Das glaube ich auch, dass sich das dann von selbst erledigt, bzw dann kleine gezielte Übungen reichen. Das Problem bei euch ist eben, dass sie gar nicht mehr wirklich etwas machen "muss", damit er in den "Obacht-Modus" kommt. Ich vermute, ihre Dominanz wird sich mit einigen Übungen recht schnell legen, aber bei ihm wird es etwas dauern, bis er davon runterkommt. Es brennt bei euch ja nicht, also ihr habt ja Zeit.
Aber um das Prinzip zu verdeutlichen:
Vorweg - Ich selbst klickere nicht, lenke viel mit Worten und Gesten, aber habe hier keine problematische Situation, von daher ist das alles komplett spielerisch mit viel Zeit und bin ich absolut kein Verhaltenstraining-Profi. Es gab hier vor vielen Jahren mal eine umgeleitete Aggressoin, da konnte ich mit Training viel erreichen. So würde ich es versuchen:
Aufs Beispiel bezogen würde ich sagen, Schritt 1 wäre, sein Selbstbewusstsein mit Einzeltraining aufbauen. Mit Spielstunden, Aufmerksamkeit, positiv verstärken, kleine Aufgaben mit großen Erfolgserlebnissen, Extra-Time nur mit dir. Das liest sich so geschrieben evtl nach viel an, aber es reichen wenige Minuten täglich. Besorg zwei gut voneinander unterscheidbare Sofa-Deckchen, eins für ihn, eins für sie. Kater bzw Katze schaut in die Richtung "ihres Deckchens" > verstärken "Ja, das ist deins!" Katze lauft darauf zu/legt sich drauf > loben. Wie gesagt, kleine Worte, Gesten etc reichen, aber mit Klickern wäre es simpler.
Wenn jeder das einzeln gut kann, legst du die Decken in schön weitem Abstand neben dich auf Sofa/Bett, du dazwischen.
Oder, je nach Bauchgefühl, erstmal in einem Zwischenschritt üben, dass du die Decken erstmal in anderen Situationen mit beiden in einem Raum, aber sehr weit auseinander, aufsuchen lässt, und er sie als "kleine Schutzzone" begreift.
Dann auf Sofa/Bett nicht versuchen, die Situation für die beiden zu regeln, sondern "klar erkennbare Regeln aufstellen", so simpel, dass jede Katze das versteht.
1 - wer zuerst auf seiner Decke ist hat Vorrecht. Aber der andere darf natürlich dazukommen, sofern er sich in friedlicher Absicht nähert.
2 - wer sich dennoch zurückzieht, ist selbst schuld (eben hier meine ich, ist der Kater noch zu defensiv, deswegen das Einzeltraining vorher). Aber eben die Katze darf dann nicht Katers Platz einnehmen.
"Diskutiere" diese Regeln nicht mit ihnen. Nicht, weil du "streng sein musst", das ist nicht die Intention, es geht nicht um "Erziehung", sondern darum, dass je weniger eindeutig du handelst, desto schwieriger ist es für die Katzen, die Botschaft zu verstehen.
zB - Er liegt auf seiner Decke nah bei dir, sie hüpft auf seine Seite, er hüpft weg - nicht diskutieren, sonden die Katze komplett kommentarlos (höchstens 1 leises aber bestimmtes "nein") gleich hinterherschubsen. Sanft natürlich. Das wars schon.
Schon ist die Situation beendet und du schaust weiter TV oder was auch immer (Katzen ansonsten komplett ignorieren). Die Botschaft ist für Katze klar erkennbar: "vertreibe ich, ist die nette Situation auch für mich vorbei". Jedesmal, wenn du nicht konsequent bist, ist die Botschaft "wenn ich es oft genug versuche, schenkt mir Dosi doch Aufmerksamkeit"
Oder, er liegt da, Katze nähert sich, ganz normal ohne drohen. Reagier nicht darauf, bleib neutral. Lade sie nicht ein, dazuzukommen, sie weiß bereits, dort ist ihre Decke, möglichs weit von ihm entfernt, so dass sie gar nicht so nah an ihn ran muss. Sowie sie auf ihre hüpft und er bleibt liegen, lobe beide fein. Nicht zu viel, die Situation soll ruhig bleiben. Ein kleines leises Lob reicht, um das gewünschte Verhalten zu verstärken. Dass sie danach unmittelbar erleben "ah, wenn ich mich so verhalte, ists gemütlich und herrscht Ruhe und Dosi hat gute Laune..."
das (unmittelbare Erleben) löst dann den eigentlichen Lerneffekt aus (mit jeder Wiederholung, es braucht etwas Geduld).
