Semolina
Erfahrener Benutzer
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- 29. September 2009
- Beiträge
- 485
Ich bin absolut kein spontaner Typ. Ganz im Gegenteil. Ich habe ganze zehn Jahre gebraucht, bis ich mich dazu durchgerungen habe, mir ein Nanoaquarium mit Zwerggarnelen zuzulegen. Sowas will ja gut und reiflich überlegt sein. Man schafft sich nicht einfach so mal eben auf die Schnelle ein Tier an.
Wieso ich mich vor zwei Wochen auf einmal mit einem Leihkennel und einem Fritz darin vor dem örtlichen Tierheim wiederfand, kann ich im Nachhinein auch nicht mehr so wirklich rekonstruieren. Okay, ich habe schon länger über eine dritte Katze nachgedacht. Ich habe einen tauben vierjährigen Flori und Lilly, eine zwölfjährige Katzenversion von Naomi Campbell. Nicht gerade eine Kombination, die von führenden Katzenforen empfohlen wird. Davon wissen aber die Diva und der Trottel nichts und führen eine überaus harmonische Beziehung. Dennoch deuchte es mich artgerechter, dem immer mehr zum Muttersöhnchen mutierenden Kater einen Kerl in seinem Alter zuzugesellen. Drei geschlagene Jahre lang deuchte mich das (was immerhin noch gar nix ist im Vergleich zu meinen Nanoaquaristik-Überlegungen.)
Und nun das. Flori entwickelte - nicht unbedingt zu meinem Bedauern - eine plötzliche Antipathie gegen Häppchen in Gelee, für die er bislang gemordet hätte, und ich packte die restlichen Dosen des suspekten Fraßes frohgemut ins Auto und karrte meine Futterspende ins örtliche Tierheim.
Im Nachhinein glaube ich, ich habe auf die Frage: "Kannst du nicht noch 'ne Katze nehmen?" leichtsinnigerweise geantwortet: "Also in meinem Mietvertrag steht ja, ich darf drei halten ..." - und als nächstes stand ich irgendwie vor dem Tor und hatte einen miauenden Kennel in der Hand. Unspontan wie ich nun mal bin, machte ich mir noch beim Aufschließen der Wohnungstür Gedanken darüber, wo um alles in der Welt ich den quäkenden Kerl denn nun eigentlich zwischenparken sollte. Schlafzimmer? Lilly und Flori würden mir nachts die Tür einrennen. Bad? Und einfach ein paar Tage nicht mehr duschen, weil ich ja das Fenster nicht auf Kipp stellen kann, solange ein Fritz umher geht?
Fritz und Flori indes sind keine Verfechter eines langsamen Kennenlernprozesses. Kaum war ich mit dem Kennel drin, wurde beiderseits durch das Gitter genäselt (die Primadonna hatte sich erstmal auf den Kleiderschrank verzogen, damit hatte sich die Schlafzimmer-Option dann gleich erledigt.) Ich machte einfach den Kennel auf. Fritz begann sogleich damit, sein neues Reich zu erkunden und alles mit erstaunten Ausrufen zu kommentieren, während Flori sich für die Europameisterschaft im Dauerknurren qualifizierte.
Nach einer langen Nacht mit ununterbrochenem "Mau!!!" einerseits und ununterbrochenem "RRRRRRrrrrrrrr ..." andererseits kehrte gegen Morgen endlich Ruhe ein. (NACHDEM man mich zwecks Frühstück um halb sechs aus dem Bett getretelt hatte.) Fritz sank erschöpft unter dem Couchtisch nieder, und Flori ging zur Tagesordnung über (Schränke ausräumen, auf dem Balkon Lieder für die Nachbarschaft singen, mein in der Wohnung überwinterndes Fahrrad technischen Überprüfungen unterziehen.) Lilly stieg ab und an vom Schrank herunter, regte sich ein bisschen über Fritz auf und beschäftigte sich dann wieder mit ihren Hobbys (Obst ablecken, sich auf meinen Schuhen wälzen.)
Die Kater haben sich inzwischen ganz gut zusammengerauft. Dass man zwei Hände braucht, um einen Kater aus der Gefährdungszone für den Abendbrotteller zu heben, haben sie schnell erkannt und sich zur Teambildung entschlossen. So ein in Teamarbeit erbeutetes Käsebrot ist immerhin ein schönes Gemeinschaftserlebnis. Ich nehme derweil ab und bin total froh, einmal in meinem Leben was spontan entschieden zu haben.
