Katze hat Problem mit neuem Hund

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Werniman

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27. März 2019
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Hallo,
sorry, wenn ich etwas ausholen muss.
Meine Frau lebt in den USA und teilt sich dort mit ihrem Chef ein Haus,d.h. beide haben zwar ihre eigenen Lebensbereiche, teilen sich aber die Küche, weswegen auch öfters mal die Tür zwischen den Bereichen offensteht.

Nun besitzt meine Frau auch eine Britisch Kurzhaar-Katze, die beide Wohnbereiche als ihr "Innenrevier" ansieht,d.h. sie schläft auch öfters mal im Wohnzimmer des Chefs. Da meine Frau die Katze von ihrer Kollegin übernommen hat, welche auch einen Hund hat (Modell Fußhupe :-D), sollte man eigentlich erwarten, dass die Katze kein Problem mit Hunden hat. Scheinbar ist das aber nur bei der kleinen Kläffer so, den sie schon kennt. Den Schäferhund des Vermieters hat sie schon so eingeschüchtert, dass dieser die Wohnung nur noch betritt, wenn er sicher ist, dass die Katze nicht da ist oder aber zumindest einen großen Bogen um sie macht. Echt sehenswert,wenn ein ausgebildeter Polizeihund einen Bogen um eine Katze macht, die nur halb so groß ist wie er selbst :-D

Tja...nun ist genau der umgekehrte Fall eingetreten, denn der Chef meiner Frau hat vor wenigen Tagen von seiner eigenen Stieftochter einen Deutschen Boxer (6 Jahre alt) übernommen, der natürlich im Wohnbereich seines neuen Herrchens lebt. Der Bello ist ein ganz ruhiger Zeitgenosse und eher neugierig auf die Katze, zeigt keinerlei Aggressionen. Dummerweise sieht die Katze das nicht so, denn sie faucht ihn bei jeder Gelegenheit an und macht einen Buckel. So sehr, dass der Hund beim 1.Mal sofort das Weite gesucht hat. Man merkt ihr aber an, dass sie ständig auf "hab acht" ist. Selbst wenn sie -wie sonst üblich- mit meiner Frau in die Werkstatt (auf dem selben Grundstück) geht, wo sie normalerweise auf einer Decke schläft, ist die Katze momentan total nervös und hält ständig Ausschau nach dem Hund.

Meint ihr, dass sich das noch gibt ?
 
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...wenn sie checkt, dass der Hund ihr nix tut, ist das möglich.
Kann aber auch sein, sie kann den einfach nicht verknusen, dann könnte es knifflig werden...
Nun gut, sie müssen keine Freunde werden, aber entspannten Umgang entwickeln Habt Geduld...
 
Hallo,
ich möchte mal eine kurze Rückmeldung geben, wie der aktuelle Stand ist. Sorry,wenns zu sehr in Richtung Hund abdriftet.

Leider ist der Besitzer (d.h. der Chef meiner Frau) als Hundehalter absolut untauglich...den interessiert der Hund nur insofern,als dass er ihn in gewisser Weise als Statussymbol sieht :sad:. Nur widerwillig geht er mal mit dem Hund spazieren und auch dann nur kurze Strecken. Entsprechend ist er auch keine echte Hilfe,wenn es darum geht, Hund und Katze aneinander zu gewöhnen und diese Aufgabe bleibt an meiner Frau hängen, die sich auch sonst sehr viel mit dem Hund beschäftigt. In gewisser Weise hat der Hund also einen Besitzer und ein Frauchen.

Einmal war die Katze gerade auf dem Hof,als der Chef den Hund auch raus ließ. Der rannte natürlich sofort auf die Katze zu, die sofort das Weite suchte.
Später haben wir dann mal probiert, was denn passiert, wenn man sie gemeinsam in einen Raum lässt,wenn Herrchen und Frauchen dabei sind. Ergebnis: Hund und Katze haben etwa 2h einträchtig miteinander verbracht und sich gegenseitig ignoriert. Bis die Katze dann zu Nahe an seinem Futternapf vorbeistolzierte und er sie ankläffte, woraufhin sie flüchtete. Allerdings reagiert sie ja genauso,wenn sich ein Hund ihrem eigenen Futternapf nähert (was war auch der Grund,warum sie dem Schäferhund des Vermieters die Krallen gezeigt hat, wie schon im Eröffnungsposting beschrieben).

