Manchmal glaube ich, dass die andere Katze ein Grund sein kann.
Inwiefern? Manchmal sind vage Vermutungen nicht so abwegig.
Natürlich ist man irgendwann angepisst, wenn man ständig und grundlos angefaucht wird, wenn man nur durch seine eigene Wohnung läuft. Wärst Du auch 😉
Da widerspreche ich mal. Nicht jeder nimmt es persönlich, wenn eine Katze ihn anfaucht.
Fauchen bedeutet nichts anderes als "komm nicht näher jetzt". Es ist nicht aggressiv gemeint, es ist eine Art Defensive, der einer Unsicherheit entspringt, der situative Wunsch nach mehr Distanz.
Die Katze lässt es ja in bestimmten Momenten zu, dass du ihr nah kommst und kommt auch manchmal von selbst, also sind es bestimmte Momente, in denen sie auf mehr Absatand bedacht ist und da gilt es herauszufinden, was für Momente das sind. Ob man irgendeine Gemeinsamkeit erkennt.
Wenn deine Freundin dabei ist und wenn du im Bett liegst ist es besser.
Zu ersterem könnte man sagen, sie fühlt sich sicherer, wenn ihre Hauptbezugsperson da ist, also wäre es gut, an ihrem Selbstbewusstsein zu arbeiten. Da du sie als generell eher schüchtern beschreibst, wäre das eine gute Maßnahme. Es gibt viele Spiele, die das Selbstberwusstsein stärken, und auch gezieltes Selbstbewusstseinstraining. Bachblüten können diesen Prozess unterstützen.
Zum anderen kommt sie, wenn du im Bett liegst. Liegend wirkst du weniger bedrohlich. Wenn Katzen generell eher scheu sind, lassen sie sich von Männern allgemein eher einschüchtern. Männer sind einfach eine gute Portion "mehr Mensch", sie bewegen sich anders, haben meist einen forscheren, lauteren Gang und eine lautere, tiefere Stimmlage als Fauen, all das könnte eine Rolle spielen.
Ich würde sagen, setz die Tipps um, die dir bereits gegeben wurden und achte dabei auf deine Präsenz. Es geht ja nicht darum, dass du nun leise durch die Wohnung schleichst, sondern eben darum, dass du die Ursache siehst und dem entsprechend ein wenig Rücksicht nimmst.
Keine lauten Schuhe in der Wohnung. Jacke bereits im Flur ablegen (wird von scheuen Katzen oft als bedrohlich, ähnlich wie aufgeplustertes Fell wahrgenommen) und wenn du dich ihr näherst, nicht frontal sondern eher seitlich, nicht mit "beruhigendem" Blick in die Augen (wird oft als bedrohliches "anstarren" empfunden), sondern indem du deinem Blick ab und zu mit einem Blinzeln unterbrichst. Blinzeln signalisiert ihr, dass du in friedlicher Abssicht unterwegs bist.
Das sind alles Kleinigkeiten und ich vermute eher, dass es nicht "die eine" Ursache für ihr Verhalten gibt, sondern eine Vielzahl an "Kleinigkeiten", die sich mit der Zeit gehäuft und sie immer mehr eingeschüchtert haben.