Katze weiß Freigang nicht zu schätzen

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Hofkatze, ländlich, die draußen leben soll und am liebsten nicht rein darf ins Haus … leider immer noch gängige Praxis auf vielen ländlichen Höfen. Was glaubst du macht dein Kater nachts? Er wird vielleicht ein paar Streifzüge unternehmen, für die er Energie braucht… er wird schlafen, wofür er bei den derzeitigen nächtlichen Temperaturen Energie zum warm halten braucht… er wird nicht tief schlafen können, immer auf der Hut vor Feinden o.ä. Und da wundert es dich, dass er gern tagsüber an einem sicheren Platz, fertig von der Nacht, schlafen möchte?
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Was er nachts macht weiß ich nicht. Vielleicht ist er viel unterwegs, dann ist es total okay tagsüber nur zu schlafen. Vielleicht liegt er auch nachts die meiste Zeit nur in seinem Körbchen (was übrigens in einem Stall frei von fremden Katzen, also sicher, ist). Er ist nicht unser erster Kater, vielleicht vergleiche ich auch zu viel - und so ein Verhalten kenne ich eben nicht.
Das "am liebsten nicht rein darf ins Haus" ist völliger Quatsch und habe ich mehrfach erklärt.
 
A

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So lange er gesund ist - wo ist das Problem? Wenn Du eingangs schreibst, er war eh immer ein sehr menschenbezogener Kater, dann ist doch klar, wo er am liebsten ist: Bei seinen Menschen natürlich! Der versteht die Welt nimmer, dass er jetzt NICHT mehr drin sein darf!

Ansonsten ist es in der Tat noch kühl draußen, und ja, dass man sich in der Scheune nicht soo geborgen fühlt, wie drin, ist begreiflich. Stress führt zu Erschöpfung.
Der Kleine meiner Nachbarin kam im Herbst auch mal schreiend vor Angst von seinem Streifzug heim, mit 80 Sachen und ein ausgewachsener Fuchs jagte hinter ihm her bis kurz vors Haus! In Scheunen turnen schon mal Marder, Wiesel, Ratten oder Eulen herum: Alles jetzt keine uneingeschränkten Katzenfreunde. Es gibt mutige Katzen und solche, die es lieber sicher und beschaulich haben.

Stress & Erschöpfung können auch krank machen, übrigens. Von daher würde ich wirklich mal in mich gehen: Katzen sind anpassungsfähig, aber jeden Knopf muss man ihnen nun auch nicht annähen.
 
Ich hab ja auch so einen "komischen" Kater, er war schon von klein auf sehr, sehr ängstlich und zurückhaltend, schläft/chillt am liebsten den ganzen Tag und raus will er auch nicht gerne.
Er hat hier alles, was das Herz begehrt, Katzenkumpel, Beschäftigung ... ich lasse ihn einfach so sein, wie er das will.
Was ich bei euch wichtig fände, wäre eine Katzenklappe. So kann der Kater entscheiden, wann er rein und rauswill und müsste Nachts auch nicht draußen bleiben.
 
Ich verstehe nicht so, warum du denn "hoffst", dass er nachts etwas aktiv ist und jagt. Es wäre ja nicht schlimm, wenn er es nicht tun würde. Für die Singvögel wäre es gar besser...

Wahrscheinlich bist du dir von früheren, aktiveren Bauernkatzen gewohnt, dass sie sehr viel draussen sind und dabei selbstständig und freiheitsliebend herumstreunern. Mag sein, dass bei ihm etwas körperlich nicht stimmt und er deswegen viel faulenzt, dafür ist ein Besuch beim TA sicher nicht verkehrt. Aber es kann auch gut sein, dass er halt nicht so die typische Hofkatze ist, die du kennst. Oder vielleicht ist es ihm jetzt trotzdem noch etwas zu kalt und er ist tagsüber lieber drinnen.

Ich habe eine Katze, die auch schon mal den ganzen Sonntagnachmittag 8 Stunden lang auf dem Kratzbaum döste und kein einziges mal aufs Klo oder Fressen ging. An anderen Tagen ist es dann wieder anders. Am aktivstens scheinen sie aber wirklich morgens und abends zu sein.
 
Meine Jungs sagen mir, wann sie raus oder rein wollen. Auch kein größeres Problem. Es sind HAUSkatzen. Ich hab sie als meine Gesellschafter. Von daher...
 
