Katzenschutzverordnung infrage gestellt-Bitte um Meinungen

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- Katzensex ist nicht schön und birgt hohe Risiken -> Ansteckung mit Krankheiten, Verletzung, geschweige denn Geburt
Ist etwas OT, aber hier muss ich echt ein bißchen lachen - "Katzensex ist nicht schön" -> woher will jemand von uns Menschen denn wissen, wie sich Katzensex für Katzen anfühlt?
"Ansteckung mit Krankheiten, Verletzung, geschweige denn Geburt" -> diese Risiken betreffen jede Tierart, inklusive den Menschen,
wenn man so argumentiert, argumentiert man generell gegen Sex - auch beim Menschen.
 
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Man muss hier in dem Kontext m. E. niemanden mehr von der Sinnhaftigkeit von Kastration überzeugen, sondern die Akteure Tierschutz und Verwaltung müssen Konzepte vorbringen, die den Zweifeln an der Umsetzung den Wind aus den Segeln nehmen.

Das ist in weiten Teilen ein Kommunikationsthema, da hat die Stadt einfach nur die halbe Arbeit geleistet und gedacht, mit einer Verordnung und einem Beamten läuft das schon. Das Knowhow (Einfangen von Streunern, ggf. Auswildern, Vermittlung) liegt aber beim Tierschutz und dessen Rolle fehlt mir bei der ganzen Sache.
 
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Ist etwas OT, aber hier muss ich echt ein bißchen lachen - "Katzensex ist nicht schön" -> woher will jemand von uns Menschen denn wissen, wie sich Katzensex für Katzen anfühlt?
"Ansteckung mit Krankheiten, Verletzung, geschweige denn Geburt" -> diese Risiken betreffen jede Tierart, inklusive den Menschen,
wenn man so argumentiert, argumentiert man generell gegen Sex - auch beim Menschen.
Ich gehe auf Grund des Ablaufes und des Anatomischen Aufbaus des Katerpenis davon aus...und das Geschrei von Katzen beim Deckakt wirkt jetzt auch nicht unbedingt freudig. Ja ist eine Mutmaßung aus einer Anthropozentrischen Perspektive, aber ich zitiere nochmal, vielleicht verstehst du dann worauf ich hinauswollte: "Der Eisprung bei der Katze wird erst durch den Deckakt des Katers ausgelöst. Durch den Biss in den Nacken hält der Kater die Kätzin fest. Der Penis ist mit Widerhaken versehen, was beim Decken nicht nur Schmerzen sondern auch zu Verletzungen führen kann." (Tierschutzliga) und nein das Verletzungsrisiko bei Sex ist nicht bei allen Tieren gleich, frag mal die Gottesanbetermännchen 😉
 
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Ich finde es befremdlich und irgendwie anmaßend, das aus einer, wie du sagst, anthropozentrischen Perspektive werten zu wollen.
 
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Auch auf die Gefahr hin, Ärger zu bekommen: ich finde, die Kommentatorin hat Recht.

Ein Gesetz, das man weder kontrollieren noch durchsetzen kann, ist ein schlechtes Gesetz. Das ist ganz unabhängig davon, ob das, was mit dem Gesetz erreicht werden soll, ein guter Zweck ist oder nicht. Da geht es einfach um Praxistauglichkeit. Und davon kann bei der Katzenschutzverordnung keine Rede sein. Sollen die Leute vom Ordnungsamt nun freilaufende Katzen fangen und zum Tierarzt schleppen, um ihren Kastrationsstatus zu ermitteln?

Und falsch finde ich auch das Denunziations-Argument nicht: wenn Du Deinem Nachbarn schon immer mal eine auswischen wolltest und der eine Katze hat, kannst Du ihm Ärger machen. Ist schlussendlich auch egal, ob seine Katze tatsächlich unkastriert ist oder nicht. Du zeigst ihn einfach an und wenn sie doch kastriert ist, hast Du Dich halt geirrt und ihr Miauen fehlinterpretiert. Und dann geht es nur um das Ärger machen und nicht um das Tierwohl. Und schon haben wir einen niedrigen Beweggrund.
 
