Kater resozialisieren? Oder doch als Einzelprinz glücklich?

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Nikas

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10. Juni 2019
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Hallo zusammen,

vor ca. 5 Wochen ist Sammy bei uns eingezogen. Er ist ein kastrierter ca. 6 jähriger spanischer Straßenkater. Zumindest wurde er auf der Straße gefunden, wie lange er dort lebte, weiß leider niemand. Was ich gehört habe, ist, dass er in Spanien in einer Pflegefamilie war und dort mit den Katzen gar nicht zurecht kam, er ging sie wohl an. Dann lebte er ca. ein Jahr auf einer deutschen Pflegestelle (Haus, großer Garten, 4 heimische Katzen, 1 Hund). Auch hier konnte er mit den Katzen (und Hund) nichts anfangen, aber außer Fauchen oder mal hauen, wenn ihm jemand zu Nahe kamen, passierte nichts weiter. Er wollte mit den anderen Katzen weder spielen noch kuscheln, ging ihnen lieber aus dem Weg. Das Pflegefrauchen allein war ihm wichtig.
Sammy ist absolut auf den Menschen fixiert, folgt mir/uns ständig, will laufend meine Aufmerksamkeit, spielen und kuscheln und fordert dies mit viel Miauen ein. Wir gehen jeden Tag im großen Gemeinschaftsgarten mit ihm spazieren. Er kann sich hier austoben, bleibt aber meist in unserer näheren Umgebung.

Was mich jetzt interessiert, ist es möglich und erforderlich, eine Katze, die so auf den Menschen fixiert ist und scheinbar andere Katzen ablehnt, zu resozialisieren? Wir machen uns Gedanken, ob er dauerhaft als Einzelkater glücklich ist. Er miaut sehr viel und fordert viel Aufmerksamkeit. Dabei ist es egal, ob man ein zweites Mal mit ihm rausgeht oder unter der Decke "Mäuschen fangen" spielt. Hauptsache der Mensch ist da. Oder könnte er doch als Einzelprinz glücklich sein?

Wir machen uns Gedanken, was gut für ihn ist und freuen uns über eure Ideen. Habt ihr Erfahrungen mit der Resozialisierung? Oder welche Erfahrungen habt ihr mit Einzelprinzen/prinzessinen sammeln können? Gibt es sie, die wirklich glücklichen Einzelkatzen?

Lieben Gruß
Nika und Sammy
 
A

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Ich bin grundsätzlich nicht für Einzelhaltung, aber in eurem Fall würde ich es so beibehalten. Er ist zwar noch jung, aber es gibt Katzen, die mit anderen nicht wirklich etwas anfangen können und die absolut dem Menschen zugewandt sind - wenn sich der Mensch dann sehr intensiv um das Tier kümmert, ist das m.E. ok. Und wenn er Freigang hat, wie bei euch (oder habe ich das falsch verstanden?), erst recht 🙂
 
Ich hatte viele Jahre einen Einzelprinzen, und hatte nicht das Gefühl das es ihm an etwas gefehlt hat.

Er liebte alle Menschen, aber hat zuerst auf der Pflegestelle (wo man ihn hinbrachte weil es ihm Tierheim für ihn stressig war) die ganze Gruppe aufgemischt.
Dann weil es so gar nicht ging, mußte er ins Tierheim zurück, auch dort hat er dann die anderen Katzen angegriffen. So das man ihn dann so weit möglich separiert hat. Er war dann zufrieden und glücklich, solange er Menschen um sich hatte.

Ich habe viel mit ihm gespielt und er durft immer bei mir schlafen und auch sonst bei mir sein. Auch als ich dann geheiratet habe und umgezogen bin hat er noch einen Menschen mehr zu kuscheln. Genau wie jeder Besuch freudig begrüßt wurde.

Wenn ihr nicht den Eindruck habt ihm fehlt wirklich etwas, laßt ihn doch euer Einzelprinz sein.
 
N'Abend,
wie die beiden Damen schon vor mir schrieben, er scheint einer der wenigen Kater zu sein die 'Einzelprinz' sein wollen/müssen.
Er hat wahrscheinlich niemals die Katzensprache gelernt und nie von seiner Mami Sozialverhalten beigebracht bekommen.
Er hält sich für einen Menschen und möchte von seinen Menschen beschäftigt werden.
Auf der einen Seite tun mir solche 'Sozialkrüppel' leid, auf der anderen Seite finde ich Menschen, die das Problem bewusst angehen, bewundernswert.
Du wirst sehr viel Zeit und Geduld aufbringen müssen um seine Bedürfnisse zu erfüllen.
Andererseits wirst du ein sehr inniges Verhältnis zu deinem Kater entwickeln, was auch was tolles ist.
Bitte berichte uns doch von Zeit zu Zeit von euch.:zufrieden:

