, was auch immer) regelmäßig abbauen kann.

Mach mit ihm Einzel-Spielstunden, in denen er sich ordentlich auspowern kann. Lass dabei deine Hände aus dem Spiel, vermeide Körperkontakt, so dass du ihn so gut wie nicht bremsen musst. Seine überschüssige Energie muss ja irgendwohin und wenn er sie bei dir ablässt, lässt er sie evtl weniger an den anderen aus. Außerdem bewirken solche Extra-Einheiten, dass sein Selbstbewusstsein wächst. Wahrscheinlich braucht er davon eine Portion mehr, damit er den anderen Katzen gegenüber nicht so ruppig agieren muss.
Mach mit ihm Angel-spiele, in denen er sich ordentlich auspowern kann. Der Frust/Unsicherheit, was auch immer 😉 muss raus 🙂. Achte darauf, ob er mit seiner Energie haushalten kann oder ob er sich einfach nur hochpusht. Dann lass ihn der Angel nicht zu lange hinterherwetzen, sondern wechsle die Phasen "Hinterherwetzen (kürzere Sprints) - Beute fangen - mit Beute spielen (kleine Verschnaufpause) - Beute entwischt wieder" immer wieder ab, so dass er lernt, mit seiner Energie zu haushalten.
Aber mach mit ihm auch Intelligenzspiele. Das powert auf andere Weise aus und hebt auch das Selbstbewusstsein.
Mach anfangs ganz einfache Spiele, zB ganz simple Fummelbretter, so dass er schnell Erfolgserlebnisse hat und steigere es später. Oder versuch es mit Clickern. Er wird dabei auch lernen, dass es sich lohnt, auf dich zu hören und dann kannst du ihn besser abrufen, falls er mal wieder zu ruppig wird oder wenn du ihm bei anderen Gelegenheiten Grenzen setzt.
Wichtig ist für ihn zu erfahren - "ich darf all meinen Dampf ablassen!" (in regelmäßigen Einzel-Spielstunden) und genauso wichtig "aber in solchen Situationen nicht!" (wenn er mit deiner Hand Kontakt hat / wenn er seinen Dampf an anderen Katzen ablassen will).

Sicher muss er lernen, dass es Grenzen gibt aber wenn er erfährt, dass er sich zu gewissen Zeiten hemmungslos austoben kann, wird es ihm leichter fallen, zu lernen mit Grenzen umzugehen.

Vielleicht bringt das ja schon etwas Besserung, auf einen Versuch käme es an. Oft reicht ein Anstoß seitens Dosi und dann übernimmt ein anderer Kater aus der Truppe diese Aufgabe und zeigt deutlichere Grenzen auf, wenn er zu ruppig wird und dann wird es zum positiven Selbstläufer und er lernt in der Katzengruppe.
Tommy scheint ja ein Kater zu sein, der deutliche Grenzen setzt und wenn Cesar durch deine "Gegenmaßnahmen" in der Gruppe insgesamt zumindest etwas gemäßigter unterwegs ist, entspannt Tommy vielleicht auch etwas und dann können sie den Rest vielleicht besser unter sich regeln.
 
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