Kater schreckt schreiend aus dem Schlaf

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Warnhinweis bei medizinischen Ratschlägen

Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
elderberry

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15. Januar 2021
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Hallo zusammen,

Unser Chaplin hat uns vorhin einen Riesenschrecken eingejagt. Er schlief zusammengerollt, schreckte dann hoch (ohne erkennbaren äußeren Anlass) und fing jämmerlich an zu schreien, und zwar in einer Lautstärke, die wir noch nie von ihm gehört haben. Er ist dann aufgestanden und ein paar Schritte gegangen, wirkte aber neben sich, als ob er vielleicht noch nicht ganz wach ist, und reagierte auch kaum auf Ansprache durch meinen Mann. Er hat bestimmt ein Dutzend mal geschrien. Mein Mann meinte, er dachte, der Kater fällt gleich um und ist tot. 😢 (Ich selber war nicht dabei, sondern berichte, was mein Mann erlebt hat)
Sogar die Katze kam ganz alarmiert angeschossen, hat sich neben ihn gesetzt und ihn geputzt...

Eine Minute später war der Spuk vorbei, der Kater ist jetzt sein gut gelauntes Selbst, putzt sich, wetzt sich, springt auf Möbel, ist aktiv, neugierig und frisst mit Appetit. Abtasten ergibt nichts Besonderes, keine Schwellungen, keine Druckempfindlichkeit, Bauch ist weich. Kot und Urin hat er entweder heute nacht oder heute vormittag noch abgesetzt, auch da nichts Besonderes. Es ist jetzt, als wäre nie was gewesen. Kein neues Futter oder sonst was.

Wir haben uns jetzt erstmal dagegen entschieden, direkt in die TK zu fahren, da es dem Kater jetzt gut geht und wir da eh nur stundenlang warten. Unsere Haustierärztin macht um vier auf. Was würdet ihr machen, heute zu ihr oder abwarten..? Nächsten Montag müssen wir eh mit ihm zur Tierärztin für eine Blutentnahme.

Kann ein schlechter Traum, ein Muskelkrampf o. ä. für sowas verantwortlich sein?
 
A

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Auch Katzen haben Alpträume.
Und alte Katzen mit Demenz Verwirrtheitszustände.
 
Spontan würde ich sagen,der Kater hatte einen alptraum. Was mich etwas irritiert ist, dass er so häufig geschrien hat, unser Demenzkranker Kater hatte das auch. Wie alt ist eurer denn?
 
ich kenne das auch, das katzen schlecht träumen... ihr beobachtet ihn ja eh gut, und das könnt ihr auf jeden fall beim nächsten check beim TA mal ansprechen. falls das nochmal vorher passiert, müsst ihr eventuell neu denken
 
Danke euch! Der Kater ist im März 8 geworden.
 
Mein Finni hatte genau so geschrien, wie du es beschreibst. Allerdings war es bei uns in sofern anders, das er erst kurze Zeit hier bei uns lebte. Ich vermutete tatsächlich Albträume. Er war auch sehr verwirrt, hatte aufgerissene Augen und kam sofort zu mir gerannt...mitten in der Nacht🥺. Heute kommt das überhaupt nicht mehr vor, hatte sicher ne Menge aufzuarbeiten.

Ich würde euren Schlumpf auch weiter beobachten und entsprechend entscheiden, ob ein Doc Besuch nötig wird. Hat sich irgendwas bei euch verändert, geht er raus, wo er vielleicht ne blöde Situation erleben mußte?
 
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Okay,mit 8 denk ich mal,ist er echt noch zu jung um verwirrt zu sein. Dann war's hoffentlich nur ein Alptraum. Ich würde mir jetzt erst mal keine großen Sorgen machen und beim nächsten Termin einfach ansprechen. Euch alles liebe und das es nicht mehr vorkommt.
 
Es beruhigt mich ein bisschen, dass so viele von euch ähnliche Erfahrungen gemacht haben. Mir ist das in den fast 8 Jahren, die ich Chaplin und seinen Bruder hatte, noch nicht untergekommen - aber es war auch noch nie so viel jemand tagsüber zuhause wie jetzt!

Verändert hat sich für Chaplin in der letzten Zeit ne Menge, erst ist im Januar sein Bruder gestorben, mit dem er seit dem Kittenalter zusammen war, dann war er bis Ostern alleine und seitdem wohnt Bonnie bei uns (diejenige welche, die vorhin nach dem mutmaßllichen Alptraum direkt angerannt kam, um ihn zu "trösten" *schnüff*). Die zwei verstehen sich schon recht gut, aber viel zu verarbeiten hat er natürlich trotzdem.
 
Da hat der Junge aber eine Menge zu verarbeiten. Bei unserem Streuneropa, war es so,dass er noch lange Alpträume hatte,so schlimm,das er am Anfang sogar im Schlaf untersuch gemacht hat. Irgendwann ist er dann "nur" noch schreiend und zitternd aufgewacht. Auf gehört hat das erst,als er soviel vertrauen zu uns hatte,dass er bei uns im Bett geschlafen hat.
Dein Schatz hat ein liebevolles Umfeld und eine Freundin,das hilft ganzbestimmt bei der Bewältigung.
 
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Hallo zusammen,

ich muss diesen thread leider wiederbeleben, da etwas Ähnliches vorhin wieder passiert ist, nur schlimmer: Chaplin schreckte hoch, schrie einige Male recht laut, danach allerdings hat er sich auch mit Ansprache und Ablenkung nicht beruhigen lassen, atmete wahnsinnig schnell und flach, hechelte zwischenzeitlich und reagierte nicht.

Wir sind sofort mit ihm zur Tierklinik, wo wir seit 45 Minuten warten. Chaplin scheint es inzwischen wieder gut zu gehen, er liegt ruhig im Korb und guckt.

