Ist meine Katze unglücklich?

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Hannahlein

Hannahlein

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4. November 2016
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Hallo!

Ich habe mich hier angemeldet, weil ich total unsicher bin. Ich lese zwar schon länger mit und hab viele tolle Informationen gesammelt, aber momentan bin ich etwas ratlos.

Kurz zu mir. ich heiße Hannah, bin 23 Jahre alt und ganz neue Katzenmami :pink-heart:

Ich wollte schon immer eine Katze haben, aber aufgrund von Allergien bei meinen Eltern ging das nie. Nun bin ich endlich so weit, dass ich finanziell und auch zeitmäßig denke, dass ich einer Katze gerecht werden kann.

Aufgrund meiner Wohnsituation habe ich mich gegen Kitten entschieden, da meine Wohnung (49qm) wahrscheinlich in den Augen vieler bereits für eine Katze zu klein ist.

Ich wohne allerdings recht ländlich und hier ist sozusagen Paradies für Freigänger.

Also, ab ins Tierheim und meine Weggefährtin ausgesucht.

Dort habe ich meine Amy kennengelernt. Eine 10-jährige Katzendame, die ihr Leben lang als Einzelkatze gehalten wurde, andere Katzen angeblich gar nicht ausstehen kann und Hardcore Freigängerin ist. Perfekt!

Naja, irgendwie doch nicht?

Amy wohnt jetzt seit 2 Monaten bei mir. Ich habe sie die ersten 5 Wochen nicht rausgelassen, damit sie sich eingewöhnt. Sie schien damit kein Problem zu haben, was mich schon mal gewundert hat.

Seit 3 Wochen hätte sie nun Freigang. Irgendwie interessiert sie das aber herzlich wenig.

Ich habe alles versucht um ihr die Freiheit (die sie angeblich so hardcoremäßig einfordert) schmackhaft zu machen. Aber nix. Sie liegt lieber den ganzen Tag auf der Couch oder schaut aus dem Fenster. Wenn sie dann doch mal rausgeht, bleibt sie meistens ein paar Meter nach der Eingangstür stehen, schaut sich kurz um und geht wieder in die Wohnung.

Nur wenn der Nachbarskater im Innenhof herumschleicht regt sich was bei ihr. Dann ist sie plötzlich total aufgeregt, maunzt nervös am Fenster herum und möchte nach draußen. Aber sobald sich die beiden annähern packt Amy scheinbar doch die Angst und sie läuft wieder zurück in die Wohnung.

Ich bin momentan einfach unsicher ob sie glücklich bei mir ist? Ich habe mich extra für eine ältere Einzelgängerin die gerne rausmöchte entschieden, weil ich einer sozialen Wohnungskatze mit meiner kleinen Wohnung nicht viel bieten kann.

Sie wirkt halt doch oft gelangweilt, obwohl ich natürlich viel mit ihr spiele und versuche sie zu beschäftigen. Aber die Dame hat Power wie ein Kitten! Sie flitzt durch die Wohnung, läuft jedem noch so kleinem Papierkügelchen hinterher und würde am liebsten stundenlang mit der Katzenangel spielen.

Glaubt ihr dass die Unlust zum Rausgehen momentan am Wetter liegt oder an der neuen Umgebung?
Denkt ihr das ändert sich noch?

ich liebe die süße Maus über alles, aber ich möchte nicht, dass sie bei mir unglücklich ist?

Vielleicht mach ich mir auch zu viele Gedanken, weil es meine erste Katze ist und ich einfach nichts falsch machen möchte?

Habt ihr Tipps wie man einer Katze den Freigang noch schmackhaft machen kann bzw. Tipps wie ich meine Wohnung so gestalten kann, dass ihr auch bei Freigangverweigerung nicht langweilig wird?

Danke schonmal!

Lg Hannah
 
A

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Hallo Hannah,

du bist viel zu früh dran mit Sorgen machen. 😉

Gib deiner neuen Mitbewohnerin Zeit, sich auf all das Neue einzustellen, was sie umgibt. Neue Dosenöffnerin und neues Revier, das ist eine Menge zu verarbeiten. Dazu kommt, dass selbst gestandene Freigänger bei diesen Temperaturen gerne im Warmen bleiben.

