Wie gesagt, war er in einer professionellen Pflegestelle und alle Versuche, ihn zu vergesellschaften, sind gescheitert. Er wurde auch als "Notfall" vermittelt, weil die Pflegestelle ihn gerade wegen der Aggressionen anderen Katzen gegenüber nicht mehr ewig hätte dort behalten können. Ich dachte natürlich auch, vielleicht wäre z.B. ein Rentner besser für ihn als wir, aber da muss man erst einmal jemanden finden. Zumal er stolze 8kg wiegt (Muskelmasse - er ist extrem stark, was man auch beim kuscheln merkt, wenn er seinen Kopf gegen das Kinn rammt ^^) und und gerne herumgetragen wird bzw. selbst auf die Schulter klettert, wenn man ihn nicht hoch nimmt oder einen miauend hinterher läuft. Und FIVs sind auch per se nicht die beliebtesten Katzen.
Was das mit dem Schlafzimmer angeht, werde ich noch einmal mit meinem Partner reden. Im Moment sind wir ja beide den Großteil des Tages zuhause und wir müssen das nicht von jetzt auf gleich entscheiden. Aber ich finde das durchaus sinnvoll für die Zeit, wenn wir tagsüber arbeiten sind.
Leider nein, aber große Fenster, die bis zum Boden reichen (quasi Balkontüren), vor die wir auch Kissen gelegt haben und wo er sehr gerne rausschaut und sich sonnt.
Zum Thema Schlafzimmer: Ich würde den Kater (wie heißt der Süße denn eigentlich?) auch nachts ins Schlafzimmer lassen, auch jetzt schon, damit ihr euch dran gewöhnen könnt und er auch.
Ich kenne es so, dass neue Katzen (und ich stelle mir vor, dass das auch beim "neuen Revier Schlafzimmer" so sein könnte), gern einmal nachts Randale machen, bevor sie feststellen, dass die Dosis des nachts versterben und erst am Morgen wieder wie durch ein Wunder auferstehen.
😉
Also: das Katz nachts komplett ignorieren, bis klar ist, dass es nachts absolut langweilig ist und katz nichts verpasst, wenn es ebenfalls schlafen geht.
Ich habe in der Tat immer mal wieder Schlafprobleme, weil bis vor kurzem noch vier Katzen bei mir lebten und auch gern ins Bett kamen und zwei von ihnen (recht eifersüchtige Siamesen) dann auch mal Randale unter der Bettdecke machten. Aktuell (z. Z. sind nur die beiden Siamesen da
) hat der Kater das Bett allein erobert und schläft die Kätzin dichtebei im Kratzbaum. Moody (der Kater) schläft von Anfang an unter der Bettdecke und eng an meinen Bauch gekuschelt; er geht von selbst raus, wenn ich mich im Bett umdrehe, kommt dann auch wieder unter die Decke, liegt aber auch mal am Fußende obendrauf.
Unsauber oder unhygienisch sind meine Katzen nicht, das war nicht einmal bei der kürzlich verstorbenen chronisch kranken Kätzin der Fall. Sie war diejenige, die mir immer das Kopfkissen streitig machte und sich auch mal dreist auf meinen Hals legte - klar kann man so nicht schlafen, aber die Katzen überleben es auch, wenn man sie dann aus dem Bett schmeißt (vorsichtig raushebt oder langsam in Richtung Bettrand schiebt, damit sie selbst runterspringen), und sie kennen dann auch die Grenzen.
Ich würde an eurer Stelle noch während eurer Homeoffice-Zeit die Schlafzimmertür aufmachen, damit ihr genau diese Sachen mit dem Kater ausdiskutieren und ihn an die Grenzen gewöhnen könnt. Denn augenscheinlich ist es im Moment ja noch nicht so das Problem mit einer zu kurzen Nacht, wie es bei Fulltime AiP bzw. Bürojob und Dienstreisen der Fall wäre.
😉
Und: ist denn sicher, dass der Kater immer viele Stunden allein wäre? Wenn du als AiP (hieß jedenfalls früher so ^^) Schichtdienst hast, wirst du ja auch mal tagsüber zuhause sein wegen Nachtschicht, so dass du den Kater dann auch ein Weilchen bespielen kannst, bevor du wieder los musst, und wenn du in der Arbeit bist, hat der Kater deinen Freund als Spielkumpel nach Feierabend.
Zumindest der Schichtdienst wäre für den Kater ein Gewinn, weil die Zeit, wo er komplett allein in der Wohnung wäre, für ihn auf diese Weise kürzer wäre, als wenn ihr beide einen Bürojob von 8-5 hättet.
