Guten Morgen,
zum Trockenfutter noch ganz kurz: Es gibt auch einige (wenige) Sorten, die ohne Getreide auskommen. Wir füttern zwar als Hauptmahlzeiten bei unseren Freigängern nur Nassfutter, aber sie bekommen als Leckerchen oder beim Clickern getreidefreies Trockenfutter. Unser großer steht ja auch so wahnsinnig auf Trockenfutter und wenn wir ihn ließen, fräße er nix außer Trockenfutter und Mäusen (letztere sind ja immerhin gesund).
Wenn du auf getreidefreies Trockenfutter zurückgreifst, dann ist wenigstens die Problematik mit dem ungesunden Getreide erledigt, dadurch wird das Trockenfutter aber trotzdem noch nicht zur optimalen Fütterungsquelle.
Mit dem Nassmachen ist das so eine Sache. Das darf nicht zu schnell erfolgen. Gut, manche Katzen sind einfach und nehmen auch das stark angefeuchtete Trockenfutter an, bei anderen darf man wirklich ganz lange nur ein paar Tröpfchen drauf machen, sodass man kaum einen Unterschied merkt und nur ganz, ganz langsam steigern. Das kann Wochen und Monate dauern (muss nicht, aber kann).
Als Zoppo damals, da die Nachbarin ihm in unserem Urlaub viel Trockenfutter gab, kein Nassfutter mehr wollte, half es auch, ihm Nassfutter aus der Hand zu geben (als Vegetarierin ganz toll, aber was tut man nicht alles für die Raubtiger). Aus irgendeinem Grund ist das, was unsere Kater aus den Händen bekommen besser als das aus dem Napf. Ob das bei allen Katzen so ist, weiß ich nicht. Und natürlich muss man aufpassen, dass sie dann nicht nur noch aus den Händen fressen wollen.
Was bei einer Wohnungskatze auch sein kann ist einfach, dass das Fressen langweilig ist. Normalerweise jagt eine Katze und frisst dann. Fressen ist also natürlicherweise immer mit einer vorher gehenden Aufregung verbunden. Wenn das Fressen nun einfach nur langweilig im Fressnapf steht, dieser den ganzen Tag über zur Verfügung steht, dann kann das schlichtweg langweilig sein.
Bei Trockenfutter ist es nun so, dass es viel stärker riecht als Nassfutter, es ist ja konzentrierter. Das lockt manche Katze eher an den Trockenfutternapf.
Möglich wäre daher auch, mal zu überlegen, wie man die Fütterung insgesamt vielleicht für die Katze spannender gestalten kann. Mit Spieleinheiten direkt davor; vielleicht auch mal kleine Portionen zum Suchen verteilen (ja, das ist mit Trockenfutter leichter, gibt nicht so eine Sauerei, aber man kann das ja auch auf kleine Tellerchen legen).
Ich weiß ja nicht, wie oft gefüttert wird, wenn man sich aber anschaut, wie eine Katze normalerweise frisst, dann sind das zehn bis zwanzig Mäuse am Tag (je nach Gewicht der Maus und je nach Gewicht der Katze und je nachdem, wie erfolgreich die Katze als Jägerin ist). Gehen wir mal von zehn Mäusen aus, dann hat sie zehn kleinere Mahlzeiten am Tag und vorher hat sie immer die Anspannung der Jagd. Denn selbst wenn sie vor einem Bau lauert, ist das ja keine Ruhephase. Dieses Verhalten sitzt auch in einer Wohnungskatze. Und wenn man dieser nun mit Nassfutter mehr Spannung und eine artgerechtere Weise der Fütterung zukommen lässt, könnte es auch sein, dass das Trockenfutter uninteressanter wird.
Liebe Grüße!