Katze lässt Kater nicht mit ihr fressen

  • Themenstarter Themenstarter Fell1234
  • Beginndatum Beginndatum
  • Stichworte Stichworte
    dominanz fressen kater katze zusammenleben
Doch, sie hört auf mich
Das ist schonmal eine gute Grundlage. Mit Klickern könntest du das vielleicht vertiefen oder evtl noch besser lenken. Das Prinzip könnte man aber auch ohne Klickern anwenden. Eben spielerisch. So, dass "nein" nicht im Vordergrund steht, sondern das "ja" = loben dafür, wenn sie stattdessen erwünschtes Verhalten zeigt.
aber da müsste man auch sein Verhalten ändern bzw würde das vielleicht in einem funktionieren. Wenn er zbs. sieht dass sie jetzt mit diesem Spielzeug spielen will, dann geht er ja meistens sofort weg und überlässt es ihr. Da bin ich oft nicht so schnell, er sieht/spürt das schon vor mir.
Also selbst wenn ich jetzt zbs nein zu ihr sagen würde, wenn sie sich auf deinen Platz legen will, geht er trotzdem weg und kommt auch nicht wieder. Selbst wenn sie sich dort dann nicht sofort hin legt.
Ja, das meinte ich mit "Negativritual", es hat sich schon so weit eingespielt. Aber eben das könntest du durch andere Rituale "ersetzen" quasi.
zB wenn du mit ihr das auf ein "nein" hören noch besser einübst, bzw erwünschtes Verhalten verstärkst (gewünschtes Verhalten Verstärken ist der Schlüssel für beide), und mit ihm parallel dazu erstmal in Einzelspielstunden / und andere Rituale, in denen er deine ungeteilte Aufmerksamkeit bekommt, sein Selbstbewusstsein hebst, dann wäre "Schritt 2" quasi, gemeinsame Momente zu kreieren und zu moderieren. Das geht auch ohne Klickern, nur eben mit Klickern hättest du gezielte Ünungen. ZB Schritt 1 wäre dann als Einzelübung für sie "Platz zuweisen und dort verharren, bis ich das Go gebe" und Schritt 2 dann in Interaktion mit ihm.
Ähnlich könntest du Spiele miteinander einüben oder ihnen "eigene" Plätze zum Futtern oder auf dem Sofa links und rechts neben dir zuweisen etc.
Grundsätzlich mögen die beiden sich sehr, sie putzen sich auch gegenseitig, spielen miteinander usw. Man merkt aber ganz klar, dass sie nichts tun muss (in meinem Empfinden) um klarzustellen wer das sagen hat.
Aber eben das ist Dauerstress für ihn. Und so seltsam es sich anhören mag, für sie auch. Nur eben dass sich beide damit arrangiert haben. Das eine bedingt das andere. Würde er sich nicht alles gefallen lassen, würde eine andere Dynamik entstehen. Er bräuchte jetzt deine Hilfe, um sich zu stärken, und sie deine, um gelassener zu bleiben. Spielerisch lässt sich das gut regeln.
Das kann evtl so weit gehen, dass sich das dann so weit einpendelt, dass sie das selbst untereinander regeln, also er dann von sich aus Grenzen setzt. Wenn du das doch nicht ereichen kanst, dann wäre es zumindest gut, dass sie weiß, es gibt gewisse Regeln "nicht vertreiben!" an die sie sich halten muss - und er gelernt hat, zu tun was er halt möchte ohne gestört zu werden.

Wenn du, ob jetzt mit klickern oder ohne, nach dem Prinzip "erwünschtes Verhalten verstärken" vorgehst, ist das weniger Erziehung, und noch weniger Stress, sondern ein Spiel und positive Erfahrung für beide 🙂
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Like
Reaktionen: JuliJana
A

Werbung

Dachte ich mir auch, deshalb hab ich das bis zu dem „fress Thema“ nicht wirklich korrigiert.
Gedanken mache ich mir jetzt nur, sollte er wirklich großen Stress dadurch haben wie hier auch vermutet wurde, den ich vielleicht nicht merke, möchte ich doch versuchen da was zu ändern sofern das möglich ist 😬
👍
Ja, es ist möglich! Und nur weil Katzen sowohl bei Krankheiten als auch bei psychischen Stress eine große Leidensfähigkeit an den Tag legen, heisst das ja nicht, dass man nicht helfen sollte, wenn man die Situation für die Katze verbessern kann. Alleine schon deswegen, weil dauerhafter Stress auch das Immunsystem oder allgemein den Körper sehr belastet.
Und ein "rumpfuschen" ist es ja nun sicher nicht. Denn das Ziel ist ja eine Verbesserung der Situation, keine Verschlechterung.
 