Nur widerwillig hat sich der Chef meiner Frau dann breitschlagen lassen, eine Hundetrainerin für den Waldi zu engagieren. Die Trainerin kommt alle 2 Wochen und gibt Tips, wie man mit dem Hund trainieren soll (d.h. sie trainiert ihn nicht selbst,sondern berät quasi nur). Natürlich haben wir auch den Umstand angesprochen,dass der Hund die Katze verfolgt. Die Dame holte dann eine wirklich lebensecht wirkende Plüschkatze aus ihrem Auto und schaute, wie der Hund drauf reagiert. Ergebnis: er hat offenbar keine Aggressionen gegenüber Katzen, er sieht sie als Spielgefährten. Erst hat er die "Fake-Katze" ein paar Mal angestupst und dann sogar mehrere seiner geliebten Tennisbälle vor ihnen abgelegt, um sie zum Spielen anzubieten. Das ist schon was besonderes, denn seine Tennisbälle gibt er sonst niemandem freiwillig. Nur ist eine British Kurzhaar halt nicht unbedingt eine Rasse, die übermäßig "spielverrückt" ist, sie hat lieber ihre Ruhe.

Da der Chef meiner Frau viel unterwegs ist, bleibt der Hund dann bei meiner Frau, die irgendwie Hund und Katze unter einen Hut bringen muss. Leider benötigt der Hund mehr Aufmerksamkeit als die Katze, so dass meine Frau abends meistens im Wohnbereich des Hundes hockt,da der tierische Angst hat, allein zu bleiben. Laut Trainerin ist das wohl noch eine Nachwirkungen des Flugs aus Europa.

Um Hund und Katze langsam aneinander zu gewöhnen, wurde vor einiger Zeit so eine Art Trenntür angeschafft (sowas,was man beispielsweise an Treppen einbaut,um Kleinkinder vorm runterfallen zu schützen). Die wird in den Türrahmen zwischen den Wohnbereichen geklemmt und hat Löcher,so dass sich Hund und Katze gegenseitig sehen können. In den ersten Tagen sind beide dieser Tür aus dem Weg gegangen. Das wandelte sich dann in ein ständiges misstrauisches Beobachten des jeweils anderen. Danach kam die Phase, in der beide die Tür ignorierten...sie wussten ja, wer da auf der anderen Seite ist. Und inzwischen haben sie einen Punkt erreichen,wo beide direkt an ihrer Seite der Tür hocken und den anderen neugierig mustern. Ohne Knurren, fauchen, bellen.
In den letzten Tagen hat meine Frau probiert, was denn ohne Trenntür passiert. Natürlich nur, wenn sie den Hund an der Leine hat, um ihn ggf. zurückhalten zu können, falls er zu stürmisch wird. Ergebnis: Bis zur "Grenze" (dem Türrahmen zwischen den Wohnbereichen) gehen beide freiwillig, danach merkt man ihnen an,dass sie zögern, tatsächlich das "Feindgebiet" zu betreten. Maximal 1 Körperlänge trauen sie sich rein,dann bleiben sie stehen und schauen sich suchend nach meiner Frau um,ob sie denn das dürfen. Und der jeweilige "Hausherr" schaut sich ebenfalls suchend nach ihr um, ob es ok ist, dass der andere das eigene Revier betritt. Dann stehen sich Hund und Katze so etwa 1,5m voneinander entfernt gegenüber und kucken sich gegenseitig interessiert an, wieder ohne irgendein Zeichen von Aggression zu zeigen.
 
naja, es ist natürlich nicht schön.
Bei uns zu Hause haben wir eine Katze und einen Hund. Sie wohnen zusammen seit mehr als 5 Jahre. Und bis jetzt haben die immer Streit...:wow:
 
Mal ein kleines Update: Hund und Katze haben sich weiter aneinander gewöhnt, sind aber noch keine dicken Freunde. Inzwischen ist es so, dass die Katze regelmäßig an der Gittertür vorbeiläuft, sich dabei auffällig umkuckt, ob sie den Hund sieht und ihn dann mit "Mau-Mau" kurz begrüßt und wieder ihrer Wege geht. Der Hund selbst hat inzwischen begriffen,dass sie nicht so verspielt ist wie er und bleibt deswegen meist auf dem Sofa oder seiner Decke liegen, auch wenn die Katze direkt auf ihrer Seite des Gitters hockt und ihn anstarrt.