Mann, habe ich ne Angst... Was kann das sein? Herz? Was Neurologisches? Bitte alle Daumen hierhin...!
 
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Rat weiss ich leider nicht aber alle Daumen und Pfötchen sind gedrückt.
 
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Vielleicht sowas wie Epilepsie ?
 
Danke für euren Zuspruch!

Wir sind wieder zuhause, Untersuchung und Röntgenbild waren ohne Beanstandungen. Es wird jetzt nochmal ein Blutbild mit Bestimmung der Schilddrüsenwerte gemacht, die waren beim letzten Blutbild im Mai nicht dabei. Der Arzt meinte, dass die Schilddrüse sein Hauptverdächtiger sei. Auch ein Herzultraschall wird noch gemacht. Sollte alles ohne Befund sein, deutet vieles auf Epilepsie hin. Diazepam haben wir mitbekommen, soll aber nur gegeben werden, wenn wirklich sichtbar ein Anfall vorliegt und der nicht von selbst wieder aufhört.

Dazu muss ich sagen, dass es für mich überhaupt nicht wie ein Krampfanfall wirkte. Hat jemand Erfahrung mit Epilepsie bei Katzen oder mit der Schilddrüse als Ursache für solche "Zustände"?

Es war echt schlimm, ich bin heilfroh, dass Herz und Lunge anscheinend in Ordnung sind, als er da lang und ganz schnell und flach atmete, dachte ich, jetzt hat sein letztes Stündlein geschlagen... 😢
 
ich kann leider zur erkrankung nichts konkretes beitragen, da fehlt mir die erfahrung.

aber einen dicken daumendrücker lass ich mal für euch da 🙂
 
Ich spekuliere, dass das passiert, wenn Katzen während des Alptraumes wach werden und sich dann, wie Menschen auch, an den Traum erinnern. Und da sie nicht wissen, was Träume sind, glauben sie, dass sie noch immer in der Szene sind, die sie gerade träumen.
 
Deine jetzige Schilderung erinnert am ehesten an Epilepsie.

Auch wenn es schwer fällt, versuch mit dem Handy ein Video zu drehen, wenn so etwas wieder passiert. Das hilft bei der Diagnostik mehr als alle Untersuchungen.

Wenn ein Anfall abrollt, kannst Du eh nur Folgeverletzungen durch Sturz vermeiden.
Ziel einer Behandlung ist dann die Minderung der Anfallsfrequenz möglichst bis zur Anfallsfreiheit.
 
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Max Hase, je mehr ich über Epilepsie lese, desto unwahrscheinlicher kommt es mir vor, weil eben überhaupt nichts an einen Krampf o. ä. denken ließ. Das mit dem Video werde ich beherzigen... Mittlerweile weiß ich ja immerhin, dass es vorübergeht.
 
Ja, das glauben immer alle.
Es gibt halt so unterschiedliche Arten von Anfällen, je nachdem aus welchem Gehirnteil der auslösende Impuls kommt.
Einen klassisch generalisierten Anfall mit seinen tonisch-klonischen Zuckungen kennt jeder.

Typisch für einen epileptischen Anfall ist eine Gedächtnislücke für das Ereignis und die Zeit danach (kann Katze schlecht erzählen) sowie eine mehr oder minder lange Reorientierungsphase, bis Katze nach dem Anfall wieder im Hier und Jetzt ist. Bei Kreislaufgeschichten gibt es diese Reorientierungsphase eher nicht.
 
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Meine 16 jährige Nelly hatte innerhalb von 4 Wochen zwei Krampfanfälle.
Sie kamen beide aus dem Tiefschlaf, der erste Anfall war eher klassisch. Wie eine Tarantel gestochen aufgesprungen, gerast, zusammengebrochen, gekrampft mit Laufbewegungen, Urin abgelassen, war recht schnell wieder bei Sinnen, hat danach gefressen.
Beim folgenden Tierarztbesuch wurde eine Herzrhythmusstörung, zu hoher Blutdruck und eine verdickte Herzwand festgestellt. Blutwerte sind für eine 16jährige top.
Dann kam nach 4 Wochen der zweite Anfall, wieder aus dem Tiefschlaf, wie von einer Tarantel gestochen aufgesprungen, zusammen gebrochen, Laufbewegungen, aber ohne Urin oder Kotabgabe.
Nach diesem Anfall hat Nelly 24 Stunden gebraucht und geistig wieder klar zu werden, und noch einmal 24 Stunden um wieder laufen zu können. Der Anfall war Donnerstagabend, Sonntagabend wurde das erste Futter wieder aufgenommen, ab Montag wieder richtig gefressen. Seit dem ist Nelly wieder die Alte.
Bei Nelly wird vermutet das die Anfälle vom Herzen kommen, aber es kannsein das da auch was im Gehirn ist, oder durch Unterzuckerung.
Im Blutbild war zwar die Glukose erhöht, aber nicht so hoch wie bei normalen aufgeregten Katzen.

Ich drücke die Daumen das ihr einen Auslöser findet. 🍀
 
Dein zweiter Beschreib klingt für mich auch sehr nach EPI. Habe im Thread von @Poldi schon ein bisschen was darüber geschrieben; Plötzlich epi Anfall von Nelly
Habe dort auch kurz mal die Schlafepilepsie erwähnt…
Leider hab ich langjährige Erfahrung mit Epi. Ursachen Forschung ist schwierig aber wichtig, da bei Katzen Epilepsie oft nur ein Symptom einer anderen Erkrankung darstellen. Deswegen unbedingt Tagebuch führen; verhalten Vormund nach dem möglichen „Anfall„.
Hier werden alle Pfoten und Daumen für den lieben Chaplin gedrückt, dass es schnell besser wird!!!!
 

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