Katzenschutzverordnung infrage gestellt-Bitte um Meinungen

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Selin

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Liebes Forum,
seit Jahren kämpfen wir in unserer Gemeinde um eine Katzenschutzverordnung. Nun hat die nächst grössere Stadt eine erlassen. In der Tagespresse musste ich nun einen Kommentar lesen, welcher mich sehr geärgert hat.

Überschrift: Bald Zustände wie in der DDR?

Darin schreibt die Kommentatorin der Zeitung, ob die erbosten Nachbarn nun die Katzenhalter bei der Stadt melden sollen und vergleicht dies nun mit dem Denunzieren in der ehemaligen DDR?
Ich möchte ihr nun folgendes schreiben entweder direkt oder ein Leserbrief:
Ein unkastrierter Kater trifft auf eine unkastrierte Katze, was geschieht mit den Kitten aus dieser Beziehung. Sie sind irgendwann sich selbst überlassen und einem frühen Tod ausgesetzt. Soll der Bürger wegschauen, wo es um ein Lebewesen geht? Wenn ich beobachte, dass ein Nachbar sein Kind vernachlässigt und es sich selbst überlässt und ich zeige ihn an, bin ich dann ein Denunziant?

Ist dies vergleichbar, was würdet ihr schreiben?

Es ging auch um die Tatsache, dass so eine Verordnung schwer umzusetzen ist. Aber das ist allen Tierschützern klar, es geht vielmehr darum, dass es in das Bewusstsein der Bürger dringt, dass nun auch die Obrigkeit das Leid erkannt bzw. die Kosten für die Tierheime nicht mehr stemmen kann.

Ich bitte um Brainstorming. Danke
 
A

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Liebe Selin, wow das ist echt ärgerlich mit dem Kommentar. Und ich finde es gut dass du eine Gegenstimme zur Gegenstimme liefern möchtest.


Das was du schreibst könnte für Außenstehende aber etwas zu knapp formuliert sein, hier im Forum sind allen die zusammenhänge klar, aber jemand der sich mit der Thematik nicht auseinandergesetzt hat denkt sich vermutlich: ja aber wieso vernachlässigt man denn sein Tier wenns nicht kastriert ist? Ist doch super, wenn eine Katze mal Mama werden kann und man kann die Kitten ja (einzeln) an Bekannte verschenken, da haben sies dann bestimmt gut!

Ich glaube es müsste zuerst klargestellt sein wieso es so wichtig ist dass Katzen sich nicht willkürlich vermehren. (Übervolle Tierheime, Explodierende Katzenpopulationen… etc.). Und der einzige Weg, dass alle Katzen ein schönes und angemessenes Zuhause finden können der ist das weniger Katzen nachproduziert werden als vermittelt werden können. Kastration ist da der einzig gangbare weg. Und dann müsste man halt noch den Bogen zur rechtfertigung von „Denunziation“ finden.
 
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Ich denke Du kannst in diesem Fall - wie in anderen Diskussionen auch - nur durch knallharte Fakten und Zahlen überzeugen. Diese lassen sich leicht recherchieren und mit Beispielen belegen.

Edit: hier ein kleiner Denkanstoß zu Streunerkatzen und deren Leid: Das Leid der Straßenkatzen, da könntest Fakten raus nehmen.

Eigentlich sollte das Argument, wie viele Nachkommen aus einer Katze in zehn Jahren entstehen können reichen.
 
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Ich würde den Vergleich mit den Kindern lassen, das bietet schon das Argument an, dass man das nicht vergleichen kann.

Zuerst würde ich die Katzensituation in Deutschland schildern (vermutete 2 Millionen verwilderte Katzen, volle Tierheime etc.)
mit dem Hinweis, dass man das Elend dieser Tiere meist nicht sieht.

Dann würde ich als Lösung Kastration nennen.
Das Gesetz soll nicht zur Denuntiation anregen sondern als Schritt zum allgemeinen Bewusstsein, dass man Katzen und Kater grundsätzlich an der Fortpflanzung hindern muss, solange es noch so viele unversorgte Tieere gibt.

So in etwa.....nur als Anregung.
 
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Das steht bereits alles in dem Bericht, auch dass das zuständige Tierheim völlig überfüllt ist. Überschrift des Berichts: „Mehr Schutz für freilebende Katzen, Population muss eingedämmt werden“
Daneben dann der Kommentar der Zeitung: „Bald Zustände wie in der DDR“
Ich finde den Vergleich so unverschämt.
 
Bzw. um es etwas strukturierter darzustellen, könnte der Arguentationsaufbau wie folgt lauten:

1) Zu Viele Katzen für zu wenig Platz
- Zu viele Katzen für zu wenig Menschen die ihnen ein Zuhause geben könnten
- Die Tierheime sind voll, Katzen die Hilfe bräuchten können nicht mehr abgegeben werden und müssen auf den Straßen Hungern oder elendig an Krankheiten verenden
2) Aber sie soll doch nur einmal Mama sein dürfen
- Aus einer Katze die im Schnitt 4-5 Kitten bekommt von denen im Schnitt je 2 Weiblich sind, werden in Zwei Jahren ... [hier müsste man mal rechnen, bzw. googeln, aber das sind bestimmt mehrere Hundert]
- Katzensex ist nicht schön und birgt hohe Risiken -> Ansteckung mit Krankheiten, Verletzung, geschweige denn Geburt
3) Wir halten also fest, unkontrollierte Vermehrung sorgt für Tierleid auf mehreren Ebenen
4) Ein Nachbar der seine Katzen nicht kastriert in den Freigang lässt, trägt zu diesem Tierleid bei
- Die Verordnung gibt Menschen die daran Interessiert sind die Möglichkeit sich für den Schutz der Tiere einzusetzen greifbare Möglichkeiten
- Mann kann es Denunziation nennen, man kann es aber auch Courage gegenüber den Tieren nennen.
 
