Ich zitiere mal einen Absatz von
http://www.spass-mit-hund.de/clicker-welt/clicker-basics/clicker-training-was-ist-das/
Ok, dort ist über Hunde geschrieben, aber diese Lerngrundsätze gelten für alle Tierarten.
"Exkurs: Funktioniert das mit Strafen nicht genau so?
Halt, werden Sie sagen, entsprechend heißt es doch auch “Bestrafen wir den Hund für ein Verhalten (das heißt: hat es unangenehme Konsequenzen), zeigt er es nie mehr.” Das stimmt – rein theoretisch. Allerdings ist es systembedingt kaum möglich, “richtig” zu strafen, nämlich so, dass das Verhalten nie mehr auftaucht. Damit Strafe so wirkt, müssen Sie dafür nämlich IMMER, SOFORT und außerdem so HEFTIG strafen, dass das unerwünschte Verhalten nie mehr auftritt. Allein das ist schon aus rein technischer Sicht mit erheblichen Schwierigkeiten behaftet. Und dann kommen noch die Nebenwirkungen der Bestrafung hinzu: Ihr Hund ist gestresst – und unter Stress ist Lernen kaum möglich. Außerdem geben Sie Ihrem Hund durch Bestrafung keinerlei Informationen darüber, welches Verhalten denn nun tatsächlich erwünscht ist. Und ganz entscheidend: Unsere Hunde sind Weltmeister im Verknüpfen. Und deshalb verbinden sie leicht alles, was in den Momenten der Bestrafung um sie herum passiert, mit der momentanen Situation. Ein Beispiel: Ihr Hund schnüffelt neben einer Parkbank, auf Ihr Rufen kommt er nicht. Sie werfen zur Strafe die Leine nach ihm. Hund erschrickt sich – und könnte sich gemerkt haben: Parkbänke sind gefährlich (oder vielleicht sogar die Kinder, die zufällig darauf sitzen…). Mit etwas Pech bekommen Sie so einen unsicheren Hund, der vor allen möglichen Dingen des Alltags Ängste entwickelt. Das muss nicht passieren, kann aber. Aber nun Schluss mit unseren kleinen Exkurs in Sachen Strafe. Sie merken schon Wesentlich effektiver und auch nebenwirkungsfrei lässt sich arbeiten, in dem wir das erwünschte Verhalten bestärken, also belohnen."
Also, wenn du nicht immer, sofort und heftig genaug strafen kannst, lass es. Und wenn du das kannst, dann müsstest du genauso in der Lage sein, Alternativverhalten zu trainieren.
Was soll er denn tun?
Aber ich muss ja zugeben, dass ich nachts weder Lust hätte dauernd zu strafen, noch zu belohnen. Ich würde schlafen wollen und dass die Katzen sich ruhig selbst beschäftigen.
Kannst du in der allseitigen Übungssphase dafür sorgen, dass sich sein Verhalten nicht mehr für ihn lohnt, z.B. den Schrank so sichern, dass er da nicht mehr nagen kann?
"Mir kommt es so vor, dass er ganz genau weiss, dass er mich damit ärgern kann und macht es deshalb" Ich würde es nicht als absichtliches Ärgern interpretieren, aber dennoch kann deine Aufmerksamkeit, auch wenn du wütend bist, verstärkend wirken. Hast du vielleicht einen alten Matratzenschoner oder eine Wolldecke etc, bei denen es dich nicht so stört, wenn er da nochmal was kaputtmacht, so dass du es ignorieren kannst? (OK, zu den Zehen weiß ich nichts, aber vllt. wer anders?Hausschuhe im Bett?
)
Also einerseits soweit möglich verhindern, dass er etwas zerstört (Management); wo das nicht möglich ist, wenigstens nicht noch durch Aufmerksamkeit weiter belohnen (Ignorieren). Ausserdem überlegen, wie du sein Bedürfnis umlenken kannst. Vielleicht vorm Schlafengehen noch eine extra Spielrunde , wo er nochmal ordentlich Raufenergie loswerden kann. Wann clickert ihr für gewöhnlich? Das soll ja auch sehr anstrengend sein. Hast du irgendwelche Kaualternativen für die beiden gefunden? Vielleicht kannst du ihnen sowas per Futterautomat geben lassen, kurz bevor üblicherweise der Terror anfängt.
Ich hoff, dass euch irgendetwas davon hilft. (Bin ich froh, dass meine Katze nur selten nachts an der Tür kratzt und sich dann einfach durch einen davor gestellten Karton oä abhalten lässt und schlafen kommt. )