Katzenstress, ich bin mit meinen Katzenlatein am Ende angelangt.

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Ratte

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19. April 2011
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Hallo Zusammen,

in der Hoffnung hier auf andere Sichtweisen und Ratschläge zu stoßen, habe ich mich heute hier angemeldet da ich mit meinem Katzenlatein an meine Grenzen angekommen bin.

Kurz zu mir:
Mein Name ist Helga, ich bin 47 Jahr und habe bis auf einige kurzzeitige Unterbrechungen immer Katzen, Hunde und auch anderen Tieren besessen. Zeitweise hatte ich auch mal ca. 3 Jahre bei einer Tierärztin gejobbt.

Folgende Situation:

Durch eine Beziehungstrennung und nach einem Umzug in eine 3 Zimmerwohnung im Oktober letzten Jahres, habe ich unser 15jähriges Geschwisterkatzenpärchen schweren Herzens in ihrer vertrauten Umgebung zurück lassen müssen. Nach reiflicher Überlegung entschloss ich mich wieder dazu mein Leben mit einem Vierbeiner zu teilen.

Folglich wurde ich im Tierheim auch fündig und Anfang Februar hielt dann einer ca. 1jährigen wilde, und laut Tierheim: Menschenanfallende und schwer vermittelbare Stubenteufel bei mir ein Zug. Die Vorbesitzer hatten eine 12jährige Tochter und diese wäre von der Katze massiv attackiert worden, selbst ein Tierpsychologe konnte den Vorbesitzern nicht weiter helfen.

Also dachte ich mir, dass ich so einem Tierchen einfach eine Chance geben muss und packte sie in mein Auto. Logischerweise platzierte ich den Teufel mit Sichtkontakt in der Transportbox auf den Beifahrersitz und bereits beim Anschnallen schnellte eine Katzenpfote aus der Box und krallte sich in meiner Jacke fest und rupfte und zerrte. So erhielt sie gleich beim Anfahren schon mal den Rufname „Gretchen“ von mir. (Faust/Goethe). Die kleinen Krallen lockerten sich langsam und während der fast einstündigen Fahrt war ihre Pfote ganz sanft auf meiner Jacke. Kein einziges klagendes Mau, kein Piep und Mucks kam aus dem Schnäuzchen: Ganz ehrlich, - ich habe noch nie so eine liebe Katze im Auto gehabt.

Angekommen in ihrem neuen zu Hause lief sie ganz aufgeweckt, wissbegierig und vorsichtig durch die ganze Wohnung und durchforstete jeden kleinen Winkel bis zur letzen Schublade. Bei mir entpuppte sie sich als ganz stinknormale richtige Katze mit allen Ecken und Kanten.

Sie ist lebensfroh, neugierig, intelligent und verspielt ohne Ende. Spielen, spielen, spielen, am liebsten Verstecken und Fangen - und da muss man die Gegner nun mal Anfallen, und beißen, oder? Okay, sie ist halt keine Schmusetante im üblichen Sinn, und auf hoch nehmen und im Arm herumschleppen, steht sie halt nun nicht.
„Gretchen“ zeigt mir jedoch ihre Zuneigung unter anderem in dem sie freudig mit mir durch die Gegend läuft, mir mit ihren Krallen die Fäden aus den Jeans zieht und sich abends mit mir auf dem Sofa oder im Bett gemütlich macht und sich an die Kniekehlen kuschelt.

Mittlerweile ist „Gretchen“ auch als Freigänger unterwegs und bis auf zwei Nadelbäume auf denen sie zu hoch hinaus wollte alles auch im grünen Bereich. (Das nächste Mal bleibt sie halt oben auch wenn es 3 Tage sein sollten, - ich kann nicht jedes Mal die Baumspitze fällen lassen, wenn die Leiter zu kurz ist).

