Und gegen die Würmer gab's was extra? Oder sind das auch Protozoen?
Dagegen haben wir Panacur mitbekommen, das wir über 3 statt wie üblich 2 Tage geben sollten. Das hat er bislang aber nicht bekommen, weil ich erst mal sehen wollte, wie die anderen beiden Medikamente anschlagen und wie es ihm damit geht.
Die Antibiotika erschweren es jetzt halt womöglich die "Stressoren" überhaupt erst ausfindig zu machen.
Ich glaube, da reden wir einfach aneinander vorbei, denn ich meinte da die psychischen Stressoren. Es ist halt unheimlich aufwändig bis unmöglich, in einem Forum einen Gesamtüber- oder einblick zu vermitteln, aber ich denke, du kennst das, dass du deine Katze
👎 (?) "kennst"? Für andere Leute mag jeder Blick wie der andere und jede Katze wie die andere sein und klingen, aber wenn es die Katzen sind, mit denen man selbst zusammenlebt, dann ist jeder Blick anders und auch jedes Maunzen ist anders. Man weiß einfach, welche Katze gerade maunzt und in der Regel auch, warum. Also ich kann das gut unterscheiden, und ich kann auch unterscheiden, wenn es darum geht, dass Futter gewollt wird, stattdessen "Leckerchen" gefordert werden, man jetzt doch bitte sofort gekrault werden möchte usw. Ich glaub, das geht allen so, die mit Katzen zusammenleben, oder?
Und Neo war immer schon ein Problemkater, scheu usw., und er hat mich da schon oft an meine Grenzen gebracht, bei denen ich dachte: Was zum Geier möchtest du gerade? Aber trotzdem kann ich vieles einschätzen durch die gemeinsamen Jahre.
Und darum bin ich mir einfach sicher, dass die Psyche bei der Unsauberkeitsgeschichte eine große Rolle spielt. Das heißt
nicht, dass ich damit gegebene oder mögliche Erkrankungen negiere, aber ich bin mir einfach sicher, dass das nicht der Kern des Ganzen ist.
Im Moment steht das aber tatsächlich im Hintergrund, weil diese akute Geschichte uns alle hier ziemlich an die Grenzen bringt. Einer Katze Medikamente zu geben, ist sowieso schon kein Spaß, das Ganze 3x täglich bei einer ohnehin scheuen und gestörten Katze erst recht nicht. Da ist auch die Einschätzung momentan natürlich etwas schwierig.
Wir versuchen, das Ganze so stressfrei wie möglich zu gestalten, was zumindest ein bisschen auch zu greifen scheint, aber momentan dreht sich hier fast alles nur noch darum, wann und wie viel gefressen wird, wann, wie oft, wohin und in welcher Form gekotet wird, um die Medikamentengabe und um die Zeit dazwischen, damit er nicht irgendwie abspeichert "Wenn die Menschen kommen, passieren schlimme Dinge" oder so, zumal er eh schon so scheu ist, dann darum, auch abseits der Medikamentengabe möglichst viel Kontakt zu halten und dabei auszuloten, dass wir ihm auch genug Ruhe lassen - und dann eben noch dem anderen Kater zu vermitteln "Hey, Kumpel, du bist natürlich auch noch da und wir haben dich genauso gern".
Es hat mich ein intensives Jahr gekostet, dem Kater das Schreien abzugewöhnen, ihm Orientierung zu verschaffen und damit auch ein bisschen Sicherheit. Es hat mich locker ein weiteres Jahr gekostet, dass er Nähe suchte und sich kurzzeitig auch mal anfassen und streicheln ließ.
Du kannst dir das so vorstellen: Er kommt, lässt sich kurzzeitig streicheln, kriegt dann Angst vor der eigenen Courage und rennt schnell weg, nur um im Nebenraum dann zu maunzen, weil er sich alleine fühlt. Dann rufst du ihn, erzählst ihm was, er entdeckt "Oh, da ist ja jemand!", kommt freudestrahlend auf dich zugelaufen, schmiegt sich an deine Hand, und das etwa 30-40cm von deiner Hand entfernt, weil er sich verschätzt hat. Du erntest einen Blick, der in etwa fragt "Wieso hast du jetzt die Hand weggenommen, wo ich mich doch gerade anschmiegen wollte?" (was du nicht getan hast), ermunterst ihn zu einem weiteren Versuch, der dann (vielleicht) gelingt. Begeistertes Schnurren, dann die Erkenntnis "Oh, ein Mensch!", schnelles Weglaufen ... und dasselbe Spiel von vorne.
