Hallo,
ich zitiere mich auch mal selbst, weil ich gerade gestern in einem anderen Thread auf diese Frage geantwortet habe:
Ich habe meinen Garfield vor knapp 3 Jahren kremieren lassen, weil ich wollte, dass er immer bei mir ist. Es hört sich bestimmt blöd an, aber ich hätte den Gedanken nicht ertragen, dass Garfield bei Kälte, Regen etc. "irgendwo da draußen" sein muss.
Nachdem Garfield bei uns zu Hause eingeschläfert worden war, habe ich ihn dem Tierarzt in ein Deckchen eingewickelt mitgegeben. Ich fand es irgendwie "gruselig", meinen toten Garfield im Haus zu haben. Wahrscheinlich war ich emotional völlig überfordert von dieser Situation.
Am nächsten Tag holte ich Garfield vom Tierarzt ab. Der Tierbestatter war dort ganz in der Nähe. Das Ambiente dort war sehr gediegen und stimmungsvoll. Überall Blumen, Kerzen etc. Eigentlich wie in einem Bestattungsunternehmen für Menschen. Der Mitarbeiter dort war ausgesprochen nett und pietätvoll. Er nahm mir Garfield ab, wickelte sein Köpfchen und den Oberkörper aus dem Deckchen und legte ihn vorsichtig in ein hübsches Katzenbettchen, das dort unter so einer Art Altar stand. Eigentlich wollte ich das nicht, aber er meinte, dass es gut sei, wenn ich mich noch mal von Garfield verabschieden würde.
Das war noch mal ein sehr trauriger Moment! Garfield sah in diesem Bettchen aus, als würde er nur friedlich schlafen. Ich streichelte ihn noch mal, verabschiedete mich und machte noch ein Foto. Im Nachhinein muss ich sagen, dass der Tierbestatter Recht hatte. Es war wirklich gut, dass ich Garfield noch mal gesehen hatte.
Dann besprachen wir das weiter Vorgehen. Ich wollte eine Einzelverbrennung für Garfield. Da es zum damaligen Zeitpunkt wohl noch kein Tierkrematorium in Berlin gab, sollte Garfield ein paar Tage später zusammen mit einigen anderen verstorbenen Tieren nach Hannover gefahren werden. Bis dahin wurde er in einem speziellen Kühlraum untergebracht.
Ich suchte dann eine kleine Urne für Garfield aus, und wir erledigten den unvermeidlichen Papierkram. Meine Wünsche, der Preis etc. wurden in einem Vertrag festgehalten.
Dann ging ich weinend ohne Garfield nach Hause. Erst da wurde mir so richtig klar, dass ich meinen kleinen Schatz niemals wiedersehen würde.
Eine Woche später konnte ich Garfield dann in seiner Urne abholen. Auch das war noch mal sehr traurig! Die Urne wurde mir in feierlichem Rahmen gezeigt und kurz geöffnet, damit ich den Brandstein mit der Nummer sehen konnte. Dieser nummerierte Brandstein wird vor der Kremierung zu dem Tier gelegt und soll sicherstellen, dass keine Verwechslungen passieren und man auch wirklich nur die Asche des eigenen Tieres bekommt. Dann wurde die Urne verschlossen und mir überreicht. Dazu bekam ich noch ein Zertifikat mit Garfields Namen und dem Zeitpunkt seiner Kremierung.
Zum Schluss folgte die Bezahlung, und dann konnte ich Garfield in seiner kleinen Urne wieder mit nach Hause nehmen.
So traurig es für mich auch war, Garfield in dieser Form zurückzubekommen, so tröstlich war es irgendwie auch, dass er nun endlich wieder bei uns zu Hause war.
Garfields Urne hat seitdem einen sehr schönen Platz bei uns im Wohnzimmer. Daneben steht ein Foto von ihm und eine Kerze. Die zünde ich an seinem Geburtstag, an seinem Todestag und auch zu Weihnachten an.
Ich bin sehr froh, dass ich mich für die Kremierung entschieden habe!