In der Klinik in Duisburg konnte oder wollte man uns nicht helfen. Die Ärztin hat ihre Kolleg*innen aus der anderen Klinik verteidigt, hat sich Helge nicht mal angeguckt, nachdem wir ihr alles geschildert hatten. Sie meinte direkt, sie würde auch zur Euthanasie raten. Blut hätte sie keins da, würde sie auch nicht geben, Epo wäre Quatsch, sie hat alles abgelehnt. Das war ein herber Schlag. Wir haben Helge daraufhin eingepackt und sind nach Hause gefahren. Haben lange überlegt, was wir tun sollen. Sein Zustand verschlechterte sich ja zusehends. Wir wollten ihm aber nicht noch eine Fahrt von hunderten Kilometern in andere Kliniken antun. Haben nach den zwei Klinikerfahrungen auch ein bisschen das Vertrauen in sämtliche Tierärzt*innen verloren. Wir sind dann heute Morgen nochmal zu unserer Tierarztpraxis gefahren, denn insgesamt vertrauen wir denen dort sehr und die Ärztin dort zeigte sich sehr bemüht. Sie hat Helge nicht schon direkt nach unseren Schilderungen aus den Kliniken aufgegeben, sondern hat mit uns gründlich überlegt, was wir für Optionen haben. Sie haben den Ultraschall durch eine erfahrene Sonografin wiederholen lassen und die "unklare Raumforderung" ist ein extrem vergrößerter Lymphknoten. Alles in allem sagte sie uns, dass praktisch kein Zweifel an einer akuten Leukose besteht und, dass es keine Hoffnung gibt, sondern alles was jetzt käme, höchstens lebensverlängernd wäre. Wir haben sehr ausführlich Kosten und Nutzen abgewogen und sind zu dem Entschluss gekommen, dass wir Helge morgen oder übermorgen gehen lassen werden, so, wie es sein Zustand zulässt. Das Fressen hatte er ja schon am Samstag eingestellt und wir werden ihn hier nun auch nicht mehr dazu zwingen. Freiwillig nimmt er nichts, wir haben ihm sehr viel angeboten. Trinken tut er in Massen, wenn wir ihn an den Wassernapf stellen. Wir haben ihn dann wieder eingepackt und mit nach Hause genommen und hier versuchen wir ihm jetzt noch eine möglichst angenehme Zeit zu gestalten in diesem Albtraum. Es bricht uns das Herz, aber wir haben auch das Gefühl, die richtige Entscheidung zu treffen. Es tut so weh. 🙁