  • Like
Reaktionen: verKATert, Fell1234 und *Leona*
Gedanken mache ich mir jetzt nur, sollte er wirklich großen Stress dadurch haben wie hier auch vermutet wurde,

Würden jetzt die Fetzen fliegen und eine Katze vertreibt die andere regelmässig mit Fauchen und rum getatze...ja dann muss man eingreifen,besonders wenn sie noch in Jungen Jahren sind.,aber bei zwei Senioren die gut auskommen hätte ich mit zu starkem eingreifen meinerseits Angst das sensible Gefüge der beiden aus dem Gleichgewicht zu bringen und sich dadurch selbst gemachte Probleme zu fabrizieren.
Solange es kein Klo Mobbing und Streit zwischen den Tieren gibt ist das wohl wie beim Menschen auch die in einer langen Partnerschaft leben....manch mal überlässt man dem Frieden zu liebe einfach seinem Gegenüber Dinge ohne jedesmal streit anzufangen, weil man weiss da ändert sich eh nichts mehr.

Aber hey,sehe gerade an den Post Oben das man da unbedingt eingreifen soll.
Dann mach das besser.
 
  • Like
Reaktionen: Fell1234
Würden jetzt die Fetzen fliegen und eine Katze vertreibt die andere regelmässig mit Fauchen und rum getatze...ja dann muss man eingreifen,besonders wenn sie noch in Jungen Jahren sind.,aber bei zwei Senioren die gut auskommen hätte ich mit zu starkem eingreifen meinerseits Angst das sensible Gefüge der beiden aus dem Gleichgewicht zu bringen und sich dadurch selbst gemachte Probleme zu fabrizieren.
Solange es kein Klo Mobbing und Streit zwischen den Tieren gibt ist das wohl wie beim Menschen auch die in einer langen Partnerschaft leben....manch mal überlässt man dem Frieden zu liebe einfach seinem Gegenüber Dinge ohne jedesmal streit anzufangen, weil man weiss da ändert sich eh nichts mehr.

Aber hey,sehe gerade an den Post Oben das man da unbedingt eingreifen soll.
Dann mach das besser.
Ich kanns ja mal vorsichtig versuchen mich ein bisschen einzubringen, dann merke ich hoffentlich ob das eher störend für beide ist oder nicht. Wichtig ist mir jetzt erstmal das Futter Thema 😊 danke für deine Antwort!!
 
  • Like
Reaktionen: Treemoon
Ich kanns ja mal vorsichtig versuchen mich ein bisschen einzubringen, dann merke ich hoffentlich ob das eher störend für beide ist oder nicht.
Mmh, ja, aber nicht zu vorsichtig, die Katze muss schon merken, dass ihr Verhalten von Dir ab sofort nicht mehr toleriert wird, sonst hat es keinen Sinn. Natürlich gewaltfrei und ohne rumschreien, aber schon mit einiger "Entschiedenheit" in der Stimme.
 
  • Like
Reaktionen: verKATert und *Leona*
Gedanken mache ich mir jetzt nur, sollte er wirklich großen Stress dadurch haben wie hier auch vermutet wurde, den ich vielleicht nicht merke, möchte ich doch versuchen da was zu ändern sofern das möglich ist 😬
Ja, bleib mal ein bisschen für dich am Thema Grundressourcen/Katzen dran 🙂.