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Die Katzenschutzverordnung bietet in erster Linie den Tierschützern Rechtssicherheit.

Wenn nämlich versehentlich eine Katze mit Besitzer kastriert wird, könnten diese klagen und Schadensersatz fordern.

Man kann also so deutlich beruhigter die Streunerpopulation eindämmen und auch gegen Tiermessies/Vermehrer vorgehen, wenn diese freilaufende Katzen haben.

Bei uns wurde sie jetzt auch eingeführt und ich bin sehr froh darüber, auch wenn klar ist, dass jetzt nicht jeder Tierbesitzer kontrolliert werden kann.

Aber man kann eben dagegen vorgehen, wenn auf dem Nachbargrundstück dutzende Katzen hausen und sich vermehren…

Es gibt auch hier keine Strafen, sondern höchstens die Nachweispflicht bzw. die Auflage der Kastration.
Wenn der Besitzer dem nicht nachkommt, kann auch ohne seine Zustimmung kastriert werden.
 
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Einige Gesetze lassen sich schwer durchsetzen bzw. großflächig kontrollieren. Ich denke da an Fahren unter Alkoholeinfluss, Betäubungsmittelmißbrauch, sexuelle Gewalt in der Familie etc.

Und doch sind sie wichtig -- auch was die Kastration von Katzen betrifft. Es ist eine Standpunktbestimmung des "Staates" zu bestimmten Gegebenheiten im Land. Ein Grundsatz, wo wir nicht wieder bei Adam und Eva anfangen müssen zu überlegen. Ob wir damit einverstanden sind oder nicht, ist dabei zweitrangig, dazu sind die verschiedenen staatlichen Instrumente vorhanden--wie Gesetze initiiert oder abgeschaftt oder verbessert werden.

Soviel ich verstehe, soll die Katzenkastration für freilaufende nicht ins Strafrecht sondern in Verwaltungsrecht. Wir in Österreich/Vorarlberg haben diese Pflicht schon, seit 2016. Es beinhaltet auch, dass Zuchtkatzen registriert und gechipt sein müssen. Streunerkatzen oder verwilderte Katzen werden kostenlos kastriert. Wenn also ich meine unkastrierte Katze durch die Gegend laufen lasse, kann man sie kastrieren, da sie ja nicht gechipt und als Zuchttier angemeldet ist. Und ich werde gut damit tun, mich NICHT aufzuregen, da ich gegen das Verwaltungsrecht verstoßen habe und eine Geldstrafe riskiere. ZUmindest theoretisch.

Ich habe mich mit einer Landestierärztin in Verbindung gesetzt, um ihrer Erfahrungen mit dem Gesetz in Erfahrung zu bringen. Sie bestätigt,dass Nachbarsschaftsstreitereien auch manchmal über nicht kastrierte Katzen ausgetragen werden, aber einfach in dem Topf Anzeigen wegen Tierhaltung landen. Die gab es schon immer, oft wegen "schlechter Haltung", "illegaler Tierhandel", "Hundegebell" , und anderes. Eine Statistik welcher Vorwurf am häufigsten genannt wird führen sie nicht. Sie meint, es ist wie mit der zu hohen Hecke, den Grundstücksstreitereien oder dem "Apfelklau", wenn Menschen den Streitgrund suchen, finden sie einen.

Die Möglichkeit einer Falschanzeige ist für mich kein Argument, ein Gesetz nicht zu erlassen. Diese Möglichkeit gibt es immer, aber Mißbrauchsmöglichkeit ist kein Grund, etwas prinzipiell Richtiges zu unterlassen.
 
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Die Katzenschutzverordnung bietet in erster Linie den Tierschützern Rechtssicherheit.

Genau darin sehe ich einen Teil des Problems, Tierschützer sind keine "staatliche Gewalt", sondern selbsternannte Privatleute, denen so das Recht bzw. der straffreie Freiraum verliehen wird sich an fremden Tieren zu schaffen zu machen. Da kann es so nicht sein.