Aus dem Bauch heraus würde ich vermuten das „Gretchen“ wohl keine Geschwister gehabt hat und/oder wurde sie evtl. zu früh von ihrer Mutter getrennt. Das schließe ich aus so einigen Katzenzügen oder abnormen Verhalten, die sie zeigt, wie z. Bsp. ein begeisterndes zuzzeln und schlabbern an meinen Finger. Fresstechnik gesehen hatte ich auch erst Problem das richtige Futter zu finden und gewinnen konnte ich sie nur mit diesen Katzensticks. Relativ schnell habe ich aber gemerkt das es ihr nicht um die Sticks selber geht, sondern die Geste des Gefüttern Werdens sie zum fressen veranlasst. Kastriert wurde sie bereits schon, weil sie angeblich ja so wild sei, meiner Meinung nach etwas zu früh, aber das kann man nun nicht mehr rückgängig machen,

Kurzum, wie gesagt für mich ist sie ein ganz stinknormales aufgewecktes lebensfrohes und sensibles Kätzchen. Und wie einige sicher bestätigen können; man kann 10 Katzen haben, und eine Katze ist nur eine Katze, allerdings ist auch jede Katze mit ihrer ganz persönliche Ausstrahlung und Eigensinn ausgestattet, was dann jedes Tierchen für sich so Einzigartig macht.

Sooooo, nun kommt mein Problem: „Leila“ eine zurzeit etwas korpulentere dominante und fast zahnlose Dame und laut Impfausweis der Besitzerin auch aus dem Tierheim stammend und jetzt 8 Jahre alt!? (Über die Richtigkeit der Altersangabe des Tierheims zu spekulieren steht hier nicht zur Debatte, erfahrenen Tierheimabnehmer wissen, dass hier die Daten oftmals beschönigt werden, je nach dem wie es passt).

Jedenfalls „Leila’s“ Frauchen hatte einen Unfall und lag im Koma, sehr wahrscheinlich wird sie in der nächsten Zeit auch nicht mehr in der Lage sein sich um ihre Katze kümmern. Zu können. In den vergangenen 3 Monaten war deshalb „Leila“ bei einem beruftätigen Pärchen untergeschlüpft und hat sich mangels Zuneigung und Trauer erst mal rundgenudelt.

Lange Rede kurzer Sinn, eine Bekannte bat mich um Hilfe, ich erfuhr von der tragischen Katzenstory die mein Mitleid bewegte und konnte natürlich mal wieder nicht „Nein“ sagen.

Seit Sonntag versuche ich vergeblich zwei sehr vom Charakter unterschiedliche Katzenweiber zu vereinigen und es klappt hinten und vorne nicht. „Leila“ ist es gelungen mein „Gretchen“ dermaßen einzuschüchtern, das aus meinem lebensfrohen „Gretchen“ ein eingeschüchtertes und kleinlautes Kätzchen wurde und sie ist so verängstigt dass sie nicht mehr freiwillig einen Fuß über die Wohnungstür setzt. Mit ach und krach und gutem Zureden kommt sie zum fressen zu mir in die Küche und flüchtet zum Schlafen auf den Kühlschrank. Tagsüber ist „Gretchen“ nun draußen, wenn ich zu ihr in den Hof gehen kommt sie freudestrahlend angemaunzt, sobald ich dann ins Haus gehe läuft sie mit zum Eingang, raust mit mir die Flurtreppe hoch zur Wohnung und bremst auf der Flurmatte. Sekundenschnell dreht sie ab und flüchtet mit aufgebäumten Rücken und dicken Schwanz wieder nach draußen. Das kann es ja wohl nicht sein.

Den ganzen Tag verbringe ich damit von einer noch Wohnungskatze zur anderen Zwangsmaßen Freigänger verstoßene Katze zu rennen und verbrenne mir den Schädel wie ich die zwei wohl am Geschicktesten vereinen könnte. Beide Katzen sind getrennt von einander betrachtet ganz besondere Tiere und ich stehe hier nun in der Mitte und weiß echt nicht weiter. Wie konnte ich nur zu so einem Verräter werden und vielleicht habt Ihr hier ein paar wertvolle Ratschläge.

Liebe Grüße
Helga

Ach ja die üblichen Tricks von wegen Baldrian usw. und beide mit dem gleichen Geruch bearbeiten habe ich schon vergeblich ausprobiert.
 
