Kennt dieses Verhalten jemand?
Ja, ich.
Ich hatte das Problem ähnlich mit Kater Volker. Den habe ich mit einem Laserpointer bespaßt (da war er ca. 1 Jahr alt). Ich hab nach 2min schon gemerkt, dass das keine gute Idee war, obwohl ich "vorschriftsmäßig" dafür gesorgt habe, das er Beute (Leckerli) macht.
Volker hat total am Rad gedreht. Ich habe also gleich wieder aufgehört. Es hat danach aber gut 3 Stunden (!) gebraucht, ehe Volker aufgehört hat den Lichtpunkt zu suchen und über Tisch und Stuhl zu gehen.
Ein paar Wochen später hat mein Mann eine Taschenlampe benutzt und fand es lustig den Volker nach dem Strahl tatzen zu lassen. Ich habe das ebenfalls nach wenigen Minuten abgebrochen....aber das hat schon gereicht um Volker wieder einige Stunden unruhig nach jedem Lichtreflex suchen zu lassen.
Das war die Wochen danach ein großes Problem. Auf jede Lichtrefelexion ist Volker sofort los. Er hat im Haus auch aktiv nach "Lichtern" gesucht...und teilweise seine eigene Sicherheit nicht mehr auf dem Schirm gehabt.
Jetzt ist Volker 3,5 Jahre alt. Laserpointer sind hier im Haus streng verboten, Taschenlampen dürfen nur benutzt werden, wenn Volker nicht im Raum ist. Jegliche längere Lichtbewegung lässt ihn nämlich sofort wieder in das Verhalten fallen, es braucht ewig bis er sich beruhigt.
Er hat sich Orte gemerkt, an denen es zu Lichtreflexionen kam. Betritt er den Raum, schaut er sofort als erstes an die Stelle. Kleine Lichter (Lichtschalter, Steckdosen, Kaffeemaschine usw.) ziehen ihn magisch an....allerdings kontrolliert er die nur ab und an, das ist also nix schlimmes. Den Lichtschalter im Flur habe ich allerdings abgeklebt, weil er dort sonst immer hochspringt um den Punkt zu erreichen.
🙄
Ich bin aus der" Hunderiege", habe einen "verhaltensauffälligen" Hund. Ich wusste darum um die Problematik eines Suchtverhaltens bei Lichtreflexen. Vielleicht belächeln mich einige, weil ich hier den Laserpointer streng verboten habe, und auch sonst allerhand mache um bei ihm kein weiteres Zwangsverhalten zu fördern (Jalousien runter, damit bei Dunkelheit an bestimmten Stellen keine Lichtreflexionen entstehen/ Lichtpunkte am Lichtschalter abgeklebt)...aber wenn ich dann Geschichten wie deine lese, bin ich froh, das ich das gemacht habe.
😳
Bei Volker ist das kein lebhaftes Spiel -ich sehe ja den Unterschied, wie er sich bei anderen Spielen verhält- sondern einfach krank. Er blendet dann alles andere total aus, über Stunden.
In der Hundeverhaltenstherapie ist das jagen von Lichtreflexen/Lichtpunkten/Lichtern ebenso eine bekannte Zwangsstörung/Stereotypie, wie auch die Fixierung auf ein Spielzeug ("Balljunkie"). Es ist ein Suchtverhalten, muß also ggf. auch wie eines therapiert werden. Wird in fast jedem Fachbuch zum Thema aufgeführt (z. B. in "die ganzheitliche Verhaltenstherapie bei Hunden und Katzen" Bolbecher/Zurr).
Zu Katzen habe ich nicht viel ausführliches gefunden (auch im o.a. Buch ist bei dieser Suchtproblematik eher vom Hund die Rede) , das mag aber schlicht daran liegen, dass ich eben fast nur Bücher zum Thema Hund habe.
Bei Volker hat sich das mit den genannten Maßnahmen auf ein für uns und ihn erträgliches Maß reduziert.