Homöopathie bei Tieren (Spiegel-Artikel)

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Ihr Lieben,

den nachstehend verlinkten Artikel von Spiegel-Online möchte ich mal zur Diskussion stellen, da ich das Thema sehr interessant finde:

http://www.spiegel.de/gesundheit/di...n-placeboeffekt-bei-tieren-gibt-a-974333.html

Ich habe positive Erfahrungen mit Homöopathie bei Mensch und Tier gemacht, ohne deswegen in diesem Punkt besonders gebildet zu sein.
Bei meiner Tochter hat ein homöopathisches Mittel sehr gut gegen das Dreitagefieber als Baby geholfen, ebenso gegen den Juckreiz bei den Windpocken. Leider habe ich mir damals nicht gemerkt, wie die Mittel hießen. 😳

Unsere Sternchen haben wir - in Absprache mit dem TA - ebenfalls hier und da homöopathisch behandelt, in erster Linie unterstützend. Ein Beispiel ist Nickis Schnupfen, als er bei uns einzog. Der konnte mit homöopathischen Mitteln schnell wieder abgebaut werden, so dass Nicki erstaunlich schnell nicht mehr schniefen und niesen musste (nach Erstverschlimmerung) und sich weitaus besser fühlte als bei seinem Einzug.

Eins sollte aber auch klar sein: aus meiner Sicht kann Homöopathie die Schulmedizin nur unterstützen, aber niemals ersetzen! Und: ein krankes Tier gehört zum TA, statt dass nur allein daran "rumgedocktert" wird!

LG
 
A

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Ich traue der Klassischen Homöopathie die von einem erfahrenen klassischen Homöopathen angeordnet wird sehr viel zu!

Unsere Katze mit eosinophilem Granulom und starken vielfältigen Reaktionen inkl. Asthma hat die Schulmedizin nur noch Cortison zu bieten. Seit sie klassisch homöopathisch behandelt wird, geht es ihr von Monat zu Monat besser.
Dass sich mittlerweile auch beide "Seiten" auf eine kombinierte Behandlung einlassen freut mich sehr.

Gefährlich finde ich es wenn allzuviel nebenbei empfohlen wird, bzw Mittel kreuz und quer verteilt werden und homöopathische Mittel falsch verstanden werden.
 
Ich halte von Homöopathie an sich gar nichts, das ist für mich ungefähr auf der gleichen Ebene wie Handauflegen.

Ich sehe aber den Nutzen der Halterberuhigung und des Placeboeffekts (dass der auch bei Tieren auftritt, wurde ja schon mehrfach gezeigt), immer unter der Voraussetzung, dass es nur begleitend zur tatsächlichen Behandlung eingesetzt wird (oder halt dann, wenn es gar keine tatsächliche Behandlung braucht).
Richtig gefährlich wirds dann nämlich, wenn man zugunsten von Homöopathie auf dringend notwendige Medikamente oder Behandlungen verzichtet.

Weder bei mir noch bei meinen Tieren hat Homöopathie im Übrigen jemals was gebracht. Mag daran liegen, dass ich auch keine Besserung erwartet habe 😉
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich glaube nicht an die Wirkung der Homöopathie als Medikament und finde es immer sehr fragwürdig, wenn sie hier empfohlen wird als seie ihre Wirkung bewiesen.
Ich glaube aber, dass die Nutzung von Placebos sehr zielführend sein kann, und Homöopathie auf dieser Grundlage einzusetzen erscheint mir als viel logischer.

Hier ist noch ein interessanter Artikel zu dem Thema:
http://www.sueddeutsche.de/wissen/s...bei-ratten-wirkt-der-placebo-effekt-1.1537763
 
Wir haben aktuell mit Homöopathie gute Erfahrungen - und ich gehöre auch eher zur Fraktion der "schulmedizinisch" Geprägten und habe mich mit dem Entschluss sehr schwer getan. Hier war die Situation so, dass Schulmediziner nicht mehr weiter wussten und alle Therapien fehlgeschlagen sind. So habe ich mich entschlossen, es einmal auf einem anderen Weg zu probieren, ehe ich gar nichts tue - und es sieht gut aus, viel besser als ich erwartet habe.