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Ich schubs dich mal, leider kenn ich mich mit Zusammenführungen, vor allem mit einem Freigänger, viel zu wenig aus!
 
Seit Sonntag versuche ich vergeblich zwei sehr vom Charakter unterschiedliche Katzenweiber zu vereinigen und es klappt hinten und vorne nicht.

Nach so wenigen Tagen ist ein Fortschritt selten sichtbar und es ist nahezu ausgeschlossen, dass sich Katzen nach so kurzer Zeit akzeptieren. Viele Zusammenführungen dauern oft über Monate hinweg, bis sie erfolgreich sind.
Die Vergesellschaftung bei älteren Katzen ist nie einfach und erst recht nicht bei Freigängern. Die Ausgangskonstellation ist zugegeben relativ schwierig. Deine Katze hat darüber hinaus eine nicht unerhebliche Vergangenheit hinter sich und scheint einzelgängerisch veranlagt zu sein. Unter diesem Gesichtspunkt braucht man wirklich sehr, sehr, sehr viel Geduld und Nerven aus Drahtseil. Man kann momentan nur abwarten und beobachten, wie sich die Situation entwickelt.

Man könnte eine Gittertür installieren, durch die sich die Katzen erst einmal betrachten, aber nicht angreifen können.
Hast du Feliway und Zylkene verwendet?


Ach ja die üblichen Tricks von wegen Baldrian usw. und beide mit dem gleichen Geruch bearbeiten habe ich schon vergeblich ausprobiert.

Nach so wenig verstrichener Zeit kann man noch nicht darüber urteilen, ob diese Methoden auch tatsächlich funktionieren. 😉


(Weshalb schreibst du die Namen der Katzen in Anführungszeichen?)
 
Ich würde sie ein paar Tage separieren (ohne Gittertüre, sondern einfach Türe zu und zwar konsequent für mehrere Tage) und eine langsame Zusammenführung probieren (wie eigentlich in fast allen Fällen, ausser bei Kitten zu Kitten).
 
Du hattest eine glückliche zufriedene Katze, die jetzt vermutlich die Welt nicht mehr versteht, weil sich eine dicke, dominante Katze in ihrem Heim breitmacht. Und sich nicht mehr rein traut, nur noch, wenn der Hunger zu groß ist.

Meine spontane Meinung:
Ich würde die neue Katzendame wieder abgeben, wenn es nicht halbwegs kurzfristig mit der Vergesellschaft funktioniert. Damit meine ich nicht Abgabe insTierheim, sondern ich würde versuchen, einen anderen Platz für sie zu finden. Vielleicht sogar mit Hilfe des Forums hier.

Gretchen hat die älteren Rechte. Und warum eine gute "Beziehung" zerstören. Man kann nicht in jedem Notfall einspringen und der "Retter" sein. Da wäre ich dann mal Egoist. 😳
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke erstmal für Eure Antworten und den Tipp mit Zylkene

Das eine Zusammenführung nicht ganz einfach wird ist mir schon klar und das die Zwei sich nicht gleich stürmisch um den Hals fallen und zusammen kuscheln erwarte ich ja auch gar nicht. Das zurückgelassene Geschwisterpärchen und mein im Oktober 2009 verstorbener Kater haben sich alle Drei im Haus als auch Draußen respektiert, jedoch nie zusammen gekuschelt und gefressen. Wenn Kuschelzeit angesagt war konnten sie aber auch alle zusammen sich mit mir arrangieren, einer rechts einer an den Füßen und eine auf dem Bauch.

Deine Katze hat darüber hinaus eine nicht unerhebliche Vergangenheit hinter sich und scheint einzelgängerisch veranlagt zu sein.

Ich versteh jetzt nicht ganz genau, welche Katze Gretchen oder Leila Du jetzt mit der gestörten Vorgeschichte meinst, letztendlich ist es auch unwichtig. Beide Katzen hatten und haben bis jetzt wohl oder übel mit schlechten Erfahrungen zu kämpfen.

