Wenn Du es andersrum machst (also nachts rauslassen) hast Du das Problem andersrum. 😉 Dann wollen sie nämlich mitten in der Nacht oder am frühen Morgen wieder rein und dass sie immer brav vor dem zu Bett gehen kommen wenn Du sie rufst ist halt auch nicht unbedingt immer zu erwarten.
Der Kater meines Bruders kommt zB. jede Nacht ans Schlafzimmerfenster, dann wird er reingelassen, dann will er nach einer halben Stunde aus dem Schlafzimmer in den Rest vom Haus, wird ins Haus gelassen, dann will er zur Haustür wieder aus dem Haus und die Tochter oder der Sohn deren Zimmer da angrenzen lassen ihn wieder raus. Das Spiel kann sich auch mehrfach wiederholen in der Nacht, der hat die gut trainiert. 😀
Regelmässige "Forderungen" kannst Du eigentlich nur verhindern wenn Du erst gar keine Regelmässigkeit einführst was in dem Fall aber ja schwierig ist oder von Anfang an nicht auf die Forderungen reagierst und klar ist dass Du bestimmst und nicht die Katzen. Dann darfst Du aber wirklich NIE direkt reagieren wenn sie nervt sondern musst immer warten bis die Katze aufhört nervig zu fordern bevor Du reagierst. Wenn sie nicht nervig fordert kannst Du auch direkt reagieren, also beim Futter zB. nur zum Napf läuft oder aufhört zu schlafen und aufsteht weil Essenszeit ist und Dich mit so einem "Es ist doch Essenszeit jetzt?" Blick anschaut oder wenn sie spielen will selbst anfängt zu spielen um Dir zu zeigen dass sie da Lust drauf hat. Nur eben nie auf zu penetrante Forderungen wie lautes Miauen etc..
Ich habe meiner jetzigen Katze dadurch gar nicht erst antrainiert dass sie penetrant nervt wenn sie etwas möchte sondern sie hat gelernt auch mal zu warten. Wenn ich also mal später aufstehe ist es kein Problem für sie weil sie das morgendliche Futter nicht mit "das gibt es immer um Punkt 7h" verbindet sondern mit "das gibt es immer dann wenn sie aufsteht". Sie akzeptiert es also problemlos wenn es dann auch mal erst um 9h oder um 10h Futter gibt. Wenn es ihr zuuuuu lange dauert dann macht sie sich zwar bemerkbar, aber eben nicht nach Uhrzeit. Anfangs hat sie das versucht, aber als sie gemerkt hat es bringt nichts wenn ich nerve hat sie auch wieder aufgehört damit und sie ist durch meine Konsequenz von Anfang an da entspannt.
Sie weiss zwar wann "ihre Zeiten" sind (also die gewohnten) aber wenn es das was sie da gewohnt ist dann mal nicht gibt ist das auch ok für sie und sie verausgabt sich nicht mir klar zu machen dass das doch jetzt MUSS. Da darfst Du dann aber wirklich nie direkt auf sie reagieren sondern musst immer mit der Handlung warten bis sie wieder aufgehört haben zu nerven, also das erwünschte Verhalten zeigen. Und wenn es nur ein paar Minuten sind. Und es gibt sicher auch Katzen bei denen das nicht so easy peacy funktioniert wie bei ihr, aber wenn es funktioniert ist es echt angenehm da sie dann auch wenn sie zB. zum Tierarzt muss und aus ihren Box raus will keinen Dauerterror macht oder wenn sie mal für einige Zeit drinnen bleiben muss weil sie nicht raus soll. Sie versucht dann höchstens durch die geschlossene Katzenklappe zu kommen, was schon herzerweichend genug sein kann, aber sie veranstaltet kein dauerhaftes Schreikonzert oder so.
Was Du auch versuchen könntest wäre sie tatsächlich an eine feste "Nachhausekommzeit" zu gewöhnen bevor Du zu Bett gehst. Also zB. jeden Abend um 19h geht es raus und jede Nacht um 23/24h wieder rein, da könntest Du versuchen sie über Futter daran zu gewöhnen. Aber auch da gibt es dann keine Garantie dass das klappt, gerade wenn es Kater sind kann der Ruf der Wildnis lauter sein als Dein leckeres Futter. Eine Regelmässigkeit würde sich aber unter Umständen etablieren lassen, nur weiss man das vorher leider nie sicher da ja jedes Tier unterschiedlich ist. Du würdest aber zumindest nicht Gefahr laufen dass Du es nicht mitbekommst wenn sie rein wollen, weil Du dann ja da wärst und ein richtiger Streunercharakter kommt wahrscheinlich auch gut damit zurecht dass er dann mal einen Tag nicht rein kann wenn er bis zum Morgen nicht aufgetaucht ist. Da könntest Du dann für alle Fälle einen Unterschlupf draußen hinstellen dass er ein warmes, trockenes Plätzchen hätte.
Letztlich kommt es eben auch sehr auf die jeweilige Katze an was da funktioniert und was nicht. Mein ehemaliger Kater blieb öfter mal ein paar Tage weg als er noch kein älterer Herr war, meine jetzige Kätzin bleibt zumindest tagsüber in der Nähe und reagiert meist auch auf Zuruf und nachts hat sie ihre festen Zeiten zu denen sie raus geht, die hält sie auch mehr oder weniger ein. Bei ihm hätte das sicher nicht dauerhaft funktioniert mit dem an feste Zeiten gewöhnen, bei ihr würde es wahrscheinlich ganz gut funktionieren.
Und ganz ehrlich? Wahrscheinlich hast Du wenn Du sie hast ganz andere Sorgen als die ob sie Dich morgens wecken könnten. Da schaust Du Dich dann wahrscheinlich eher unruhig um wenn sie nicht zur gewohnten Zeit in Deinem Bett liegen oder es zu still in der Wohnung ist... Ich weiss nicht wie oft ich meine Katze gerade am Anfang hier schon gesucht habe weil ich sie länger nicht gesehen hatte und nicht wusste wo sie ist und dann lag sie gut getarnt irgendwo rum und ich hatte sie nur übersehen und schaute mich mit so einem "Is was?" Blick an. Oder ich hab sehnsüchtig gewartet bis ich endlich den Sprung von der Gartenmauer und die Katzenklappe gehört hatte und die leisen Tapser auf dem Schlafzimmerboden bevor ich wirklich ruhig schlafen konnte. 😀