Es klingt vielleicht etwas hart, aber wie dein Kater sich verhält ist eine Verhaltensauffälligkeit. Ebenso wie deine Katze. Du nennst es "sie haben sich arrangiert". Aber es sind keine Menschen, es sind Katzen, Lebewesen, die anders ticken als wir Menschen und mit einem Mangel anders umgehen als wir. Sie reagieren auf "Ressourcen verwehrt bekommen" (Kater) und auch darauf, zu meinen, sie verteidigen zu müssen (Katze). Auch letzteres ist eine Art Dauerstress.
Stress entsteht immer dann bei Katzen, wenn sie nicht artgerecht ihren Grundbedürfnissen nachkommen können. "Stress" ist nicht immer deutlich sichtbar. Ebenso wie eine daraus resultierte Verhaltensauffälligkeit nicht offensichtlich sein muss. Die meisten Katzen kompensieren ihren Stress "nach außen" indem sie mit Verhaltensauffälligkeiten wie Tapete zerkratzen, fremdpieseln etc "nerven". Andere reagieren "nach innen" indem sie sich eben "schön unkompliziert verhalten", also wie der Kater, aufgeben. Oder Krankheiten entwickeln. Die Liste der "unauffälligen Verhaltensauffälligkeiten" ist bei Katzen nur etwas kürzer als die der offensichtlichen.
Wenn eine Katze nicht jederzeit in Ruhe futtern, spielen, auf Klo gehen kann, macht das zwangsläufig etwas mit ihr. Weil sie ihre Situation nicht auf die Art reflektieren kann, wie wir Menschen das können.
Es ist kein menschliches älteres Ehepaar, das sich arrangiert hat. Selbst wenn es so wäre... Wie fändest du es, wenn du auf deine menschlichen Grundbedürfnisse, auf Klo gehen, in Ruhe essen, ausschlafen, deinen Hobbies nachgehen, schon freiwillig verzichten würdest? Du bist Mensch, du könntest frei entscheiden, ob du das für dich ok findest, oder dich zähneknirschend damit arangierst oder es anders regelst. Katzen können das nicht. Erst recht nicht, wenn sich das Verhalten über lange Zeit ungehemmt eingeschliffen hat. Sie sind dann auf deine Hilfe angewiesen.
Auch die Katze ist mit ihrem Verhalten im Stress in den Situationen dann. Möglicherweise ist sie darauf bedacht, die Rollen "Opfer/Vertreiber" stets aufrecht zu erhalten, eben weil auch sie das mittlerweile gewohnt ist.
Der erste Schritt wäre, dass du dich einliest ins Thema "Ressourcen" - "was genau sind die wichtigste Ressourcen für Katzen... und was bedeutet es für Katzen, wenn sie sich derer nicht sicher sind oder meinen sie verteidigen zu müssen..." Eben weil das Problem leider nicht so offensichtlich ist. Würde der Kater anders reagieren, "nach außen" und dir die Wohnung vollpinkeln, meine ich, hättest du das nicht so lange einschleifen lassen. So aber ist es sein "Pech", dass er eine Verhaltensauffälligkeit entwickelt hat "extrem defensives Verhalten", die als "sich arrangieren" wahrgenommen wird.
Wenn du es schaffst - spielerisch - das wird nicht so schwer sein, weil sie sich ansonsten ja gut verstehen 🙂 - wirst du erst den Unterschied sehen. Aber auch die Katze wird in diesen Situationen dann entspannen können.

Beim Klickern - oder eben auch ohne Klickern "Stop-Signale üben aber mit Fokus auf erwünschtes Verhalten verstärken". Ist das kein "umgewöhnen" in dem Sinn. Die Katzen werden dann schnell spüren, dass dieses Verhalten Spaß macht (Belohnung bekommen) und dass sie dadurch im Alltag entspannen. Allein dadurch werden sie, wenn du die Ünungen eine Weile durchziehst, dieses Verhalten dann automatisch für sich übernehmen. Einfach weil es sich netter anfühlt.
Menschen fällt es schwer, lang eingeschliffenes Verhalten umzugewöhnen. Wenn Katzen gewahr werden "ah, so ists entspannter (angeregt durch Belohnungen 😉 )" ändern sie ihr Verhalten und gut ist. Es betrifft bei euch ja nur einzelne Situationen und nicht den gesamten Tagesablauf.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Like
Reaktionen: JuliJana
Werbung:
Ja, bleib mal ein bisschen für dich am Thema Grundressourcen/Katzen dran 🙂.

