Ausgang
Für alle diejenigen, die gerade nach Hilfe suchen - via Google - oder es in Zukunft machen werden - wie ich es im November und Dezember 2015 tat - ist dieser Treat. Viel zu oft, bin ich auf Treats gestoßen, die nicht zu Ende geführt wurden. In diesem Sinne, möchte ich ihn nun zu Ende führen.
Im Dezember/ Anfang Januar hat meine Ärztin meine kleine Amy weitertherapiert. Die Iris war vernarbt, das Fieber vollkommen weg. Es ging ihr richtig gut. Wir hatten eine tolle Zeit. Ich bin so froh, dass sie noch Weihnachten erlebt hat.
Vor einer Woche gab es dann einen Rückschlag: Sie setzte überall in der Wohnung Kot ab. Mein Kater ging regelrecht auf sie los. Ich trennte die beiden, um ihr Ruhe zu verschaffen. Gestern lag sie dann wie tot auf der Heizung. Konnte nicht mehr laufen. Sie torkelte durch die Wohnung, suchte viel Kontakt zu mir. Ich habe dann gestern, zusammen mit meiner Familie, entschieden sie gehen zu lassen.
Heute habe ich sie noch einmal von 2 Tierärzten durchchecken lassen, bevor ich sie dann um 12 Uhr Mittags gehen lassen habe. Sie schlief in meinen Armen ganz ruhig ein. Ich habe mit ihr geredet und sie gestreichelt, bis ihr kleines Herz aufgehört hat zu schlagen. Zuvor war sie noch mit letzter Kraft auf meinen Schoß gesprungen.
Zu der Diagnose: Die Ärztin hat FIP ausgeschlossen. Sie meinte, dass Toxoplasmose wohl wahrscheinlicher gewesen wäre. Meine kleine Amy hatte wohl einen chronischen Virusinfekt, der nun das Hirn erreicht hatte. Sie meinte, dass nicht mehr viel getan hätte werden können. Sie war wohl schon von Anfang an sehr schwach. Amy wuchs nicht mehr seitdem ich sie aus dem TH geholt hatte, kam nie über 1,9 KG , trotz Päppeln.
Klar, hätte man ihr noch mal etwas spritzen können, aber das wäre nur ein Tod auf Raten gewesen. Sie wurde ja zuvor lange behandelt. Ich habe einfach gemerkt, dass es an der Zeit war, meine kleine Maus gehen zu lassen.
Ich bin mir sicher, dass binnen weniger Tage unter meinem Post hier entrüstete Kommentare stehen werden, warum ich nicht noch nach Timbuktu zu Spezialist XY mit ihr gefahren bin, um doch noch das Ruder rumreißen zu können. An alle diese Leute bleibt mir jedoch nur noch zu sagen: Behaltet den Realitätssinn. Ich habe meine Amy sehr geliebt und ich würde sie immer wieder im Tierheim auswählen, weil sie einfach ein Unikum war, einzigartig in ihrem ganzen Wesen. Es ist aber schlichtweg falsch ein Tier um jeden Preis halten zu wollen aus falsch verstandener Tierliebe. Ich habe gemerkt, dass es - nach Monaten voller Tierarztbesuchen -für Amy an der Zeit war und ich bin froh, dass ich für ein halbes Jahr bei ihr sein durfte.
Ich werde sie nie vergessen und denke an sie, wo immer sie auch gerade ist.