Ich würde nicht versuchen, ihr den Freigang schmackhaft zu machen sondern sie ihr eigenes Tempo gehen lassen. Wenn sie raus möchte, lass sie raus. Wenn sie lieber drin bleiben möchte, lass sie drin. Falls sie im Frühjahr immer noch lieber Wohnungskatze sein möchte, kannst du dir immernoch Gedanken machen, ob sie glücklich bei dir ist. Das lässt sich jetzt noch gar nicht absehen.
 
Schön daß Du einem älteren Katzenmädchen ein warmes und liebevolles zu Hause gibst!

Die Lady hat mit Sicherheit eine Vergangenheit die man vermutlich nicht genau kennt.

Lass ihr ein bisschen Zeit und beschäftige dich mit ihr, was Du ja eh schon tust.
 
Nun, das Wetter kann schon dazu beitragen, das sie jetzt nicht raus will. Aber du hast recht, nach einer Hardcore Freigängerin klingt das nicht. Dem wäre das Wetter nach der langen Zeit in der Wohnung vollkommen egal.

Was könntest du tun? Hast du schon mal versucht, sie zu begleiten? Das du mit ihr zusammen raus gehst und ihr damit etwas mehr Sicherheit bietest?

Ist natürlich in dem Wetter blöd, aber kannst du evtl. die Tür mal eine zeitlang offen lassen? Vielleicht möchte sie erst mal länger von der Tür aus beobachten.

Auch ihr Benehmen dem Kater gegenüber deutet eigentlich eher nicht auf totale Abneigung hin.
 
Ich habe sie anfangs immer begleitet. Wir haben einen kleinen Innenhof und dahinter ganz viel Wald und Wiesen.

Die ersten Tage bin ich mit ihr gemeinsam raus, hab mich im Innenhof auf eine Bank gesetzt und sie beobachtet. Sie ist aber immer zu mir zurückgelaufen und hat sich neben mich auf die Bank gesetzt und mich erwartungsvoll angeschaut.

Daher dachte ich, dass es sie vielleicht ablenkt wenn ich dabei bin und habe versucht sie alleine rauszulassen, aber wie gesagt, nach ein paar Metern ist meistens Schluss 😳

Das doofe ist, dass ich im 1.OG wohne und wenn ich die Türe offen lasse (auch die Eingangstür zum Hof) schleicht sie nur im Hausflur herum und kommt nach ein paar Minuten wieder zurück in die Wohnung.

Aber danke schonmal für die beruhigenden Worte. Vielleicht mach ich mir wirklich viel zu früh zu viele Gedanken 😳
 
Wie machst Du das denn, wenn Du nicht da bist, wenn Du im ersten Stock wohnst?

Vielleicht hat sie einfach Angst, ihr neues Zuhause wieder zu verlieren, wenn sie weg geht...
 
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Also bis Dezember wäre ich halt noch ihre persönliche Türöffnerin und da kann sie auch nur raus, wenn ich zuhause bin.

Aber ich habe mit meinem Vermieter besprochen, dass ich nächstes Monat in eines der Fenster, dass zum Hinterhof geht eine Katzenklappe und eine Katzentreppe einbauen darf.

Das habe ich bei der Besitzerin des Nachbarkaters gesehen. Ihre Katzen nehmen das scheinbar super an.
 
Wie machst Du das denn, wenn Du nicht da bist, wenn Du im ersten Stock wohnst?

Vielleicht hat sie einfach Angst, ihr neues Zuhause wieder zu verlieren, wenn sie weg geht...

das habe ich eben auch gedacht ....
besteht denn die Möglichkeit, dass sie auf Dauer durch eine Treppe alleine in den Freigang kommt ???

vielleicht spielt das Wetter auch eine Rolle 😉
ich denke, sie ist jetzt sooo wahnsinnig froh ein schönes warmes Plätzchen bei jemanden gefunden zu haben,
der sie liebt :pink-heart:

ich habe 4, davon eine ehemalige Streunerin und 2 ehemalige "Draussenkatzen"
und die liegen momentan am liebsten drinnen 😛
im Sommer sehe ich sie kaum, da merke ich nur an den leeren Näpfen, dass sie mal da waren...
 
hab´s grad mit der Klappe gelesen....super !!!!!
dann kann deine süße Maus raus, wann immer sie will....

mach dir mal keinen Kopp....die fühlt sich offensichtlich sehr wohl bei dir 🙂
 
:pink-heart: toll. Endlich mal ein Anfänger, der alles richtig macht!

