Also wir haben zwei reine Wohnungskatzen, die zum Zeitpunkt des Einzugs unseres Hundes ca. 3,5 Jahre alt waren.
Der Hund ist im Alter von 9,5 Jahren in einer Notsituation bei uns eingezogen, da meine Eltern ihn umständehalber nicht mehr versorgen konnten.
Ich muss dazu sagen, dass er im eigenen Garten Zeit seines Lebens grundsätzlich auf Katzen gehetzt wurde, da diese Tiere bei meiner Familie nicht so beliebt sind.
Glücklicherweise hatte ich den Hund schon mal eine Zeit Mittags und gelegentlich abends bei uns, in der ich die beiden sich völlig unbekannten Wesen aneinander schonmal bekannt machen konnte.
Ich bin in der Zeit Schritt für Schritt vorgegangen. Interessant war, dass unser Hund gleich gemerkt hat, dass das das Revier der Katzen ist und er sich da zurückhalten muss.
Ich habe dem Hund einen Platz eingerichtet und ihn vorsichtshalber angebunden. Er hat die Katzen am Anfang immer sehr angestarrt, was ich nicht recht einordnen konnte - Neugier oder Hunger? Wenn es zu viel wurde, dann habe ich es unterbunden.
Die Katzen haben sich anfangs verzogen, doch ihre Neugier war geweckt und so kamen sie auch mal näher. Am Anfang sind sie natürlich bei jeder kleinen Bewegung des Hundes hochgeschreckt. Wenn er aufgestanden war, war er ihnen wohl viel zu groß und laut mit dem klappernden Halsband beim Schütteln und den Krallen auf dem Laminat.
Als zweites habe ich dem Hund einen Raum gegeben, in dem er sich frei bewegen konnte und die Katzen noch genügend Rückzugsmöglichkeiten hatten, aber sich auch näher kommen konnten, wenn die Katzen es wollten.
Als auch dies gut lief habe ich den Katzen nur noch ihr Zimmer und den ohnehin für den Hund nicht zugänglichen Dachboden gelassen und damit haben sich auch alle gut arrangiert.
Zum Zeitpunkt des Einzugs waren wir auf diesem Stand. Der Hund hat dann ab dem Einzug zunächst bei uns im Schlafzimmer genächtigt, damit beide Parteien zumindest nachts ihre Ruhe voreinander haben.
Es gab anfangs zwei Situationen, in der Hund und Kater aneinander geraten sind, wobei ich glaube, dass es eher mit uns Menschen zu tun hatte, da wir uns in beiden Situationen zwischen den Beiden befanden.
Der Hund hat geknurrt und die Zähne gefletscht, der Kater große Augen gemacht, gefaucht und die Flucht ergriffen. Ich habe den Hund sofort festgehalten und gemaßregelt. Da man Katzen nicht erziehen kann, musste der Hund das eben lernen. Vermutlich wollte der Hund sein Revier (uns Menschen) verteidigen, als z.B. der Kater gestreichelt wurde obwohl er selber Aufmerksamkeit haben wollte.
Es gab dann auch Situationen, dass der Hund mit dem Kater spielen wollte oder so. Er ist ihm hinterher gelaufen und hat gejammert. Anfangs haben wir das auch unterbunden, doch irgendwann haben wir gedacht, dass die das unter sich klären müssen. Zu diesem Zeitpunkt waren wir uns allerdings schon sicher, dass sie einander nicht zerfleischen wollten. So hat der Hund von dem Kater dann mal welche auf die Nase bekommen, wenn er ihn zu sehr bedrängt hat.
Die drei leben nun nebeneinander her. Natürlich wäre es schön, wenn es beste Freunde wären uns sie zusammen kuscheln würden oder ähnliches. Aber sie können nebeneinander her gehen, stehen, liegen und es geht allen gut damit, das ist die Hauptsache und ich muss sagen, dass ich schon ein bischen stolz darauf bin, dass wir es geschafft haben, die beiden Parteien unter einen Hut zu bekommen.