Es klingt vielleicht etwas hart, aber wie dein Kater sich verhält ist eine Verhaltensauffälligkeit. Ebenso wie deine Katze. Du nennst es "sie haben sich arrangiert". Aber es sind keine Menschen, es sind Katzen, Lebewesen, die anders ticken als wir Menschen und mit einem Mangel anders umgehen als wir. Sie reagieren auf "Ressourcen verwehrt bekommen" (Kater) und auch darauf, zu meinen, sie verteidigen zu müssen (Katze). Auch letzteres ist eine Art Dauerstress.
Stress entsteht immer dann bei Katzen, wenn sie nicht artgerecht ihren Grundbedürfnissen nachkommen können. "Stress" ist nicht immer deutlich sichtbar. Ebenso wie eine daraus resultierte Verhaltensauffälligkeit nicht offensichtlich sein muss. Die meisten Katzen kompensieren ihren Stress "nach außen" indem sie mit Verhaltensauffälligkeiten wie Tapete zerkratzen, fremdpieseln etc "nerven". Andere reagieren "nach innen" indem sie sich eben "schön unkompliziert verhalten", also wie der Kater, aufgeben. Oder Krankheiten entwickeln. Die Liste der "unauffälligen Verhaltensauffälligkeiten" ist bei Katzen nur etwas kürzer als die der offensichtlichen.
Wenn eine Katze nicht jederzeit in Ruhe futtern, spielen, auf Klo gehen kann, macht das zwangsläufig etwas mit ihr. Weil sie ihre Situation nicht auf die Art reflektieren kann, wie wir Menschen das können.
Es ist kein menschliches älteres Ehepaar, das sich arrangiert hat. Selbst wenn es so wäre... Wie fändest du es, wenn du auf deine menschlichen Grundbedürfnisse, auf Klo gehen, in Ruhe essen, ausschlafen, deinen Hobbies nachgehen, schon freiwillig verzichten würdest? Du bist Mensch, du könntest frei entscheiden, ob du das für dich ok findest, oder dich zähneknirschend damit arangierst oder es anders regelst. Katzen können das nicht. Erst recht nicht, wenn sich das Verhalten über lange Zeit ungehemmt eingeschliffen hat. Sie sind dann auf deine Hilfe angewiesen.
Auch die Katze ist mit ihrem Verhalten im Stress in den Situationen dann. Möglicherweise ist sie darauf bedacht, die Rollen "Opfer/Vertreiber" stets aufrecht zu erhalten, eben weil auch sie das mittlerweile gewohnt ist.
Der erste Schritt wäre, dass du dich einliest ins Thema "Ressourcen" - "was genau sind die wichtigste Ressourcen für Katzen... und was bedeutet es für Katzen, wenn sie sich derer nicht sicher sind oder meinen sie verteidigen zu müssen..." Eben weil das Problem leider nicht so offensichtlich ist. Würde der Kater anders reagieren, "nach außen" und dir die Wohnung vollpinkeln, meine ich, hättest du das nicht so lange einschleifen lassen. So aber ist es sein "Pech", dass er eine Verhaltensauffälligkeit entwickelt hat "extrem defensives Verhalten", die als "sich arrangieren" wahrgenommen wird.
Wenn du es schaffst - spielerisch - das wird nicht so schwer sein, weil sie sich ansonsten ja gut verstehen 🙂 - wirst du erst den Unterschied sehen. Aber auch die Katze wird in diesen Situationen dann entspannen können.

Beim Klickern - oder eben auch ohne Klickern "Stop-Signale üben aber mit Fokus auf erwünschtes Verhalten verstärken". Ist das kein "umgewöhnen" in dem Sinn. Die Katzen werden dann schnell spüren, dass dieses Verhalten Spaß macht (Belohnung bekommen) und dass sie dadurch im Alltag entspannen. Allein dadurch werden sie, wenn du die Ünungen eine Weile durchziehst, dieses Verhalten dann automatisch für sich übernehmen. Einfach weil es sich netter anfühlt.
Vielen Dank für die lange Antwort und Erklärung!! So habe ich das ganze tatsächlich noch gar nicht betrachtet.
Ich werde das Thema auf jeden Fall angehen und mich da mal einlesen.
Hätte ich vielleicht anders gemacht, wären sie schon immer bei mir gewesen. Als die zwei zu mir kamen waren sie 12 und ich habe das so gesehen, dass sie sich so eben eingespielt haben die letzten 12 Jahre.

Eine Frage hätte ich dennoch dazu, wenn du da vielleicht einen Tipp hast.
Das Training bei Dingen wie fressen, Schlafplätze, Spielzeug usw anzuwenden klingt logisch aber was mache ich zbs. wenn er bei mir liegt und sie dazu kommt?
Beispiel: er liegt bei mir, sie kommt nur in die Nähe oder aufs Sofa, Bett dann stellt er schon die Ohren auf spannt sich an und springt dann weg. Weil sie ist jetzt ja bei mir. Nur wenn er so tief schläft dass er es nicht bemerkt bleibt er, wacht oft aber dann auf. Wenn ich ihr sage, dass sie nicht zu mir kommen darf, lernt sie dann nicht, dass sie nicht beide bei mir sein dürfen? Oder ich sie nicht bei mir haben möchte, weil er da ist?
Vielleicht legt sich das aber auch im Zuge der anderen Dinge wenn ich daran arbeite 🤷🏻‍♀️

Nachtrag: er lässt sich da von mir auch nicht beruhigen. Wenn ich ihn streichle oder ihm sage er darf ruhig bleiben, es ihm entspannter machen möchte, achtet er da gar nicht auf mich in so einer Situation.
 