Wenn er auf seiner Decke liegt, und sie kommt subtil drohend dazu (anstarren, mit dem Schwanz peitschen etc) könntest du das unterbinden (in Einzelstunden geübt "nein" > abdrehen und loben, wenn sie gut hört). Aber konsequent - keine Ausnahme zulassen. Regel 1 - Auf Bett/Sofa darf eben nur, wer nicht droht.
Kommt sie friedlich dazu (und peilt wegen eurer Übungen ja "ihre" Decke an, also müsste gar nicht nah an ihm vorbei) und er hüpft trotzdem weg - lass ihn ziehen. Seine Entscheidung. Kommentiere das am besten gar nicht. Nur eben sie darf dann seinen Platz nicht einnehmen. Ihren schon. Regle das aber nicht für sie. Wenn sie seinen Platz einnehmen möchte, schubste sie sanft runter - wenn sie ihren Platz einnimmt, ist sie jetzt eben dort.
Das ist dann natürlich blöd für den Kater, aber wenn du das vorher einübst, und er weiß, das ist sein Bereich, wird er auch mal liegen bleiben, wenn sie sich nähert und das ist dann der Moment, den du verstärken kannst.
Versuch nicht, seinen Platz zu verteidigen. Sonst kommt evtl die Botschaft an "Dosi muss das schwache Opfer verteidigen" damit könntest du die Rollen unbeabsichtigt verstärken.
Wenn er nervös wird, reagier darauf gar nicht (Katzen "denken" und lernen unmittelbar, er könnte dann auf die Idee kommen, du belohnst seine Unsicherheit. Auch beruhigend mit ihm sprechen könnte als loben verstanden und somit unbeabsichtigt verstärkt werden). Aber sowie du merkst, er schaut dich an (orientiert sich, eben wegen dem Training vorher, an dir anstatt am Verhalten der Katze), verstärke das (evtl mit dem Wort "bleib", das er auch bereits kennt). Hüpft er dennoch weg, lass ihn komentarlos ziehen. Bleibt er liegen, lob ihn schön dafür.
Naja, so in der Art, um das Prinzip zu verdeutlichen.
Es besteht halt immer die "Gefahr", dass man, natürlich ungewollt, negatives Verhalten verstärkt. ZB wenn sie sich subtil drohend nähert, das dann lobt, weil man meint, sie guckt ja nur, wenn sie aber starrt. Wenn du in einer bestimmten Situation unsicher bist, ob sie subtil droht, könntest du mal ein Video machen.
Aber wenn es mal nicht klappt, ist das nicht schlimm, dann wäre ja nichts anders als vorher, also kein Druck
🙂 Wichtig ist nur, dass du vermeidest negatives Verhalten zu verstärken, und positives unaufgeregt aber deutlich förderst, dann flutscht das nach ein paar Holperern schon. Hab hier auch immer mal wieder in gewissen Situationen falsch reagiert oder war nicht schnell oder konsequent genug - wichtig ist nur, dass sie unterm Strich gewahr werden, in welche Richtung der Hase ab jetzt laufen soll, dann laufen sie bald mit.
Das ist jetzt viel Text, weil auch Kleinigkeiten wichtig sind, aber in der Umsetzung sind das ein paar kurze kleine Gesten und Worte je Situation. Und täglich eine Situation üben reicht schon.
Wie gesagt, bin kein Profi darin und evtl gibt es dafür noch simplere Übungen
🙂
Hier gibt es auch viele Beispiele:
Eigentlich wollte ich keinen neuen Thread mehr schreiben. Zu oft hab' ich schon Anfeindungen gelesen, die mich teilweise schon auch getroffen haben.
Jetzt schreibe ich aber trotzdem nochmal einen Thread zum Thema Training.
Ich war gerade mit zwei meiner Katzen beim Ultraschall des Bauchraumes. Wieso weshalb warum ist hier unwichtig.
Beide Katzen waren wirklich, sehr, sehr entspannt dabei. Meine alte Kätzin wäre fast eingeschlafen dabei.
Und nein sie waren nicht im Freeze-Modus, sie waren weder angespannt noch versuchten sie los zu kommen noch sonst was. Mit ganz leichtem in der...