Ich könnte das jetzt weiter fortsetzen in ähnlicher Form. Vor etwa einem Jahr erst war es dann so, dass ich an der Tür begrüßt wurde und er schon vorgelaufen ist, wenn ich den Flur entlang gelaufen bin, hin zur Couch, wo ich dann mit forderndem Maunzen erwartet wurde, er sich gleich auf die Seite rollte, zu schnurren begann und sich bis zu einer Viertelstunde lang von mir mit Wonne kraulen ließ.
Bis zu diesem Punkt steckte da sooo viel Energie und Geduld drin, und ich war wahnsinnig happy, dass wir bis dahin gekommen sind.
Andere Sachen klappten da auch noch nicht, also zum Beispiel Besuchsmenschen oder auch, dass er sofort weggerannt ist, wenn man den Raum betrat, in dem das Futter stand und er gerade gefressen hat und sowas.
Meinem Ex-Partner ist er ziemlich schnell vertrauensvoll entgegen getreten, zumal der oft da war und eben eng mit mir verbunden. Und der hat den Kater noch nie leiden können, ihn weggeschickt, teils recht laut, und dann noch die Katze gelobt, wenn sie auf Neo losgegangen ist.
Klar kann man dann sagen "Dann trenn dich doch", aber das finde ich wenig realistisch. Einmal emotional, und dann ging es ja nicht um alle Katzen, sondern nur um den Kleinen dabei. Ich hab versucht, da gegen zu steuern, also wieder viel Zeit, viel Energie.
Und bei dem Durchfall ist das dann eskaliert. Neo hat auf einen Wäschehaufen meines Partners gemacht. Das war eine kleine Kotspur, also man konnte wirklich sehen, dass er das verloren hat und es keine Absicht war. Von dem Moment an war der Ofen aber bei meinem Partner aus. Ich hatte sofort die Wäsche gereinigt, also grob und dann direkt Waschmachine, und hab auch gemeint: "Naja, warum liegt da auch ein Wäschehaufen, wenn es eine Wäschebox gibt?", aber das war nicht so die hilfreiche Argumentation.
Von da an hat Neo psychisch ziemlich viel mitgemacht, was letztlich eben dazu führte, dass er sich nur noch in einem einzigen Raum aufhielt und sich dort versteckte. Mir tat das in der Seele weh, aber da war auch mit Gegensteuerungsversuchen nicht mehr viel zu machen. Hinzu kam, dass wir uns dann trennten und ich immer öfter auch noch tagelang weg war (Jobsuche usw. 600km entfernt). In der Zeit kamen dann wütende SMS "Der Kater hat schon wieder alles vollgeschissen!" usw., was mich selbst auch ziemlich unter Druck gesetzt hat.
Einmal hab ich es geschafft, dass wir beide Besuch in der noch gemeinsamen Wohnung hatten, Neo zu mir zu locken. Ich hab einen Stuhl direkt neben mich gestellt, ihn darauf gelockt und dann immer wieder mit ihm gesprochen und ihn den ganzen Abend gestreichelt. Ich könnte jetzt noch heulen, wenn ich daran denke, wie Neo darauf reagiert hat. Er war so ... ja, dankbar einfach. Und danach hat er 2 Tage lang nirgendwo hin gemacht. Das hab ich auch als Argument angeführt, um zu zeigen, dass dieses Meckern und Verjagen eben genau das falsche Vorgehen ist, hat aber auch nichts gebracht.
Ich konnte aber auch nicht mehr machen. Hatte überlegt, die Kater zwischenzeitlich bei meiner Mutter unterzubringen, aber da war Neo ja schon so unsauber, kannte meine Mutter auch nicht so gut und die hat die ganze Wohnung mit Teppichboden ausgelegt ...
Vielleicht setzt das die beschriebene Konstellation aus dem Eingangsbeitrag und die Bedeutung von
Der Kleine hat sich grundsätzlich erstaunlich schnell eingefunden und schon nach 2 Tagen ist er aus seinem Versteck gekommen und läuft seither eifrig durch die Wohnung. Er läuft meiner Wahrnehmung nach auch aufrechter (früher war er oft im bodennahen Fluchtmodus) und hat sogar schon Vertrauen zu meinem neuen Partner gefasst, lässt sich von ihm nicht nur anfassen, sondern kurzzeitig sogar streicheln.
auch noch mal in ein verständlicheres Licht. Was ich da geschrieben habe, war wie ein kleines Wunder.
Und die Unsauberkeit hat sich hier auch schlagartig verbessert, von 7-8 Haufen täglich auf 2-3 Haufen, und da steht für mich die Psyche klar im Vordergrund und eben seine Orientierungsprobleme. Dass er auf das Kuschelkissen gemacht hat, dürfte dann im Nachhinein am ehesten auf die Darmentzündung zurückzuführen sein. Das war ja am 5.4. morgens, und abends hatte er dann ja richtigen Durchfall, wonach wir zur Klinik sind.