Zuletzt bearbeitet:
Vielleicht legt sich das aber auch im Zuge der anderen Dinge wenn ich daran arbeite 🤷🏻‍♀️
Das glaube ich auch, dass sich das dann von selbst erledigt, bzw dann kleine gezielte Übungen reichen. Das Problem bei euch ist eben, dass sie gar nicht mehr wirklich etwas machen "muss", damit er in den "Obacht-Modus" kommt. Ich vermute, ihre Dominanz wird sich mit einigen Übungen recht schnell legen, aber bei ihm wird es etwas dauern, bis er davon runterkommt. Es brennt bei euch ja nicht, also ihr habt ja Zeit.

Aber um das Prinzip zu verdeutlichen:
Vorweg - Ich selbst klickere nicht, lenke viel mit Worten und Gesten, aber habe hier keine problematische Situation, von daher ist das alles komplett spielerisch mit viel Zeit und bin ich absolut kein Verhaltenstraining-Profi. Es gab hier vor vielen Jahren mal eine umgeleitete Aggressoin, da konnte ich mit Training viel erreichen. So würde ich es versuchen:

Aufs Beispiel bezogen würde ich sagen, Schritt 1 wäre, sein Selbstbewusstsein mit Einzeltraining aufbauen. Mit Spielstunden, Aufmerksamkeit, positiv verstärken, kleine Aufgaben mit großen Erfolgserlebnissen, Extra-Time nur mit dir. Das liest sich so geschrieben evtl nach viel an, aber es reichen wenige Minuten täglich. Besorg zwei gut voneinander unterscheidbare Sofa-Deckchen, eins für ihn, eins für sie. Kater bzw Katze schaut in die Richtung "ihres Deckchens" > verstärken "Ja, das ist deins!" Katze lauft darauf zu/legt sich drauf > loben. Wie gesagt, kleine Worte, Gesten etc reichen, aber mit Klickern wäre es simpler.

Wenn jeder das einzeln gut kann, legst du die Decken in schön weitem Abstand neben dich auf Sofa/Bett, du dazwischen.
Oder, je nach Bauchgefühl, erstmal in einem Zwischenschritt üben, dass du die Decken erstmal in anderen Situationen mit beiden in einem Raum, aber sehr weit auseinander, aufsuchen lässt, und er sie als "kleine Schutzzone" begreift.

Dann auf Sofa/Bett nicht versuchen, die Situation für die beiden zu regeln, sondern "klar erkennbare Regeln aufstellen", so simpel, dass jede Katze das versteht.
1 - wer zuerst auf seiner Decke ist hat Vorrecht. Aber der andere darf natürlich dazukommen, sofern er sich in friedlicher Absicht nähert.
2 - wer sich dennoch zurückzieht, ist selbst schuld (eben hier meine ich, ist der Kater noch zu defensiv, deswegen das Einzeltraining vorher). Aber eben die Katze darf dann nicht Katers Platz einnehmen.

"Diskutiere" diese Regeln nicht mit ihnen. Nicht, weil du "streng sein musst", das ist nicht die Intention, es geht nicht um "Erziehung", sondern darum, dass je weniger eindeutig du handelst, desto schwieriger ist es für die Katzen, die Botschaft zu verstehen.

zB - Er liegt auf seiner Decke nah bei dir, sie hüpft auf seine Seite, er hüpft weg - nicht diskutieren, sonden die Katze komplett kommentarlos (höchstens 1 leises aber bestimmtes "nein") gleich hinterherschubsen. Sanft natürlich. Das wars schon.
Schon ist die Situation beendet und du schaust weiter TV oder was auch immer (Katzen ansonsten komplett ignorieren). Die Botschaft ist für Katze klar erkennbar: "vertreibe ich, ist die nette Situation auch für mich vorbei". Jedesmal, wenn du nicht konsequent bist, ist die Botschaft "wenn ich es oft genug versuche, schenkt mir Dosi doch Aufmerksamkeit"

Oder, er liegt da, Katze nähert sich, ganz normal ohne drohen. Reagier nicht darauf, bleib neutral. Lade sie nicht ein, dazuzukommen, sie weiß bereits, dort ist ihre Decke, möglichs weit von ihm entfernt, so dass sie gar nicht so nah an ihn ran muss. Sowie sie auf ihre hüpft und er bleibt liegen, lobe beide fein. Nicht zu viel, die Situation soll ruhig bleiben. Ein kleines leises Lob reicht, um das gewünschte Verhalten zu verstärken. Dass sie danach unmittelbar erleben "ah, wenn ich mich so verhalte, ists gemütlich und herrscht Ruhe und Dosi hat gute Laune..." das (unmittelbare Erleben) löst dann den eigentlichen Lerneffekt aus (mit jeder Wiederholung, es braucht etwas Geduld).

