Katzenwaisen später ein schlechteres Sozialverhalten ?

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Opalie-Eye

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Hallo,

mich interessiert die Frage : Haben Katzenkinder, die ohne Mutter aufwachsen später ein schlechteres (problematischeres) Sozialverhalten anderen Katzen gegenüber ? D.H. dass es bei ihnen eher passieren kann, dass sie sich nicht mit den anderen Katzen vertragen ?

Können sich daraus evtl. auch Einzelkatzen entwickeln ?
Vielleicht könnt ihr aus eigenen Erfahrungen berichten und habt selber ehemalige Waisenkinder in einer Gruppe leben .
 
A

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Ich denke, da spielt eine große Rolle, waren es mehrere Kitten, gab es andere erwachsene Tiere, da können sich die Tiere auch viel an Sozialverhalten abschauen.
ein Kitten alleine mit Hand aufziehen ohne Kontakt zu anderen Katzen ist sicher am Problematischsten.
Aber auch ein 16 , 20 Wochen altes Kitten kann noch viel von einem gut sozialisierten Kitten lernen.
 
Kann mich taggekko nur anschlieśen, wir haben schon häufiger "nach-Sozialisiert"
 
Sozialverhalten ist erlernbar, trotzdem ist die Mutter wichtig

Bei meinen dreien habe ich die Erfahrung gemacht, dass sich das mit dem Sozialverhalten einpendelt - da wird immer um die Rangfolge gebalgt und eine guckt was von der anderen ab. Allerdings ist die Mutter wichtig:
Ich habe meine Minou im Juli aus dem Tierheim geholt - Wurf aus einer Aktion, bei der Leute trächtige Katzen zum Werfen abgeben konnten, die Jungen blieben dann im Tierheim, lebten in einer Katzengruppe und wurden von den Menschen dort versorgt.
Ergebnis: meine Minou war eine absolute-Sozial-Katze, die immer den Kontakt mit anderen Katzen brauchte. Sie hatte aber nie gelernt, dass es auf der Welt auch Gefahren geben kann, weil sie keine Mutter hatte, die ihr das zeigte und sie immer im Gehege beschützt war.
Deshalb ist sie an Weihnachen vor unserem Haus überfahren worden. Die setzte sich einfach auf die Straße und dachte, niemand wil ihr was böses. Das ist schon bitter, denn sie war eine totale Sonnenschein-Katze, die immer, immer gut drauf war.
Meine Milly ist das Gegenteil: auch sie wurde viel zu früh von ihrer Mutter weggenommen, weil sie totgeschlagen werden sollte und lässt sich jetzt erst, mit einem halben Jahr, ohne Panik anfassen. Sie ist vollkommen verängstigt, weil meiner Meinung nach auch Ihr die Erfahrung der Mutterkatze fehlt.
Einzig Mila, die ältere Schwester von Milly kann mit Gefahr und Angst einigermaßen umgehen. Sie flieht glücklicherweise vor lauten Geräuschen (hat Minou nie gemacht), checkt erst mal die Lage und kommt aber auch schnell, wenn sie merkt, dass niemand etwas böses will.

Fazit: Wenn man junge Katzen zusammen bringt, regeln die das mit dem Sozialverhalten schon untereinander. Aber alle können immer nur das lernen, was das erfahrenste Tier schon mitbringt. Das ist meiner Erfahrung nach das viel größere Problem.
uwe
 
Unsere 2 Kater sind im Alter von 11 Wochen zu uns gekommen, sind also etwas zu früh von der Mutter getrennt worden. Sie haben ein sehr gutes Sozialverhalten, sind allerdings für meinen Geschmack etwas zu furchtlos - mir wäre es lieber, wenn sie mehr Respekt vor fremden Menschen und vor allem vor Autos hätten. 🙁
Ob dieses Grundvertrauen in die Umwelt daher kommt, dass sie zu früh von der Mutter getrennt wurden, weiß ich nicht.

Unsere Katze ist eine richtige Waise. Sie wurde in einem Müllbeutel zusammen mit ihren toten Geschwistern und ihrer toten Mutter gefunden. Die Katzen wurden tot geschlagen, sie hat als einzige überlebt. Damals war sie wohl 3 oder 4 Wochen alt. Sie wuchs dann erst bei einer Pflegestelle auf, bei der es auch andere Katzen gab, allerdings keine in ihrem Alter und die älteren Katzen konnten auch nichts mit ihr anfangen und haben sie ignoriert. Später kam sie zu einer anderen Pflegestelle, dort war sie die einzige Katze. Mit ca. 12 Wochen kam sie dann zu uns. Sie hat sich noch viel von unseren Katern abgeschaut, aber ihr Sozialverhalten ist schon noch etwas problematisch. Fremde Katzen werden grundsätzlich erstmal angefaucht, aus Angst. Da sie aber gleichzeitig neugierig ist, läuft sie den Katzen dann auch oft fauchend hinterher. Fremde Katzen irritiert ihr Verhalten natürlich, die können damit nichts anfangen. Auch sonst ist Fauchen ihr Mittel der Wahl, wenn sie aus irgend einem Grund verunsichert ist oder sich gestört fühlt. Sie verteilt auch gern mal einen Schlag mit der Pfote in solchen Situationen - ganz nach dem Motto "Angriff ist die beste Verteidigung". Unsere 2 Kater können damit umgehen, die kennen sie ja, aber bei anderen Katzen kommt sie damit nicht so gut an.
Sie ist auch sehr ängstlich und misstrauisch fremden Menschen gegenüber. Wenn es klingelt, versteckt sie sich. Unsere Nachbarn dachten lange, dass wir nur 2 Katzen haben, weil sich die Kleine nie vor Menschen zeigt. 😀
 
Kira ist meine Handaufzucht,sie wurde mit drei Wochen ausgesetzt und ich hab sie großgezogen und ja sie ist anders,aber ich hatte zum Glück noch Kajci,sie war damals fünf Jahre alt und Kira hing wahnsinnig an ihr und orientiert sich heut zu tage noch stark an Kajci.