Das hier ist er übrigens, der spontane Herzensbrecher (falls ich nict wieder zu doof bin zum Bildchen einfügen):
http://www.katzen-forum.net/attachment.php?attachmentid=42916&stc=1&d=1353841923
Einen schönen Sonntag!
Bianka
Wieso ich mich vor zwei Wochen auf einmal mit einem Leihkennel und einem Fritz darin vor dem örtlichen Tierheim wiederfand, kann ich im Nachhinein auch nicht mehr so wirklich rekonstruieren. Okay, ich habe schon länger über eine dritte Katze nachgedacht. Ich habe einen tauben vierjährigen Flori und Lilly, eine zwölfjährige Katzenversion von Naomi Campbell. Nicht gerade eine Kombination, die von führenden Katzenforen empfohlen wird. Davon wissen aber die Diva und der Trottel nichts und führen eine überaus harmonische Beziehung. Dennoch deuchte es mich artgerechter, dem immer mehr zum Muttersöhnchen mutierenden Kater einen Kerl in seinem Alter zuzugesellen. Drei geschlagene Jahre lang deuchte mich das (was immerhin noch gar nix ist im Vergleich zu meinen Nanoaquaristik-Überlegungen.)
Und nun das. Flori entwickelte - nicht unbedingt zu meinem Bedauern - eine plötzliche Antipathie gegen Häppchen in Gelee, für die er bislang gemordet hätte, und ich packte die restlichen Dosen des suspekten Fraßes frohgemut ins Auto und karrte meine Futterspende ins örtliche Tierheim.
Im Nachhinein glaube ich, ich habe auf die Frage: "Kannst du nicht noch 'ne Katze nehmen?" leichtsinnigerweise geantwortet: "Also in meinem Mietvertrag steht ja, ich darf drei halten ..." - und als nächstes stand ich irgendwie vor dem Tor und hatte einen miauenden Kennel in der Hand. Unspontan wie ich nun mal bin, machte ich mir noch beim Aufschließen der Wohnungstür Gedanken darüber, wo um alles in der Welt ich den quäkenden Kerl denn nun eigentlich zwischenparken sollte. Schlafzimmer? Lilly und Flori würden mir nachts die Tür einrennen. Bad? Und einfach ein paar Tage nicht mehr duschen, weil ich ja das Fenster nicht auf Kipp stellen kann, solange ein Fritz umher geht?
Fritz und Flori indes sind keine Verfechter eines langsamen Kennenlernprozesses. Kaum war ich mit dem Kennel drin, wurde beiderseits durch das Gitter genäselt (die Primadonna hatte sich erstmal auf den Kleiderschrank verzogen, damit hatte sich die Schlafzimmer-Option dann gleich erledigt.) Ich machte einfach den Kennel auf. Fritz begann sogleich damit, sein neues Reich zu erkunden und alles mit erstaunten Ausrufen zu kommentieren, während Flori sich für die Europameisterschaft im Dauerknurren qualifizierte.
Nach einer langen Nacht mit ununterbrochenem "Mau!!!" einerseits und ununterbrochenem "RRRRRRrrrrrrrr ..." andererseits kehrte gegen Morgen endlich Ruhe ein. (NACHDEM man mich zwecks Frühstück um halb sechs aus dem Bett getretelt hatte.) Fritz sank erschöpft unter dem Couchtisch nieder, und Flori ging zur Tagesordnung über (Schränke ausräumen, auf dem Balkon Lieder für die Nachbarschaft singen, mein in der Wohnung überwinterndes Fahrrad technischen Überprüfungen unterziehen.) Lilly stieg ab und an vom Schrank herunter, regte sich ein bisschen über Fritz auf und beschäftigte sich dann wieder mit ihren Hobbys (Obst ablecken, sich auf meinen Schuhen wälzen.)
Die Kater haben sich inzwischen ganz gut zusammengerauft. Dass man zwei Hände braucht, um einen Kater aus der Gefährdungszone für den Abendbrotteller zu heben, haben sie schnell erkannt und sich zur Teambildung entschlossen. So ein in Teamarbeit erbeutetes Käsebrot ist immerhin ein schönes Gemeinschaftserlebnis. Ich nehme derweil ab und bin total froh, einmal in meinem Leben was spontan entschieden zu haben.
Das hier ist er übrigens, der spontane Herzensbrecher (falls ich nict wieder zu doof bin zum Bildchen einfügen):
http://www.katzen-forum.net/attachment.php?attachmentid=42916&stc=1&d=1353841923
Einen schönen Sonntag!
Bianka