Wenn er auf seiner Decke liegt, und sie kommt subtil drohend dazu (anstarren, mit dem Schwanz peitschen etc) könntest du das unterbinden (in Einzelstunden geübt "nein" > abdrehen und loben, wenn sie gut hört). Aber konsequent - keine Ausnahme zulassen. Regel 1 - Auf Bett/Sofa darf eben nur, wer nicht droht.

Kommt sie friedlich dazu (und peilt wegen eurer Übungen ja "ihre" Decke an, also müsste gar nicht nah an ihm vorbei) und er hüpft trotzdem weg - lass ihn ziehen. Seine Entscheidung. Kommentiere das am besten gar nicht. Nur eben sie darf dann seinen Platz nicht einnehmen. Ihren schon. Regle das aber nicht für sie. Wenn sie seinen Platz einnehmen möchte, schubste sie sanft runter - wenn sie ihren Platz einnimmt, ist sie jetzt eben dort.
Das ist dann natürlich blöd für den Kater, aber wenn du das vorher einübst, und er weiß, das ist sein Bereich, wird er auch mal liegen bleiben, wenn sie sich nähert und das ist dann der Moment, den du verstärken kannst.
Versuch nicht, seinen Platz zu verteidigen. Sonst kommt evtl die Botschaft an "Dosi muss das schwache Opfer verteidigen" damit könntest du die Rollen unbeabsichtigt verstärken.

Wenn er nervös wird, reagier darauf gar nicht (Katzen "denken" und lernen unmittelbar, er könnte dann auf die Idee kommen, du belohnst seine Unsicherheit. Auch beruhigend mit ihm sprechen könnte als loben verstanden und somit unbeabsichtigt verstärkt werden). Aber sowie du merkst, er schaut dich an (orientiert sich, eben wegen dem Training vorher, an dir anstatt am Verhalten der Katze), verstärke das (evtl mit dem Wort "bleib", das er auch bereits kennt). Hüpft er dennoch weg, lass ihn komentarlos ziehen. Bleibt er liegen, lob ihn schön dafür.

Naja, so in der Art, um das Prinzip zu verdeutlichen.
Es besteht halt immer die "Gefahr", dass man, natürlich ungewollt, negatives Verhalten verstärkt. ZB wenn sie sich subtil drohend nähert, das dann lobt, weil man meint, sie guckt ja nur, wenn sie aber starrt. Wenn du in einer bestimmten Situation unsicher bist, ob sie subtil droht, könntest du mal ein Video machen.
Aber wenn es mal nicht klappt, ist das nicht schlimm, dann wäre ja nichts anders als vorher, also kein Druck 🙂 Wichtig ist nur, dass du vermeidest negatives Verhalten zu verstärken, und positives unaufgeregt aber deutlich förderst, dann flutscht das nach ein paar Holperern schon. Hab hier auch immer mal wieder in gewissen Situationen falsch reagiert oder war nicht schnell oder konsequent genug - wichtig ist nur, dass sie unterm Strich gewahr werden, in welche Richtung der Hase ab jetzt laufen soll, dann laufen sie bald mit.

Das ist jetzt viel Text, weil auch Kleinigkeiten wichtig sind, aber in der Umsetzung sind das ein paar kurze kleine Gesten und Worte je Situation. Und täglich eine Situation üben reicht schon.
Wie gesagt, bin kein Profi darin und evtl gibt es dafür noch simplere Übungen 🙂

Hier gibt es auch viele Beispiele:
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Like
Reaktionen: JuliJana
Ja. Du musst ja keine großen Portionen rein machen. Halt mehrer Näpfe uns bissel auseinander stellen.
Wichtig ist😁, dass 24 am Tag Zugang zu Futter da ist.
Ich rede von verschiedenen Sorten Nassfutter!
Die Tipps die hier gegeben wurden, hören sich sehr gut an.

Nur hier bin ich mir nicht ganz sicher.
Du meinst sicher mit verschiedene Nassfutter Sorten öffter mal wechseln, damit sie nicht nur eine Sorte zuverlässig essen.

Würde die Näpfe aber nicht an einem Tag mit verschiedenen Sorten füllen, sondern alle Näpfe gleich füllen.
Sonst wird es nur wieder interessant was in den verschiedenen Näpfen drin ist.
Und es geht weiter.

Wenn überall das selbe drin ist, ist es egal, da niemanden was abgeht und falls ein Napf leer das selbe da ja auch drin ist.
 
