Findelkatz? ... Ich auch! 🙂
Hallo LuMik!
Ich bin gerade erst auf deinen Thread gestoßen. Dein letztes Posting ist ja schon rund einen Monat alt - wie ist es denn bei dir weitergegangen mit deinem kleinen Findelkind? Konntest du sie behalten? Falls ja, wie geht es ihr inzwischen? Und wie gehen deine anderen beiden Katzen mit ihr um?
Ich frage so neugierig, weil ich in einer ähnlichen Situation bin wie du: Ich habe vor fünf Wochen ein kleines Katerchen gefunden, das eines Nachmittags plötzlich in unserem Garten in einer Hecke saß und erbärmlich schrie.
Ich versuchte zwei Stunden lang erfolglos, den Kleinen zu packen, schaffte es aber nicht, nah genug an ihn heranzukommen. Aber es gelang mir schließlich, ihn ins Haus zu treiben, wo er zuerst mal näher angeschaut wurde und Futter bekam (und der hatte vielleicht Hunger, Mannomann ...).
Wir (mein Mann und ich) fragten dann in der Nachbarschaft herum und erfuhren, dass der Sohn eines Nachbarn mitgekriegt habe, wie der Kleine in der Nacht davor ausgesetzt wurde: Ein Auto hatte vor deren Einfahrt gehalten, es war Türenklappen zu hören, dann brauste das Auto davon und sofort ging das laute Gemaunze los.
Die Nachbarn haben sofort nachgeschaut und den Kleinen entdeckt, konnten sich ihm aber nicht nähern.
Wir wohnen hier auch sehr, sehr ländlich ... es sind nur vereinzelte Resthöfe um uns herum. Vermutlich haben die "Aussetzer" gedacht, auf so einem Bauernhof würde der Kleine schon irgendwie mit unterkommen ... falls man bei solchen Leuten überhaupt von "Denken" sprechen kann ...!
Am nächsten Morgen waren wir dann gleich mit dem Kleinen bei unserer Tierärztin, die Ohrmilben und Wurmbefall diagnostizierte und ihn auf etwa 10 Wochen schätzte.
Ob wir ihn behalten würden, war lange unklar, denn wir haben schon zwei Kater: Max und Billy, Geschwister, drei Jahre alt.
Und die waren natürlich erstmal gar nicht begeistert, sondern zutiefst entsetzt.
Sie sind dem Neuling weiträumig aus dem Weg gegangen, teilweise haben wir sie kaum noch zu Gesicht bekommen - worunter ich so höllisch gelitten habe, dass ich ernsthaft in Erwägung zog, einen neuen Besitzer für den Kleinen zu suchen.
Da der Kleine aber drei Wochen lang schlimmen Durchfall hatte, der mich dazu zwang, gefühlte 10 Stunden pro Tag seine Ausscheidungen wegzuputzen, hatte ich Zweifel, dass ihn in diesem Zustand jemand nehmen wollen würde.
Also hielt ich durch - und es hat sich gelohnt!
Seit gut anderthalb Wochen sind wir den Durchfall los, und es geht dem Kleinen blendend. Er nimmt ordentlich zu, sein Fell glänzt, er ist mittlerweile verschmust und zutraulich und hat mit Max bereits eine innige Freundschaft geschlossen. Billy kann nach wie vor nicht viel mit ihm anfangen, meidet ihn aber inzwischen nicht mehr so sehr.
Wir haben ihn Sherlock genannt. Und er wird bei uns bleiben!
Anbei ein paar Fotos ...