In der Scheune sind sicher noch andere Tiere, das kann gut sein. Im Stall, wo er gegenwärtig schläft, nicht. Dort ist zwar eine Katzenklappe nach draußen, jedoch haben wir noch nie andere Tiere im Stall gesehen, auch keine anderen Katzen. Ich würde behaupten, dass er sich dort sicher fühlen kann.
Katzenklappe nach drinnen geht leider nicht.
Ich möchte für ihn ja das Beste, mit den Mitteln die ich zur Verfügung habe. Wenn gesundheitlich alles okay ist akzeptiere ich auch seinen Rhythmus. Vielleicht wird es im Sommer auch nochmal anders. Ich empfand es einfach als ungewöhnlich, dass eine Katze so desinteressiert ist oder zu sein scheint was die freie Natur angeht.
 
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Nochmal, Du schriebst zu Anfang, dass er Einzelkater bei einer Person war und mit dieser tagaus, tagein zusammen. ER findet vermutlich, dass eine Katze ihrem Menschen möglichst Gesellschaft leisten sollte. Er kennt es gar nicht anders. Seinen früheren Dosi hat das wohl auch erfreut und die Katze sieht da ihren Platz und ihre Bestimmung.
Dass er jetzt ab und an trotzdem raus und jagen geht, ist doch ok. Aber seine ersten 2 Lebensjahren haben nun mal über seine Einstellung entschieden. Freu Dich doch - die Hofkatzen, die Du kennst, haben immer ihr eigenes Ding gemacht, sich über Futter und Zuwendung gefreut, ansonsten ihr katziges Katzen-Privatleben für sich geführt und Einmischung war gar nicht immer erwünscht.
Eine echte HAUSkatze möchte sogar mit ihrem Menschen das "Kontaktliegen" praktizieren. Manche jedenfalls. Wenn das bei Eurem Katerchen auch so ist: Super!
Persönlich möchte ich keinen Haudegen, der vielleicht gnädigerweise ab und an mal vorbeischaut und wenn ihm was passiert, erfährt mans von den Nachbarn, die 3 km weiter wohnen ...
 
Zuletzt bearbeitet:
Persönlich möchte ich keinen Haudegen, der vielleicht gnädigerweise ab und an mal vorbeischaut und wenn ihm was passiert, erfährt mans von den Nachbarn, die 3 km weiter wohnen ...

... 1 Woche später. 🙁

Ich denke auch, dass er halt mehr der gemütliche, menschenbezogene Typ ist.

Ich liebe an meinen Katzen auch, dass sie meine Nähe suchen und gerne neben mir „kontaktliegen“. Aber sie sind auch genau so aufgewachsen. Wozu sollte ich Katzen halten, wenn sie dann eh die meiste Zeit draussen sind und mich nur zweckmässig fürs Füttern akzeptieren? Manche Menschen wollen vielleicht genauso eine Katze, aber ich persönlich möchte halt eine Beziehung zu meinen Tieren aufbauen und sie in meine Familie integrieren.

Vielleicht ist dein neuer Kater nicht mit deinen Vorstellungen einer Katze kompatibel. Warum ist eine zweite Katze denn nicht möglich?
 
Katzen sind nun mal Individualisten.
Meine Nr. 1 will und muss raus, sonst platzt er und macht nur Blödsinn. Nach 1, 2 oder 3 h draußen kommt er auf Zuruf unten an die Haustür oder sitzt da schon wartend. Ich lasse Simba rein, er speist und packt sich in seine Lieblingshöhle. am Abend will er dann gern nochmal eine Tour drehen. Ansonsten ist er Modell Patex-Kater und pennt mit mir im Bett. Am liebsten mit auf dem Kopfkissen in meine Haare vergraben... nicht immer lustig, aber so ist er halt.

Nr. 2 ist extrem ängstlich und bedächtig, hat bei mir den Freigang entdeckt, aber es muss alles passssssen, damit er überhaupt ins Treppenhaus geht und draußen dann eine meditative Runde über die Heide zieht. Im Winter mochte er gar nicht hinaus, dann hab ich ihn dies jahr tatsächlich 2x runtergetragen!!!! Nachdem sich so ein Gezicke eingestellt hat: Simba ist doof und wenn DER unten spielen geht, dann bleibe ich OBEN! Ok, das haben wir wieder überwunden. Er möchte weder viel Körperkontakt noch auf dem SChoß sitzen, aber in meiner Nähe sein möchte er sehr wohl. Ihn also länger nach draußen zu verbannen tät an Strafe grenzen, in seinen Augen zumindest.

Und so gibts noch ca. 1000000 andere Variationen, schätze ich.
 