  • Like
Reaktionen: verKATert, Fell1234 und JuliJana
Das glaube ich auch, dass sich das dann von selbst erledigt, bzw dann kleine gezielte Übungen reichen. Das Problem bei euch ist eben, dass sie gar nicht mehr wirklich etwas machen "muss", damit er in den "Obacht-Modus" kommt. Ich vermute, ihre Dominanz wird sich mit einigen Übungen recht schnell legen, aber bei ihm wird es etwas dauern, bis er davon runterkommt. Es brennt bei euch ja nicht, also ihr habt ja Zeit.

Aber um das Prinzip zu verdeutlichen:
Vorweg - Ich selbst klickere nicht, lenke viel mit Worten und Gesten, aber habe hier keine problematische Situation, von daher ist das alles komplett spielerisch mit viel Zeit und bin ich absolut kein Verhaltenstraining-Profi. Es gab hier vor vielen Jahren mal eine umgeleitete Aggressoin, da konnte ich mit Training viel erreichen. So würde ich es versuchen:

Aufs Beispiel bezogen würde ich sagen, Schritt 1 wäre, sein Selbstbewusstsein mit Einzeltraining aufbauen. Mit Spielstunden, Aufmerksamkeit, positiv verstärken, kleine Aufgaben mit großen Erfolgserlebnissen, Extra-Time nur mit dir. Das liest sich so geschrieben evtl nach viel an, aber es reichen wenige Minuten täglich. Besorg zwei gut voneinander unterscheidbare Sofa-Deckchen, eins für ihn, eins für sie. Kater bzw Katze schaut in die Richtung "ihres Deckchens" > verstärken "Ja, das ist deins!" Katze lauft darauf zu/legt sich drauf > loben. Wie gesagt, kleine Worte, Gesten etc reichen, aber mit Klickern wäre es simpler.

Wenn jeder das einzeln gut kann, legst du die Decken in schön weitem Abstand neben dich auf Sofa/Bett, du dazwischen.
Oder, je nach Bauchgefühl, erstmal in einem Zwischenschritt üben, dass du die Decken erstmal in anderen Situationen mit beiden in einem Raum, aber sehr weit auseinander, aufsuchen lässt, und er sie als "kleine Schutzzone" begreift.

Dann auf Sofa/Bett nicht versuchen, die Situation für die beiden zu regeln, sondern "klar erkennbare Regeln aufstellen", so simpel, dass jede Katze das versteht.
1 - wer zuerst auf seiner Decke ist hat Vorrecht. Aber der andere darf natürlich dazukommen, sofern er sich in friedlicher Absicht nähert.
2 - wer sich dennoch zurückzieht, ist selbst schuld (eben hier meine ich, ist der Kater noch zu defensiv, deswegen das Einzeltraining vorher). Aber eben die Katze darf dann nicht Katers Platz einnehmen.

"Diskutiere" diese Regeln nicht mit ihnen. Nicht, weil du "streng sein musst", das ist nicht die Intention, es geht nicht um "Erziehung", sondern darum, dass je weniger eindeutig du handelst, desto schwieriger ist es für die Katzen, die Botschaft zu verstehen.

zB - Er liegt auf seiner Decke nah bei dir, sie hüpft auf seine Seite, er hüpft weg - nicht diskutieren, sonden die Katze komplett kommentarlos (höchstens 1 leises aber bestimmtes "nein") gleich hinterherschubsen. Sanft natürlich. Das wars schon.
Schon ist die Situation beendet und du schaust weiter TV oder was auch immer (Katzen ansonsten komplett ignorieren). Die Botschaft ist für Katze klar erkennbar: "vertreibe ich, ist die nette Situation auch für mich vorbei". Jedesmal, wenn du nicht konsequent bist, ist die Botschaft "wenn ich es oft genug versuche, schenkt mir Dosi doch Aufmerksamkeit"

Oder, er liegt da, Katze nähert sich, ganz normal ohne drohen. Reagier nicht darauf, bleib neutral. Lade sie nicht ein, dazuzukommen, sie weiß bereits, dort ist ihre Decke, möglichs weit von ihm entfernt, so dass sie gar nicht so nah an ihn ran muss. Sowie sie auf ihre hüpft und er bleibt liegen, lobe beide fein. Nicht zu viel, die Situation soll ruhig bleiben. Ein kleines leises Lob reicht, um das gewünschte Verhalten zu verstärken. Dass sie danach unmittelbar erleben "ah, wenn ich mich so verhalte, ists gemütlich und herrscht Ruhe und Dosi hat gute Laune..." das (unmittelbare Erleben) löst dann den eigentlichen Lerneffekt aus (mit jeder Wiederholung, es braucht etwas Geduld).