Kira scheint aber nicht vernünftig erwachsen zu werden,sie ist ziemlich ängstlich und wahnsinnig verspielt heute noch mit zwei Jahren.

Kajci war zum Glück bis zu ihrer 12. lebenswoche bei ihrer Mutter und sie ist wahnsinnig ausgeglichen und trotz 5 jähriger einzelkatzenhaltung sozial und hat keine großen schwierigkeiten mit den anderen beiden.


Edit: Ich würde aber kein Kitten alleine großziehen,mind. eine erwachsene Katze muss da sein,was auch nicht ideal ist,perfekt wäre mind. noch ein Kitten. Aber definitiv nicht als einzelkatze.
 
Zuletzt bearbeitet:
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Ich habe damals unseren Willi mit 4 Wochen auf einem Parkplatz gefunden.
Wir hatten da schon einen Kater der 6 Jahre alt war. Willi hat nie gehaun oder gefaucht, er hat sich sogar gleich um unser Mienchen gekümmert, die auch ein Notfall war. Das Einzige was er bis zu seinem Ende gemacht hat, war an meinem Ärmel zu nuckeln, wenn er sich wohl fühlte. Aber vor fremden Menschen hatte er immer Angst.
 
Wir haben ja Triel und Amonet als Geschwisterpärchen mit 16 Wochen zu uns geholt. Bis dahin waren sie bei der Mama. Die beiden sind super sozialisert.

Sira haben wir mit geschätzten 8 Wochen bekommen, nachdem sie mit geschätzten 6 Wochen als Fundkatze aufgegriffen wurde (wir vermuten sie wurde ausgesetzt).

An Sira hat man schon mehr als deutlich gemerkt, dass doch sehr viel "Sozialverhalten" noch fehlte. Aber mittlerweile ist sie knapp 8 Monate und hat schon viel von den großen gelernt, wenn auch noch nicht genug :aetschbaetsch1:

Ich denke also schon, dass die Kätzchen vieles aufholen können, vor allem wie mit so strengen Lehrmeistern wie unserer Amonet :pink-heart:
 
Ich kenne zig negative Geschichten von Kitten welche zu jung in Einzelhaltung aufwuchsen und dann größere Probleme auftraten ...


- Unsauberkeit
- Kratzen an den Möbeln / Wänden
- bissige Katze

usw usw ...

Es wäre zu schön, wenn es Anders wäre !! 😎

Deshalb rate ich stets zur Abgabe AB der 12. Woche (wie es im TSV auch schon meist gemacht wird) und auch zur Abgabe von 2 Kitten, denn es ist einfach artgerechter.

Katzen sind nämlich keine Einzelgänger wie es oft gerne behauptet wird.
Sie brauchen Artgenossen wie wir Menschen auch - eigentlich ! :pink-heart:
 
Hi

ich denke auch das ist wirklich von Fall zu Fall verschieden.

Meine Gwyn war geschätzte zwei Wochen alt als ihre Mutter (eine Streunerin bei meiner Schwiegermutter) mit dem Rest des Wurfs umzog und die Kleine zurück liess.
Wir hatten zu dem Zeitpunkt bereits zwei ältere Katzen von denen Gwyn sich sicherlich einiges abgekuckt hat.
Mit zwei Monaten wurde die kleine dann aber so anstrengend und verspielt das wir ihr einen 3 Monate alten Bruder aus einem 'normalen' Wurf dazuholten.

Das hat meiner Meinung nach perfekt funktioniert. Gwyn und Ryo waren unzertrennlich und die älteren Katzen wurden ab und zu etwas tyrannisiert.
Gwyn schlich ins Wohnzimmer, einmal ums Sofa herum und ist dann am dem Ende wo unsere alte Katze lag wie ein Kistenteufelchen hochgesprungen und der alten auf den Schwanz. Die hat sich nantürlich total erschreckt und sich auf den Kratzbaum zurück gezogen. Aber das war es auch schon wieder.

Gwyn war auch nie unvorsichtig draussen oder ging zu fremden Leuten hin. Im Gegenteil, Gwyn war ausnahmslos auf mich fixiert. Sogar meinen Mann liess sie meistens links liegen, wenn es ums kuscheln ging.

Sie hat auch nie in die Wohnung gemacht oder Möbel zerkratzt. Sie war auch nicht bissig.

Ich denke bei ihr hat es viel ausgemacht, dass wir ihr einen Bruder besorgt haben.

Leider ist Ryo jetzt wieder alleine - Gwyn wurde im Sommer 2011 von einem viel zu schnellen LKW auf der Ortsumgehung ca. 100m von unserem Haus erwischt. :sad:

Ich hoffe mein Kommentar ist nützlich. :smile:
 

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