Danke! Und mach Dir nicht zu viele Gedanken, die Anderen haben es ja schon geschrieben. 😀
 
kann es sein , dass sie sich einfach nur sehr wohl fühlt bei dir?

bei mir gucken die Katzen auch manchmal so sehnsuchtsvoll und unglücklich aus dem Fenster ... obwohl zwei meter weiter die Terassentür weitoffen steht. Was ich sagen will - wir Menschen interpretieren sehr oft sehr viel, was of werder Hand noch Fuss hat.

Du machst dcoh schon alles -Freigang, Spiel zuhause .... was will Katze mehr?
 
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Vielen Dank für eure Antworten 🙂

Sieht wohl so aus als würde ich mir wirklich zu viele Gedanken machen. Aber als Anfänger möchte man natürlich so wenig wie möglich falsch machen.

Ich werd einfach versuchen das ganze lockerer zu sehen!
 
Meine Hardcore Freigängerin ist heute morgen auch nach 1/2 Std. wieder laut maunzend vorm Fenster gestanden.😀
Jetzt liegt sie im Schlafzimmer und verpennt diesen Tag mit diesem doofen Wetter.
Im Sommer dagegen stelle ich ihr das Futter draußen auf Fensterbrett, weil die sonst 3 mal in der Nacht für 10 Min. rein will zum fressen und dann sofort wieder raus.
 
Meine verstorbene Kitty war auch eine hardcore Freigängerin. Bis wir umgezogen sind. Nichts und niemand konnte sie dazu bewegen raus zu gehen, wir haben es oft versucht und ich hatte auch furchtbare Angst ihr könnte etwas fehlen. Aber sie war zuhause total ausgeglichen und hat nie einen Freigang eingefordert. Sie ist dann noch 3 Jahre lang glückliche Hauskatze gewesen ehe sie in den Katzenhimmel aufstieg. Manchmal sind sie einfach glücklich mit dem was sie haben.

Ich denke wenn sie unglücklich wäre hätte sie Dich das schon spüren lassen, da hat jede Katze so ihre Druckmittelchen 😀
 
Hallo Hannahlein,

ich kann deine Gedanken und Sorgen sehr gut nachvollziehen. Unsere Geschichten ähneln sich, ich lebe in einer 48qm Wohnung und habe im Dez. '15 einen 10jährigen Kater aus dem Tierheim zu mir geholt. Auch er ist leider überhaupt nicht sozialisiert, wurde von seinem Vorbesitzer leider zur Einzelkatze, die sich mit Anderen nicht versteht und vor ihnen weg läuft, gemacht 🙁

Ich habe mir die gleichen Gedanken gemacht wie du und hatte ständig Angst, er könnte unglücklich bei mir sein, weil er anfangs fast nur geschlafen hat und auf mich manchmal traurig wirkte. Mittlerweile glaube ich, er musste sich nur etwas von der Tierheim-Zeit erholen 😉

Als der Frühling vor der Tür stand, hat sich das komplett geändert. Er wollte eigtl. nur noch raus und die warmen Sonnenstrahlen genießen und es war für mich so wunderbar zu beobachten, wie er sich vor lauter Lebensfreude fröhlich quietschend in der Sonne wälzte 🙂

Ich finde, du machst das ganz toll! Es klingt nach einem tollen "Für-immer-Zuhause" für die nicht mehr ganz so junge Katzendame 😉 Geb' ihr nur noch ein wenig Zeit richtig anzukommen, das wird sich einpendeln und ihr werdet sicher ein tolles Team.

Danke, dass du dich bewusst für ein älteres Tier aus dem Tierheim entschieden hast!
 
Vielen Dank für eure aufbauenden Antworten!

Ich werde versuchen das alles lockerer anzugehen. Ich habe jetzt nicht mehr versucht Amy zu "drängen" den Freigang auszunutzen.