... 1 Woche später. 🙁

Tja, solche Haudegen gibts leider, wir lieben sie trotzdem, aber dieses Bangen dann immer... :sad::reallysad:

Bei meiner früheren Tierärztin war ich mehrmals einhüten, hab dann dort gewohnt. Ihr einäugiger Kater (nein, er ist rot und hat KEIN Holzbein, also keine so große Ähnlichkeit mit dem Teil aus dem Letzten Einhorn LOL) ist ein echter Kämpe, zeigt sogar dem Schäfi, wo es lang geht und ich wurde tatsächlich auch vor ihm gewarnt, er täte kratzen und beissen!! Das Ende vom Lied: Er kommt IN die Whg am Abend, wenn man ihn ruft, meistens jedenfalls, und auch wenn er kein großer Kampfkuschler ist, hat er trotzdem mit mir auf dem Bett geratzt. Kratzen oder Beissen? Never ever! Nun gut, ich hab ihn auch mit Respekt behandelt. Und genau so wollte ich das haben: Alle Tiere, die ich hüte, unter Dach und Fach und in meinem Blickfeld. :yeah:
Der Knabe war schon echt viel unterwegs, eine echte Dorfkatze halt, aber: Er genoß es auch, einfach in meiner Nähe abzuhängen und zu schlafen.
 
Mir ist immer noch nicht klar, ob der Kater nachts freiwillig draußen bleibt oder ob er raus muß.😕

Dein Kater hat vorher in reiner Wohnungshaltung gelebt, er ist darauf geprägt.
Und bei dir muß er sich vollkommen umstellen. Noch dazu auf den Winter zu, wo Katzen nun mal am liebsten am warmen Ofen liegen. Oder bestenfalls die Nase raushalten und den Hintern im warmen Zimmer lassen.

Ich finde es ziemlich krass und auch sehr gefühllos gegenüber dem Kater, ihn dann im Winter nachts nicht rein zu lassen.

Ich lebe auch ländlich, mit Scheune und Stall. Meine Katzen können wählen, rein oder raus. Und im Winter sind nachts so ziemlich alle Katzen im Haus. Sogar ehemalige Streuner, die das Leben bei Menschen erst kennenlernen mußten.
Was machst du, wenn er dann nachts rein möchte? Einfach nicht aufmachen?

Ganz ehrlich, such für diesen Kater ein zuhause bei Menschen, die ihn als Familienmitglied aufnehmen. Und hol für dich eine Katze, die draußen leben möchte. Eine Katze, die irgendwo nicht mehr erwünscht ist und die sich über einen warmen Platz und eine Schüssel Futter freut. Keine zahme, menschenbezogene Katze. Sondern ein Scheuchen, ein Wildchen, die draußen leben möchte. Dann sind 2 Katzen glücklich und du vermutlich auch.
 
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Da muss ich Starfairy zustimmen. Der Kater kennt dieses selben doch gar nicht.

So wirklich verstanden, wieso ihr keine Klappe einbauen könnt, habe ich auch noch nicht.

Wollt ihr das Tier überhaupt haben oder ist er „halt so da“? Dann spricht ja nichts gegen eine Vermittlung. Menschenbezogene Tiere vermittelt man relativ schnell.
 
Wenn er sein Lebtag eng bei seinem menschen war, kann er a) evt. gar nicht mehr so gut mit anderen Katzen kommunizieren und fühlt sich b) draußen "ausgesperrt" aus dem Haus und der Hausgemeinschaft, dem Rudel, kreuzelend. Denn er möchte ja bei Euch sein, die Stimmen hören, mal beachtet werden, mal einfach im Hintergrund wissen: Hier sind meine Hausgenossen, da gehöre ich dazu.
Das alles entzieht Ihr ihm, wenn er in der SCheune hausen muss. Das läuft bei Tieren alles nicht so bewusst ab, aber es weicht für ihn halt vom Gewohnten ab und er fühlt sich allein.
Also stellt ihm verdammt nochmal ein Katzenklo auf und lasst ihn da übernachten, wo er sein will. Bitte.

Manchmal bin ich echt versucht, die kleine Nervratte Simba mal aus Prinzip draußen übernachten zu lassen. Aber der will nach seiner langen TH-Zeit so viel Menschenkontakt und nächtens auch Körperkontakt, das wäre herzlos. Also notfalls halt um 1 oder 2 in der Nacht runter an die Haustür, Kater reinlassen. *gähn* *seufz*. Immerhin ist er DANN etwas müde und gibt Ruhe. :aetschbaetsch1:
 

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