In Begleitung raus lassen oder unglücklich einsperren?

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2kugelaugen

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Hallo,

unsere kleine Morchel haben wir als Einzelgänger-Wohnungskatze geholt. Dummerweise leben wir als Mieter in einer Wohnung mit Erdgeschoss und Souterrain mit bodentiefen Fenstern. Also die Natur direkt vor der Nase.

Nun haben wir endlich ihr ehemaliges Tierheim gefunden und erfahren, dass die Kleine als Fundkatze (in Karton abgestellt) schon immer einen starken Drang nach draußen gezeigt habe. Toll, dass uns der vorige Besitzer das nicht gesagt hat.😡

Wir merken es auch deutlich. Sie sitzt stundenlang vor dem Fenster und liebt die frische Luft, wenn wir ein großes Fenster (mit Netz abgesichert) für sie öffnen.

Sobald sich die Wohnungstür öffnet, versucht sie mit allen Mitteln rauszukommen. Ist auch schon ein paarmal in den Flur entwischt und ließ sich nur unter Protest wieder einsammeln.

Unsere Terasse (etwa 10qm) haben wir halbwegs katzensicher abgegrenzt, aber sie versucht ständig, da raus zu kommen. Sie sitzt oft vor der Tür und maunzt auffordernd. Nur bei Regen mag sie keinen einzigen Schritt raus wagen (extrem wasserscheu).

Ich würde sie sofort raus lassen ... aber:

Unser Haus liegt (zaunfrei) in einer 30er Zone, welche aber als einzige Durchgangsstrasse im Umkreis sehr stark befahren ist. Und längst nicht nur mit 30. Und viele Tiere mussten hier schon ihr Leben lassen.
Sonst sind hier nur Einzelhäuser. Hinter dem Haus sind unsere Carports, dahinter beginnt ein größeres Waldstück.

Nun überlege ich, sie nur in Begleitung raus zu lassen. Und zwar immer nachmittags/abends, wenn wir von der Arbeit kommen. Also vor dem Fressen.
Sie kann dabei ja auch gern von uns weiter weg, ich würde nur auf der Strasse aufpassen. Eine Kollegin macht sowas schon seit Jahren, nachdem ihr Kater von einem Auto angefahren wurde. Und da klappt sowas.
Genauso die einzige Katze, die hier in dieser Strasse lebt: Die sitzt immer an der Grundstücksgrenze und schaut auf die Strasse. Geht aber quasi nicht drüber.

Ich will die Kleine raus lassen, auch bei diesem Risiko. Denn ich finde es schlimmer, eine unglückliche Katze einzusperren, als mit dem Risiko zu leben.
 
A

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An meinem früheren Wohnort war die Hauptstrasse auch sehr nahe. eine Nachbarin ist mit ihrer Katze immer an der Katzenleine spazieren gegangen. Katze war wohl recht zufrieden damit
 
Oh ja ..., ich kann dich gut verstehen , ich habe heute das erste Mal meinen Schatz Attila alleine ( ohne Geschirr ) herausgelassen , er kommt aus dem TH und war/ ist Freigänger und hat die letzten Wochen schon gelitten , weil er nicht raus durfte . Wir wohnen auch in einer 30-er Zone , ich hoffe, dass er nur in den Nachbarsgärten herumläuft und nicht Richtung Straße , die Angst ist groß und ich war vorhin heilfroh, als ich ihn wieder in meinen Armen hatte , ABER er ist Freigänger und würde eingesperrt nur leiden .

Ich wünsche Dir , mir und allen Freigänger- "Mama's" u. " Papa's" und unseren Schätzen viel, viel, viel Glück und ein sehr langes , glückliches Leben

LG

Anja
 
Versuch doch mal, ob deine Katze mit einem Katzengeschirr einverstanden ist und geh erst mal an der Leine mit ihr raus.

Und dann schau erst mal, wie sie draußen reagiert. Es gibt Katzen, die halten sich sowieso von Straßen fern. Und es gibt Katzen, die gerade viel befahrene Straßen meiden.

Laß deine Katze an der Leine den Weg bestimmen, und beobachte, wie sie sich verhält.

Wenn sie doch zur Straße laufen will, vielleicht kannst du sie dort immer wieder wegnehmen? *Grübel* - dort an der Straße sollte sie sich so richtig erschrecken, aber das darf nicht von dir kommen.
Am besten, du "erschrickst" mit, damit die Katze diesen Ort als gefährlich einstuft. Vielleicht kann man da was arrangieren, allerdings fällt mir gerade auch nichts ein, was geeignet wäre.

Oder deine Katze ist nach der Zeit als Wohnungskatze damit zufrieden, an der Leine raus zu dürfen. Allerdings weiß ich nicht, wie du das in deinem Zeitplan unterbringst, weil Katze möchte das dann schon jeden Tag haben.
 
An ein Geschirr werde ich sie wohl kaum gewöhnen können, sie ist eine sehr eigenwillige Dame 😉. Finde es auch eher nicht artgerecht.

Das Dumme ist ja, dass man nicht "testen" kann. Wenn Sie einmal draußen war, wird der Drang dazu ja noch größer. Dann wird sie drinnen gar nicht mehr glücklich 🙁.

Wir planen langfristig ja schon einen Umzug ihr zuliebe, aber das geht nicht von heute auf morgen, sondern eher erst in 1-2 Jahren.

Schon hart ...
 
Wir haben uns für Freigang entschieden und es ist immer wieder schön
2 glückliche Kater zu sehen die mit den Nachbarskatzen um die Wette toben.

Es ist immer ein Risiko, nicht nur in der 30 er Zone.
Es gibt Füchse, Marder, Hunde, Diebe (ich meine nicht Altkleidersammlungen) und andere Kampfkatzen. Tierarztbesuche werden auf jeden Fall häufiger.