Herrenlose Tiere dürfen bereits jetzt kastriert werden, von wem auch immer. Tiere die einen Eigentümer haben sollten hingegen kein "Freiwild" sein, an dem sich jeder schadlos halten kann, der will. Dieses Recht sollte dem Staat bzw. seinen Instanzen vorbehalten sein. Eine Verordnung die darauf abzielt dies zu unterhöhlen kann ich persönlich nicht befürworten.

Ich wäre aber eh dafür lieber eine Steuer für unkastrierte Katzen einzuführen, die auch dann zu leisten ist, wenn die Tiere sich auf dem eigenen Grund dauerhaft aufhalten und kein klarer Eigentumsnachweis besteht. Wer solche Tiere nicht meldet, der hat die Steuer zu entrichten, so sie bei ihm vorgefunden werden. Rückwirkend für ein Jahr und in einer schmerzhaften Höhe, dazu noch ein Bussgeld. Das würde die Problematik mit den unkontrollierten Beständen auf Höfen meiner Meinung nach deutlich schneller und besser eindämmen, als so eine zahnlose Verordnung, die im Grunde nur Privatleuten mehr Macht verleiht. Und es könnte auch jeder selbst entscheiden, ob er lieber einmal ein bisschen Geld bezahlt, um sein Tier kastrieren zu lassen oder ob er ein vielfaches der Summe zahlt um sein Tier unkastriert herumlaufen zu lassen. Rausreden so nach dem Motto: "Die gehören mir doch gar nicht..." wäre so auch nicht mehr drin und die Kosten würden bei den Leuten anfallen, die sie verursachen und nicht der Allgemeinheit vor die Füsse fallen.
 
Also ich sehe ein großes Problem im Nachweis, dass sich Katzen auf dem eigenen Grund dauernd (immer wieder?) aufhalten, dann habe ich 5 Katzen, von denen mir keine gehört. Aber ein Teil des Grundes gehört mir (Mehrfamilienhaus). Und ich melde die auch sicher nicht, weil sie mal hier, mal da sind. Ich weiß auch nicht, ob sie kastriert sind, woher sie kommen und wohin sie gehen. Manchmal schlafen sie auch im Carport.

Man kann nicht den Besitz einer Sache mit dem Aufenthalt der Sache gleichstellen bezügl. Verantwortlichkeit.

Wenn - in deinem Fall ein Hofbesitzer- seine Katzen nicht kastrieren lässt, die so rumlaufen, kann man sie ja mit dem Verbot des Freiganges unkastrierter Katzen ohne Problem kastrieren lassen- falls er sich auf "zugelaufen" rausredet. Kastrationen großer Populationen auf Höfen werden- zumindest hier, ohnehin fremdfinanziert, der TS ist froh, wenn der Besitzer kooperiert.

Und ob du das Kind Steuer oder Strafe nennst ist gehupft wie gehatscht.
 
ohnehin fremdfinanziert

Und genau das finde ich nicht in Ordnung, denn warum sollen alle die Kosten für etwas tragen, das einige wenige verursachen?

Und klar ist es möglich Tiere zu melden, wenn die sich regelmässig und überwiegend bei einem aufhalten ohne das bekannt ist, wo diese Tiere hingehören. Füttern man die Tiere noch dazu und gewöhnt sie so an sich, dann ist man übrigens jetzt schon für sie rechtlich verantwortlich. Das ist natürlich eine Grauzone und kommt wahrscheinlich selten zur Anwendung, aber genau das sollte geändert werden.

Haben die Tiere ein ordnungsgemässes Zuhause, dann kann ein Kontrolleur das ja schnell in Erfahrung bringen (Chip auslesen) und damit ist das Thema dann auch vom Tisch. Haben sie keins, dann ist halt der in der Haftung der die Tiere bei sich duldet und vielleicht sogar mit Futter versorgt. Handelt der nicht proaktiv, dann ist er selbst schuld und hat die Konsequenzen zu tragen.
 
Das ist problematisch, da keine Chippflicht bei Freigängern besteht.
Zudem, ob ein Kater kastriert ist, sieht man ja meist, bei Kätzinnen so gut wie nicht.

