Rachenabstrich: Macht der Sinn? In der Praxis hieß es, Nein, mit der Begründung, dass nicht alle Erreger nachgewiesen werden könnten und man dann nicht wesentlich schlauer wäre als vorher.
Wie zuverlässig sind diese Erregertests? Wisst ihr was dazu?
(Ich bin nach anderen extremen Tiererkrankungen pleite und lasse machen was nötig ist, aber Untersuchungen, die nicht zuverlässig sind, sind im Moment leider einfach nicht drin - wir reden hier von einem Pleite das weit in den vierstelligen Bereich geht, eh mich jemand haut.)
die geschichte mit den lymphknoten weißt schon recht deutlich auf eine infektion hin - und die sollte eigentlich wirklich ursächlich behandelt werden!
dass ein rachenabstrich zum teil nur vage ergebnisse bringt ist korrekt, kommt aber trotzdem darauf an. handelt es sich um eine erkrankung der oberen oder unteren atemwege? bei einer erkrankung der unteren atemwege ist natürlich nicht gesagt, dass die rachenflora dem milieu in der lunge entspricht - es kann vollkommen unterschiedliche ergebnisse geben oder sich überschneidende. ich hatte, bei vorherigem rachenabstrich und nachfolgender lavage bei meiner katze meist sich überschneidende ergebnisse - in einem davon hat man dann allerdings genau auf das vermutlich "falsche" bakterium hin therapiert mit antibiose. problem ist nämlich, dass das alleinige vorhandensein eines bakterium noch nicht besagt, dass dieses auch krankheitserreger sein muss. das heißt weiterhin: wenn mehrere bakterien vorhanden sind, weiß man auch nicht, welche die krankmachenden sind (oder welche kombination).
das heißt für einen rachenabstrich: je nach atemwegserkrankung muss der abstrich kein oder kein vollständiges abbild des milieus liefern. und - man braucht einen sehr guten doc, der fit ist im kombinieren und im kopf hat, welche bakterien in kombination mit den vorliegenden symptomen wahrscheinlich die krankheitserregenden sind. darauf sollte man dann auf dem antibiogramm basierend das ab ausmachen.
sind, zugegebenermaßen, viele hürden auf einmal.
allerdings: viren könnte man damit in jedem fall feststellen, was ja schon mal sinnvoll wäre.
Die Tierärztin jetzt würde am ehesten noch mal Amoxiclav (Antibiotikum) geben. Auch hier: Macht das Sinn? Ich habe gelesen - was man sich eben so anliest, wenn man den Tierärzten nicht recht vertraut - dass Veraflox ein gutes Antibiotikum sein soll, weil es ein breites Bakterienspektrum abdeckt, das bei vielen chronischen Katzenschnupfenfällen schon geholfen hätte. Auch dazu hätte ich gern eure Erfahrungen.
nein. meines erachtens nach ergibt genau das KEINEN SINN.
ganz unabhängig davon, wie lange die antibiose gegeben wurde: entweder wurde etwas an der dauer vergurkt, an der dosierung, oder - es war schlicht nicht das richtige antibiotikum für den erreger (von dem man ja bisher auch nicht weiß, ob es ein virus ist - dann wäre ab ohnehin nicht wirksam -, ein bakterium oder eine gemischte infektion).
es jetzt nochmals zu geben ist wenig bis überhaupt nicht sinnvoll - weil es sehr gut sein kann, dass man schon resistenzen gezüchtet hat und/oder das ab ohnehin von vorneherein auf eine natürliche resistenz des erregers getroffen ist.
veraflox ist ein neu entwickeltes pradofloxacin, das als weiterentwicklung des marbofloxacins (mit ebenfalls erweitertem wirspektrum) gilt. somit ist es fluorchinolon, ein gyrasehemmer.
prinzipiell ist es natürlich eine möglichkeit, aber meines erachtens nach auch kein wundermittel - zuallererst sind fluorchinolone z.b. bei menschen ausnahmeantibiotika, die nur nach vorheriger erregerbestimmung gegeben werden (das interessiert die meisten tierärzte ja schon bei baytril und marbocyl nicht). es gibt definitiv "leichtere" antibiotika (wobei es jetzt auch kein riesiger hammer ist, also keines dieser ausnahme-ab, das zwangsläufig große risiken mit sich bringt).
dann liest man immer wieder "keine bekannten" resistenzen - stimmt nur teilweise, was daran liegt, dass es zwei sorten resistenzen gibt: erworbene (durch falsche gaben bzw. medikamentenmissbrauch etc.) und natürliche - das heißt es gibt bakterien, die von sich aus auf eine bestimmte sorte ab resistent (oder intermediär sind). ich weiß es nicht, bin mir aber recht sicher, dass ein bakterium, das intermediär oder resistenz auf enrofloxacin und marbofloxacin wäre, auch mindestens intermediär auf pradofloxacin wäre, weil - gleiche wirkstofffamilie.
veraflox hat in der tat ein recht breites wirkstoffspektrum - versuchen könnte man es also.
ich selbst bin kein so großer fan davon bzw. würde dem veraflox im blinden versuch und vermutlich auch sonst eher ein anderes ab vorziehen: bei uns haben etliche wochen veraflox gegen mykoplasmen nicht geholfen, obgleich die eigentlich (im regelfall) im wirkspektrum vorhanden sind (und mykoplasmen eigentlich auch keine resistenzen bilden). hier hat erst ein schnödes doxycyclin wirkung erzielt. allerdings ist veraflox sicher ein sehr potentes antibiotikum und unsere erfahrung ja nicht unbedingt verallgemeinerbar.
wenn man aber schon etwas "versucht" - ich glaube, ich würde trotzdem azithromycin oder doxycyclin zuerst wählen. vor allem azithromycin wirkt (im regelfall! es kann immer, s.o., resistenzen geben) gegen alle beim katzenschnupfenkomplex beteiligten bakterien (chlamydien, bordetellen, mykoplasmen) sowie gegen weitere erreger bei atemwegsinfekten (streptokokken, staphylokokken) und gilt (im normalfall) als ein relativ leichtes und gut verträgliches antibiotikum.
was ist denn mit dem auge los? muss das mit behandelt werden? hat die ärztin hier möglichkeiten (vermutlich ja eher nicht)?
wie sieht es aus, wie sind die symptome?