Wenn er auf seiner Decke liegt, und sie kommt subtil drohend dazu (anstarren, mit dem Schwanz peitschen etc) könntest du das unterbinden (in Einzelstunden geübt "nein" > abdrehen und loben, wenn sie gut hört). Aber konsequent - keine Ausnahme zulassen. Regel 1 - Auf Bett/Sofa darf eben nur, wer nicht droht.

Kommt sie friedlich dazu (und peilt wegen eurer Übungen ja "ihre" Decke an, also müsste gar nicht nah an ihm vorbei) und er hüpft trotzdem weg - lass ihn ziehen. Seine Entscheidung. Kommentiere das am besten gar nicht. Nur eben sie darf dann seinen Platz nicht einnehmen. Ihren schon. Regle das aber nicht für sie. Wenn sie seinen Platz einnehmen möchte, schubste sie sanft runter - wenn sie ihren Platz einnimmt, ist sie jetzt eben dort.
Das ist dann natürlich blöd für den Kater, aber wenn du das vorher einübst, und er weiß, das ist sein Bereich, wird er auch mal liegen bleiben, wenn sie sich nähert und das ist dann der Moment, den du verstärken kannst.
Versuch nicht, seinen Platz zu verteidigen. Sonst kommt evtl die Botschaft an "Dosi muss das schwache Opfer verteidigen" damit könntest du die Rollen unbeabsichtigt verstärken.

Wenn er nervös wird, reagier darauf gar nicht (Katzen "denken" und lernen unmittelbar, er könnte dann auf die Idee kommen, du belohnst seine Unsicherheit. Auch beruhigend mit ihm sprechen könnte als loben verstanden und somit unbeabsichtigt verstärkt werden). Aber sowie du merkst, er schaut dich an (orientiert sich, eben wegen dem Training vorher, an dir anstatt am Verhalten der Katze), verstärke das (evtl mit dem Wort "bleib", das er auch bereits kennt). Hüpft er dennoch weg, lass ihn komentarlos ziehen. Bleibt er liegen, lob ihn schön dafür.

Naja, so in der Art, um das Prinzip zu verdeutlichen.
Es besteht halt immer die "Gefahr", dass man, natürlich ungewollt, negatives Verhalten verstärkt. ZB wenn sie sich subtil drohend nähert, das dann lobt, weil man meint, sie guckt ja nur, wenn sie aber starrt. Wenn du in einer bestimmten Situation unsicher bist, ob sie subtil droht, könntest du mal ein Video machen.
Aber wenn es mal nicht klappt, ist das nicht schlimm, dann wäre ja nichts anders als vorher, also kein Druck 🙂 Wichtig ist nur, dass du vermeidest negatives Verhalten zu verstärken, und positives unaufgeregt aber deutlich förderst, dann flutscht das nach ein paar Holperern schon. Hab hier auch immer mal wieder in gewissen Situationen falsch reagiert oder war nicht schnell oder konsequent genug - wichtig ist nur, dass sie unterm Strich gewahr werden, in welche Richtung der Hase ab jetzt laufen soll, dann laufen sie bald mit.

Das ist jetzt viel Text, weil auch Kleinigkeiten wichtig sind, aber in der Umsetzung sind das ein paar kurze kleine Gesten und Worte je Situation. Und täglich eine Situation üben reicht schon.
Wie gesagt, bin kein Profi darin und evtl gibt es dafür noch simplere Übungen 🙂

Hier gibt es auch viele Beispiele:
So, sorry, jetzt hatte ich endlich Zeit mir alles in Ruhe durchzulesen 😬 vielen vielen Dank für die ausführliche Nachricht und die Gedanken die du dir dazu gemacht hast, das hilft mir alles wirklich sehr weiter!!
Ich versuche schon ein paar Dinge umzusetzen, alles wirklich sehr hilfreich 🫶🏼 Dankeschön 😊😊
 
  • Like
Reaktionen: *Leona*

Ähnliche Themen

L
Antworten
8
Aufrufe
4K
Gwenifere
Gwenifere
M
Antworten
7
Aufrufe
1K
Malsi
M
J
Antworten
2
Aufrufe
1K
Pettersson
Pettersson
A+P
Antworten
24
Aufrufe
4K
A+P
A+P
N
Antworten
36
Aufrufe
3K
Shalie
Shalie

Über uns

Seit 2006 stehen dir in unserem großen Katzenforum erfahrene Katzenhalter bei Notfällen, Fragen oder Problemen mit deinem Tier zur Verfügung und unterstützen dich mit ihrem umfangreichen Wissen und wertvollen Ratschlägen.
Zurück
Oben