🙂
Nun ja, Unsauberkeit ist für mich ein Fehlverhalten, weil wir ja immer alle Verhaltensweisen mit unseren Augen betrachten und bei Unsauberkeit 'fehlt' es an gutem Verhalten, was die Ursache auch immer sein mag.
Und genau da liegt der Knackpunkt. Man sollte kätzisches Verhalten eben genau NICHT aus menschlicher Sicht beurteilen.
Katzen kennen soetwas wie "gutes" oder "schlechtes" Verhalten nicht.
Sie verhalten sich gemäß ihrer Natur. Undzwar auch dann, wenn sie in menschlicher Obhut leben (müssen).
Sie kennen und verstehen vorallem nicht unsere Art, Verhalten per Schubladendenken zu kategorisieren.
In der Natur ist das auch vollkommen überflüssig.
Problempinkeln? Werde ich drüber nachdenken, auf Anhieb hört es sich für mich holprig an 🙂
Das liegt vielleicht bloß daran, dass Dir der Begriff noch ungewohnt und ungeübt über die Lippen geht
😉
Ob es nun den Kern der Sache trifft oder nicht - ich werde solche Verhaltensstörungen (zunächst) unbekannter Ursache immer wieder als Protest bezeichnen.
Ich möchte nochmal darauf hinweisen, dass Unsauberkeit und Harn- oder Kotmarkieren keine Verhaltensstörungen sind, sondern in die Kategorie störendes Verhalten (wie Du vermutlich sagen würdest, Mangel an gutem Verhalten) einzuordnen sind.
Verhaltensstörungen sind zwanghafte Verhaltensmuster, die nicht mit Absicht ausgeführt werden.
Menschliche Beispiele wären zwanghaftes schreien von bestimmten Wörtern (ich kenne den Fachausdruck für diese Erscheinung leider nicht), zwanghaftes zucken mit den Augenlidern, aber auch der Drang zwanghaft 100 mal am Tag die Hände waschen zu müssen, weil man sonst einen Nervenzusammenbruch erleidet. Das Händewaschen wird zwar absichtlich vorgenommen, jedoch ist der Antrieb dazu ein innerer Drang, der von der betroffenen Person nicht beeinflusst oder unterdrückt werden kann.
Bei Katzen fallen stereotype Verhaltensweise in die Klasse Verhalteststörung, wie zum Beispiel das permanente hin und her gehen von Tigern an ihren Zoogittern, wie sie früher oft auftraten.
Meine Argumente, warum das so ist und es sich nicht um Protest handelt, hab ich schon angeführt, daher spare ich mir das erneute Erläutern. Du bleibst ja bei Deiner Sichtweise.
Zumindest weiß dann so gut wie jeder, was damit gemeint ist 😀
Und das ist leider der nächste Knackpunkt, denn, jeder, der glaubt zu wissen was damit gemeint ist, meint es in der Regel, so wie unten ausgeführt, als "sich aktiv gegen etwas auflehnen", "bockige Katze, sie muss dafür bestraft werden", "Katzen sind nunmal so, man muss sie erziehen"...
Hier kommt nur in den seltensten Fällen mit durch, dass das Tier ein Problem hat, welches gelöst werden muss, damit das störende Verhalten aufhört und sich das Tier wieder wohl fühlen kann. Unabhängig davon, ob es gesundheitliche Probleme der umweltbedingte sind.
Diese Fehlinterpretation wird, meiner Ansicht nach, weiter aufrecht erhalten, solange man solches Verhalten als Protest bezeichnet.
Und das sollte aufhören.
EDIT: wenn "Problempinkeln" nicht gefällt, könnte man auch noch "Reaktionspinkeln / Reaktionskoten" sagen. Denn, Unsauberkeit und Harn- und Kotmarkieren sind definitiv Verhaltens - Reaktionen, die auf etwas erfolgen, das nicht OK ist.
Das würde auch sogar bei gesundheitlichen Problemen passen, ebenso wie bei Missständen in der Umgebung, in der Beziehung zum Mensch, in der Beziehung zu Artgenossen und auch in der Beziehung zu anderen Arten, wie Hunden u. ä.