Wichtig ist, glaube ich, zu wissen, dass beide Seiten ihre Grenzen haben.
Das eine kann die Homöopathie nicht (Chirurgie, etc.), aber auch der schulmedizin sind Grenzen gesetzt.

Ich würde niemals selbst rumdoktern - nicht mit Chemiekeule und auch nicht mit Globulis. Beides gehört für mich in die Hand derer, die was davon verstehen. Und am allerbesten ist es, wenn TA und THP zusammenarbeiten.
 
Oft genug helfen leider weder Tierärzte noch Homöopathen. Zumal es in beiden Sparten mehr Versager als Könner gibt.
 
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Weder bei mir noch bei meinen Tieren hat Homöopathie im Übrigen jemals was gebracht.

Mich würde interessieren, ob Du Homöopathie unter Anleitung einer klassischen Homöopathin versucht hat oder im Selbstversuch bzw. auf Anweisung eines Tierarztes.

Meiner Erfahrung nach liegen da nämlich Welten dazwischen.

Wie Barbarossa schon schreibt, wirklich gute Homöopathen, die ihr Handwerk wirklich verstehen, sind ungefähr so selten wie die Stecknadel im Heuhaufen.

Die Placeboerklärung greift für mich nicht. Wenn mein Tier krank wird und der Tierarzt ein Medikament verschreibt, dann ist meine Erwartung bzw. meine Hoffnung auf Heilung die gleiche wie bei der Homöopathie. Warum also wird nur bei der H. immer der Placebo-Effekt bemüht?
 
Genau, Silvia!
Und gute Tierärzte sind auch "Stecknadeln" im Heuhaufen. Da tut sich beides nix.
 
Ach, *gähn*, sorry. Mal wieder die ewige Frage ob Homöopthie wirkt oder nicht.
Und als Anlass ein Artikel eines erwiesenen Fachmanns, eines "Plazeboforschers". Tolle Sache. 😉

Also wenn ich einen Placeboeffekt nachweisen möchte, anhand einer Studie (wobei man mit Studien alles beweisen oder wiederlegen kann was man möchte) dann klappt das auch.

Homöopathie gehört in die Hände von Fachleuten die sich damit auskennen. Meine Meinung.
Und ja, Homöopthie wirkt, meine ich.

Aber den Placeboeffekt gibt es eben auch, bei homöopathischen Mitteln wie bei pflanzlichen und bei chemischen Mitteln auch. Der ist immer mit dabei und das ist auch gut so. Er begünstigt und beschleunigt die Heilung bei der Medikamentengabe und bei einem guten und vertrauenswürdigen Arzt noch ein wenig mehr. 😎
 
Mich würde interessieren, ob Du Homöopathie unter Anleitung einer klassischen Homöopathin versucht hat oder im Selbstversuch bzw. auf Anweisung eines Tierarztes.
Tierarzt mit THP-Ausbildung.

Ich hab dazu (im Bekanntenkreis, nicht bei mir selbst) mehrfach Erfahrungen mit klassischen Homöopathen mit megagutem Ruf gemacht, mit genau dem gleichen Ergebnis - geholfen hats immer nur, wenn man dran geglaubt hat bzw. zumindest eine mögliche Wirkung nicht ausgeschlossen hat.

Wenn ich mir die Prinzipien der Homöopathie durchlese, kann ich ganz ehrlich nur mit dem Kopf schütteln und frage mich, wie überhaupt jemand auf die Idee kommen kann, das könnte tatsächlich über Placebo hinaus wirken.

Eine richtige Diskussion wird man darüber allerdings nie führen können, weil es nun Mal Glaubensfrage ist.
Da gibt's hier ja nun schon mehrere Threads zu und zu einem Ergebnis ist man selbstverständlich nie gekommen 😉

Ich will da auch gar niemanden überzeugen, mir ist das relativ egal, ob nun Homöopathie angewendet wird oder nicht, solange der Tierarzt dabei nicht außer Acht gelassen wird. Ich werde es nur niemandem empfehlen und persönlich ganz sicher nicht nutzen.
 
geholfen hats immer nur, wenn man dran geglaubt hat

Ich habe auch stark geglaubt, dass die 10 mg Prednisolon, die ich Moritz täglich eingetrichtert habe, garantiert helfen werden. Hat trotzdem nicht funktioniert.
 