Nimm am Anfang die Leine wenn es geht und geh mit ihr zusammen raus.
Immer wieder rein rufen und belohnen, dann aber wieder raus lassen.
Unsere beiden kommen auf Rufen sofort, das ist sehr hilfreich und beruhigend...
 
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also ich gehe mit pele auch mit geschirr spazieren....

der murzel liebt die frische luft und die abwechslung (die weibsen gar nich...die bleiben divenlike im haus😀).

Ich hab ihn früh dran gewöhnt und es klappt auch ganz gut. Freigang kann ich ihm keinen in Köln gewähren, zu mal wäre mir auch das Risiko zu hoch das er geklaut wird.

Ich habe eine recht lange leine und laufe ihm treudoof hinterher, es ist also nich so als würde man mit einem hund gassi gehen😉
 
Lieber ein kurzes Leben in Freiheit -
wie ein langes Leben in Gefangenschaft.

Dieser Spruch steht in meinem Katzenbuch und finde ich absolut passend. Ich habe zwei Freigänger-Katzen und bereue keine Minute, obwohl ich bereits zwei Katzen verloren habe.

Ich denke es gehört zur Natur einer Katze und das sollte man ihr nicht nehmen.

Maja
 
Übrigens, die Benutzung einer Leine finde ich noch grausamer. Katzen sind keine Hunde und dafür absolut nicht geeignet. Dann würde ich sie eher in der Wohnung lassen.
 
Lieber ein kurzes Leben in Freiheit -
wie ein langes Leben in Gefangenschaft.

Maja

Ich habe zur Zeit auch so ein ähnliches Problem..........
Wir haben gleich 200m vorm Haus die Bundesstraße ohne Geschwindigkeitsbeschränkung. Wie siehst du das hier???
Ich habe gedacht, das Beste wäre unseren Balkon katzensicher zu machen!

Ist das Risiko bei einer Bundesstraße nicht ZU GROß ????
 
Hallo Carina,

deine drei sind keine eingefleischten Freigänger (kennen es auch noch nicht) und ich sehe den Spruch auch kritisch, wenn solch eine Straße in unmittelbarer Nähe ist. Das Leben wäre u.U. extrem kurz und ich weiß nicht, ob man das in dieser Situation auf Biegen und Brechen provozieren sollte.

Generell:
Freigänger zu begleiten und die Straße zu hüten, habe ich noch nie gehört und fand es auch befremdlich zu lesen. Ich könnte meinem Kater gar nicht folgen. Der springt über diverse Zäune und weg ist er. :oha: Ich wüsste dann gar nicht, ob und welche Straße er dann überquert bei seinen Gängen.
Wir haben das Modell "Teilzeitfreigang". Er geht von morgens bis abends raus und ist über Nacht im Haus.
 
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ich hab auch das Problem, dass eine befahrene Strasse in der Nähe ist. Trotzdem hab ich mich für Freigang entschieden.
Mein kleiner hat mal fast 10 Tage gefehlt, wurde dann von einem Päärchen im Ort gefunden, schwer verletzt. Er muß gleich am ersten Tag angefahren worden sein...., sein Hinterbein war so gebrochen, dass die Tierärztin meinte ihn einschläfern zu müssen...., er hat sich wieder aufgerappelt und hüpft heute 8 Wochen später wieder durch die Gegend als wäre nix gewesen.
Nach 6 Wochen sass er an der Balkontüre und wollte nur noch raus.
Ich nehm ihm diese Freiheit nicht. Auch ich denke, lieber ein kurzes glückliches Leben als ein unglückliches im Haus.
Ich freu mich jeden Tag für ihn, wenn er abends tot müde auf dem Sofa oder unter dem Fernseh schläft. Er ist glücklich und ich kann ihm dieses Glück schenken.
Wir Menschen sind nun einmal ziemlich egoistisch....
Wir denken, wenn wir uns Sorgen, dann sorgen sich die Katzen auch....,
wir denken ziemlich oft nur an unser Glück...., ob das Tier dabei glücklich ist, diese Frage stellen wir uns viel zu selten....., und zu einem richtigen Tierschutzgedanken gehört in den Fordergrund das Tier und seine Bedürfnisse, nicht meine Bedürfnisse. Ich finde, dass großes dazu gehört,
dass man Tiere nach ihrer Natur leben lassen kann.
Als noch nicht sicher war, ob ich meinen Jo`i einschläfern lassen muß , hätte ich mich auch für sein Glück entschieden. Einen Kater mit einem fehlenden Sprunggelenk hinten...., so sehr ich ihn liebe..., so sehr ich geweint habe....,
so sehr wäre ich dem Ratschlag meiner Tierärztin gefolgt.
Nach zwei Tagen zeichnete sich gottseidank ab, dass er sein Bein behalten kann. Es war ein Wunder und dafür sag ich jeden Tag danke.
Ein Tierschutzgedanke kann auch einmal in eine andere traurigere Richtung gehen....., man macht es sich nicht leicht. Aber uns Menschen macht es aus, dass wir uns frei entscheiden können. Und ich wünschte mir, jeder Mensch, der ein Tier besitzt, egal was für eines, nimmt sich zurück und denkt erst an sein Tier, bevor er an sich und seine Liebe denkt. Ich wünsche mir, dass alle Menschen dieses große Herz besitzen....., leider...., sind es die wenigsten, die bei einer Entscheidung nicht erst an sich denken.
Es ist mir egal was andere denken....., ich möchte nur eines, dass mein Kater ein glückliches Leben führt. Und das soll er in Freiheit geniessen.
Grüße
Martina
 

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