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Sorry, hatte deinen letzten Kommentar nicht gesehen. Dann kannst du dir die ausführliche Argumentation natürlich sparen. Aber ich glaube der Vergleich mit dem Kind funktioniert nicht ganz, bzw. könnte nicht so gut ankommen.
 
Wie jetzt? Die Zeitung schreibt einen eigentlich guten Artikel und weist auf die Problematik hin und schreibt im selben Moment diesen Vergleich? Oder kam der von einem Leser?
 
Das Argument des DDR Leserbriefes ist halt auch bescheuert. Um mal Wikipedia zu zitieren "Unter einer Denunziation (lateinisch denuntiatio ‚Anzeige‘) versteht man das Erstatten einer (Straf-)Anzeige durch einen Denunzianten aus persönlichen, niedrigen Beweggründen," - Tierleid zu verhindern ist ja eben kein Niedriger Beweggrund.
 
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Das Argument des DDR Leserbriefes ist halt auch bescheuert. Um mal Wikipedia zu zitieren "Unter einer Denunziation (lateinisch denuntiatio ‚Anzeige‘) versteht man das Erstatten einer (Straf-)Anzeige durch einen Denunzianten aus persönlichen, niedrigen Beweggründen," - Tierleid zu verhindern ist ja eben kein Niedriger Beweggrund.
Genau das meinte ich, das trifft doch nicht zu, das ist kein niedriger persönlicher Beweggrund.
 
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Da viele Menschen sich das Leben der Straßenkatzen immer so toll ausmalen und nur im Kopf haben: absolute Freiheit, können so leben, wie die Natur es vorgesehen hat usw., finde ich es wichtig darauf hinzuweisen, wie dieses Leben besonders für die Katzenbabys und älteren Katzen in der Realität aussieht.

Die Tiere zahlen häufig einen hohen Preis für die Freiheit, geprägt von Hunger, Schmerzen und vielerlei Gefahren. Wie viele dieser Katzenbabys wegen Katzenschnupfen ihr Sehvermögen und ihre Augen verlieren und wie gezeichnet viele älteren Katzen von ihrem Überlebenskampf sind, das ist zu vielen Menschen nicht bewusst.
 
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Wie jetzt? Die Zeitung schreibt einen eigentlich guten Artikel und weist auf die Problematik hin und schreibt im selben Moment diesen Vergleich? Oder kam der von einem
Beide Berichte von Redakteurin der Zeitung. Im Bericht werden von ihr die Beweggründe der Stadt zitiert und gleichzeitig, dass es nicht umsetzbar ist. Das findet so keine Nachahmer. Ich finde, sie hat dem Tierschutz einen Bärendienst erwiesen.
 
Ah, OK, alles klar, das ist natürlich blöd, wenn das von der Redaktion kommt und offensichtlich hat die Gute nicht wirklich Einblick in die Thematik, glaubt vielleicht noch für die Katzen zu schreiben.

Ich hatte mal so einen Artikel, da ging es um total überzogene Behauptungen gegen Tauben, richtige Panikmache. Ich ärgerte mich gleich wie Du und schrieb einen gut recherchiertes Schreiben an die Redaktion. In einen der nächsten Ausgaben widerlegten sie die falschen Aussagen, räumten ein nicht ausreichend recherchiert zu haben und entschuldigten sich.
 
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Ah, OK, alles klar, das ist natürlich blöd, wenn das von der Redaktion kommt und offensichtlich hat die Gute nicht wirklich Einblick in die Thematik, glaubt vielleicht noch für die Katzen zu schreiben.

Ich hatte mal so einen Artikel, da ging es um total überzogene Behauptungen gegen Tauben, richtige Panikmache. Ich ärgerte mich gleich wie Du und schrieb einen gut recherchiertes Schreiben an die Redaktion. In einen der nächsten Ausgaben widerlegten sie die falschen Aussagen, räumten ein nicht ausreichend recherchiert zu haben und entschuldigten sich.
Das ist toll, das werde ich nicht erreichen. Leider ist auch Diplomatie nicht meine Stärke.
 
Leider ist auch Diplomatie nicht meine Stärke.
Meine auch nicht, vor allem dann wenn es gilt die Rechte der Tiere zu verteidigen 😄.

Ich würde es dennoch versuchen. Schriftlich funktioniert das besser.
 
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Selin, vielleicht kannst du mal den Artikel und Kommentar hier verlinken oder Posten, vielleicht schaffen wir es ja als Schwarmintelligenz ;-)
 
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was würdet ihr schreiben?

Da mir der Kommentar nicht vorliegt, gar nichts. Ich finde es schwierig, hier über etwas zu diskutieren, was nur grob zusammengefasst wird, ohne die Quelle zu kennen.

Wie jetzt? Die Zeitung schreibt einen eigentlich guten Artikel und weist auf die Problematik hin und schreibt im selben Moment diesen Vergleich?

Artikel und Kommentar müssen getrennt betrachtet werden, auch wenn sie von der gleichen Autorin stammen. Ein Kommentar ist ein Meinungsbeitrag und darf polarisieren.
 
Überschrift: Bald Zustände wie in der DDR?

Darin schreibt die Kommentatorin der Zeitung, ob die erbosten Nachbarn nun die Katzenhalter bei der Stadt melden sollen und vergleicht dies nun mit dem Denunzieren in der ehemaligen DDR?

Ich habe jetzt mal die Überschrift gesuchmaschint, damit findet man den Kommentar schnell. Ich finde deine Zusammenfassung hier arg verkürzt dargestellt. Der Kommentar betrachtet das Problem weitaus differenzierter.
 
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