Ich versuche einfach viel mit ihr zu spielen und sie zu beschäftigen. Morgen werde ich mal in den Baumarkt fahren und schauen ob ich vielleicht ein paar Catwalks basteln kann für mehr Abwechslung.

Da es ja angesprochen wurde, dass Amy vielleicht Angst hat, dass sie nicht mehr zurückdarf, wenn ich sie rauslasse, habe ich mir ein paar Gedanken gemacht.

Das Tierheim hat mir ein wenig über Amys Vorgeschichte erzählt. Sie hat bei einer alten Dame gelebt, die sie als Kitten zu sich genommen hat. Sie war immer alleine, wurde also leider zur Einzelkatze gemacht. Sie durfte aber immer raus und war wohl oft tagelang unterwegs usw. Die Besitzerin ist gestorben und Amy kam zu ihrer Tochter. Die hatte jedoch bereits 2 Katzen im Alter von 8 Monaten. Amy hat sie wohl oft angefeindet und war überfordert mit der neuen Situation. Die Tochter hatte Angst, dass Amy ihren Katzen etwas tun könnte und sie darauf wohl tagelang ausgesperrt, bis sie sich zum Glück dazu entschieden hat sie ins Tierheim zu bringen.

Also vielleicht verbindet Amy den Freigang seit diesem Erlebnis wirklich mit etwas negativen?

Vielleicht wird es besser wenn sie ihre Katzenklappe bekommt und sieht, dass sie immer raus und rein kann und nicht mehr darauf angewiesen ist, dass ich ihr auch brav die Tür öffne.

Ich bin einfach mal gespannt und versuche mir weniger Gedanken zu machen und Amy so lange gut zu beschäftigen 🙂

Und ich bin nach euren Antworten fast sicher, dass es sich wohl spätestens im Frühling und mit der Katzenklappe ändern wird.
 
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Ich finde, diese Vorgeschichte macht ihr Verhalten ganz logisch. Wenn sie tagelang ausgesperrt wurde, ist ja klar, dass sie davor wieder Angst hat. Zumal es ja auch damals eine neue Umgebung für sie war. Das gibt sich bestimmt - vor allem, wenn sie dann eine Klappe bekommt, wo sie wirklich immer rein und raus kann, wie sie möchte.

(Ich habe das mal umgekehrt bei einem Sportpferd erlebt, das über 10 Jahre lang nie auf die Weide durfte. Dann kam es in einen Offenstall und stand tagelang nur draußen. Trotz Dauerregen hat es ungefähr eine Woche lang den Stall nicht betreten, aus Angst, dass die Tür wieder zugehen könnte...)
 
Du weißt es schon, ich sag es aber trotzdem auch nochmal: du machst das super!! :grin: noch eine Geschichte dazu: meinen Kater Peppi habe ich als ausgesetztes Kätzchen gefunden, da war er etw drei, vier Monate alt. Bei mir war er ein Jahr lang reiner Wohnungskater bis ich in eine freigängerfreundliche Gegend gezogen bin. Dort hatte er von Anfang an nie Katzenklappe, konnte also immer jederzeit rein. Heute ist er 9 und noch immer überzeugt er sich, dass der Rückweg zum Sofa frei ist für ihn...
 
Also meine Katzen sind , nachdem ich 17 Jahre einen Freigänger hatte, als Wohnungskatzen eigentlich zufrieden. Bis auf meine kleine Tini, der kleine schwarze Feger geht hier immer wieder auf das Flachdach und ist dann im Sommer auch mal stundenweise fort. Aber jetzt bei dem Wetter geht sie kaum noch raus, es ist wohl zu schnell nass/kalt geworden.
Ansonsten brauchen TH Katzen immer eine Eingewöhnungszeit, um so älter um so länger. Die Sicherheit und das Vertrauen dauern halt.
Meine beiden haben sich die ersten 48h gar nicht sehen lassen, sind nur mal nachts auf Klo und haben was gefressen. Inzwischen sind sie in der Regel da wo ich auch bin und Amira belagert mich regelrecht immer wieder.
Im Winter hilft ein Catwalk enorm, Katzen auch in der Wohnung auszulasten. Meine Tini hat gerade ihre 5 Minuten und rennt in 2,10 Meter höhe um mich rum, wieder runter ins Schlafzimmer und die selbe Runde noch mal.
 

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