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Hier wird ja gezielt der Placebo-Effekt angesprochen.

Ja, den gibt es natürlich. Sowohl in der Schulmedizin als auch in der Homöopathie.

Sicher ist aber, dass wir eigentlich nur wenig um den Effekt wissen.

Was also im Körper passiert, wodurch die Selbstheilungskräfte so angeregt werden, warum Schmerzreize offenbar zunächst da waren, nun aber unterdrückt sind, ist noch völlig unbekannt.

"Das ist doch nur ein Placebo-Effekt" ist ein K.o.-Argument, mit dem jede Diskussion im Keim erstickt wird. Dabei sagt es überhaupt nichts aus.
 
Eine richtige Diskussion wird man darüber allerdings nie führen können, weil es nun Mal Glaubensfrage ist.
Da gibt's hier ja nun schon mehrere Threads zu und zu einem Ergebnis ist man selbstverständlich nie gekommen 😉

Ich bin grundsätzlich nach allen Seiten offen und keineswegs besonders leichtgläubig - meine Katzen werden sowohl mit der RJT behandelt als auch mit Globuli. Die Wirkung hat mich selbst überrascht, weil ich vorher extrem skeptisch war und genau wie Du dachte, dass es einfach nicht funktionieren kann...Placebo-Effekt ist also eher ausgeschlossen😉
Vielleicht habe ich einfach nur Glück, an eine Könnerin dieses Fachs geraten zu sein. Eine THP-Ausbildung alleine macht jemanden jedenfalls noch nicht dazu. Genauso wenig, wie ein Studium der Tiermedizin automatisch fähige Tierärzte "erzeugt".
 
Zuletzt bearbeitet:
"Das ist doch nur ein Placebo-Effekt" ist ein K.o.-Argument, mit dem jede Diskussion im Keim erstickt wird. Dabei sagt es überhaupt nichts aus.

Ja, aber das Gegenargument, man könne HP nicht wissenschaftlich überprüfen und nur deswegen gäbe es keine Beweise, ist ein noch viel schlimmeres Totschlag-Argument 😉
 
Ja, aber das Gegenargument, man könne HP nicht wissenschaftlich überprüfen und nur deswegen gäbe es keine Beweise, ist ein noch viel schlimmeres Totschlag-Argument 😉

Ich würde sagen, man kann es mit den Mitteln der heutigen Wissenschaft nicht überprüfen, aber Wissenschaft entwickelt sich ja bekanntlich weiter - wer weiß, wie das in 20 Jahren aussieht😉.

Die derzeit gültige Methodik solcher Überprüfung kann bei der HP schlecht greifen, weil einfach viel mehr Einzelkomponenten berücksichtigt werden müssten.

Beispiel: Zwei Katzen leiden an einer simplen E-Coli-Infektion. Die klassische Schulmedizin verabreicht beiden Katzen das gleiche AB. Es wird der Erreger bekämpft, andere Faktoren werden nicht berücksichtigt. So was kann man wunderbar mit Doppelblindstudien überprüfen.

Die Homöopathin gibt hingegen unterschiedliche Globuli, weil sie Vorerkrankungen, Konstitution, Psyche etc. berücksichtigt. Sie bekämpft nicht primär die Coli-Bakterien, sondern stärkt ganzheitlich die "Lebensenergie". Wie willst Du so etwas durch Studien überprüfen?

Aber nur, weil etwas mit heutigen Methoden nicht nachweisbar ist, heißt das doch nicht zwingend, dass es Humbug sein muss.

Ich habe noch vor zwei Jahren absolut nicht dran geglaubt. Aber meine Erfahrungen und die Erfahrungen vieler User hier, die ich keineswegs für leichtgläubige Seelchen halte, haben mir wieder mal vor Augen geführt, dass es zwischen Himmel und Erde noch vieles gibt, was unser Geist noch nicht fassen kann.
 
Mich würde interessieren, ob Du Homöopathie unter Anleitung einer klassischen Homöopathin versucht hat oder im Selbstversuch bzw. auf Anweisung eines Tierarztes.

Meiner Erfahrung nach liegen da nämlich Welten dazwischen.