Gruß Henry
 
Hallo 🙂

was mich bei der Beschreibung aber doch irritiert:

er lebte in Spanien bei einer Pflegefamilie mit Katzen und in Deutschland ca. 1 Jahr auf einer Pflegestelle, ebenfalls mit Katzen

er mochte die Katzen nicht sonderlich, nach der Beschreibung
aber dass er lieber komplett ohne leben will, lese ich daraus nicht

viele Katzen spielen nicht miteinander, besonders Kater und Katze haben da Schwierigkeiten,
hier kuscheln sie nie, aber trotzdem sieht man sie ab und an doch mal in gebührendem Abstand den anderen beobachtend und im Freigang hintereinander oder zusammen gehend

ich kann das aber nicht einschätzen, gebe ich zu
hier gehen beide auch den größten Teil des Tages eigene Wege

sind beim Futter aber meist zu zweit da, beschnuppern sich, lecken sich auch mal die Köpfe gegenseitig bis die Katze ihm meist eins auf den Kopf tatzt und ja, manchmal Raufereien, manchmal aber auch "Mädchenspiele"

zusammen liegen? nie
der kater schläft im Sommer jetzt irgendwo draußen, tagsüber will er oft in den Keller um dort zu schlafen..die Katze macht was völlig anderes, ist weit fixierter auf ihre Menschen..

trotzdem glaube ich, dass es für beide wichtig ist, dass sie zu zweit sind und nicht alleine

eine Katze , die gar nicht mit anderen kann, hätte man nicht mit anderen zusammenhalten können, die hätte man trennen müssen, durch Türen, Gitter etc. ..meine Meinung

aber wie man da die passende finden können für eine Resozialisierung? das weiß ich nicht
 
Hallo ihr Lieben,

vielen Dank für eure Antworten. Die Einschätzung, dass er als Einzelprinz glücklich ist, kommt von seiner Pflegemama und dem Tierschutzverein. Da er nirgends Kontakt zu anderen Katzen gesucht hatte, bzw. sie sogar gehauen/angefaucht hat, wenn sie ihm mal zu nahe kamen und einzig den Menschen wollte, geht man davon aus, dass er alleine glücklicher ist. In Spanien soll er die Katzen angegriffen haben. Aber nach dem Leben auf der Straße kann das natürlich auch noch eine Schutzreaktion sein. In Deutschland lebte mit anderen Katzen ein Jahr recht friedlich zusammen.

Wir haben uns halt gefragt, ob er nicht vielleicht doch mit dem richtigen Kater glücklich werden könnte. Vielleicht ist er, da er so menschenbezogen ist, auch nur sehr eifersüchtig auf die 4 Katzen gewesen. Er ist z. B. (noch) kein Kater, der sich auf den Schoß setzt. Was die anderen aber gerne gemacht haben. Aber kraulen und nebeneinander liegen, liebt er. Er sucht auch immer meine Nähe.

Wer sich mal einen ersten Eindruck von diesem zuckersüßen Kater machen möchte:
https://www.youtube.com/channel/UCuyg9PZulxLhkRKpXqrjapQ?view_as=subscriber

Nunja, zuerst stellt sich halt für uns die Frage, OB wir es versuchen sollten. Ist er alleine wirklich glücklich oder waren die bisherigen Lebensumstände einfach nicht gut für ihn (Zuviele Katzen die alle die menschliche Aufmerksamkeit suchten, vielleicht Futterneid, usw.) und er würde sich eigentlich schon gerne über einen weiteren Kater freuen.

Wenn wir den Stein ins Rollen bringen, dann wird das halt mitunter nicht einfach und der Zweitkater soll ja nicht mal zum "Testen" ausgeliehen und wieder abgegeben werden. Daher machen wir uns soviele Gedanken. Hinzu kommt, dass ich nur eine 40qm große Wohnung habe. Dort ist jetzt nicht soooviel Platz um sich aus dem Weg zu gehen.

(Kurz zur Erklärung: Wir gehen jeden Tag bei Wind und Wetter mit der Katz in dem riesengroßen Gemeinschaftsgarten spazieren. Dort kann sich die Katz austoben, auf Bäume klettern, Vögel jagen und was die Racker sonst noch machen. Außerdem wohnt mein Freund auch in diesem Häuserblock. Unser vorheriger Kater hatte also zwei Wohnungen und entschied sich immer spontan im Garten, ob er lieber zu mir oder zu ihm wollte. So handhaben wir das mit Sammy jetzt auch. Wobei Sammy noch in der Eingewöhnungsphase ist und gerade den Garten kennen lernt. Er war erst einmal in seiner Wohnung. Für Abwechslung ist also gesorgt.)

Lieben GRuß
Nika und Sammy
 
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Hallo Nika und Sammy.

Einfach und absolut OK ist es wenn ihr ihn als Freigänger alleine haltet.