Freigangkatzen haben ja das Recht, sich auch in fremden Gefilden aufzuhalten, wenn es nicht grad ein ganzes Rudel des Nachbarn ist. das muss ich dulden. Und in das Carport legen sie sich gerne in der Nacht, da sind ja manchmal die Motoren länger warm. Futter gibt es hier im Haus keines, nicht mal Vogelfutter 🙂
 
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Das ist problematisch, da keine Chippflicht bei Freigängern besteht.

Aktuell nicht, aber die könnte man ja einführen. Und nicht nur für Freigänger, sondern auch für Wohnungskatzen. Das wäre so oder so, fernab von allen anderen Massnahmen, sinnvoll um die Halter in die Pflicht nehmen zu können, falls etwas ist.

Und ich spreche auch nicht von Katzen, die mal vorbeischauen, sondern schon von welchen, sie sich fast überwiegend bei einem auf dem Grundstück aufhalten, also ihren Hauptaufenthaltsort dort haben.
 
Gekennzeichnete und registrierte Katzen werden auch jetzt nicht einfach kastriert, der Besitzer wird aufgefordert das zu tun.

Nur wenn er nicht handelt, kann das durchs Tierheim durchgeführt werden. Also das wird dann angeordnet, ich sehe örtliche Tierheime nicht als Privatpersonen…

Wenn eine Katze aber nicht gekennzeichnet ist und der Besitzer nicht ermittelt werden kann, dann gilt sie als herrenlos.

In Katzenschutzverordnungen ist immer auch die Kennzeichnungs- und Registrierpflicht festgehalten.

Unkastrierte Katzen und Kater laufen oft viele Kilometer , und die Kater beglücken dann jede Menge Katzen, eben auch wildlebende.
Das erhöht die Streunerpopulation und fördert die Verbreitung von Krankheiten…

Da kann man nicht einfach sagen, zahl halt was und lass sie dann rumlaufen. Und wer zahlt denn diese Kontrollen und die Bürokratie?

Wenn jemand sagen wir mal 20 Katzen auf einem weitläufigen Grundstück hat, ist es doch gar nicht möglich diese Tiere zu kontrollieren.

Sie sind ja nicht alle gleichzeitig vor Ort und vielleicht auch scheu, so dass man ohne Falle keinen Chip auslesen kann etc.

Solche Gedanken halte ich für ziemlich weltfremd.

Solange die Katze das eigene Grundstück verlassen kann und auf andere Katzen trifft, Streuner gehören doch dem Staat, bzw. der hat die Verantwortung, meine ich, für herrenlose Haustiere, muss man sich eben an Regeln halten.

Es verschwinden regelmäßig so viele Katzen, die sind ja auch nicht alle tot, sondern leben oft als Streuner, und wenn sie nicht kastriert sind, dann vermehren sie sich auch…

Wenn ich hier beim Internetauftritt des Tierheims nach Fundtieren schaue, fällt mir auf, wie viele unkastrierte und nicht gekennzeichnete Tiere es doch gibt…

Als ich meine Katze gesucht habe, habe ich nachgefragt. Bei gekennzeichneten und registrierten Tieren wird der Besitzer ermittelt und die Tiere werden direkt zurückgegeben.

Nur die anderen werden über Facebook veröffentlicht, und das sind echt viele….

Tierschutz wird doch meist über Spenden finanziert und nicht über Steuergelder. Das, was die Tierheime für Fundtiere bekommen, reicht lange nicht aus für die Kosten.

Fremdfinanziert heißt dann eher Spenden. Abgesehen davon funktioniert der Staat nun mal so, dass Sachen finanziert werden, die nicht alle nutzen . Ich rauche auch nicht und zahle trotzdem für die Straßenreinigung, bei der Zigarettenstummel entfernt werden…
 
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Streuner gehören doch dem Staat, bzw. der hat die Verantwortung, meine ich, für herrenlose Haustiere

Nein, Tiere die ganz klar herrenlos sind (und bei denen nicht der Verdacht besteht, dass sie mal einen Besitzer hatten) gelten als Freiwild. Für die ist aktuell niemand verantwortlich und zuständig. Tierheime bekommen für diese Tiere - wenn sie sie kastrieren lassen oder versorgen - in der Regel auch keinen Cent Zuschuss. Das höchste der Gefühle sind da bisher freiwillig (!) finanzierte Kastrationsaktionen der Kreise.
 