Inzwischen versucht die Katze fast täglich, über den Zaun zu springen,um die andere Seite der Wohnung zu begutachten. Anfangs hat sie das nur gemacht, wenn sie sicher wusste, dass der Hund gerade draußen auf dem Hof ist, aber inzwischen versucht sie das auch, obwohl sie weiß, dass er da ist. Meist kann meine Frau das verhindern,aber es kam auch schon vor, dass sie es trotzdem geschafft hat. Interessanterweise faucht dann die Katze den Hund an, obwohl eigentlich sie selbst diejenige ist, die im fremden Revier herumläuft. Den Hund stört das aber nicht, der kuckt nur neugierig, der steht nicht mal mehr vom Sofa auf.
Interessant ist, was inzwischen passiert, wenn meine Frau die Trenntür rausnimmt und sich zwischen Hund und Katze stellt, um beide ggf. noch voneinander trennen zu können, falls sie doch Aggressionen zeigen. Bisher war das in so einer Situation aber immer unnötig. Die Katze begibt sich dann bis auf die Türschwelle und setzt sich dort entspannt hin. Der Hund macht das, was er immer macht: er bleibt 2-3m entfernt entspannt liegen und kuckt sie auch nur an,d.h. keiner von beiden zeigt echte Aggressionen. Es scheint, als mache es der Katze nur dann Spaß, ins fremde Revier zu gehen, wenn sie es eigentlich nicht darf :-D

Noch eine nette Begebenheit: vor einigen Tagen hatte der Chef meiner Frau (der ja ihre Küche mit benutzt) vergessen, die Trenntür wieder einzusetzen, nachdem er wieder in seine eigenen Räumlichkeiten verschwand. Der Hund tat, was er auch ganz gerne tut...er lief erstmal in die Wohnung meiner Frau,d.h. ins Katzenreich. Die Katze schlief zu dieser Zeit gerade auf dem Sofa,wurde aber durch die ungewohnten Laufgeräusche wach. Sie stand auf, blieb neben dem Sessel wie angewurzelt stehen,als sie den Hund erblickte und kuckte meine Frau vorwurfsvoll an. So nach dem Motto "Ähm...du weiß aber schon, dass der hier nicht hergehört ?".

Noch eine Begebenheit: normalerweise ist die Katze nicht der große Freigänger. Sie hat zwar ein eigenes Revier auf dem recht großen Grundstück, aber sie bleibt eigentlich nur selten freiwillig länger als 20min draußen. Sie macht ihren Rundgang auf einer festen Route und kommt dann schnurstracks ins Haus zurück. Daher kommt wohl der Begriff "Gewohnheitstier" ;-) Das macht sie auch nur 1x pro Tag, auch wenn sie durchaus öfters raus könnte,wenn sie wollte. Sie ist da nicht wirklich auf eine bestimmte Zeit festgelegt, meist ist es aber morgens oder mittags soweit, bei schlechtem Wetter auch mal am frühen Abend. Und da besteht sie auch drauf.
Neulich hatte meine Frau das normalerweise Mittags stattfindende tägliche Training mit dem Hund mal auf die Abendstunden verschoben, was der Katze gar nicht gefiel. Ihre Reaktion: sie sprang über das Gitter, lief zum Chef meiner Frau und miaute ihn solange an, bis er mit ihr mitkam. Zurück in ihrem Reich, hockte sie sich vor das bodenhohe Fenster und schaute abwechselnd den Chef und meine draußen mit dem Hund spielende Frau an,als wollte sie ihm sagen "Hey, ich bin jetzt dran....sag das mal dem zweibeinigen Büchsenöffner da draußen!".
 
Als ich denke, das wird noch. Diese langsame Annäherung war genau das Richtige.
In einer Beziehung zwischen Hund und Katze ist es absolut wichtig, das der Hund die Katze nicht jagt. Auch nicht spielerisch. Aber das scheint sich ja so zu entwickeln.

Das fauchen von der Katze ist reine Unsicherheit. Es wird fälschlicherweise oft als aggressiv ausgelegt, aber es heißt eigentlich "Bleib weg von mir!"
Die Katze ist neugierig, aber sie ist sich noch nicht sicher, ob der Hund nicht vielleicht doch gefährlich ist.
Das ist eine sensible Phase, hier sollte gut beobachtet und moderiert werden. Z.B. den Hund dazu anhalten, sich langsam zu bewegen, darauf achten, das Annäherungen von der Katze ausgehen, das immer ein Rückzugsort vorhanden ist und keiner von beiden in einer Ecke eingekeilt wird, wo im Zweifel keine Fluchtmöglichkeit vorhanden ist. Sowas führt evtl. zu einem Angriff, wenn es eng wird.
Ansonsten finde ich die Vorgehensweise wirklich gut.

Ich hatte lange Zeit Hund und Katzen zusammen. Und ja, die sind dicke Freunde gewesen.
Meine Hündin hat mit den Katzen zusammen Mäuse gefangen, alle Hunde hatten in ihren Körbchen auch Katzen mit drin oder auf dem Hund drauf liegen, man hat sich begrüßt und die Katzen wurden draußen auch von den Hunden vor fremden Katzen oder Hunden beschützt.
 
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