Meine Leseerfahrung hier im Forum zeigt, dass die meisten "unvergesellschaftbaren" Katzen einfach nur sehr spezielle Anforderungen an Partnerkatzen haben. Bispielsweise Baset's Kater Heinrich, der nach ewigen beraten und suchen seine Emmy bekommen hat und mit ihr Kuschelt oder Kater Yamuk, der mit Kater Day endlich einen passenden Tobe-Kumpel gefunden hat (sie sind jetzt als Duo in der Vermittlung). Genauso FindusLuna's Luna, die ihren Dobby mittlerweile sogar gerne putzt.

Ich denke, wenn Du Deinem Sammy Gesellschaft suchen willst, ist das durchaus möglich, aber Du brauchst gute Nerven dabei und musst wirklich gründlich überlegen, welches Tier zu ihm passt. Die Faustregeln, die man sonst gut anwenden kann werden hier wahrscheinlich kaum passen.
 
Hallo Irmi,

danke für die Namen, habe gestern direkt angefangen mir den ersten Erfahrungsbericht durchzulesen. Interessant zu wissen, was da alles auf einen zukommen kann.

Meine Leseerfahrung hier im Forum zeigt, dass die meisten "unvergesellschaftbaren" Katzen einfach nur sehr spezielle Anforderungen an Partnerkatzen haben.
Das klingt doch schonmal ganz gut. Also bräuchten wir zuerst eine Einschätzung, was Sammy braucht und dann einen Plan zur Vergesellschaftung. Hm... spontane Idee: Meine Mutter wohnt direkt neben mir. Macht es Sinn (vorrausgesetzt, meine Mutter macht das mit :omg:), wenn die neue Katze für einige Monate bei ihr einzieht und wir die Vergesellschaftung quasi abwechselnd in den Wohnungen üben? Zumindest kommen beide zwischenzeitlich zur Ruhe und haben viel Zeit, sich kennen zu lernen.
 
Ich an Deiner Stelle würde noch Mal Kontakt zu seinen Pflegestellen aufnehmen versuchen. Die kannst Du eingehend dazu befragen, wie Sammy sich genau zu anderen Katzen Verhalten hat. Und wie die anderen Katzen drauf waren, mit denen es mehr oder minder gut geklappt hat. Dann solltest Du zuallermindest schon Mal herausfinden können, wie potentielle Partner nicht drauf sein dürfen.

Zu Deiner spontanen Idee: Hat Deine Mutter auch Katzen? Wenn ja müsste sich dann das potentielle neue Tier auch mit ihnen arrangieren um dann später umziehen zu müssen. Ich weiß nicht, ob das so gut ist.😕
Anfangs trennen wird aber ziemlich sicher sehr wichtig sein...
Auch das hin und her wechseln bin ich mir nicht sicher, ob das hilfreich ist oder kontraproduktiv.😕
Aber vielleicht hab ich einfach nur eine zu verschwommene, falsche Vorstellung davon.😕
 
Meine Mutter ist da leider raus. Nein, sie hat keine Katzen. Wir haben hier aber oft beide Türen auf, damit wir und Sammy immer mal von einer Wohnung zur anderen laufen können. Daher kennt Sammy die Wohnung drüben auch schon. Aber gut, so soll es nicht sein.

Die kannst Du eingehend dazu befragen, wie Sammy sich genau zu anderen Katzen Verhalten hat.
Sie sagte, er hätte keinerlei Interesse an den anderen gehabt. Wenn sie ihm zu nahe kamen, wurde mal gefaucht oder mit dem Pfötchen gehauen. Er hatte dort einen Lieblingskarton, in dem er immer saß. Am Telefon bekam ich mit, dass eine andere Katze darin saß und er brav daneben wartete, dass SEIN Karton wieder frei wird. Pflegemama hat die andere Katze heraus gelockt und Sammy ist sofort in seinen Karton rein. Fand ich eine sehr süße Geschichte und klingt vielversprechend.
Andere Geschichte: Mein Freund hatte eine für Sammy fremde Katze gestreichelt und kam danach zu uns. Sammy schnupperte ausgiebig an der Hand mit gesträubtem Schwanz. Ein Tag danach das gleiche, ohne gesträubtem Schwanz.
Auf Katzen, die gleich aggressiv werden, reagiert Sammy mit Angriff. Wir haben unten im Garten eine richtige Kratzbürste. Leider ist Sammy bei seinem ersten Besuch direkt auf ihn gestoßen. Es gab viel Geschrei, aber alles gut. Beim nächsten Gartengang wollte Sammy direkt mit gesträubten Schwanz rüber zum Kater. Wir gehen jetzt immer durch eine andere Tür, sodass sein erster Gedanke nicht mehr dem Kater gilt, sondern dem Garten. Klappt gut.

nd wie die anderen Katzen drauf waren, mit denen es mehr oder minder gut geklappt hat.
DAS ist eine sehr gute Frage, vielen Dank 🙂
 

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