Da kann man nicht einfach sagen, zahl halt was und lass sie dann rumlaufen. Und wer zahlt denn diese Kontrollen und die Bürokratie?

Das Problem hast Du bei der anderen Variante auch und da hast Du NULL Einnahmen die sich dagegen rechnen lassen.

Ich denke aber auch eher an den "Abschreckungseffekt", den ich für höher halte, wenn man es über eine Steuer lösen würde. Außerdem kann man so Widerstände leichter entkräften, weil man den Menschen eine Wahlmöglichkeit lässt.

Meiner Meinung nach ist das Ziel aber auch nicht, dass man jede Vermehrung auf Teufel komm raus verhindern muss, sondern das Ziel sollte sein, dass die Halter der Katze auch Verantwortung für diese übernehmen.

Wer sich entschließt sein Tier unkastriert zu lassen, der muss halt dafür - ordentlich - zahlen. Und wenn die jährliche Steuer bei sowas wie 250 Euro pro Tier liegen würde, dann würden sich die Leute das ganz schnell überlegen.
 
Die Übergänge sind da wohl fließend, grundsätzlich hast Du wohl Recht, aber hier steht z.B. dass bei Katzen in Fallen grundsätzlich davon auszugehen ist, dass es sich um ein Fundtier handelt, es also irgendwann mal einen Besitzer hatte…

Verwilderte Hauskatzen - unlösbares Problem? | Jagdpraxis
 
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Die Übergänge sind da wohl fließend, grundsätzlich hast Du wohl Recht, aber hier steht z.B. dass bei Katzen in Fallen grundsätzlich davon auszugehen ist, dass es sich um ein Fundtier handelt, es also irgendwann mal einen Besitzer hatte…

Verwilderte Hauskatzen - unlösbares Problem? | Jagdpraxis

In der Praxis wird das in der Regel am Verhalten festgemacht. Als Privatperson kannst Du zB. grundsätzlich jede Katze ins Tierheim bringen und als "Fundkatze" deklarieren, weil allein der Umstand, dass Du es geschafft hast, die Katze einzufangen und ins Tierheim zu bringen erstmal als "Fund" gewertet wird. Allerdings wird dann das Tierheim ein Problem bekommen, wenn es sich wirklich um einen Wildling handelt, der nicht ohne weiteres vermittelbar ist. Und dann einfach wieder kastriert aussetzen ist dann ja auch nicht. Und selbst einfangen dürfen sie die Tiere nicht, außer in Notfällen. Tun sie es dennoch, dann machen sie sich entweder strafbar (weil fremdes Eigentum) oder aber sie bekommen NULL Zuschüsse für die Versorgung und Kastration.

Die meisten Privatpersonen würden einen Wildling auch gar nicht einfangen können, da die ja in der Regel nicht unbedingt mit Fallen, Sachkenntnis und endloser Geduld operieren. Zumal Wildlinge die Nähe von Menschen nur sehr bedingt aufsuchen, in der Regel tun sie das nur um Futter abzugreifen, lassen sich aber ansonsten nicht blicken. So richtige Wildlinge leben eher in wenig belebten Gebieten, also in Städten zB. auf Friedhöfen, in Parks, in Gewerbegebieten und auf dem Land halt an vergleichbaren Orten, wo sie zwar durch den Menschen schon auch "Futter" im weitesten Sinne und Unterschlupf vorfinden, diesem aber gleichzeitig nicht zu nah kommen müssen.

Klassische Bauernhofkatzen sind auch nicht unbedingt Wildlinge, da diese ja oft versorgt werden und den Menschen zumindest als "aktiven Versorger" kennen und akzeptieren, auch wenn sie sich ihm gegenüber ansonsten scheu verhalten.