Wie Barbarossa schon schreibt, wirklich gute Homöopathen, die ihr Handwerk wirklich verstehen, sind ungefähr so selten wie die Stecknadel im Heuhaufen.

Die Placeboerklärung greift für mich nicht. Wenn mein Tier krank wird und der Tierarzt ein Medikament verschreibt, dann ist meine Erwartung bzw. meine Hoffnung auf Heilung die gleiche wie bei der Homöopathie. Warum also wird nur bei der H. immer der Placebo-Effekt bemüht?

So sehe ich das auch.

Homöopathie hat hier geholfen ( Mensch und Tier) auch ohne "Glaube".

"Glaube" gehört für mich in die Kirche.
 
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Beispiel: Zwei Katzen leiden an einer simplen E-Coli-Infektion. Die klassische Schulmedizin verabreicht beiden Katzen das gleiche AB. Es wird der Erreger bekämpft, andere Faktoren werden nicht berücksichtigt. So was kann man wunderbar mit Doppelblindstudien überprüfen.

Die Homöopathin gibt hingegen unterschiedliche Globuli, weil sie Vorerkrankungen, Konstitution, Psyche etc. berücksichtigt. Sie bekämpft nicht primär die Coli-Bakterien, sondern stärkt ganzheitlich die "Lebensenergie". Wie willst Du so etwas durch Studien überprüfen?
indem ich einer Katze ein Placebo gebe. Also etwas mit nichts drin. Aber stimmt: im Globuli ist ja auch nichts drin......
 
"Das ist doch nur ein Placebo-Effekt" ist ein K.o.-Argument, mit dem jede Diskussion im Keim erstickt wird. Dabei sagt es überhaupt nichts aus.

Ich finde vor allem interessant, dass komischerweise dieser "Placebo-Effekt" nur dann eintritt wenn ich das RICHTIGE also passende Mittel gebe, erwische ich das falsche passiert gar nix. So erlebt bei meinen Kindern....

Für mich gilt nach wie vor: Wer heilt hat Recht! :aetschbaetsch1:
 
"Glaube" gehört für mich in die Kirche.
Für mich auch. Und Kirchen besuche ich normalerweise nicht😀
Es gibt sehr viele Menschen, die davon überzeugt sind, dass sie das Gebet gesund gemacht hat und dass man die Existenz Gottes und dessen Einfluss halt nur "mit heutigen Methoden" nicht nachweisen kann.
So ein großer Unterschied ist da meiner Auffassung nach nicht 😉

Würde der Placeboeffekt immer greifen, hätten wir auf der Welt ein paar Probleme weniger (bei jeder Krankheit einfach nur gepresste Stärke und Kochsalzlösung zu kriegen und trotzdem gesund zu werden hätte schon was...). Tut er halt leider nicht, weil Selbstheilungskräfte beschränkt sind.

Aber wie gesagt - eine wirkliche Diskussion wird hier nie möglich sein, weil die Argumentation bei Homöopathiebefürwortern immer auf Einzelerfahrungen und dem "kann man halt nur jetzt noch nicht nachweisen" fußt. Da können auch 27638 Studien, die bewiesen haben, dass es eben keine Wirkung gibt, die über ein Placebo hinausgeht, nichts ausrichten, weil die schlichtweg ignoriert werden (kleine Auswahl: http://de.wikipedia.org/wiki/Homöopathie#Kein_Nachweis_der_Wirksamkeit).
Überspitztes Beispiel: Wenn eine Urgroßtante von mir gesund wurde, weil sie um Mitternacht auf Anweisung eines Schamanen einen Zipfel ihres Nachthemds hinter der Scheune vergraben hat und dann vier Mal rückwärts ums Haus getanzt ist, wer will mir denn beweisen, dass das nicht tatsächlich gewirkt hat? Sie ist erstens gesund geworden und zweitens kann man die Energie, die da gewirkt hat, einfach nur mit heutigen Methoden noch nicht nachweisen. Ich konsultiere den jetzt auch, hat ja schließlich gewirkt und wer heilt hat recht.

Ich empfehle immer wieder gern: https://www.youtube.com/watch?v=BWE1tH93G9U

So. Und jetzt setz ich mich auf meine Finger und lass den Thread endgültig in Ruhe 😉
 
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