Mit einer räumlicher Trennung versuche ich es ja schon und Leila saß schon hinter der verschlossenen Balkontür, als Gretchen gefahrenfrei nur kurz einen Blick von ihr sah, war sie sofort im hohen Bogen verschwunden……und nun hat sich die Situation so verlagert das sich das Gretchen gar nicht mehr in den Wohnbereich traut, und sich nur noch verstört im Küchenbereich zum gefüttert werden aufhält selbst auch dann wenn die Tür zum Wohnbereich geschlossen ist. Nachts ist die Wohnzimmertür verschlossen, Gretchen schläft jetzt auf dem Kühlschrank. Trotzdem dass sie die Möglichkeit hat noch in das gegenüberliegende Badezimmer zugehen, bleibt sie die ganze Nacht nur auf ihrem Rückzugsposten und wartet bis ich morgens wieder in die Küche komme. Das Badezimmer und Küche ist unberührt. Ich zähle das Trockenfutter und die Sticks die ich für sie versteckt habe. Vor Leilas Einzug hatte ich für den Fressmuffel Gretchen in der ganzen Wohnung immer für die Nacht so genannte Betthupferl versteckt und am nächsten Tag war die Beute dann verschwunden.
Meine größte Sorge, bedingt durch Gretchens Rückzug ist, dass sie sich selber die Chance nimmt dem Eindringling Leila zuzeigen das sie ja eigentlich auch hier ein zu Hause hat. Dass sie kratzen, beißen und sich wehren kann hat sie an mir selber ja spielerisch schon bewiesen.
Weiterhin habe ich die Befürchtung, das sich das Drama dann auch nach Draußen verlagert wenn Leila zum Freigänger wird. Bis jetzt ist Leila noch eine sehr geduldige Wohnungskatze. Aber Balkonien ist nicht mehr, den Weg nach unten hat sie sehr schnell schon abgecheckt. Dank ihrer Masse hat sie halt nur etwas Zeit gebraucht, so dass ich sie unten direkt wieder in Empfang nehmen konnte.

Feliway kenne ich von der Arztpraxis her, die Kundenbewertungen waren damals nicht so überzeugend. Verwendet hatte ich es bisher daher auch noch nie, anstelle von habe ich das stinknormale Balance Katzenspray Spray aus dem Tierhandelbedarf benutzt. Mit Sicherheit in meinem Fall auch Wirkungslos. Zylkene ist mir bisher noch nicht bekannt gewesen, jetzt habe ich mal schnell in Onkel Google nach gelesen und es klinkt für mich sehr hilfreich. Ich habe es sofort bestellt und heute Nachmittag kann ich es in der Apotheke holen.

@ arcalis
Im Prinzip hast Du Recht und tief in mir drin weiß ich das auch. Nur fühle ich mich jetzt auch für Leila verantwortlich und ich würde sie auch abgeben, wäre da nicht das Problem mir dem Finden des geeigneten Dosenöffners.

Und dann wäre die große Frage wann ist der richtigen Moment um zu entscheiden ob es irgendwie klappt oder ob ich mich um eine bessere Lösung bemühe. Derzeit sitze ich abends heulend und allein in meinem Wohnzimmer, Gretchen auf dem Kühlschrank und Leila hat sich es in mein Arbeitszimmer gemütlich gemacht. So richtig Glücklich sind wir alle Drei nicht.

@ eloign
(Weshalb schreibst du die Namen der Katzen in Anführungszeichen?)
Ich habe mir dabei gar nichts gedacht und hab es geändert. :zufrieden:
Drückt mir die Krallen, vielleicht zeigt sich Besserung mit der Wirkung von Zylkene.

Liebe Grüße
Helga
 
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Mit einer räumlicher Trennung versuche ich es ja schon und Leila saß schon hinter der verschlossenen Balkontür, als Gretchen gefahrenfrei nur kurz einen Blick von ihr sah, war sie sofort im hohen Bogen verschwunden……

Deshalb solltest du sie so separieren, dass sie sich NICHT sehen.
 

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