Und für Wildlinge gilt das, was ich geschrieben habe: Sie sind vor dem Gesetz nicht wirklich "existent". Sie fallen weder unter das Zivilrecht noch fallen sie unter das Jagdrecht, dass den Umgang mit Wildtieren regelt.
 
Ich frage mich, warum das in meiner alten Heimat alles so einfach und unbürokratisch ging. Kastra- und Kennzeichnungspflicht und jeder konnte sich eine Falle ausleihen, einfangen und kostenlos kastrieren lassen.
Wir hatten selber um die 35 bis 50 Katzen in unserem Wohnobjekt, das war eine vergleichsweise durchschnittliche Menge. Schon nach meiner Zeit wurde in einem Objekt eine Kolonie von rund 100 Katzen ausgehoben. Mitten in der Pampa, also wirklich weitab von jeglichem Menschen, gab es in der Regel Kolonien von um die 50 Katzen.
Ohrkennzeichen ist da unabdingbar.
Und gab es dennoch mal eine gechipte Katze ohne Kastra-Nachweis, durfte der Besitzer für Kosten aufkommen.

In meinem jetzigen Wohnort bekommt das TH pro steuerpflichtigen Einwohner 90 Cent im Jahr an Steuergeldern. Dann gibt es noch einen Berechnungsschlüssel für Fund- und Abgabetiere, der aber vorn und hinten zu knapp bemessen ist, wie die THs ja auch viel zu knapp bemessen sind.
In Anbetracht der zunehmenden Menge an Streunern und TH-Katzen sehe ich echt Bedarf, etwas zu unternehmen, aber irgendwie erstickt hier alles in der schwerfälligen Bürokratie.
 
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Die Katzenschutzverordnung bietet in erster Linie den Tierschützern Rechtssicherheit.
..und Tierärzten ein kleines Druckmittel neu Katzenbesitzern die Kastra etwas eindringlicher Schmackhaft machen zu können. Weniger Debatten ob und warum man seine Kitten kastrieren soll und nicht zumindest einmal "das Wunder der Geburt" erleben lässt.
In Regionen mit bestehender Schutzverordnung können TA's einfacher verweisen: "..ist leider Pflicht, die Katzen zu kastrieren. Da gibt es eine Verordnung." ..und fertig ist die Debatte, dass TA's damit doch nur Geld machen wollen, das man prinzipiell gegen Kastration ist, dass man doch so gerne Katzenbabies möchte oder der Kater sich doch zumindest einmal austoben soll..bla und blub. Was sich da TA's immer anhören müssen und was das immer an verplemperter Zeit ist, die man an anderer Stelle besser einsetzen könnte. Mit der Verordnung kannste als TA da eben einfach auf die Verordnung verweisen und das es Pflicht ist und musst dir damit die ganzen anderen Debatten nicht mehr antun.
 
..und Tierärzten ein kleines Druckmittel neu Katzenbesitzern die Kastra etwas eindringlicher Schmackhaft machen zu können. Weniger Debatten ob und warum man seine Kitten kastrieren soll und nicht zumindest einmal "das Wunder der Geburt" erleben lässt.
In Regionen mit bestehender Schutzverordnung können TA's einfacher verweisen: "..ist leider Pflicht, die Katzen zu kastrieren. Da gibt es eine Verordnung." ..und fertig ist die Debatte, dass TA's damit doch nur Geld machen wollen, das man prinzipiell gegen Kastration ist, dass man doch so gerne Katzenbabies möchte oder der Kater sich doch zumindest einmal austoben soll..bla und blub. Was sich da TA's immer anhören müssen und was das immer an verplemperter Zeit ist, die man an anderer Stelle besser einsetzen könnte. Mit der Verordnung kannste als TA da eben einfach auf die Verordnung verweisen und das es Pflicht ist und musst dir damit die ganzen anderen Debatten nicht mehr antun.
Ja, da ist schon was dran, noch besser wäre es aber, wenn TÄs generell für Frühkastra aufgeschlossen wären und Katzenkinder noch im alten Zuhause kastriert werden. Das würde auch vieles erleichtern.
 

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