Ich werde mich mal umschauen nach einem guten Spezialisten und versuchen dem Problem nochmal richtig auf den Grund zu gehen 🙂
Mach das mal.
Das soll übrigens auch gar nicht den bisherigen TA abwerten. Es ist ja eigentlich völlig naheliegend. Ein TA soll bei diversen Spezies alle Fachgebiete können. Wenn wir in die Humanmed schauen, gibt es für jeden Bereich einen eigenen Facharzt, bei EINER Spezies. Und das aus gutem Grund.
Meine Erfahrung mit Tierärzten, die alles zu gleichen Teilen machen (und die haben wie Hausärzte durchaus ihre Berechtigung), ist, dass es bei komplexeren Sachen gerne so knapp am Ziel vorbeigeht. Weil man halt nicht alles perfekt können kann.
Ich habe hier Nora, die hustete. Haus-TA machte ein Röntgen der Lunge in einer Ebene (es braucht zwei), diagnostizierte Asthma und gab ihr einen Gefäßerweiterer. Das war mehrfach falsch. Einmal nicht hinreichend geröntgt, dann reicht Röntgen so oder so nicht, Asthma ist eine Ausschlussdiagnose (da müsste also noch anderes untersucht werden) und der Gefäßerweiterer alleine bringt nix. Asthma (wenn's welches gewesen wäre) braucht Cortison. Den Gefäßerweiterer kann man zusätzlich geben.
Mit Nora ab zur Internistin: Die Katze hatte Mykoplasmen in den Atemwegen. Nix Asthma. Antibiotika drauf, Ende der Geschichte. Der Haus-TA wollte das Richtige. Hat auch richtig angefangen. Und ist dann mehrfach falsch abgebogen.
Bei Toby, IBD-Kater 1, sehr ähnlich. Schall beim Haustierarzt, oh, geschwollene Darmwände, Cortison drauf (in zu niedriger Dosierung, wie ich heute weiß). Kater kotzt weiter, Darm weiter geschwollen, wenn auch weniger, alle wundern sich.
Ab zur Internistin: Korrekte Pred-Dosis, Darm nicht mehr geschwollen, Kater kotzt aber weiter. Alle wundern sich. Letztlich hat man sich den Bauchraum von innen angeschaut, weil Blutbild und Schall normal aussahen, der Kerl aber ja offensichtlich Symptome hatte (ja, OP). Er hatte ne fette Helicobacter-Gastritis. Pankreatitis, Gallensteine und eine Leberzyste gesellten sich dann, bis wir alles behoben hatten (denn solange beeinflussen die Verdauungsorgane sich gegenseitig) dazu.
Er ist heute 14,5; kotzt nicht mehr als jede gesunde Katze (also gelegentlich) und hüpft quietschvergnügt durch die Gegend.
Phoebe, IBD-Katze 2: Die Internistin wäre terminlich schwierig geworden, als Phoebe Recht schnell abbaute. Ich war alleine, Freund auf Dienstreise, ich kann nicht früher Feierabend machen. Also erstmal mehrere "Haustierärzte" abtelefoniert, um sie irgendwo rein zu kriegen, derweil der Internistin ne Mail mit Bitte um Übernahme der Behandlung sobald möglich geschrieben.
Phoebe wurde eine Woche auf Pankreatitis behandelt. Nun, das hat sie "durchgeschaukelt", aber die Ursache war es nicht. Nach einer Woche hatte die Internistin einen Termin für uns. Phoebe wurde noch an diesem Tag auf links gedreht und am nächsten zur Probenentnahme operiert. Zu dem Zeitpunkt war sie sehr schwach, ich hatte mich innerlich verabschiedet.
Sie bekam horrende Medikamentendosen, die sie so bei den Haustierärzten, die ich kenne, nicht bekommen hätte. Das war im April 2024. Heute habe ich eine fitte Katze, die nicht kotzt, keinen Durchfall hat und ein Kilo zugelegt hat.
Ich will mit diesen Beispielen sagen: Das ist so komplex, dass die Spezialisten auf dem Gebiet einfach viel besser auf die Gesamtzusammenhänge schauen können. Das kannst von jemandem, der alles irgendwie können soll, nicht erwarten.