Wenn du später ein Kind hast und eine Weile in Elternzeit bist, bist du ja auch einige Zeit (mindestens Schwangerschaftsurlaub und Mutterschutz) komplett zuhause und sonst eben in Teilzeit berufstätig. Und der Schichtdienst wird sich nach deiner Approbation ja sicherlich noch fortsetzen, während du am Krankenhaus deine Facharztausbildung machst? (Ich kenne mich mit der ärztlichen Ausbildung nicht so gut aus, aber du hast jetzt deine klinischen Semester hinter dir und machst das, was früher AiP war? Dann kommt die Approbation und danach die Facharztausbildung, die zumindest zu einem guten Teil am Krankenhaus erfolgt?)
Schichtdienst ist für die Paarbeziehung nicht das Beste ever, sondern kann sehr belastend sein, aber für eine Einzelkatze in reiner Wohnungshaltung ist er schöner, als wenn beide Partner übereinstimmende Arbeitszeiten haben.
Ihr könnt eure Wohnung noch aufwerten, so dass sie immer wieder neu spannend ist, wenn ihr die Natur hineinbringt. Einmal könnt ihr so eine Art Fensterbalkon bauen/bauen lassen und an einem Fenster anbringen; das wäre so ähnlich wie ein Balkon, aber halt ein vors Fenster gehängter und den Rahmen komplett ausfüllender Käfig, der - mit Fenstermaß - vielleicht 50 oder 60 cm nach außen geht.
Zum anderen könntet ihr immer wieder mal Zweige von draußen mitbringen und in einen Karton packen, ihr könntet Nüsse und Kastanien zur betreffenden Jahreszeit reinbringen, aber auch trockenes Laub oder mal eine Kiste Heu bzw. geschnittenes Gras. Das macht natürlich auch Dreck und Arbeit, gibt dem Kater aber immer wieder Abwechslung mit den verschiedenen Gerüchen und Materialien.
Intelligenzspiele und vor allem Clickern macht eine Katze auch platt; das ist eine geistig sehr anstrengende und fordernde Sache.
Insofern ist die Quality Time auch wichtig (genauso wie bei Kindern ^^); kurze Spieleinheiten, aber dafür intensiv und über den Tag verteilt viele.
🙂
Ich persönlich finde, dass auf diese Weise eine ausgewiesene Einzelkatze schon eine Menge Abwechslung hat, wenn die Dosis einen guten Teil des Tages nicht daheim sind. Was natürlich auch gesagt werden muss: das ist für euch als Dosis anstrengend, denn es ist zusätzliche Zeit, die ihr nicht für euch selbst habt.
edit:
Mich würde - Neugier - noch interessieren, woher euer Katerchen kommt. Arabian Mau kenne ich gar nicht, sondern nur Egyptian Mau, und die sind meiner Erinnerung nach relativ zierlich. Eher wie Orientalen und halt im Tupfenkleid.
😉
Kommt eurer Kater aus dem Auslandstierschutz?
Da ist es auch bei Pflegestellen leider manchmal so (einfach weil es so viele Tiere sind, die gerettet werden müssen
), dass die Tiere in einer "Tierschutzwohnung" sitzen, wo sich etliche Katzen auf relativ kleinem Raum aufhalten (z. B. 10 Tiere in einer Wohnung mit 50 oder 60 qm) und wo die Betreuer nicht mit in der Wohnung leben, sondern halt täglich vorbeikommen zum Füttern und Betreuen.
Sowas kann für ein sensibles und vielleicht auch unsicheres Tier großen Stress bedeuten, ohne dass es tatsächlich mit Artgenossen unverträglich wäre. Es wäre dann einfach die zu große Gruppe; solche Fälle gibt es auch in Tierheimen im Inland.
😉
Eigentlich heißt es immer, dass besonders die Straßenkatzen sehr soziale Tiere sind und mit Artgenossen gut auskommen, deswegen verwundert mich diese vollständige Unverträglichkeit so.
Für eine Vergesellschaftung mit anderen Katzen wäre es aber in solchen Fällen wohl einfacher, wenn das Tier, das als Einzelkatz gelebt hat, neu in eine bestehende Gruppe kommt und die Gruppenmitglieder in ganz kleinen Dosen einzeln kennen lernt, während es in "seinem" speziellen Pflegizimmer (Einzelzimmer) sitzt.
Auf diese Weise hat eine Züchterin, deren Vergesellschaftungstagebuch ich gelesen habe, einen steinalten Siamkater, der sein ganzes Leben in Einzelhaltung verbracht hatte, mit ihrer Zuchtkatzengruppe vergesellschaftet und Kater Fabian in dieser Weise noch eine schöne letzte Zeit beschert.
🙂